Widex-Hörgeräte

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Nanea
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Widex-Hörgeräte

#1

Beitrag von Nanea »

Hallo,
ich (34 Jahre, selbst hochgradig schwerhörig)hatte mit großem Interesse in einem etwas älteren Thread eine Diskussion über Widex-Hörgeräte gelesen. Ich hatte dieses wieder aufgegriffen, jedoch leider keine Antworten auf meine Fragen bekommen, deshalb mache ich der besseren Übersicht halber ein neues Thread auf. Ich wäre euch wirklich sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet, da ich mich endlich für neue Hörgeräte entscheiden muss.

Ich bin seit meinem 25. Lebensjahr auf Hörgeräte angewiesen und mit meiner "Badewannen-Hörkurve" konnte ich optimal mit Widex-Geräten versorgt werden, die, im Gegensatz zu vielen anderen Geräten, für meinen Geschmack richtig schön basslastig sind. Ich habe erst das Senso CIC getragen und nachdem sich mein Gehör permanent verschlechtert hatte, habe ich die letzten 6 Jahre das Senso C18+ getragen, das ich wirklich geliebt habe und mit dem ich eine großartige Sprachverständlichkeit hatte.

Leider, leider hat sich mein Gehör weiter verschlechtert, sodass ich mit der Verstärkung des C18+ nicht mehr auskomme. Ich bin nun seit gut einem Jahr dabei, ein Nachfolgegerät zu finden. Mittlerweile habe ich fast alle Power-Geräte sämtlicher Firmen durch, mit keinem konnte ich jedoch eine annährend gute Sprachqualität wie mit dem Senso C18+ erreichen. Wirklich schade, dass es kein stärkeres Powergerät in dieser Produktreihe gibt!

Als eingefleischte Widex-Trägerin habe ich natürlich auch das Vita-SV38 getestet, aber auch damit habe ich leider keine besonders guten Hörerfolge erzielt. Meine Frage an die Widex-Fachleute hier:
Ist das Vita qualitativ minderwertiger als das Senso C+ ?
Von Widex heißt es, das Vita wäre eine Weiterentwicklung, aber ich finde es eher schlechter.

Seit einigen Wochen teste ich nun das Widex Inteo-19, mit dem ich von der Verstärkung her gerade noch hinkomme. Von den bisher von mir getesteten Geräten gefällt es mir am besten. Trotzdem ist die Sprachverständlichkeit (verglichen mit dem C18+) bei mir nicht so, wie ich es mir wünsche , obwohl das Geräte ja speziell auf Sprache entwickelt wurde.
Die Einstellung der Geräte ist, wie auch schon angemerkt, sehr speziell und ich habe das Gefühl, dass meine Akustikerin (mit der ich ansonsten sehr zufrieden bin) gar nicht genau weiß, was sie damit alles machen könnte und ist häufig von mir überfragt.

Mich würde vor allem interssieren, was der Werbeslogan zu diesem Gerät tatsächlich besagt: "Das erste Gerät, das sich auf Sie einstellt". Wie stellt es sich denn auf mich ein? Und was muss dazu in der Einstellung gemacht werden? Oder woher weiß es sonst, was ich gern hören möchte?

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn sich die Widex-Fachleute unter euch zu meinem Beitrag zu Wort melden würden!

Danke & viele Grüße

Nanea
:)
nudelz
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Re: Widex-Hörgeräte

#2

Beitrag von nudelz »

hallo nanea!!!!

ich bin keine widex fachfrau,aber muß es unbedingt ein widex sein.teste doch mal geräte von anderen firmen.

lg saskia
Mama* Usher-Syndrom
L.´04* links 80 db rechts 40db,Usher-Syndrom
D.´03* Kern Gesund
Andrea Heiker
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Re: Widex-Hörgeräte

#3

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Nanea,

ich bilde mir fest ein, dass ich Dir bereits geantwortet habe....

Naja dann will ich es es noch mal tun. Das Vita ist der Nachfolger vom Senso. Ich weiß aber nicht, ob es das Senso mit ein paar moderneren Features oder eine echte Neuentwicklung ist.

