übliches HdO-Gerät vs. RiC

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nokasch
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übliches HdO-Gerät vs. RiC

#1

Beitrag von nokasch »

Da ich selbst bis vor kurzem die Bezeichnungen noch nicht kannte, kopiere ich hier mal die Erklärung von Audio-Service ein:
"Während bei üblichen Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten der Hörer (Lautsprecher) im Hörsystemgehäuse eingebaut ist, befindet sich bei RIC-Hörsystemen der Hörer am Ende eines dünnen Schlauches, der direkt vor dem Trommelfell sitzt.
Feine Kabel, die durch den Schlauch geführt werden, verbinden das Gehäuse mit dem Hörer. "

Die RiC-Geräte haben ganz sicher den Vorteil, daß man - soweit dch. Schwerhörigkeit noch möglich - am besten hört. Also das finde ich schon ok und es ist jetzt erst einmal gut so.

Einen Nachteil will ich aber nicht verschweigen: Solche Geräte sind besser für jüngere Leute. Während ich die Geräte jetzt schon eine Weile habe, wird mir klar, dass man mit 70 oder mehr damit so seine Probleme haben kann:
- die tägliche Kontrolle, ob die Membran zum Lautsprecher verstopft, braucht schon eine Lupe. (die Ohrstücke der HdO-Geräte kann man dagegen einfach 2x/Woche im Ultraschall oder im Reinigungsbad reinigen)
- die Membran kann aber auch durch verdampftes Ohrenschmalz verstoßen, das kann man dann gar nicht sehen. Da es ein schleichender Prozess ist, merkt man es auch nicht richtig. Also am besten im Kalender vermerken und vorsorglich in einem bestimmten Rhythmus austauschen.
- vermutlich gehen die Lautsprecher auch im Laufe der Zeit kaputt, das kann ins Geld gehen.

Mein Fazit: wer es in der Handhabung einfach haben will, bleibt besser bei HdO. Und da ist bei 70+ schon irgendwo eine Grenze in den Möglichkeiten der Handhabung.

Grüße
Norbert
HarryHH
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Re: übliches HdO-Gerät vs. RiC

#2

Beitrag von HarryHH »

Ich sehe das etwas anders und habe besonders 2. hier schon mehrfach erläutert.

1.
Ob HdO mit Schallschlauch oder HdO mit Lautsprecher im Ohr ist zunächst mal keine Sache des Lebensalters. Letztere sind in der Anschaffung teurer und nach meiner Auffassung effektiver und natürlicher im Klang.

2.
Bestimmte HGA - - - bieten ein Serviceheft.

Alle 6 Monate Kontrolle über 7 Jahre; kostenlos.
Oder auch zwischendurch falls erforderlich; kostenlos.
Oder Auswechselung der Lautsprecher (zwischen 80 und 110 Euro) bei Defekt; kostenlos -inklusive Lautsprecher!
:)
Zuletzt geändert von HarryHH am 9. Apr 2016, 22:42, insgesamt 3-mal geändert.
Verlust in den Höhen + ein ztw. seelisch bedingter Tinnitus bei 8 kHz.
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frieda
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Re: übliches HdO-Gerät vs. RiC

#3

Beitrag von frieda »

Sehe ich anders.
Mittlerweile gibt es super Systeme, die das Filter wechseln am lautsprecher (edit, vorher stand da mikro, war natürlich blödsinn, sorry) einfach und auch für Grobmotoriker machbar machen. Und dann wechselt man halt einfach den Filter mit der Batterie (bei mir hält die über eine Woche, passt also in etwa). Domes oder Tulips sind billig, da keine Maßanfertigung, könnte man also unter Umständen auch tauschen.

Mein Opa ist nun 92 und kommt mit seinem RIC klar. Zur Not hilft seine Frau, sie ist "erst" 84 Jahre.
Zuletzt geändert von frieda am 12. Apr 2016, 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
Nach steiler Karriere in die Schwerhörigkeit und einseitige Taubheit nun Borg :p
HarryHH
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Re: übliches HdO-Gerät vs. RiC

#4

Beitrag von HarryHH »

Äh, Filter am Mikrofon?? Bist Du Dir da ganz sicher?

Sorry, ich bin kein HGA, nur gelernter Fernmeldetechniker und Feinmechaniker ... aus der Sicht würde ich sagen: das Mikrofon, welches dem Hörgerät die Geräusche flüstert, sitzt hinter dem Ohr im HG.

Das dortige Mikrofon hat in der Regel einen Staub- und/oder Feuchtigkeitsschutz, der in Heimarbeit nicht vom Laien gewechselt werden kann.
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nokasch
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Re: übliches HdO-Gerät vs. RiC

#5

Beitrag von nokasch »

@HarryHH:
Wie das bei Dir gelaufen ist, habe ich schon gelesen (und gestaunt darüber). Aber so etwas findest Du halt auch nicht überall.
Problem war halt hier: HGs waren fällig, Anpassung dauerte 9 Monate, und in 6 Monaten ziehen wir um ins Betreute Wohnen, 200 km entfernt. Man hätte evtl. noch zuwarten können, aber ich werde halt unruhig, wenn die HGs ins 7. Jahr kommen.

@Frieda:
Die Membran mit der Batterie wechseln, das könnte eine relativ teure Sache werden. Na gut, relativ: Alle 3 Monate 10 €.
In der Otoplastik die alte rausschrauben, die neue reinschrauben, da musst Du schon verdammt gut zielen können. Leicht verkantet geht es schon schief. In den offenen Domes meiner Frau ist es einfach, da werden sie nur aufgesteckt.

Nachtrag:
Ich vergaß: die Lautsprecher im System meiner Frau sind von Widex, da geht es tatsächlich leichter, meine sind von Audio-Service.
Was den Beitrag von Harry angeht: Die Membran alle 6 Mon. wechseln reicht übrigens ganz sicher nicht, da muß m.E. schon vorher Hand angelegt werden. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

Grüße
Norbert
Zuletzt geändert von nokasch am 10. Apr 2016, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
frieda
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Re: übliches HdO-Gerät vs. RiC

#6

Beitrag von frieda »

HarryHH hat geschrieben:Äh, Filter am Mikrofon?? Bist Du Dir da ganz sicher?

lautsprecher meinte ich natürlich, sorry.
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siolak
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Re: übliches HdO-Gerät vs. RiC

#7

Beitrag von siolak »

Guten Morgen!
Wie schon geschrieben wurde, ist das eine ganz persönliche und indiviuelle Sache. Der Vorteil der RIC-Hörer ist der kurze Schallweg direkt vor dem Trommelfell. Ich aber bin mit dem RIC-Gerät (Siemens pure) gar nicht zufreiden gewesen. Da meine Ohren leider viel Cerumen produzieren, waren die Filter vor den Lautsprechern oft verstopft. Das zu reinigen war eine aufwändige und heikle Prozedur. Die immer wieder notwendige Erneuerung der Filter war auch nicht gerade angenehm. Ich war dann froh, als ich bei meinen nächsten HG (phonak Bolero) auf das Schlauchsystem umsteigen konnte. Die Dünnschläuche sind fast so unauffällig wie die dünnen Drähte zu den RIC-Hörern. Wobei ich persönlich nicht so auf die Unauffälligkeit Wert lege. Wenn es notwendig oder besser wäre, könnte ich mir auch ein HdO mit den dickeren Schallschläuchen vorstellen.
Liebe Grüße aus NÖ.
Alois K.
Hochtonschwerhörig :'( Siemens Pure 500 seit Jänner 2009
Seit Jänner 2014 Phonak Bolero und jetzt Starkey Livio 1600
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