Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

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Mary-Anne
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Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#1

Beitrag von Mary-Anne »

Hallo, wir suchen für unseren Sohn eine geeignete Grund-Schule ab 2012 im Raum Bochum - Witten - Dortmund. Er ist seit 2 Jahren beidseitig mit CI´s versorgt, die Anpassung verläuft gut - und seine Sprach- und Hörentwicklung ist dementsprechend.
Wir suchen für ihn eine Schule - wo man ihn und seine Behinderung annimmt - egal ob eine intergrative Schule, eine GU-Schule, eine Waldorfschule, eine Privatschule oder eine normale Grundschule - Hauptsache man ist dort bereit ein schwerhöriges Kind anzunehmen.
Für Tipps und Empfehlungen wären wir sehr dankbar. Kann uns darüberhinaus jemand Tipps geben, was wir bei der Schulauswahl beachten sollen?
Vielen Dank
Mary-Anne
Gabriele
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#2

Beitrag von Gabriele »

Hallo Mary

Wie alt ist denn dein Sohn, um welche Klasse handelt es sich und kommt ein Internat in Frage?

In Regelschulen werden die Kinder mittlerweile sehr gut von Außenstellen betreut. Die Lehrer lassen sich sehr gut auf die Kinder ein und arbeiten intensiv mit der Außenstelle zusammen, was sagt denn der Kindergarten und habt ihr bis heute schon eine Beratungsstelle in Anspruch genommen?

Liebe Grüße
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
Eine

Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#3

Beitrag von Eine »

Hallo,

was ist eigentlich mit der Schule vor Ort? Die nächstgelegene zustänige Grundschule.
Wart ihr schon mal dort für ein Gespräch?

Gruß
Mary-Anne
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#4

Beitrag von Mary-Anne »

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Unser Sohn ist jetzt 5 Jahre alt - bei der Einschulung dann 6. Ein Internat kommt eher nicht in Frage - er ist ja so klein. Bei uns in Bochum gibt es viele Grundschulen - aber in den in der Nähe sind - wie ich gehört habe - sehr viele Kinder in den ersten Klassen. Und ich glaube, dass ein Klasse mit 28 - 30 Kindern eher ungeeignet wäre. Uns macht es auch nicht aus jeden Tag zu fahren - deswegen würden auch weitergelegene Schulen in Frage kommen - aber man sollte dort Ehrfahrungen zumindest mit "besonderen" Kindern haben - und auch bereit sein sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Viele Grüsse
Mary-Anne
Mary-Anne
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#5

Beitrag von Mary-Anne »

Hallo - noch ein Nachtrag zu Gabriele.
Wir haben bereits eine Beratungsstelle aufgesucht - dort würde man auch eine Regelschule empfehlen. Aber welche - das bleibt die grosse Frage. Denn wie schon erwähnt - mit 30 Kindern in einer Klasse geht es wohl nicht.
Vielen Dank für Tipps
Mary-Anne
Eine

Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#6

Beitrag von Eine »

Ich glaube, du musst das mit der zuständigen Grundschule und Schulbezirk klären, ob du
dein Kind andersweitig einschulen darfst? Schließlich gibt es Zuständigkeitsgrenzen.

Doch mit 30 Kinder kann es klappen, ich war als fast taube Nuss (CI-Kandidatin) damals
in einer Klasse von 32 Kindern, das hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil.
Was bringt es, wenn die Klasse kleiner ist, aber die Mitschüler doof sind? Man so zum
Außenseiter gemacht wird?

Dann solltest du klären, wie der Unterricht gestaltet wird. Sinds nur 20 Kinder in der Klasse
und eine offene Unterrichtsform gemacht, dann lieber 32 Kinder in einer Klasse mit Frontalunterricht.

Ich habe in den Einrichtungen, die keine Erfahrung mit SH/GL hatten, überraschenderweise
auch gute Erfahrungen gemacht.

Daher rate ich dir die Grundschulen, die in Frage kommen mal anzurufen und zu besuchen
und dir selbst ein Bild zu machen. Ich habe auch selber gefragt, ob sie Erfahrungen mit
hörgeschädigten oder behinderte Kinder gemacht haben.
Gabriele
Beiträge: 504
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#7

Beitrag von Gabriele »

Hallo Mary

Guck mal hier....
http://www.schwerhoerigenforum.de/schulen.html

Liebe Grüße
Gabi
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Mary-Anne
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#8

Beitrag von Mary-Anne »

Vielen Dank Gabriele,
die SH-Schule in Bochum kennen wir sehr gut. Da wir aber gerne den integrativen Weg fortsetzen möchten, suchen wir entweder eine Regelschule oder eine integrative Schule.
LG MARY-ANNE
Mary-Anne
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#9

Beitrag von Mary-Anne »

Hallo, unsere Bekannten haben ihren Sohn an einer GU-Schule angemeldet. Sie haben sich über 1 Jahr mit der Einschulung und dieser Schule auseinandergesetzt. Der Sohn war dort zu Schulspielen, es wurden etliche Gespräche geführt. Es hörte sich alles prima an: Erfahrungen mit behinderten Kindern, eine festangestellte Sonderpädagogin, eine Extra-Lehrerin, offenes Klima, kleine Lerngruppen usw. usw.

