Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

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Ajuni
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Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#1

Beitrag von Ajuni »

Hallo,

ich bin neu beim Thema Hörgerät und hier im Forum.

Ich trage sei gestern ein Hörgerät zur Probe und es ist der Horror. Ich habe einige Probleme und wollte morgen auch zum Hörakustiker stapfen, vorher aber mal fragen, was davon normale Eingewöhnungsphase ist und was nicht.
Ich höre seit über 20 Jahren rechts keine Frequenzen ab 1,5 kHz bzw erst ab 45 Db - sprich leicht bis mittelgradige Schwerhörigkeit. Da das links mittlerweile ähnlich düster ist, hat mir mein HNO ein Hörgerät verschrieben.
Da ich erstens seeehr kleine Ohren habe und einen sehr kleinen Gehörgang, entschied ich mich für ein Hinter dem Ohr Gerät mit Mikro im Ohr und Schirm für offene Versorgung. Ausgesucht hat der Akkustiker das Unitron Moxi Kiss 500.
Keine gute Wahl.
Das Gerät drückt meine Ohren stark ab oben und das schmerzt sehr. Auch mit Brille, die ich brauche, eher blöd. Ist das normal, dass diese Dinger Segelohren machen? Selbst das kleinste hinter Ohr dingens drückt die so ab...
Des Weiteren habe ich rechts schon den kleinsten Schirm drinnen, trotzdem drückt es so derart, dass ich starke Schmerzen habe und schon überlege, ob ich mir Ibu reinpfeife. Leider geht der Schmerz auch nach Stunden ohne Gerät nicht weg. Ist das Teil der Eingewöhnungsphase? Btw. auch links tut es weh, aber nicht so schlimm, da glaube ich noch, dass das weggeht.
Die Ohren, besonders wieder das zickende rechte, fühlen sich feucht an. Genügend Luft müsste doch eigentlich drankommen oder?
Klanglich höre ich rechts ein Dauerrauschen, was sehr nervt, links null. Muss das so? Auch spannend ist, das mit Hörgerät meine Katze leiser ist und die hat eigentlich eine sehr hohe quieke Stimme. Wenn sie neben mir steht, klingt das so, als ob sie drei Zimmer weiter wäre...den Katzenbrunnen höre ich allerdings wirklich zwei Zimmer weiter.
Wie lange dauert es, bis man sich an das doppelthören der eigenen Stimme gewöhnt hat?

Da ich mit einem HdO Schmerzen habe, überlegte ich, ob ein im Ohr, bzw ein IIC gehen würde. Gibt es da Geräte, die bei sehr kleinem Gehörgang gehen? Und gehen die bei empfindlichen Gehörgängen? Das ich das selber ausprobieren muss, ist mir klar. Nur könnte ich so nach einem Model fragen.

Ich danke euch jetzt schon, wenn ihr überhaupt die Monsterfragen zuende gelesen habt und noch mehr, wenn irgendwer mir helfen kann.

Vielen lieben Dank!
Tuchel48.1.1
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#2

Beitrag von Tuchel48.1.1 »

Hallo, Ajuni, eine gewisse Eingewöhnungszeit ist schon erforderlich, aber so arg weh darf das nicht tun. IO ist bei kleinen Ohren auch nicht gut, denn es steckt ja im Gehörgang. Vielleicht ist das Schirmchen zu groß? Geh so lange zum Akustiker, bis er dir das Gerät bzw. Schirmchen paßgenau geformt hat. Schließlich sollst du das Gerät viel tragen, um gut zu hören. Aber am Anfang nicht die ganze Zeit, um den Ohren eine Pause zu gönnen.
Wie lange die Eingewöhnungszeit dauert, kann dir niemand sagen, das ist verschieden. Gewisse Geduld ist schon erforderlich. Aber das Gerät nicht in die Schublade legen und vergessen, da nützt es nichts!

Viel Glück
svenyeng
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#3

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Das man sich dran gewöhnen muss, ist klar.
Das geht nicht von Heute auf Morgen.
Ich würde auf jeden Fall bei HdO Geräten bleiben.
Wichtig ist das Du viele Geräte von verschiedenen Herstellern testest um für Dich das richtige zu finden.

