Hallo Sonia,
ja, im allgemeinen bin ich für das 
CI, ich stehe auch insgesamt sehr positiv zum CI. Aber bei kleinen Kindern denke ich, sollten Hörgeräte die erste Wahl sein, denn eine OP birgt Risiken in sich, dann besteht das Risiko, dass das Restgehör zerstört wird, d.h. das Kind hört dann zwar mit dem CI, kann aber nie mehr zum Hörgerät zurückkehren (das ist eine Art "Opfer", das viele erwachsene CI-Träger gerne bringen) und das CI sowie die OP-Techniken entwickeln sich weiter.
Doch wenn sicher ist, dass die Hörgeräte nichts helfen, dann bin ich auch bei kleinen Kindern unbedingt für das 
CI.
Dein Sohn hat Chancen, mit den Hörgeräten dasselbe zu erreichen wie Kinder mit 
CI, weil er die Hörgeräte so früh bekommen hat. Aber Voraussetzung ist auch eine entsprechende Frühförderung. Übrigens brauchen auch CI-Kinder eine entsprechende Frühförderung, wenn ihre Eltern das Maximale aus dem CI herausholen wollen.
Zu Andreas letztem Posting: Was das Verstehen mit Umgebungslärm betrifft, verstehe ich auch überhaupt nichts, wenn ich das Mundbild nicht sehe. Aber wenn ich dem Sprecher auf den Mund sehen kann, ist Kommunikation auch bei lauter Umgebung möglich. Je nach Lautstärkepegel kann ich die Stimmen meiner unmittelbaren Sitznachbarn auch noch heraushören.
Bei meinem letzten Klassentreffen waren z.B. etwa 40 Leute in einem Raum (mit Platz für etwa 100 Leute). Die Kommunikation ging mit den Deutlich-Sprechern absolut problemlos, da ich ihre Stimmen akustisch noch herausfiltern und visuell mit dem dazugehörigen Mundbild kombinieren konnte. Nur die "Nuschler" mussten ein bisschen öfter wiederholen.
Dann war ich bei einer Hochzeit mit etwa 90 Personen, es wurde da im Garten gefeiert. Bei diesem Fest konnte ich die Stimmen ziemlich gut herausfiltern, im Freien ist es ja nicht so laut wie in geschlossenen Räumen. Da war die Kommunikation mit allen, die ein einigermaßen vernünftiges Mundbild hatten, auch gar kein Problem. Die, die zum Nuscheln neigten, verstand ich auch in ruhiger Umgebung schlecht.
Wenn es so laut ist, dass selbst die Hörenden Probleme haben, verstehe ich sie am besten, weil sie mit grösstem Stimmeinsatz versuchen, den Lärm zu übertönen und dadurch zwangsläufig ein besseres Mundbild haben. 

Wegen meiner guten Absehfähigkeiten kann ich aber MANCHE Leute auch verstehen, ohne dass ich ihre Stimme hören muss, aber sie müssen dann natürlich ein sauberes Mundbild haben und langsam sprechen.
Vorträgen zu folgen, fällt mir schwer, wenn der Sprecher normal schnell spricht und ohne Punkt und Komma redet, weil ich mich nicht so lange konzentrieren kann. Da verstehe ich meist nur Brocken, die ich dann irgendwie zusammenfügen muss. Hier sind 
CI-Träger und die Kinder, die früh Hörgeräte bekommen haben und hörgerichtet erzogen wurden, mir gegenüber im Vorteil, die können das viel besser als ich.
Dialoge in ruhiger Umgebung mit "Normaltemposprechern" mit einem halbwegs vernünftigen Mundbild sind für mich kaum ein Problem, weil ich in diesem Fall den Gesprächsfluss steuern kann.
Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen, die bei jedem Menschen mit derselben Hörkurve ganz unterschiedlich sein können.
Gudrun[size=small]
[Editiert von Gudrun am: Montag, August 23, 2004 @ 12:19 AM][/size]