Unbehaglichkeitsschwelle

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xantus
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Unbehaglichkeitsschwelle

#1

Beitrag von xantus »

Hallo, ich war aufgrund der halbjährlichen Inspektion meiner beiden Resound Ziga bei meinem Akustiker. Es wurden u.a. auch ein Ton-Audiogramm links/rechts und ein "Sprachtest nach DIN 45621" als Diagramm erstellt.

Beim Test der Unbehaglichkeitsschwelle, keine Ahnung, ob der im Diagramm lesbar ist (?), konnte ich bei unterschiedlichen Frequenzen alle 5 Stufen ertragen.Daraufhin wurden meine HG's entsprechend programmiert. Als ich auf die Straße kam, wurde ich fast erschlagen, es war alles schrecklich laut. Und im Auto meinte ich, ich fahre Panzer. Zu Hause konnte ich mit meiner Frau nicht mehr gemeinsam Fernsehen, mir war alles zu laut, ihr zu leise. Das war alles nicht mehr erträglich.

Ich bekam am nächsten Tag gleich einen neuen Termin bei meinem Akustiker, allerdings bediente mich nun eine andere Person. Beim Test jetzt der Unbehaglichkeitsschwelle war jeweils nach der 3. Stufe Schluss, also 2 Stufen weniger als am Tag vorher. Die HG's wurden neu programmiert, nun komme ich damit klar.

Fragen:
1. Wie kann es sein, dass an 2 aufeinander folgenden Tagen dieser Test der Unbehaglichkeitsschwelle so unterschiedlich ausgefallen ist?

2. Gibt es da eine Tagesform oder ähnliches?

Ich nehme zwar Tabletten gegen Diabetes Typ II, aber sonst nichts.

Danke schon vorab ... :}
franzi
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#2

Beitrag von franzi »

Die frage ist wie viel db zwischen den einzelnen Stufen liegt. Dann spielt auch die Uhrzeit eine Rollen, so war es jedenfalls bei mir. Bin ich morgens hin zu so einer Messung dann ertrug ich die lautstärke nicht so gut, wie wenn ich nach der Arbeit hin bin ( auf Arbeit ist es laut).
Eine weiter Rolle spielt auch wie schnell der Akustiker gesteigert hat, also wie schnell er lauter wurde.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Musiker_72
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#3

Beitrag von Musiker_72 »

Hi,

die Unbehaglichkeitsschwelle ist ziemlich subjektiv. Bei mir waren die Tests auch immer sehr unterschiedlich.

Bei mir liegt die U-Schwelle immer viel niedriger, wenn ich Stress habe.

Was mich aber sehr wundert: Die haben die HG komplett neu programmiert? Ich reagiere teilweise schon empfindlich mit Unbehagen bei einer Änderung von 2 dB bei einer Frequenz! Ich hätte erwartet, dass man nach dem neuen Hörtest behutsam einige Frequenzen anpasst. Wenn man das Gerät komplett umprogrammiert, dann ist ja die ganze Eingewöhnung futsch!

Außerdem sollte die U-Schwelle keinen so großen Unterschied machen, es sei denn, sie war bei der vorherigen Einstellung sehr niedrig. Bei leisem Eingangspegel (also z.B. Fernsehen) ist man ja weit weg von der U-Schwelle!

Also: Ja, verschiedene U-SChwellen sind nicht ungewöhnlich. Dass die HG dann total anders klingen aber schon.

LG

Musiker_72
xantus
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#4

Beitrag von xantus »

Danke. Kann es sein, dass die U-Schwelle im Diagramm "Sprachtest nach Din 45621" im rechten Bereich drin ist? Links sind 3 Linie nach oben, Zahlwörter, Sätze, Einsilbige Wörter.
Und dann kommen 2 Linien, die stetig ansteigen, X und am Ende W, die andere nur W.

Ich kann mich noch erinnern wie gesagt wurde, dass ich jetzt bei 120 dB läge, im 1. Versuch. Oder 20 dB mehr als das letzte Mal. Aber nun höre ich ja wieder viel besser, und in ca. 2 Wochen bekomme ich neue Otoplastiken, die wurden neu angepasst. Warum, das weiß ich nicht so genau, sie sollen wohl ganz geschlossen sein. Meine jetzigen wurden übergangsweise mit einer Masse gefüllt.
Musiker_72
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#5

Beitrag von Musiker_72 »

Die U-Schwelle ist im Tonaudiogramm eingezeichnet, mit dem Kamm-Symbol (normalerweise).
xantus
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#6

Beitrag von xantus »

Im Tonaudiogramm finde ich jeweils nur die beiden Linien, das sind ja Luftleitung und Knochenleitung.