Die Schmerzen die Du beschreibst, dürfen natürlich nicht sein.
Ich würde zu einer kleinen Otoplastik raten, also an Stelle der Schirmchen.
Damit hast Du auch eine offene Versorgung, aber die Plastiken sitzen besser im Ohr und der Tragekomfort ist auch besser.

Gruß
sven
Selene
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#4

Beitrag von Selene »

Hallo Ajuni,
das kleinste Schirmchen/Dom nutzt nichts, wenn der im Gehörgang sitzende Hörer dick ist. Die Größe des Hörers ist auch vom Hörverlust abhängig.

Unitron habe ich damals nicht getestet und weiß nicht, wie groß oder klein deren Hörer sind.
Widex und Siemens hatten sehr dicke Hörer - diese bekam ich nur mit Schmerzen ins Ohr und drückten dort arg. Ging gar nicht.
Phonak hat sehr kleine Hörer, die gut passten. Den Klang der HG finde ich gut. Allerdings bin ich auf der Suche nach neuen Geräten, weil meine Phonak-Audeo derart langsam reagieren.

Die Oticon opn1, die ich momentan teste, passen sich neuen Geräuschsituationen schnell an. Die kleinen Schirmchen/Dom sitzen gut in meinem Gehörgang. Es wird hier gelegentlich von Oticon abgeraten, aber in all den Testmonaten habe ich bislang nie Probleme gehabt.

Teste so viele Modelle von den unterschiedlichen Herstellern wie möglich, lass dich nicht unter Druck setzen ein Gerät zu nehmen. Du musst dich wohl damit fühlen. Ein wenig Druckgefühl ist normal und dieses Empfinden verliert sich nach einer gewissen Zeit.

Gruß
Selene
Zuletzt geändert von Selene am 18. Aug 2017, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#5

Beitrag von Ajuni »

Hallo,

vielen lieben Dank für eure Antworten.

Also Hörergröße ist XS, das ist wohl schon sehr klein - wobei ich natürlich nicht weiß, ob es xxs gibt, gefühlt ist das aber nicht zu groß.
Was HdO angeht: kann ich nicht bei bleiben, weil die mir alle die Ohren abdrücken und das tut weh und sieht nebenbei auch noch bescheuert aus. Ich trage sehr kurze Haare (1 mm Schnitt) und es gefällt mir null. Als Lehrerin muss ich mich 100% wohlfühlen, sonst kann ich keinen guten Unterricht machen. Ich habe trotzdem versucht, jetzt in den Ferien, die Dinger richtig zu tragen, muss das aber nach 45min bis 60 min ändern, weil ich Kopfschmerzen aus den Niederhöllen kriege. Wenn es die in deutlich schmaler gäbe, hätte ich damit kein Problem, aber selbst die Kleinsten sind für meine winz Ohren zu groß.
Ich werde gleich mal zum Akustiker stapfen. Denn die schrillen Töne tun ziemlich weh und das Gerät schaltet sich bei lauten Geräuschen komplett aus. Laute Geräusche können schon meine eigene Stimme beim normalen Gespräch sein oder der Wasserhahn, den ich öffne. Auch werde ich mit ihm über die Schmerzen mal reden.

Noch eine, wahrscheinlich doofe, Frage: Kostet dieses Probieren was? Irgendwas habe ich mit 180 Euro unterschrieben. Wenn ich das richtig gelesen habe, muss ich das aber nur zahlen, wenn ich die Dinger bis zum 13.9. behalten sollte - was ich nicht tun werde.

Und ne weitere doofe Frage zu den Hörtests. Beim Sprachtest durfte ich raten und kam so auf viel zu gute Werte. Da ich seit ich 15/16 bin nun mal kaum Hochtöner höre, bin ich in meinen Muttersprachen (Deutsch gehört dazu) ultra gut im Worte raten geworden. Ist das normal, dass man bei den Tests rät?
svenyeng
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#6

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Est mal unterschreibt man gar nichts.
Du kannst so viele Geräte von verschiedenen Herstellen testen, wie Du möchtest.
Das ist alles komplett kostenlos.
Sollte ein Akustiker Dir irgendwas anderes sagen, am besten sofort das Geschäft verlassen.