Hast Du nur Widex Geräte probiert? Es kann sein, dass Du mit Analoggeräten besser fährst, die sind zwar mittlerweile rar auf dem Markt geworden, ein schmale Auswahl von analogen Hg gibt es aber noch bei Oticon und Phonak.

Vielleicht meldet sich auch Birnbaum noch mal und schlägt Dir ein paar Geräte vor.

GRuß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Andrea Heiker
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Re: Widex-Hörgeräte

#4

Beitrag von Andrea Heiker »

PS: Nach der erneuten Lektüre Deines Berichtes möchte ich noch ein paar Dinge ergänzen.

Du schreibst, Dein Gehör hat sich verschlechtert, so dass das bisherige Senso nicht mehr ausreicht. Neue Hörgeräte können Hörverschlechterungen aber nicht beliebig auffangen. Irgendwann muss man leider (ich weiß, das ist sehr schwer) Abstriche beim Sprachverstehen in Kauf nehmen. Wie schlecht hörst Du denn eigentlich genau? Schon schlecht genug für ein CI? Das CI ist oftmals eine wahre Befreiung aus dem Kreislauf Hörverschlechterung, neue HG probieren, Frust, weil man mit neuen Geräten, obwohl sehr teuer, auch nicht so gut versteht wie man mit den alten Hg vor Hörverschlechterung verstanden hat.

Ach ja die Werbung kannst Du als das nehmen, was sie sind: Leere Versprechungen. Hg geben können nur in wenigen Ausnahmefällen den Hörverlust wirklich ausgleichen. Aber irgendwie müssen die Hg-Firmen ja die superteuren Knochen an den Mann oder die Frau bringen. Es ist völliger Quatsch aus dem Preis des Gerätes dessen Qualität ablesen zu wollen.

Einen lieben Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Akustiker
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Re: Widex-Hörgeräte

#5

Beitrag von Akustiker »

Beide Geräte von Widex ( SV38 / C18+) sind von den Technischen Eigenschaften sehr ähnlich , beide haben einen dreikanaligen Digitalen Prozessor, sind ebenso mit Geräuschunterdrückungssystemen ausgestattet welche bei dem sv38 aber weiterentwickelt wurden. Der Signalprozessor bzw. der Chip der im Gerät verbaut ist, ist auch einer der neueren Generation und kann deshalb besser gegen Handy Strahlungen etc. schützen (geringere Störanfälligkeit) ! ! !

^^Aber eigentlich ist dieses eher nebensächlich...^^

Bei Widex Kd. Ist es immer schwierig diese auf andere Hersteller zu bekommen (wenn ich das so sagen darf) denn WidexGeräte haben einen sehr einprägsamen klang der oft als warm (wie du sagtest „TiefenBetont“) empfunden wird und dadurch nicht so schrill klingen, aber dennoch besteht die Möglichkeit Geräte anderer Hersteller vom Klang fast völlig identisch einzustellen um die Umgewöhnung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Meine Erfahrung :

Widex-Träger mit anderen Firmen versorgen stellt meist gewisse Schwierigkeiten da, aber dennoch ist es gut sogar optimal möglich eine Nachversorgung zu gewährleisten... z. B. habe ich gerade einen Kd. Der Jahre die Senso P38 getragen hat mit Eleva411 von Phonak versorgt, und er ist unglaublich zufrieden (ist natürlich immer wieder individuell zu sehen, doch in 9 von 10 fällen liegen die Schwierigkeiten darin dass einfach zu viele Regelsysteme Aktiv sind bei den neuen Systemen die du nicht gewöhnt bist und deshalb sollte der Akustiker mal testen die meisten Regelungen zu deaktivieren (damit die Signalverarbeitung dem alten Gerät ähnlicher wird).

Wenn du noch ein paar Ideen brauchst ich helfe gern.....