Jetzt sitzt der Junge in einer Klasse mit 27 Kindern, der Raum ist weder gedämt noch wird die FM-Anlage benutzt. Sowohl die Lehrer, als auch die anderen Eltern und die Betreuer von der OGS wundern sich, warum dieses Kind dort überhaupt eingeschult wurde. Der Unterricht wird z.T. in einem verdunkelten Raum geführt, der Junge wird gehänselt und auf dem Schulhof bedroht, er hört die Schulklingel nicht, kriegt die Hausaufagaben nicht mit ... die Liste ist lang.
Wir wollen diese Erfahrung nicht machen - deswege suchen wir nach Tipps - wo wir unser Kind einschulen könnten. Es muss doch eine Schule geben, die liebevoll behinderte Kinder aufnimmt, oder????
Eine hat geschrieben:Ich glaube, du musst das mit der zuständigen rundschule und Schulbezirk klären, ob du
dein Kind andersweitig einschulen darfst? Schließlich gibt es Zuständigkeitsgrenzen.

Doch mit 30 Kinder kann es klappen, ich war als fast taube Nuss (CI-Kandidatin) damals
in einer Klasse von 32 Kindern, das hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil.
Was bringt es, wenn die Klasse kleiner ist, aber die Mitschüler doof sind? Man so zum
Außenseiter gemacht wird?

Dann solltest du klären, wie der Unterricht gestaltet wird. Sinds nur 20 Kinder in der Klasse
und eine offene Unterrichtsform gemacht, dann lieber 32 Kinder in einer Klasse mit Frontalunterricht.

Ich habe in den Einrichtungen, die keine Erfahrung mit SH/GL hatten, überraschenderweise
auch gute Erfahrungen gemacht.

Daher rate ich dir die Grundschulen, die in Frage kommen mal anzurufen und zu besuchen
und dir selbst ein Bild zu machen. Ich habe auch selber gefragt, ob sie Erfahrungen mit
hörgeschädigten oder behinderte Kinder gemacht haben.
karasi
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#10

Beitrag von karasi »

Du nennst immer eine Klassenstärke von 27 Kinder oder sogar mehr. Was anderes wirst Du aber meist nicht finden in einer staatlichen Regelschule. Dann würde ich von vornherein zu einer Privatschule tendieren. Woanders wirst Du keine geringeren Klassenstärken finden. Aber auch z.B. in konfessionellen Privatschulen gibt es eine Klassenstärke von mindestens 27 Kindern. Dort wird aber häufig auf ein gutes Miteinander geachtet.
Ich denke, Du solltest nicht nur auf die Klassenstärke, sondern vor allem auch auf das Lernumfeld/soziale Umfeld schauen, sprich ein "besseres" soziales Umfeld, in dem die Kinder schon ein gewisses Sozialverhalten mit sich bringen. Das wären für mich zumindest die ersten wichtigen Voraussetzungen.
Ich würde mich an den Förderdienst wenden und dort kann man Dir dann doch auch in der Regel Schulen nennen, mit denen zusammengearbeitet wird. Und dann würde ich schon nach meinem eigenen Gefühl gehen und nach den Schwerpunkten, die in der Schule gesetzt werden. Was nützt Dir eine geringe Klassenstärke und den ganzen Tag Freiarbeit, wenn ein SH Kind doch auch sehr von Frontalphaen profitiert.
Bei einem Kind geht es gut in der einen Schule, bei dem anderen Kind eben nicht. So ist das ja auch bei ganz "normalen" Kindern. Kommt ja dann auch auf die Klasse oder die Lehrer (das Team) an. Und, wie schon gesagt, VOR ALLEM auch auf das soziale Umfeld. Und man bekommt doch schon schnell in den GEsprächen, bei denen man das Kind vorstellt, mit, ob sich da jemand kooperativ zeigt oder nicht.
Zuletzt geändert von karasi am 13. Okt 2011, 01:13, insgesamt 2-mal geändert.
Norbert_S
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#11

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Mary-Anne!

Du schreibst:
<< Bei uns in Bochum gibt es viele Grundschulen - aber in den in der Nähe sind - wie ich gehört habe - sehr viele Kinder in den ersten Klassen. Und ich glaube, dass ein Klasse mit 28 - 30 Kindern eher ungeeignet wäre.>>

Eine Einschulung ist so was Wichtiges, dass man sich nun wirklich nicht auf Hörensagen oder Gerüchte verlassen sollte. Und auch nicht auf einfaches eigenes Glauben. Weil Wissen besser ist. Klassenstärken können sich auch schnell heftig ändern.
Mach jetzt einen Termin mit der zuständigen Grundschule aus, schildere die Situation und bitte um Beratung. Alles andere ist mit der Stange im Nebel rum rühren. Die Klassenstärke alleine sagt gar nichts. Aber die Schulleitung weiß genau, welche Erfahrungen in der Schule vorliegen und welche baulichen Gegebenheiten für oder gegen eine Einschulung an dieser Schule sprechen.