Lass Dir mal die Resound Linx 3D 9 zum testen geben.
Dei dann als HdO-Gerät in der kleinsten Bauform nehmen, also mit den 312er Batterien. Diese bekommst Du auch in verschiedenen Farben.
Von der Farbe her halt das aussuchen was am wenigsten auffällt, wenn es Dich stört wenn jemand sieht das Du Hörgeräte trägst.
Lasse Dir dann die kleinen Otoplastiken zum testen anfertigen.
Auch das ist völlig kostenlos.
Otoplastiken tragen sich komfortabler als Schirmchen.
Auch gibt's die Otoplastiken aus verschiedenen Materialien.
Da müsstest Du dann mal gucken das Du ggf. eine weiche bekommst.

Aber mal ehrlich, ein Brille z.B. ist eine Sehhilfe, die sieht man doch auch.
Ein Hörgerät ist eine Hörhilfe, warum soll man die nicht sehen.

Gruß
sven
Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#7

Beitrag von Ajuni »

Es hieß, das ist nur, damit ich bestätige, dass ich das Gerät zum Testen erhalten habe. Ich bin gespannt. Sollte mich der Test was kosten, sehen die mich nie wieder. Ist ja nicht so, als ob es das einzige Geschäft in der Umgebung wäre.

Das Unitron hat auch eine 312 Batterie.

Ne, um das sehen ging es beim Hörgerät nur bedingt. Habe gestern einen Thread zu bunten Ohren und mega genialen Otoplastiken gesehen in bunt und mit Steinchen. Die würden zum Punklook hervorragend passen.
Mir tut das Ding weh und es macht so richtig schöne Charles Ohren. Wenn die so klein sind, dass sie nicht weh tun und die Ohren dadurch nicht wie bei Prince Charles abstehen - nay worries. Ist leider nur nicht so. Es geht mir also um die Schmerzen und um die Segelohren, nicht darum, dass man das Gerät sieht.
Zuletzt geändert von Ajuni am 18. Aug 2017, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Lchtschwrhrg
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#8

Beitrag von Lchtschwrhrg »

Mich verwundert, dass Du die Geräte in dieser Form von Deinem Akustiker bekommen hast - war das bereits für Dich bestellt worden, oder hatte er das "vorrätig"?
Der Minihörer, er im Ohr steckt, ist beim Moxi je nach Leistung dimensioniert, bei Dir dürften die Kleinsten noch reichen. Die Unitron Schirmchen gibt es in verschiedenen Größen - könnte mir vorstellen, dass Du nicht unbedingt die Kleinsten bekommen haben könntest. Was mich mehr irritiert ist die Tatsache, wie die erste Grobanpassung ausgefallen ist. Soviel ich mitbekommen habe, werden viele Funktionalitäten a Anfang ausgeschaltet und auch die Verstärkungsleistung deutlich abgesenkt. Demnach dürften die meisten groben Störungen wegfallen. Klar ist das Hörerlebnis mit den HGs komplett anders und neu - verwirrend. Das wird auch möglicher Weise etwas dauern (je mehr man sich sträubt HGs zu akzeptieren, desto länger dauert es).

Schreib alle Deine Hörerfahrungen/-erlebnisse positver wie negativer Art auf - damit kann Dein Aku die Einstellungen der Software optimieren.

Die Unitron Moxi sind etwas "bohnenförmige" Geräte - hat andererseits auch Vorteile für die Platzierung im Gerät. Aber (ich glaube) von GN Resound gibt es sehr sehr flache Geräte, die damit halt etwas fummeliger im Handling sind.
svenyeng
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also ich hatte im Test die Linx ,mit den 312er Batterien und habe gestaunt wie klein und flach die Dinger sind.
Bin dann aber auch die mit den 13er Batterien umgestiegen.
Die sind zwar nen Hauch größer, aber dafür halten die Batterien länger.
Da ich ja beruflich viel telefonieren, in dem Fall mit IPhone und BT Verbindung zum Hörgerät, verbrauchen die auch entsprechend Strom.

Am besten beiden Größen testen und dann schauen womit man am besten klar kommt.