M.f.G.
Boudoir

Re: Widex-Hörgeräte

#6

Beitrag von Boudoir »

Hallo Nanea

Ich muss doch mal richtig Stellen, dass die Senso C bzw. Senso C+ Linie anders arbeitet als die Senso Vita Modelle. Vor allem in Bezug auf den Störschallmanager!
Die Vitas sind rein technisch gesehen schon ein gutes Stück hochwertiger als die C+. Das will aber nichts heissen, wenn Dein Gehör diese Details nicht mehr differenziert wahrnimmt, bringt Dir die Verbesserung nicht viel.

Die Inteo arbeiten nochmals total anders, sogenannt Integral. Wie genau ist lang und schwer zu erklären, da wäre es am besten, die technische Broschüre zu lesen, die kann Dir Dein Akustiker abgeben.
Sie sind zum Programmieren ganz anders als die bisherigen Geräte von Widex oder Geräte von anderen Marken, sowohl was den Aufbau der Software betrifft, als auch die Möglichkeiten der Einstellungen. Es gibt so viele flexible Variationen, das man als Akustiker gut daran tut, sich nach der Schulung dur Widex ein paar Stunden dahinter zu klemmen und zu üben.
Sonst kann es tatsächlich im 'Ernstfall', d.h. mit einem echten Kunden ins raten und ziellos umherklicken ausarten. Wenn jemand selten Inteo anpasst, bestehen auf jeden Fall gewisse Schwierigkeiten.

Zur Werbung: Jedes Gerät ist in der Werbung das beste. So wie auch jedes Waschmittel weisser als weiss wäscht. Auch wenn Du Dir einen Ferrari kaufst, kannst Du mal im Stau stehen oder vor lauter Nebel nichts sehen. So ist es auch mit Hörgeräten, alle haben ihre Grenzen, neue Ohren gibts nicht.

In Bezug auf andere Geräte kann ich, ohne das ich Deine genau Hörkurve kenne, nicht so genau Auskunft geben. So rein davon ausgegangen, dass es stärker sein sollte als das C18+ kommt einiges in Frage.
Was heisst denn das, dass Du fast alle Powergeräte verschiedener Firmen getestet hast? Welche waren das? Was waren die Probleme? Was möchtest Du denn überhaupt? Also sicher besseres Sprachverstehen, klar. Aber soll es automatisch sein oder willst Du selber etwas bedienen? Was für ein Ohrpassstück trägst Du? Hast Du schon einmal eine FM Anlage versucht?

Wenn Du hier Deine Audiogramm-Werte angeben könntest und was Du Grundsätzlich für Hör- Bedürfnisse hast (im Beruf, Familie, Hobby ect) könnte ich Dir sicher ein paar Tips geben.

Viele Grüsse
boudoir / Birnbaum[size=small]

[Editiert von Boudoir am: Mittwoch, Dezember 27, 2006 @ 17:09][/size]
Nanea
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Registriert: 20. Dez 2006, 11:33
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Re: Widex-Hörgeräte

#7

Beitrag von Nanea »

Vielen, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

Zuerst mein zuletzt gemessenes Audiogramm:
Rechts
0,250 : 90 db
0,5 : 110 db
1,0 : 110 db
2,0 : 110 db
3,0 : 90 db
4,0 : 80 db
6,0 : 80 db
8,0 : 90 db

Links
0,250 : 100 db
0,500 : 100 db
1,000 : 100 db
2,000 : 90 db
3,000 : 90 db
4,000 : 80 db
6,000 : 80 db
8,000 : 90 db

Ich weiß, dass ich rein von der Hörkurve schon eine Kandidatin für ein CI wäre. Glücklicherweise habe ich mit Hörgeräten noch ein gutes Sprachverstehen, sodass mir die Ärzte noch von einer OP abraten. Ich möchte es selbst zzt auch noch nicht, weil ich die Entwicklung noch ein bisschen abwarten möchte. Ich denke auch nicht, dass ich von einer OP momentan profitieren würde. Mein Sprachverstehen beim Einsilben-Test liegt mit meinen alten C18+ bei 95%, wenn ich direkt vor dem Lautsprecher sitze oder wenn mir direkt jemand etwas in meine Phonak-Mikrolink-Anlage hineinspricht. Diese Situationen habe ich im "normalen" Leben nur leider kaum. Auf weiteren Entfernungen fehlt mir mit dem C18+ einfach die Lautstärke. Manchmal höre ich dann nicht mal, dass überhaupt jemand redet.

