karasi hat geschrieben:Gudrun von wievielen Erwachsenen sprichst Du denn?
Ich habe mir die Zahl nicht gemerkt, es gab aber in einer Zeitschrift "Schnecke" Berichte dazu mit Zahlen. Wie ich schon sagte, es ist eine neue Entwicklung.
Und warum lässt sich ein Erwachsener denn ein CI bei normalhörendem GEgenohr implantieren?
Ganz einfach: Um mit zwei Ohren zu hören.
Das ist doch Wahnsinn! Wie hat denn da bitte die Rehabilitation funktioniert? Wie sind die Personen mit dem psychischen Druck fertig geworden? Wie kann das Géhirn die verschiedenen Höreindrücke verarbeiten? Was haben die BEtroffenen denn dazu gesagt?
Es gab sowohl positive als auch negative Erfahrungen.
Deinen Satz, dass man mit zwei Ohren besser hört, als mit einem, der zieht hier nicht, Gudrun.
Hier geht es nicht um mich, sondern um die möglichen Beweggründe der unmittelbar Betroffenen.
Ich würde mien Kind nie im Leben impnatieren lassen! Und ich bin nicht gegen das CI!
Es spielt keine Rolle, was du tun würdest und was nicht. Entscheidend ist, was die Eltern wollen. Diese müssen hinter ihrer Entscheidung stehen. Was du oder ich empfehlen, ist vollkommen nebensächlich, wir können nur unsere eigenen Gedanken zum Ausdruck bringen.
ICh frage mich, wie ein Kind damit fertig wird und wie ein kind, dass einen relativ normalen Klangeindruck momentan hat, wie das das alles verarbeiten soll?
Ein Kindergehirn verarbeitet fremdartige Höreindrucke wesentlich besser als ein Erwachsenengehirn, das jahrezehntelanger Taubheit ausgesetzt war. Ein Kind drückt es auch aus, wenn es sich mit seinem neuen Gehör nicht wohlfühlt und die Eltern müssen das Feingefühl haben, das zu erkennen.
Ich würde das meinem Kind niemals zumuten. Und ich habe Ahnung von einseitigen Schwerhörigkeiten.
Wie gesagt, was du tun würdest und was nicht, steht nicht zur Debatte. Du magst dich bei einseitiger Schwerhörigkeit auskennen, aber nicht auf dem Gebiet der
CI-Technologie. Vergessen darf man auch nicht, dass Louis auf dem einen Ohr schon mal normal gehört hat, so dass die Prognose für ein CI günstiger ist als bei einem Kind, das auf dem Ohr noch nie gehört hat. Dem gegenüber steht natürlich, dass das eine Ohr (anscheinend) normal hört und beim betroffenen Ohr die Cochlea verknöchert ist.
Hier wurde doch auch geschrieben, dass eine Cross-Versorgung Erfolg gebracht hatte. Warum denn dann ein CI?
Ein
CI ist leistungsfähiger als ein Hörgerät.
Was sagen andere kliniken?
Da das noch im Anfangsstadium ist, ist das umstritten.
Ich möchte hier weder für noch gegen das
CI raten, und für mich wäre das jetzt auch ganz neu, wenn es bei einem Kind durchgeführt wird, aber pauschale Urteile sind fehl am Platze, und was wir tun würden und was nicht, spielt keine Rolle, denn wir können nur aus unserer eigenen nichtmedizinischen Perspektive argumentieren.
Fakt ist, dass
CI-Operationen in Freiburg routinemäßig durchgeführt werden und der operative Eingriff wohl das geringste Problem darstellt. Entscheidender ist die Frage, inwieweit die verknöcherte Cochlea vom CI profitiert und wie Louis mit den unterschiedlichen Höreindrücken klar kommt.
Der Vorteil einer
CI-Reha ist, dass man sie jederzeit abbrechen kann. Nachteil ist, bekommt Loius das CI und profitiert er wirklich davon, wird er im Fall eines Ausfalls sich eine erneute CI-OP wünschen, wodurch er wieder Risiken ausgesetzt ist. Abzuklären wäre auch, inwieweit eine Reimplantation Jahre später bei einer bereits operierten und verknöcherten Cochlea wieder möglich ist. Das sind alles Fragen, die keiner von uns beantworten kann.
Da du dein Posting ergänzt hast, während ich schrieb, nutze ich auch die Editierfunktion und nehme Bezug auf deinen letzten Absatz: Hier geht es um eine Cochlea, die am Verknöchern ist. Soll ein maximalmöglicher Hörgewinn erzielt werden, dann ist nur jetzt ein
CI möglich, später nie wieder. Wäre die Cochlea nicht am Verknöchern, wäre die Entscheidung pro oder contra CI viel einfacher.