Gruß
sven
Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#10

Beitrag von Ajuni »

Das ist extra für mich bestellt worden. Ich habe mir die auch nicht ausgesucht. Ich meinte, ich habe nichts gegen HdO Geräte, wenn sie passen und er meinte: sind so klein, kein Problem. Als ich sie anzog, dachte ich mir... huh, passen ja gar nicht hinter das Ohr und so groß sind sie nicht.
Ich weiß gar nicht, ob irgendwas angeschaltet ist. Das Telefondingens ist ausgeschaltet (brauch ich auch nicht, links kann ich ohne Hörgerät mit meinem iPhone prima telefonieren, notfalls auch rechts. Das Ding ist laut eingestellt) und es passt sich in fünf Monaten an 100% Lautstärke an. Bisher ist es auf 75% Lautstärke gestellt. Ob es noch andere Programme gibt - weiß ich nicht. Ich habe schon nach den Spezifikationen des Unitron gegoogelt, damit ich mehr weiß.
Gefühlt ging er davon aus, dass ich das Ding nehme...
Rechts habe ich zumindest den kleinsten Schirm, der im Tütchen war drauf, links eine Nummer größer. Rechts ging schon während der Anpassung nicht mit dem eine Nummer größer, da hatte ich dort schon Schmerzen, so dass ich das Ding rausgenommen habe.
Fummeliges Handling ist mir eigentlich recht wurscht. Ich bin zwar durchaus ein kleiner Grobmotoriker, aber ich handarbeite auch gerne. Das kriege ich schon hin.
Ich schreibe bisher auf, was gut und schlecht läuft. Aber gut läuft bislang wenig. Das Sprachverständnis ist zwar ein bisschen gestiegen, jedoch stört das Dauerrauschen und die blecherne Sprache sehr, sodass das nur bedingt hilft. Und sobald das Ohr nach so ein bis zwei Stunden richtig dolle wehtut, muss ich mich schon gezielt ablenken, damit ich überhaupt konzentriert was machen kann.
Rechts piekst das Ding beim reinmachen, als ob ich mir nen Q-tip zu tief ins Ohr stopfe. Das kann gefühlt nicht Sinn der Übung sein.

Mal doof: wenn ich mich da unwohl fühle, kann ich auch während einer Anpassung wechseln?
svenyeng
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#11

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Na klar kannst Du während der Anpassung den Akustiker wechseln, wenn Du unzufrieden bist.
Auch wenn er die Geräte extra für Dich bestellt hat, kostet dem Akustiker das nichts. Die bekommt er ja kostenlos auf Kommission.
Er muss die halt nach bestimmter Zeit wieder zum Hersteller zurückschicken.
Aber damit hast Du ja nichts zu tun.

Wie gesagt, lass Dir mal kleine Otoplastiken anfertigen und teste damit.
Ich denke Schirmchen sind für Dich einfach nicht geeignet.

Gruß
sven
Lchtschwrhrg
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#12

Beitrag von Lchtschwrhrg »

Also irgendwie halte ich Deinen Aku für ..... (darf ich hier nicht schreiben)

Hat er Dir kein "Dummy-Gerät" gezeigt, damit Du die Größe abschätzen kannst - etwas sagen wie "das gefällt mir, das gefällt mir nicht"??

In einem Punkt kann ich Dir recht geben: das Unitron Moxi fit, das ich habe, war auch deutlich "dicker" hinter dem Ohr zu fühlen. ABER: das Gefühl ließ schnell nach - ich spüre es eher, wenn es verrutscht, d.h. kann aktiv der Sitz korrigieren. Und ich meine, dass dei Anordnung der Mikrophone im Gerät mir eine bessere Info über den Ort Geräuschquelle liefert.

Die Leistungsdrosselung auf 75% denke ich, ist Standard. Hat Dir der Aku Deine vom Computer beim vollautomatischen Hörtest ohne Deine Mitwirkung die errechnete Hörkuve bzw den Sollverlauf mal am Bildschirm gezeigt?? Hast Du dann eine schnelle Grobanpassung im Studio gehabt, bei der Du diverse Hörumgebungen mal antesten konntest, dem Aku sagen konntest da bitte höher, da bitte weniger, damit es angenehm ist?