Eine schreibt:
<< Ich glaube, du musst das mit der zuständigen Grundschule und Schulbezirk klären, ob du dein Kind anderweitig einschulen darfst? Schließlich gibt es Zuständigkeitsgrenzen. >>
Genau dies gilt es als Erstes abzuklären (die Regelungen sind in den Bundesländern sehr unterschiedlich!) und diese Hilfe erfährt man eben gleich wieder bei der zuständigen Grundschule.

In diesem Sinne:
Viel Erfolg und nette Grüße
von

Norbert_S
Zuletzt geändert von Norbert_S am 19. Okt 2011, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
anko
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#12

Beitrag von anko »

Hallo Mary-Anne!

Ich möchte mich den Befürwortern der Regelschule anschließen, weil ich die aus eigener Erfahrung im Ganzen für das Kind als die beste Lösung ansehe.

Ich selbst wurde vor einem guten halben Jahrhundert als schwerhöriges Kind eingeschult, damals noch in die Volksschule in unserem Dorf. Klassenstärke: 44 Kinder und zunächst mal eine ziemlich alte Lehrerin mit einer - im Nachhinein - etwas darwinistischen Einstellung und wenig Einfühlungsvermögen für meine Situation. Das änderte sich dann aber nach erfolgreichen 2 Schuljahren und ich fühlte mich von da an pudelwohl. Mitschüler und Lehrer wussten Bescheid und damit war es gut.

Was ich sehr wichtig finde, ist das gewohnte soziale Umfeld, Kinder, die deinen Sohn schon kennen und seine Behinderung schlicht als Eigenart ansehen dürften. Der ist eben schwerhörig, aber sonst ganz in Ordnung. Das ist jedenfalls meine eigene Erfahrung. Und beim Wechsel zur weiterführenden Schule gehen höchst wahrscheinlich ein paar von ihnen mit ihm.

Ich selbst hatte auch auf dem Gymnasium keine Rücksichtslosigkeiten zu ertragen. Kurze Erklärungen an Mitschüler reichten immer aus, mir z.B. am Anfang eines Schuljahres einen Platz in der ersten Reihe zu verschaffen. Und die Lehrer haben auch dort Rücksicht genommen.

Schiefe Blicke und Benachteiligungen habe ich erst an der Uni befürchtet - von Professoren und Kommilitonen - und meine Behinderung - ich war inzwischen Hörgeräteträgerin - verschwiegen. Eigentlich finde ich diese Reihenfolge etwas seltsam.

Auf Grund meiner eigenen Erfahrungen hätte ich jetzt Bedenken, mein Kind in eine andere Grundschule zu geben als die nächste, die in Frage kommt. Das neue Leben wird für deinen Sohn ohnehin etwas anstrengender werden als für ein Kind völlig ohne Behinderung. Die Außenseiterrolle in einer anderen Schule, in der er niemanden kennt, empfände ich als unnötige zusätzliche Belastung.

Das man die Klingel nicht hört und nicht genau weiß, welche Schularbeiten gemacht werden sollen, wäre dann auch nicht so tragisch. die anderen Kinder wissen ja Bescheid. Mich hat es zumindest nicht belastet. Ich merkte ja, wann die Stunde zu Ende war, und notfalls ging ich am Nachmittag (schließlich leider aus Gewohnheit) los, um ein Nachbarskind zu fragen.

Und als letztes: Auch die Eltern hätten es vielleicht leichter, Lehrer etc. für die Behinderung eines Kindes zu sensibilisieren, wenn sie für den Rest der Klasse keine völlig unbekannten wären, sondern dazu gehörten.

Gruß anko
Kirstin
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Re: Schulsuche 2012 - Bochum, NRW, CI-Kind

#13

Beitrag von Kirstin »

Gemeinsamer unterricht steht und fällt mit dem jeweiligen lehrer. Da ihr das jetzt noch nicht sicher in Erfahrung bringen könnt wer ggf die Klasse nimmt wird immer ein gewisses Restrisiko bleiben, dass es trotz vieler Überlegungen vorher in die Hose gehen kann.
Ich kann nur sagen, dass ich auf jeden Fall eine wohnortnahe Schule wählen würde. Alles andere macht m. E. Wenig Sinn. Er soll doch später auch in der Freizeit von den geknüpften Kontakten profitieren.
Janniks Schule ist dreizügig. In seiner Klasse sind 21 Kinder, die Parallelklassen sind größer. Diese Möglichkeit würde evtl auch bei einer schule in eurer Nähe in Betracht kommen. Ich denke dass könnte man im Vorfeld im Gespräch mit dem Schulleiter in Erfahrung bringen ob das eine
Möglichkeit wäre.
Ich habe im Moment mit unserer schule ein richtig gutes Gefühl und drücke euch die Daumen, dass es euch nächstes Jahr um diese Zeit genauso geht!

(auf dem handy im Urlaub liest es sich so schlecht. Aber steht oben lieber 32 schüler und
frontalunterricht als weniger Kinder und offene unterrichtsformen???? So ein Quatsch!!!)
Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
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