Mit dem Inteo hingegen höre ich wieder die interessantesten Geräusche und kann auch wieder sehr differenziert unterschiedliche Geräuschquellen wahrnehmen. Deswegen bin ich enttäuscht darüber, dass mein Sprachverstehen damit nicht so klasse ist. Das liegt je nach Wortgruppen zwischen 60 - 80%. Ok, ich denke, dass das bei meiner Hörkurve nicht so schlecht ist, aber im Vergleich zum C18+ könnte das besser sein. Ich höre Sprache mit dem Inteo teilweise recht laut, aber kann sie doch nicht verstehen (insbesondere Männerstimmen). Außerdem ist das Inteo auch mit meiner Einstellung an seiner Leistungsgrenze, vielleicht ist das das Problem.

Mit dem Vita hatte ich auch ein Sprachverstehen von ca. 60%. Das Problem beim Vita war, dass der Ausgang sich nicht separat wie bei den C+ Modellen einstellen / reduzieren ließ, sodass es mir häufig zu laut war. Oder wisst ihr da vielleicht einen Trick, ob das doch möglich ist?

Mein Problem ist, dass der "Korridor" (ich kenne leider den Fachbegriff nicht), ab wo ich überhaupt höre und ab wo es mir dann aber auch wieder schmerzhaft zu laut wird, recht schmal ist.

Wie ihr bestimmt schon denkt, bin ich ziemlich anspruchsvoll, was das Hören / Verstehen anbelangt (na ja, wer nicht :)). Ich arbeite in der Speditions-Branche, die wegen der Hektik und der vielen Telefonate ohnehin nicht besonders ideal ist für ein Schlappohr wie mich. Zudem muss ich auch viele Personalgespräche führen. Und natürlich würde ich auch gern in Gesellschaft und in Cafés etc. etwas verstehen.

Neben dem Inteo und dem Vita habe ich das Siemens Triano (war mir zu schrill und den Klang fand ich ganz furchtbar), das Phonak Supero (das war so laut, dass ich dachte, mein Kopf explodiert - nur verstehen konnte ich nix) und das Phonak Maxx 411 (mit ähnlichem Misserfolg) ausprobiert. Analoge Geräte habe ich früher probiert und mit denen bin ich gar nicht zurecht gekommen. Ich habe es schon ganz gern, wenn es ein volldigitales Gerät ist, bei dem ich nicht viel einstellen muss. Nur einen manuellen Lautstärkeregler hätte ich gern für alle Fälle.

Bisher hatte ich immer harte Ohrstücke. Der besseren Abdichtung wegen habe ich nun welche aus so einem Thermo-Material bekommen, aber die Dinger drücken häufig und irgendwie habe ich auch das Gefühl, damit dumpfer bzw. "anders" zu hören.

Ich hoffe, dass ihr mir nach meiner langen Ausführung noch den einen oder anderen Tipp geben könnt.

Viele dankbare Grüße
Nanea
Boudoir

Re: Widex-Hörgeräte

#8

Beitrag von Boudoir »

Hallo
Der Fachbegriff für den 'Korridor' lautet Dynamikbereich. Das bezeichet den Bereich zwische Deiner Hörschwelle und Deiner Unbehaglichkeitsschwelle (wo es Dir unangenehm laut wird).

Rein von Deinem Hörverlust her gesehen würde ich Dir das Testen von Geräten aus folgender Auswahl empfehlen. Sie verfügen alle über einen Lautstärkesteller und sind aus den unterscheidlichsten Preisklassen und sind auch alle Digital.

