Mein Baby

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Jule22
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Mein Baby

#1

Beitrag von Jule22 »

Hallo ihr Lieben,
ich heiße Julia, bin 25 Jahre und ganz neu hier.
Ich hoffe ich finde hier Hilfe, Rat und aufbauende Worte.
Im März diesen Jahres habe ich meine kleine Tochter gesund und munter zur Welt gebracht. In unserer Klinik wurde gleich am ersten Tag das Hörschreening durchgeführt. Dabei gab es Auffälligkeiten beim linken Ohr. Wir bekamen einen Überweisung zu einem HNO-Arzt unserer Wahl. Als meine Maus dann 3 Wochen alt war, hatten wir dort einen Termin, bei dem mehrere Hörtest durchgeführt wurden, u.a. der BERA-Test. Das Ergebnis war wieder gleich. Beim rechten Ohr gibt es keinerlei Auffälligkeiten, links jedoch auffällig. Ich war erstmal ziemlich geschockt, bekam dann aber Hoffnung, von Wegen 3 Wochen ist sehr jung, Fuchtwasser kann drin sein usw. Nun hatten wir gestern erneut den gleichen Termin (meine Tochter ist nun 9 Wochen), bei dem genau die gleichen Tests, wie schon Ende März, gemacht wurden. Leider haben wir erneut, die gleichen Ergebnisse erhalten. Rechts unauffällig, links auffällig. Der Schock saß tief, so dass ich mich kaum noch auf die weiteren Worte des Arztes konzentrieren konnte. Er meinte es gäbe links erst eine Reaktion bei 50 dz. Was genau bedeutet das? Außerdem sagte er, die Entwicklung meiner Tochter kann völlig normal von statten gehen, da sie rechts hört. Kann ich diesen Aussagen trauen? Er fing sofort an von der CI-Operation zu sprechen, die heute möglich ist. Muss denn bei 50 dz Hörschwelle wirklich gleich ein CI her? Reicht nicht auch ein normales Hörgerät?
Außerdem muss ich dazu sagen, dass meine Kleine bei diesen ganzen Tests putzmunter war. Sie hat nicht geschrien, sondern mich die ganze Zeit angelacht und mit Händen und Füßen gestrampelt und auch ab und zu geqiuekt, was ja für das Alter typisch ist. Die Schwester meinte, es habe keinerlei Auswirkungen, solange sie nicht schreit.
Kann mir denn jemand Hoffnung geben, dass vielleicht doch Flüssigkeit im Ohr, bzw.hinter dem Trommelfell ist? Der Arzt sagte gleich, man muss zu 90 % davon ausgehen, dass sie auf dem einen Ohr schwerhörig ist.
Im August sind wir nun wieder bestellt, dann ist die Kleine ein halbes Jahr alt.
Kann mir jemand sagen, ob und welche Einschränkungen meine Tochter haben könnte? Oder ob sie sich völlig normal entwickeln kann?
Vielen Dank schon im Vorraus. Ich hoffe mich versteht jemand und kann uns helfen.
Liebe Grüße Jule
fast-foot
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Re: Mein Baby

#2

Beitrag von fast-foot »