Klar könnte gerade am Anfang es auch sein, dass Dein Hirn momentan wieder aktiv geworden ist, was "Hören" angeht - weil da plötzlich ein Signal kommt, wo vorher tote Hose war. Mir kam es am Anfang so vor, dass ich auch ohne HG plötzlich besser hörte und verstand. (klappte aber nur, wenn ich direkt die Sprecher sah - man glaubt nicht, was das Auge an Zusatzinfos liefert). Die Phase musst Du durchmachen - kann durchaus nicht völlig angenehm sein, muss beim Besuch des Aku entweder geändert werden - oder Du sagt gleich sorry, mit dem Gerät komme ich nicht zurecht - bitte ein Anderes.

Und ja - klar kannst Du auch zu einem anderen Aku gehn - (ein vernünftiger Aku wird Deine Vorordnung gar nicht wollen, bist Du Dich fest entscheidest, notfalls nur Kopie geben).
Zuletzt geändert von Lchtschwrhrg am 18. Aug 2017, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
ChristianeS
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#13

Beitrag von ChristianeS »

Es gibt auch Hörgeräte mit 10er Batterie, die sind noch mal kleiner.
Eventuell ist aber auch die Zuleitung des Lautsprecher zu kurz, dann sitzen die Hörgeräte oft nicht richtig hinter dem Ohr und drücken.
Falls deine Gehörgänge wirklich so eng sind, könnten auch Hörgeräte ohne externen Lautsprecher in Frage kommen.
Maßotoplastiken sind auf jeden Fall eine gute Idee. Ich trage selbst lilafarbene mit Strasssteinen und werde ganz häufig positiv darauf angesprochen.
Die hohen Frequenzen sind bei der Eingewöhnung wirklich fies... Aber leider extrem wichtig für das Sprachverständnis.
Ich würde auch noch verschiedene Modelle testen.
Viel Erfolg wünsche ich dir 👍
Zuletzt geändert von ChristianeS am 18. Aug 2017, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#14

Beitrag von Ajuni »

Also, ich war gerade beim Akustiker, der netter Weise sogar spontan Zeit hatte. Ohne Schirmchen rechts ist es deutlich besser. Wir haben die hohen Frequenzen angepasst und so klingt die Sprache für mich verständlicher. Muss später angehoben werden, aber besser. Das Rauschen ist auch weggemacht worden, zusätzlich die Kappung bei einigen Frequenzen. Siehe das, das Ding schaltet sich beim Wasserhahn anmachen nicht mehr aus.
Wir haben Geräte mit 10er Batterie getestet. Well, die sind zwar kleiner und das auch deutlich, aber in der Länge, nicht in der Breite. Das heißt, die machen keinen Unterschied, denn sie sind zu breit oben, nicht aber unten, da hätte ich Spiel ohne Ende (übertrieben gesprochen).
Es wurde also eine Abformung meines Gehörganges gemacht und nach erster optische Analyse meinte er, dass IIC sehr unwahrscheinlich ist. CIC auch, eher Conchea. Er wird es aber nun zu Audioservice mal schicken und sagen, sie sollen so klein wie möglich bauen. Wenn das dann da ist, werde ich mal das In-Ear testen und sehen, wie es sich trägt. Wenn das doof ist, dann muss ich sehen, was ich trage.
Das Unitron werde ich weiter tragen und versuchen mich an das ungewohnte Hören zu gewöhnen. Auf dem Ohr gelagert tut das Ding auch nicht hinter dem Ohr weh. Nur für den Außeneinsatz so eben nicht geeignet. Am heimischen Schreibtisch aber kein Problem. Ob es jetzt ohne Schirm nicht mehr wehtut, werde ich sehen.
Ohrenklempner
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Zum Thema Kosmetik und Segelohren gibt es eine coole Lösung: Bernafon Manufaktur.
Stichwort "Cymba-Hörgerät". Da ist für enge Gehörgänge und eng anliegende Öhrchen das gesamte Hörgerät in einem coolen maßgefertigten Gehäuse verbaut, welches man nach Lust und Laune farbig gestalten kann. Sprich mal den Akustiker deines Vertrauens darauf an! Falls der mit Bernafon rummotzt, suchst du dir nen anderen. ;)
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#16

Beitrag von Ajuni »

Ah, vielen Dank!!! :heart: Genau sowas suchte ich heute bei ihm.