Was mir noch einfällt, die Messwerte der Töne (Audiogramm) waren gegenüber denen vor 3,5 Jahren ziemlich identisch. Also gab es da kaum Veränderungen. Ob da noch etwas gemessen wurde außer der Unbehaglichkeitsschwelle weiß nicht. Auf jeden Fall waren die anschließenden Änderungen der Programmierung unerträglich. Wie gesagt, als ich nach Hause fuhr, dachte ich mein relativ neues Auto sei ein Panzer.
Maria10
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#7

Beitrag von Maria10 »

das ist ja interessant zu lesen mit der Unbehaglichkeitsschwelle.
habe ich auch, je nach Tagesform empfindlicher, früh am verspanntesten
und damit am geräuschempfindlichsten, abends entspannter und
weniger empfindlich auf laute Geräusche.

Bei Stress eben, durch die innere Anspannung ist die Empfindlichkeit
auf Lautes auch bei mir am höchsten.

schalte ein hg DANN IMMER ganz aus, um mein Ohr zu schonen,
bzw. drehe die Dinger ganz runter.

Aber wisst Ihr zufällig zu dieser Sache etwas( Kein Arzt, kein Akustiker
konnte dazu etwas sagen)

auch wenn ich das linke HÖrgerät ausgeschaltet habe,
und mich von hinten jemand laut ruft, knallt es am Trommelfell.
ein ungenehmes Gefühl .

Es ist also fast immer zu laut. Irgendwie denke ich hat das auch
mit einer Muskelverspannung zu tun, je lockerer die Muskeln
im Halsbereich sind, knallt es nicht so.

es ist aber auch so, auf Hundegebell reagiere ich sehr eimpfindlich
das war schon immer so nur im linken Ohr ist das dann zu laut.

auch bei ausgeschaltetem Hörgerät. Als wenn in diesem Ohr
eine besondere Hyperacusis vorliegen würde.

Beim Akustiker sagten sie mir, wenn sie die Hg anders einstellen
würdne, daß ich Hundegebell nicht als zu laut empfinde,
hätte ich keni Sprachverständnis mehr, weil ich eine hochgradige
Innenohrschwerhörigkeit habe

So meide ich alle diese Situationen, Hunden gehe ich aus de mWeg

aber irgendwann hoffe ich, daß mein Problem , eben mit dem
vom hinten gerufen werden, aufhört. Vielleicht kann da doch
noch ein anderer Akustiker etwas dran beheben.

ich war bei einem Otheopathen, da konnte etwas gelockert werden
auf der linken Seite, das hielt aber nur 2 Tage an.

Da war das überempfindliche Reagieren auf bestimmte Töne
im Linken ohr dann etwas besser.

viele Grüsse Maria
Musiker_72
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#8

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo,

bei Dir sind vermutlich auch die äußeren Haarzellen kaputt. Die machen Leises lauter und Lautes leiser - das heißt, Du bist dann schwerhörig und gleichzeitig geräuschempfindlich.

Genau das habe ich auch. Ein Hörgerät kann nur dann gegen die Lautheit was machen, wenn es geschlossen ist - also geschlossene Otoplastiken oder Power-Domes. Dann begrenzst Du das Hörgerät von der Maximallautstärke oder drehst es leiser, dann ist Ruhe.

Ein offenes Hörgerät (offene Schirme oder stark aufgebohrte Otoplastik) kann nur lauter machen, nicht leiser. Ich trage trotzdem offene SChirme, weil sie für mich so viel besser klingen als die geschlossenen.

LG

Musiker_72
Maria10
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#9

Beitrag von Maria10 »

hallo Musiker 72, so ist es zusätzlich noch erheblicher Tinnitus
seit Jahrzehnten.