Hallo Jule22,

herzlich willkommen!
Jule22 hat geschrieben:Er meinte es gäbe links erst eine Reaktion bei 50 dz. Was genau bedeutet das?
Das bedeutet (falls es eine Click-BERA war, welche meistens durchgeführt wird), dass im Hochtonbereich eine leichte Hörschwäche vorliegen könnte.
"Könnte" deshalb, weil Hörtests (insbesondere BERAs) in diesem Alter nicht sehr zuverlässig ausfallen.
Jule22 hat geschrieben:Er fing sofort an von der CI-Operation zu sprechen, die heute möglich ist. Muss denn bei 50 dz Hörschwelle wirklich gleich ein CI her?
Quatsch; es ist sogar fraglich, ob ein Hörgerät empfehlenswert sein wird (ich vertrete die Auffassung, dass dies frühestens im Alter von sechs Monaten angepasst werden sollte; wenn es dann nach gründlicher Abklärung noch îndiziert sein sollte).
Jule22 hat geschrieben:Reicht nicht auch ein normales Hörgerät?
Bei diesen Werten eh, falls überhaupt eins benötigt werden sollte.
Jule22 hat geschrieben:Sie hat nicht geschrien, sondern mich die ganze Zeit angelacht und mit Händen und Füßen gestrampelt und auch ab und zu geqiuekt, was ja für das Alter typisch ist. Die Schwester meinte, es habe keinerlei Auswirkungen, solange sie nicht schreit.
Das ist meiner Ansicht nach falsch. Aktivitäten irgendwelcher Art können die Messergebnisse einer BERA verfälschen (es muss ja ermittelt werden, mit der Erzeugung welcher Hirnströme auf Hörreize reagiert wird; alle Hirnaktivitäten erzeugen Hirnströme (auch Bewegungen, Verarbeitung von Gesehenem etc.). Je weniger das Hirn abgesehen von der Hörverarbeitung arbeitet, desto einfacher ist es, die als Reizantwort auf akustische Signale erzeugten Hirnströme heraus zu filtern und diesen als Reaktion zu zu ordnen)).
Anders sieht es bei OAEs (bei deren Messung werden Stöpsel in die Gehörgänge geschoben) aus; hier ist es vor allem wichtig, dass die Umgebung nicht "all zu laut" ist.
Jule22 hat geschrieben:Kann mir denn jemand Hoffnung geben, dass vielleicht doch Flüssigkeit im Ohr, bzw.hinter dem Trommelfell ist? Der Arzt sagte gleich, man muss zu 90 % davon ausgehen, dass sie auf dem einen Ohr schwerhörig ist.
Hier wäre eine Tympanometrie auffschlussreich. Wurde eine solche durchgeführt, und wie sahen die Resultate aus?

Grundsätzlich kann sich das Hörvermögen aus den verschiedensten Gründen im Laufe der Zeit noch bessern (Messungenauigkeit, Paukenerguss, Hörbahnreifung etc.).
Jule22 hat geschrieben:Kann mir jemand sagen, ob und welche Einschränkungen meine Tochter haben könnte? Oder ob sie sich völlig normal entwickeln kann?
Wenn es bei einem Verlust von der Grössenordnung von 50 dB bleiben (und auch nicht behebbar) sollte, kann (ist die Diagnose wirklich erhärtet) ein Hörgerät angepasst werden. Es wäre gut, wenn im August wirklich Klarheit herrschen würde, so dass man die erforderlichen Massnahmen (falls eine seriös durchgeführte Diagnostik solche indizieren sollte) einleiten könnte.
Die zu erwartenden Einschränkungen dürften nicht all zu gravierend ausfallen.

Bei Interesse kannst Du sämltiche Untersuchungsergebnisse (mit allen Diagrammen; also auch BERA mit Potentialkurven ("Zickzack-Linien") etc.) anonymisiert hier hochladen; dann kann ich mir ein Besseres Bild machen.

Vielen Dank.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 14. Mai 2014, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Baby

#3

Beitrag von tschilly »

Hallo Jule,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Tochter :-)

Also....bei 50dB ist definitiv kein CI indiziert.
Das kann man noch sehr,sehr gut mit Hörgeräten ausgleichen und das würde ich so früh wie möglich machen lassen.

50dB sind jetzt nicht so schwer....aber dennoch kann es schwierig werden mit Sprache verstehen....vor allem bei Menschen, die von Natur aus sehr leise reden.

Es kann gut sein, dass sich bei ihr noch was ändern wird, denn bei ihr ist die Hörbahnreifung noch lange nicht abgeschlossen....die endet in etwa bei 1 1/2 Jahren.
Das heißt also, dass sich das Gehör auf der linken Seite noch verbessern kann...es muss aber nicht gegeben sein.

Bei einer BERA sollte jeder ruhig daliegen und meist werden BERAs bei Kleinkindern und Säuglingen gemacht, wenn sie schlafen (ohne Schnuller !) oder sie werden für die Zeit der Untersuchung sediert, damit sie ruhig sind und somit dann der Test gemacht werden kann, ohne, dass Reize von außen oder von dem Kind selber zu Verfälschungen führen.
Da würde ich nochmals nachhacken und einen erneuten machen lassen, wo die Kleine wirklich nicht wach ist...das sind dann die zuverlässigsten Ergebnisse, denn selbst Schnullern kann zu falschen Ergebnissen führen.