Will ich wissen, was der Spaß kostet? Ich musste dem Akustiker heute sagen, dass zwar 3000-5000 nicht in der Portokasse sind, wenn es aber DAS perfekte, bequeme Gerät ist, wir nun mal reden müssen (Finanzierung oder Ähnliches) - denn er versuchte bei 200 Euro zu bleiben und das ich dafür nichts angepasstes und in bunt und in Farbe kriege, war mir klar.

Also ohne Schirm tut es zwar nicht mehr weh, allerdings rutscht das Kabel auch gerne raus... also suboptimal. Schirm wird es nicht. Für den Höreindruck und das Gewöhnen tut es das aber erst mal.
Lchtschwrhrg
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#17

Beitrag von Lchtschwrhrg »

Hör erst mal - der Rest findet sich! dann ;)
Zuletzt geändert von Lchtschwrhrg am 18. Aug 2017, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
Lazygirl
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#18

Beitrag von Lazygirl »

Hallo Ajuni,

Habe ich richtig gelesen und Du hast die Geräte erst seit 16.08.???
Also ich teste seit Anfang Juni, die ersten 2 Wochen waren schon der absolute Horror, obwohl ich da bei weitem noch nicht auf Normallautstärke (so laut ist die Welt) war. Jede Woche war ich immer ganz glücklich wenn ich sie überstanden hatte und dachte, jetzt hast du dich daran gewöhnt. Und dann kam immer wieder die Anhebung der Frequenzen 😂😂😂. Bist Du sicher, dass Du schon die "richtige" Lautstärke hast. Wenn ja und Du jetzt schon verhältnismäßig gut mit den Geräuschen zurecht kommst, ist das ja super! Übrigens, ich bin auch so ein KleinOhrMensch mit winzigen Gehörgängen, bei mir helfen Otoplastiken, erst wollte ich nicht, aber mein Hörakustiker hatte recht, ist viel besser. Ich wünsche Dir viel Erfolg LG
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Ajuni hat geschrieben:Ah, vielen Dank!!! :heart: Genau sowas suchte ich heute bei ihm.

Will ich wissen, was der Spaß kostet? Ich musste dem Akustiker heute sagen, dass zwar 3000-5000 nicht in der Portokasse sind, wenn es aber DAS perfekte, bequeme Gerät ist, wir nun mal reden müssen (Finanzierung oder Ähnliches) - denn er versuchte bei 200 Euro zu bleiben und das ich dafür nichts angepasstes und in bunt und in Farbe kriege, war mir klar.
So einen exotischen Wunsch hatte ich bei mir im Betrieb noch nicht. Ich denke aber, dass Bernafon jeden Hörgerätetypen in eine der speziellen Designschale bauen wird. Die Manufaktur-Leistung kostet auf jeden Fall extra, aber ich glaube nicht, dass es für dich vierstellig werden würde.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#20

Beitrag von Ajuni »

Ich hätte nicht gedacht, dass ein Cymba Hörgerät in quietschig exotisch ist.
Wie liefe da eigentlich das testen ab? Wenn ich das bei Bernafon richtig verstanden habe, können die in so nen Cymbadingens quasi fast alle Sorten von denen reinbauen - ist das richtig?
Ohrenklempner
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#21

Beitrag von Ohrenklempner »

Grob gesagt ist es tatsächlich exotisch. Mein Kollege hatte in den letzten 5 Jahren einen Kunden, der sich für so ein Gerät interessiert hat. Die meisten (ca. 99%) wollen es eben unauffällig. ;)

Testen wäre möglich, wie bei jedem anderen Hörgerät auch. Kann sein, dass der Akustiker dir nahelegt, die entsprechende Technikstufe zunächst als Ex-Hörer-Gerät zu testen und bei Gefallen das Cymbagerät bauen zu lassen. Abhängig von den Konditionen beim Hersteller kostet eine Rückgabe von maßgeschneiderten Geräten nämlich Geld, welches der Akustiker dir laut Krankenkassenverträgen nicht in Rechnung stellen darf.