Es ist schon so, daß ich gesclossene Otoplastiken mit Zusatzbohrungen habe.

trotzdem bei bestimmter Körperhaltung, stimmt was nicht,
daß es eben nur auf dem linken Ohr zu solchen Belastungen kommt,
sprich " überschlagen " . bestimmter Frequenzen, es sind Konsonanten
die dann zu laut ankommen, besonders Worte mit O und U,
fällt mir auf, vielleicht kann da der Akustiker doch noch was
verändern, paar Frequenzen herausnehmen.

LG Maria
fast-foot
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#10

Beitrag von fast-foot »

Hallo Maria10,
Maria10 hat geschrieben:Beim Akustiker sagten sie mir, wenn sie die Hg anders einstellen würdne, daß ich Hundegebell nicht als zu laut empfinde, hätte ich keni Sprachverständnis mehr, weil ich eine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit habe
Zunächst ein mal zur hochgradigen Innenohrschwerhörigkeit:

Die betreffende Aussage ist höchstwarhscheinlich falsch, da eine solche nur schwer diagnostiziert werden kann. Ein Totalausfall der OHCs ist zwar bspw mittels OAEs bei Nichtvorliegen einer Schallleigungsschwerhörigkeit diagnostizierbar - nur heisst dies dann noch lange nicht, dass der weitere Hörverlust ebenfalls auf einen (weiteren) Schaden im Innenohr zurück geführt werden kann.

Auch versteh ich im Moment nicht genau, was die andere Aussage denn genau bedeutet, denn:

Wenn das Högeräte korrekt begrenzt wurde, dann sollten keine Geräusche auftreten, welche unangenehme Empfindungen auslösen (I).

Nun wird behauptet, dass für das Erreichen eines Sprachverstehens (überhaupt) die Hörgeräte so eingestellt weren müsse, dass Hundegebell unangenehme Empfindungen auslöse. Letzteres steht im Widerspruch zu (I) ((II)).
Dieser kann daher rühren, dass die Unbehaglichkeitsschwellen nicht mittels Sinussignalen, sondern breitbandigeren (und besser tolerierten) akustischen Signalen ermittelt wurden. So kann es natürlich sein, dass bestimmte akustische Signale unangenehme Empfindungen auslösen, obwohl bei der Anpassung die Unbehaglichkeit berücksichtigt wurde (III).

Wenn jedoch (II) nicht auf (III) zurück zu führen ist, liegt meiner Ansicht nach eine falsche Einstellung vor.

Weitere mögliche Fehlerquellen können bspw. dadurch entstehen, dass nicht gemessen wurde, welche Pegel effektiv am Trommelfell herrschen (bspw. durch eine in-Situ-Messung). Wenn bspw. auf Grund der Anatomie des Gehörgangs und der Otoplastik ein deutlicher Okklusionseffekt auftritt, können diese gegenüber einer anderen Kombination bei gleichem vom Hörgerät abgegebenen Pegel um bis über 30 dB höher ausfallen.

Als Lösungsmöglichkeit sähe also eine Bestimmung der Unbehaglichkeitsschwellen mittels Sinustönen, die Durchführung einer in-Situ-Messung o.ä. bzw. einer Perzentilanalyse und die Vornahme der hierdurch sich ergebenden bzw. erforderlichen Korrektur der Einstellung.

Natürlich ist es denkbar, dass hierdurch das Sprachverstehen abnimmt. Dann ist auch die Möglichkeit der Verwendung eines CIs zu prüfen (falls dies grundsätzlich in Frage kommt).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Maria10
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Re: Unbehaglichkeitsschwelle

#11

Beitrag von Maria10 »

hallo fast - foot,

danke, ich werde mir diese Dinge notieren und das einmal mit
der Akustikfirma besprechen. Es ist aber unterschiedlich,
je nach Tagesform ist zb. Hundegebell zu laut, je nach Luftdruck,
je nach Verspannungsgrad , wie oben auch angesprochen wurde
( Körperhaltung ) Nicht immer ist Hundegebell zu grell.

Allgemein hat es mit Vokalen zu tun, die ich oft als zu laut
empfinde, besonders Worte mit O ,I, U

da müsste auch noch was anders eingestellt werden.( falls das möglich ist)

Früh vor allem, da bin ich schon immer empfindlich auf laute Geräusche
gewesen, abends ist es besser.

In Situ Messung wurde nicht gemacht, man sagte mir das wäre
zu belastend für mich / Hyperacusis, Tinnitus in erheblicher Ausprägung.

Grüsse Maria
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