Ich muss schon sagen, dass mit der HNO etwas suspekt ist....bei 50dB wird kein Arzt ein CI empfehlen und vor allem nicht implantieren...lasst euch da bitte nicht verunsichern.

Ich persönlich würde mich mit der Kleinen an einen Pädakustiker (Akustiker für Kinder) wenden und dort nochmals Tests durchführen lassen und auch schon Hörgeräte zur Probe mitgeben lassen.

Um auf Deine Frage bezüglich Einschränkungen einzugehen...
So direkt kann man nicht sagen, welche Einschränkungen sie haben wird oder eben nicht haben wird.
Da reagiert jeder Mensch anders.
Was ich mir aber sehr gut vorstellen kann ist, dass sie bei Gesprächen von der linken Seite her sich mehr anstrengen muss, da der normale Lautsprachbereich zwischen 55 und 65 Dezibel liegt.
Inwiefern das auf Deine Tochter zutrifft müsst ihr abwarten und schauen.

Habt ihr schon einmal von Frühförderung mit Schwerpunkt Hören gehört?
Vielleicht wäre das was für euch und würde Deiner Tochter ganz gut tun.

Lieben Gruß
Kim
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fast-foot
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Re: Mein Baby

#4

Beitrag von fast-foot »

Noch bezüglich Zeitpunkt Hörgeräteanpassung:

Da die Ermittlung der Hörschwellen in der Regel insbesondere bei Kleinkindern mitunter sehr ungenau erfolgen kann, finde ich eine Anpassung von Hörgeräten im Alter von weniger als sechs Monaten noch kritischer.
Da sogar richtig angepasste Hörgeräte (dem Innenohr) schaden können, würde ich diesbezüglich eine gewisse Zurückhaltung üben und erst bei möglichst plausibel wirkenden Befunden eine Anpassung bspw. in einer erfahrenen Pädaudiologie durchführen lassen.

Und die "Hörbahnreifung" ist ein laufender Prozess, welcher auch im Erwachsenenalter noch nicht vollständig abgeschlossen ist (bzw. sein darf); sonst könnte man sich ja bspw. musikalisch nicht mehr weiter entwickeln (Stichwort "Neuroplastität des Gehirns").

Eine andere Frage ist, ab wann sich die Hörbahnreifung messtechnisch nicht mehr erfassen lässt. Hier gibt es Unterschiede (bei (vermutlich vielen) ist bereits im Alter von wenigen Wochen keine messtechnische Veränderung der Hörschwellen mehr feststellbar.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 14. Mai 2014, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Baby

#5

Beitrag von Jule22 »

Habt vielen, Dank für eure schnellen Antworten, dass gibt mir doch ein wenig Hoffnung.
Wir werden auf jeden Fall noch weitere Meinungen einholen. An einen Pädakustiker habe ich auch gedacht.
Muss mich allerdings noch informieren, wo genau wir da hin müssen. Kommen aus Sachsen, Nähe Chemnitz.
Was genau ist eine Tympanometrie? Der Arzt meinte nur, es sei nix mehr drin, als ich fragte, ob es denn Hoffnung gibt, dass vielleicht doch einfach nur noch Flüssigkeit drin sei.
Gestern hat er sich das Ohr auch nicht angeschaut. Zur ersten Untersuchung im März, hat er wenigstens rein geschaut, ob evtl. Schmalz oder ähnliches drin ist.
Als nächstes werde ich die gesamten Untersuchungsunterlagen anfordern.
Zum Thema BERA: Meine Tochter hatte die meiste Zeit einen Schnuller während des Tests. Ich hoffe nun, dass der Test jetzt nicht verfälscht ist, und das rechte Ohr auch nichts hört.
Wobei das ja auch bei den ersten beiden Tests positiv ausfiel ( ohne Auffälligkeiten) und da hat sie defintiv geschlafen.
Mit dem Thema Frühförderung habe ich mich auch schon auseinander gesetzt. Da würde ich aber gern noch den August abwarten, bis wir defintiv Klarheit haben.