Ja, es kann quasi jedes Gerät in so eine Cymba-Otoplastik eingebaut werden. Sogar Fremdgeräte anderer Hersteller -- ob Bernafon das allerdings mitmacht, kann ich nicht sagen. Im Grunde wird "nur" eine Hohlschale in der Wunschfarbe und -form hergestellt, schick verziert und mit Zusatzbohrung und entsprechenden Öffnungen für Hörer etc. versehen. In diese Schale kann man dann jeden beliebigen Im-Ohr-Geräte-Bausatz einbauen.
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Ajuni
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#22

Beitrag von Ajuni »

Gut, das erklärt, dass er nicht sofort verstand, dass unauffällig nicht mein Problem ist.
Ich bin eben ein Punk. Ausrasierte Seiten, der Rest der Haare im glattgekämmten Iro in knall bunt, die Ohren mit Piercings gebuntet und der Rücken voll tätowiert. Meine Brille ist knall lila. Da darf dann auch das Hörgerät auffallen. Gerade die bunten Cymbaplastiken fallen bei den bunten Ohren eh nicht mehr auf. Das sieht dann eher wie gewollt aus... das dezente hinter dem Ohr ist bei meinen Miniohren eh nicht dezent und damit auffälliger als so eine Cymbaplastik. Und unbequem eh.
Ich werde jetzt mal in ear testen, wobei die wohl eh aus dem Ohr gucken werden, aber das war klar.
Zum Testen würde ich auch das Ex-Hörer Dingens probieren, wenn es da nur um die grobe Technik und den Klang geht. Ich muss eh noch Andere testen, denn vom Klang des Unitron bin ich nicht begeistert. Kann aber sein, dass der Klang total normal und gut ist und der nur für mich blöd klingt. So mega blechern...
Tini
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#23

Beitrag von Tini »

Hallo Ajuni,

bin auch gerade erst am Anfang der Testphase für die ersten HÖrgeräte.

Ich hatte als erste Geräte Unitron Stride 500 CiC , also in ear.

Habe zunächst auch den Klang als blechern empfunden. Nach der nächsten Anpassung
konnte der Akustiker sie aber besser einstellen und dazu kommt, dass ich mich im Laufe
der letzen Wochen auch daran gewöhnt habe, die Welt wieder richtig zu hören (Toilettenspülung,
Straßenlärm, Besteckklappern, die eigenen Schritte auf dem Holzfussboden etc.).

Allerdings habe ich sie auch wirklich konsequent den ganzen Tag über getragen und
das 2-wöchige Terzo Hörtraining absolviert. Für mich hat sich dadurch das Verstehen
erheblich gebessert.
Hörtraining ist aus meiner Erfahrung also durchaus hilfreich. Ich denke, da gibt es
verschiedene, offline beim Akustiker und wohl auch online (kann aber nicht beurteilen,
ob die online-Hörtrainings was bringen)

Und betreffs "alternativer Bauweise", die zwar ein HdO-Gerät ist, aber eben nicht hinter
den Ohren sitzt, habe ich vor einiger Zeit beim Suchen im Netz diese Seite gefunden.
EORA-Hörschmuck, HdO- bzw. Ex-Hörer-
Geräte als Ohrschmuck. Die Technik, also das Hörgerät selbst, ist, wie auch die von
Ohrenklempner genannte Cymba-Otoplastik, von Bernafon.

Keine Ahnung, wie die preislich liegen, aber das Problem mit den Segelohren bei HdO
wäre damit erledigt.

Liebe Grüße
Martina
Akustiker02
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Re: Viele Fragen zur Eingewöhnungsphase bei HG (Erstversorgung)

#24

Beitrag von Akustiker02 »

Hallo Ajuni,

Ich würde dir von Im ohr Hörsystemen abraten! Du hörst ja bei den tiefen Tönen noch sehr gut und mit dem Im Ohr Gerät würdest du die Ohren stark verschließen. Die tiefen Töne, die du normalerweise gut hörst kommen dann nicht mehr auf natürlichem Wege ins Ohr. Dadurch wird der Klang sehr ungewohnt für dich! Und bei kleinen Gehörgängen ist die Im Ohr Variante auch nicht gut.. Es wird ein Abdruck von deinem Ohr genommen und der Hersteller baut anhand dieser Abformung die Im Ohr Schale. Dort muss dann die ganze Technik reingesetzt werden. Wenn der Gehörgang wenig Platz bietet muss die Technik ja dennoch irgendwohin und es wird dann in die Ohrmuschel ausgewichen. Das Gerät wird also größer und auffälliger!
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