Marke Oticon, Modell Sumo DM
Marke Widex, Modell Aikia 19 oder Senso Vita 38
Marke Bernafon, Modell Neo 112 oder Audioflex 112
Marke GN ReSound, Modell Metrix 80D, Pixel 80 oder Plus 80
Marke Siemens, Modell Centra SP, Artis SP, Artis SP e2e, Cielo SP oder Triano SP
Marke Hansaton, Modell Starlight3-HP oder Dynamic HP VC

Ich weiss, dass Du das Widex Senso Vita schon getragen hast, wobei es mir merkwürdig erscheint, das es nicht so eingestellt wurde, dass es Dir nicht zu laut wird. Das kann man nämlich dabei genau so machen wie beim c18+.
Das Siemens Triano ist das älteste der oben aufgeführten Siemesn SP Modelle, vieleicht wäre ein test mit einem Gerät der neueren Generation doch noch mal gut.
Phonak habe ich bewusst nicht aufgeführt, da die Geräte schon von Grund auf einen schärferen Klang haben, als Dir lieb zu sein scheint.

Einige der Geräte sind ähnlich stark bzw. nur wenig stärker als Dein altes C18+. Das ist mir bewusst, aber dennoch denke ich, das ein Test damit gut wäre.
Viele Akustiker kennen die Bernafon und Hansaton Geräte nicht so gut. Sie sind aber sehr einfach zum Programmerieren und haben eine ausgezeichnete Qualität in jeder Hinsicht.

Grundsätzlich ist der Wechsel auf das Material Thermotec bei den Ohrpassstücken sehr gut. Das Sitz muss natürlich korrigiert werden, damit es Dir nicht unbequem ist. Evtl. muss nochmals ein neuer Abdruck gemacht werden, um die Länge des Zapfens im Gehörgang anzupassen/ länger zu machen, um eine Bessere Tonübertragung zu erielen oder es braucht eine Belüftungsbohrung. Das lässt sich einfach mit den bestehenden Passstücken testen. Wird der Ton besser, wenn Du sie weiter in Ohr drückst (= Längerer Zapfen nötig) oder wird er besser, wenn Du sie etwas anhebst, und so etwas mehr Luft ins Ohr gelangt (= mehr Belüftung nötig), oder wird er besser, wenn Du sie etwas weiter aus dem Ohr herausziehst (= mehr Belüftung und/oder kürzerer Zapfen nötig)?

Ich hoffe, Dir ein paar anregungen gegeben zu haben.
[size=small]

[Editiert von Boudoir am: Donnerstag, Dezember 28, 2006 @ 10:36][/size]
Andrea Heiker
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Re: Widex-Hörgeräte

#9

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Nanea,

von der Hörkurve her stehst Du beim CI genau auf der Grenze ab der man ein CI empfiehlt. Als zweites Entscheidungskriterium sind die Einsilber bei 65 dB in einem Meter Abstand. Wenn man da nur 30%-35% erreicht, íst das CI mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vom Hören her auch überlegen.

Ich wollte Dir aber noch auf den Weg mitgeben, dass es sich beim CI nicht lohnt auf etwas Besseres zu warten. Die CIS werden immer weiter fortentwickelt und wenn man sich heute operieren läßt hat man in drei bis vier JAhren wahrscheinlich schon wieder ein veraltetes System. Man muss außerdem bedenken, dass man Hören auch verlernt, ganz zu schweigen davon, dass mit dem Warten auch Jahre an Lebensqualität verloren gehen.

Ich möchte nicht sagen, dass Du JETZT ein CI brauchst, da Du bisher gemessen an derf Hörkurve noch ein recht gutes Verstehen hattest. Du solltest aber Deine Ohren weiter im Auge behalten um den richtigen Zeitpunkt für ein CI nicht zu verpassen.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Nanea
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Re: Widex-Hörgeräte

#10

Beitrag von Nanea »

Hallo,

vielen Dank für eure ausführlichen und hilfreichen Tipps! Dann auf ein Neues bei meiner Akustikerin :)

Ich habe doch noch eine Frage zu den Phonak-Geräten.
Ich habe auch schon des Öfteren gehört, dass sich Widex-Kunden schwer tun, sich auf eine andere Marke einzustellen. 'Akustiker' schrieb hier nun, dass er einen guten Erfolg mit dem Phonak Eleva411 bei der Nachversorgung einer Widex-Kundin erzielt hat.
Ich habe auch von Phonaks wohl recht neuem Gerät Savia Art411 dsZ gehört, das u.a. einen 'BassBoost' haben soll. Wäre dieses Gerät nicht vielleicht auch etwas für mich?