Mir fällt bei ihr auf, dass sie ab und zu auch erschrickt, ab und zu eben auch nicht. So nach dem Motto, sie hat grade keine Lust irgendwas zu hören. Auch auf eine Rassel reagiert sie machmal, manchmal aber auch gar nicht. Hoffe, die Reaktionen sind nicht nur Zufall.

Ich mache mir sehr viele Gedanken, ich weiß. Mir wird auch oft gesagt, es gibt weitaus schlimmeres. Stimmt sicher auch, trotzdem versucht man eben das Beste :)
Habt jedenfalls nochmal vielen Dank für die Antworten.
Schönen Abend erstmal.
fast-foot
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Re: Mein Baby

#6

Beitrag von fast-foot »

Jule22 hat geschrieben:Was genau ist eine Tympanometrie? Der Arzt meinte nur, es sei nix mehr drin, als ich fragte, ob es denn Hoffnung gibt, dass vielleicht doch einfach nur noch Flüssigkeit drin sei.
Das ist eine Ueberprüfung der Mittelohrfunktion. Diese ist eingeschränkt, wenn sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell befindet.
Jule22 hat geschrieben:Der Arzt meinte nur, es sei nix mehr drin, als ich fragte, ob es denn Hoffnung gibt, dass vielleicht doch einfach nur noch Flüssigkeit drin sei.
Solche Behauptungen können, müssen jedoch erfahrungsgemäss nicht unbedingt immer zutreffen.
Jule22 hat geschrieben:Wobei das ja auch bei den ersten beiden Tests positiv ausfiel ( ohne Auffälligkeiten) und da hat sie defintiv geschlafen.
Welche Tests genau (welches Ohr, welche Messmethode) wann?
Mir fällt bei ihr auf, dass sie ab und zu auch erschrickt, ab und zu eben auch nicht. So nach dem Motto, sie hat grade keine Lust irgendwas zu hören. Auch auf eine Rassel reagiert sie machmal, manchmal aber auch gar nicht. Hoffe, die Reaktionen sind nicht nur Zufall.
Das ist nicht immer einfach zu beuteilen aus verschiedensten Gründen. Vielleicht reagiert sie auch auf andere Reize als akustische; und wenn eine Schwerhörigkeit im Hochtonbereich vorliegt, kann Deine Tocher vielleicht trotzdem tiefe Töne einwandfrei hören und reagiert auf diese (welche eine Rassel vermutlich ebenfalls produziert) etc.

Gruss fast-foot
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Re: Mein Baby

#7

Beitrag von Jule22 »

Der erste Test war das Hörscreening im Krankenhaus.
Der zweite ca. als sie knapp 3 Wochen alt war. Ein BERA-Test und glaube auch so ein OAE Test. Da wurden ihr Stöpsel in die Ohren gesteckt. Jedenfalls wurden damals schon die gleichen Tests gemacht, wie gestern. Und jedes Mal das gleiche Ergebnis, rechts hört sie, links nicht. Bei den ersten beiden Tests hat sie geschlafen, gestern dann nicht.

Gestern war sie zum Beispiel kurz vorm einschlafen, Augen schon fest verschlossen. Ich konnte es nicht lassen *schäm* und hab aus einer Entfernung in die Hände geklatscht. Sie konnte es nicht sehen oder spüren. Dabei ist sie zusammen gezuckt. Komischerweise hatte sie ihren Kopf zur Seite gedreht, und das Ohr, was wohl nicht funktionieren soll lag oben.
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Re: Mein Baby

#8

Beitrag von fast-foot »

Klatschen ist relativ "laut" und kann auch bei grösserer Entfernung sogar von einem ziemlich schwerhörigen Ohr gehört werden.
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Re: Mein Baby

#9

Beitrag von tschilly »

Hallo Jule,

also.
Ich komm nochmals auf meinen 1.Eintrag zurück und muss Fast-Foot verbessern.

Aus dieser Quelle hier:

http://www.gralla-hoerakustik.de/paedakustik.htm

und man findet noch viele mehr, ist eindeutig rauszulesen, dass:

Gutes Hören ist gerade im Säuglings- und Kindesalter für eine normale Hör- und Sprachentwicklung besonders wichtig ist. Die Hörbahnreifung ist Ende des 4. Lebensjahres abgeschlossen, daher ist schnelles Handeln bei einer durch die Klinik oder HNO Arzt diagnostizierten Schwerhörigkeit unerlässlich.

