Hallo Susi
erstmal herzlich willkommen hier.
Sicher hast du erstmal einges zu verdauen, da gleich beide Kinder sh sind. Das ist auch ok so. Auch dass du dir vielleicht erstmal Vorwürfe machst ist normal. Ich weiss auch es hilft nicht, wenn dir hier gesagt wird: du bist nicht schuld!!! Und eine "nur" mittelgradige SH kann man nicht unbedingt "einfach so" merken, da die Kinder oft noch relativ viel hören und erst dann auffallen, wenn Sprache immer wichtiger wird (eben im Kiga alter). Schuld sind die Leute, die sich (noch) weigern ein flächendeckendes Neugeborenenscreening einzuführen. Dadurch würde vielen Kindern mit einer angeborenen SH einges erspart bleiben (es ist leider in unserem hochzivilisierten Land mit guter med. Versorgung immer noch keine Seltenheit, dass auch hochgradig oder an Taubheit grenzend sh Kinder erst mit 2,5 oder 3 Jahren diagnostiziert werden!- und meist sind es die Eltern, die den Verdacht äußern, nicht der Kinderarzt, der mit seinen unzuverlässigen Rasseltests oft sogar alles als i.O. eingestuft hat!!!).
Zum Eingewöhnen in dem Alter kann ich nicht so viel sagen, da mein Sohn kleiner war. Aber ich denke dein Sohn weiss ja durch seinen kleinen Bruder schon ein wenig was auf ihn zukommt. Kann er sich bereits sprachlihc äußern, kann der Aksutiker mit ein wenig Einfühlungsvermögen und Geduld die
HGs auch relativ genau einstellen (was bei mittelgradig sh Kindern oft wichtig ist, damit sie die Vorteile deutlich merken). Er sollte sich sowohl die Farbe der Ohrstücke als auch die Farbe der endgültigen HGs (ihr dürft ja erstmal einge testen!) aussuchen dürfen und er darf auch stolz drauf sein (bei uns wird jedes Passstück vorgezeigt und bestaunt).
Zur Vererbung: da beide Jungs betroffen sind ist der Verdacht der Vererbung natürlich nicht von der Hand zu weisen, wobei es natürlich auch Zufall sein kann! War das AB den ototoxisch?
Letzlich spielt es aber für die Versorgung/ Therapie erstmal keine Rolle, warum ein Kind sh ist. Die meisten Eltern hier kennen den Grund nicht. Auch wir können bei unserem Sohn nur vermuten.
Kaja hat geschrieben:Ich denke, ein Indiz gegen eine fortschreitende Entwicklung der Schwerhörigkeit (falls doch eine genetische Komponente eine Rolle spielen sollte) könnte sein, dass die Werte bei beiden Kindern ähnlich sind, Max also nicht deutlich stärker schwerhörig ist als Leo.
Das sehe ich ein wenig anders. Die Progedienz bei meinem Sohn fing auch erst mit knapp 5 Jahren an. Allerdings muss es auch nicht progedient sein, aber es kann.
Letzlich wird man auch daran nichts ändern können und außer bei ein paar Syndromen oder anatomischen Auffälligkeiten im Ohr wird da auch kein Arzt eine wriklcih sichere Prognose stellen können. Ich verstehe aber deine Angst davor. Ich war nach dem ersten Hörsturz (der ziemlich plötzlich und drastisch war) total geschockt. Aber -klingt vielleicht irgendwie abgebrüht- ich kann es nicht verhindern und muss es annehmen und dann eben in der Situation überlegen wie ich ihm helfen kann und natürlich hat man auch das
CI noch als Notnagel im Hinterkopf. Je länger man weiss, dass es so ist desto "normaler" wird es.
Andererseits kenne ich auch Kinder, deren SH sehr wahrscheinlich erblich bedingt ist da mind, 1Elternteil auch betroffen oder Geschwister, die seit Jahren ein stabiles mehr oder weniger gutes Hörvermögen haben und keinerlei Anzeichen für eine Progedienz haben.
Was ich sagen will: mach dich nicht mit solchen Sorgen fertig, sondern freue dich an den Erfolgen, die deine Kinder jetzt haben- alles andere zeigt die Zeit!
Und schön, dass der kleine Mann seine
HGs so gut annimmt und gute Reaktionen zeigt!!!!
Ganz liebe Grüße