Viele Grüße
Susanne

@ Andrea: Vielen Dank auch für deine Hinweise zum CI. Ich habe ein CI auf jeden Fall schon im Hinterkopf, denn ich gehe davon aus, dass ich definitiv irgendwann eines brauchen werde, da meine SH progredient verläuft. Sobald ich merke, dass ich mit Hörgeräte kein ausreichendes Sprachverstehen mehr habe, werde ich eine OP auch nicht lange hinauszögern.
Akustiker
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Re: Widex-Hörgeräte

#11

Beitrag von Akustiker »

Erstellt von Nanea

Ich habe auch von Phonaks wohl recht neuem Gerät Savia Art411 dsZ gehört, das u.a. einen 'BassBoost' haben soll. Wäre dieses Gerät nicht vielleicht auch etwas für mich ?

Da muss ich leider passen, habe das Gerät noch nicht angepasst, aber es würde für den Grad deiner Hörminderung ausreichen.

BassBoost ist einfach nur mal wieder ein neues Schlagwort der Industrie, die Tieftonverstärkung wird dadurch angehoben, aber andere Hersteller haben dies auch aber nicht benannt ! -> Kundenfischerei

Aber die >Technischen errungenschaften sind gegenüber des Elevas Hochwertiger, aber eventuell sind die Regelsysteme in diesem Gerät etwas zu viel ! -> wg. deines alten systems...

M.f.G.
Boudoir

Re: Widex-Hörgeräte

#12

Beitrag von Boudoir »

Beim Savia Art 411 wäre wohl der grösste Vorteil, dass man damit, wie bei den Widex Geräten, eine 'Insitu' Tonaudiomatrie machen kann. Also Quasi einen Hörtest direkt über das Gerät, wenn es in Trageposition ist, womit die Gehörgangsresonanzen und anderes in der Einstellung mit berücksichtigt werden können. Auch die Ergebnisse der normalen Insitu-Messung kann man einfliessen lassen, das haben aber andere Hersteller auch.
Nanea
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Re: Widex-Hörgeräte

#13

Beitrag von Nanea »

Hallo Boudoir,

ich wäre dir dankbar (einem anderen Fachmann / einer anderen Fachfrau natürlich auch), wenn du mir noch einen Tipp geben könntest.

Ich habe inzwischen das Phonak Savia Art 411 getestet und das Resultat war wirklich schlecht. Das regelt mir wirklich zu viel weg bzw. den Phonak-Klang mag ich einfach nicht (wie du auch schon festgestellt hast).
Ich möchte jetzt doch noch einmal das Widex Vita V-38 testen. Beim letzten Mal war ja das Problem, dass meine Akustikerin den Ausgang nicht separat einstellen konnte, während du meintest, es sei wie bei dem C+ möglich (s.o.). Vielleicht könnte ich ihr ja mit deiner Hilfe ein bisschen auf die Sprünge helfen ;)
Könntest du mir bitte sagen (ich erinnere mich ungefähr noch an den Aufbau der Software), bei welchem Menü-Punkt sie einstellen kann, dass ich bspw. in den mittleren Frequenzen "nur" einen Ausgang von max. 124 dB haben möchte, während die eigentliche Verstärkung jedoch bleibt?
Bei der damaligen Einstellung war es so, dass der Ausgang mit der Verstärkung (und umgekehrt) gekoppelt war. Sprich, wenn sie den max. Ausgang verringern wollte, verringerte sich automatisch auch die Verstärkung in den leisen / mittleren und lauten Tönen. Somit dann hatte ich dann wieder zu wenig Verstärkung, um ausreichend verstehen zu können.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, was ich meine und du kannst mir einen Fern-Tipp für die neue Anpassung geben.

Herzlichen Dank!
Nanea

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