Klar.....Hörgeräte können Schaden anrichten....das kann aber auch alles andere und gerade bei Kindern wird sehr,sehr,sehr langsam die Lautstärke hochgestellt und es gibt verschiedene Programme auf Hörgeräte, die man alle mit anderen Einstellungen belegen kann und es folgen sehr viele Termine aufeinander, die meist sehr,sehr eng beieinanderliegen.
Da brauchst Du Dir wirklich keine Sorgen machen wegen einem Schaden durch ein Hörgerät.
Es kann vorkommen...ist aber wirklich selten und wenn man bedacht drangeht, dann kann man auch bei Kindern sehen, ob es zu laut ist...sie zucken zusammen, weinen viel und blinzeln bei Geräuschen usw.

Wenn ihr zum Beispiel mit dem 1.Akustiker nicht zurecht kommt, dann geht zu einem anderen.
Ihr dürfte euch denjenigen raussuchen, mit dem ihr am Besten klarkommt und bei dem ihr vor allem auch Mitspracherecht habt.
Das ist sehr wichtig....nicht abfertigen lassen.
Mitreden und mitbestimmen sind sehr,sehr wichtig.

Lieben Gruß
Kim
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Re: Mein Baby

#10

Beitrag von Jule22 »

Das Problem ist einfach, dass wir noch keine direkte Diagnose haben. Es hieß nur man müsse zu 90 % davon ausgehen, dass sie auf der linken Seite schwerhörig sei. Aber die direkte Ursache dafür, gibt es ja noch nicht.
Kann ja a auch wirklich Flüssigkeit hinterm Trommelfell sein o.ä.
Bemühe mich jetzt erstmal um einen Termin bei einem weiteren Spezialisten.
tschilly
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Re: Mein Baby

#11

Beitrag von tschilly »

Das ist eine gute Idee.
Man kann durch verschiedene Tests auch rausfinden, ob der "Schaden" im Mittelohr,im Innenohr oder am Hörnerven liegt.

Ein Grund, wieso das jetzt so ist, wissen die meisten nicht.
Es kann eine Vererbung sein, ein Genproblem oder Medikamente oder,oder,oder.
Da gibt es sehr viele Möglichkeiten und trotzdem kann es nicht bei allen rausgefunden werden.

Wäre schön, wenn Du weiterhin berichten würdest, wie es Deiner Tochter ergeht und wie ihr Euch entscheidet usw.

Lieben Gruß
Kim
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Re: Mein Baby

#12

Beitrag von Jule22 »

Darüber habe ich auch schon so oft drüber nachgedacht...In der Familie gibt es keinerlei Fälle von Hörproblemen, in der Schwangerschaft habe ich auf echt alles Acht gegeben. Aber das Bringt jetzt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich hoffe, es wendet sich alles zum Guten.
Danke für eure Beiträge. Werde euch auf dem Laufenden halten.
Liebe Grüße Jule
fast-foot
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Re: Mein Baby

#13

Beitrag von fast-foot »

Hallo Tschilly,

in Bezug auf die Quelle:

1. Machst Du Werbung für Hörgeräte?

2. steht dort:
Die Hörbahnreifung ist Ende des 4. Lebensjahres abgeschlossen...
Und Du hast geschrieben:
Tschilly hat geschrieben:Es kann gut sein, dass sich bei ihr noch was ändern wird, denn bei ihr ist die Hörbahnreifung noch lange nicht abgeschlossen....die endet in etwa bei 1 1/2 Jahren.
Was gilt denn nun?

Und vor allem:

Wie definierst Du den Begriff "Hörbahnreifung"?

Des weiteren steht in der von Dir angegebenen Quelle:
...daher ist schnelles Handeln bei einer durch die Klinik oder HNO Arzt diagnostizierten Schwerhörigkeit unerlässlich.
Wenn man eine Anpassung im Alter von einem halben Jahr vornimmt, ist dies "schnelles Handeln" (in Relation zum angegebenen Zeitraum von vier Jahren) und steht somit nicht ein mal im Widerspruch zum Inhalt des Textes in der Hörgerätewerbung (wobei ich mir meine Meinung nicht auf Grund von Werbetexten bilde).
Tschilly hat geschrieben:Klar.....Hörgeräte können Schaden anrichten....das kann aber auch alles andere und gerade bei Kindern wird sehr,sehr,sehr langsam die Lautstärke hochgestellt und es gibt verschiedene Programme auf Hörgeräte, die man alle mit anderen Einstellungen belegen kann und es folgen sehr viele Termine aufeinander, die meist sehr,sehr eng beieinanderliegen.
Bei der von Dir geschilderten Vorgehensweise findet eine Gewöhnung des Kindes an hohe Schalldrücke statt - also eine Erhöhung der Unbehalglichkeitsschwellen. Deren Höhe sagt jedoch nichts über das Schädigungspotential der vom Hörgerät abgegebnen Schalldrücke aus. Einzig und alleine die vom Hörgerät abgebenen Lärmdosen sind hier relevant.
Ob diese wirklich notwendig sind, kann nur schwer überprüft werden (insbesondere bei wenige Monate alten Kleinkindern; eben wegen der Unzverlässigkeit der Messergebnisse).
Tschilly hat geschrieben:Da brauchst Du Dir wirklich keine Sorgen machen wegen einem Schaden durch ein Hörgerät.
Es kann vorkommen...ist aber wirklich selten und wenn man bedacht drangeht, dann kann man auch bei Kindern sehen, ob es zu laut ist...sie zucken zusammen, weinen viel und blinzeln bei Geräuschen usw.
Wie gesagt, die Reaktion des Kindes sagt nichts aus über die Gefährlichkeit der abgegebenen Lärmdosen.
Diese Aussage ist also grundfalsch.

Allgemein:

Meine Grundsätze, Schlussfolgerungen etc. richten sich in erster Linie an dem aus, was (meiner Meinung nach) erwiesen ist. Konkret heisst dies, dass ich so abwäge, dass ich erwiesene Sachverhalte etc. stärker gewichte als (unbewiesene) Hypothesen.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 14. Mai 2014, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Papa Soni
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Re: Mein Baby

#14

Beitrag von Papa Soni »

Hauptsache du hast immer recht, gelle fast-foot ... was die andern sagen geht dir wohl irgendwo am ** vorbei
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tschilly
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Re: Mein Baby

#15

Beitrag von tschilly »

Was für ein Quatsch...
Klar...ich mache Hörgerätewerbung :help:
Wo denn?

Also....nein.
Ich mache definitiv keine Werbung und dränge auch zu niemandem.
Ich selber weiß nur zu gut, wie es ist, wenn man nichts hört und wie anstrengend es ist einem Gespräch zu folgen und erst recht in die Sprache zu kommen und da spreche ich aus persönlicher Erfahrung und Erfahrung anderer usw.

Hörbahnreifung bezieht sich auf die Reifung zwischen dem Entstehen der Verbindung zwischen Mittel-bzw. Innenohr mit dem Sprachbereich im Gehirn.
Das ganze wird vorgeburtlich alles angelegt (insofern es da ist) und reift für eine längere Zeit nach der Geburt noch vollständig aus.

Klar.....mit 6 Monaten sind die meisten Kinder schon soweit, dass sie anfangen mit Lautenäußerungen usw.
Wäre sie zum Beispiel beidseits betroffen, dann würde das bei irh nicht stattfinden, da der Input von außen fehlt und sie sich nicht selber hören kann.
Umso früher, desto eher reift die Hörbahn und der Input ist da und reizt das Kind zur Lautbildung an.

Ich bilde mir meine Meinung nicht aufgrund von Werbung im Internet, sondern durch eigene Erfahrung,Ausbildung und Wissen anderer usw.
Und nein....ich sage Dir nicht, welche Ausbildung. Das geht Dich nichts an.

Aber sicher doch....man gewöhnt das Kind an Schalldrücke *haha*
Nein. Das sagte ich ja oben schon.
Die Hörgeräte werden erst minimal eingestellt und dann wird Schritt für Schritt von Anpassung zu Anpassung erhöht und es wird jedes Mal das Kind sowohl bei den Einstellungen, wie auch daheim usw. beobachtet und das wiederum wird weitergegeben an den Akustiker usw.
Bei Kindern merkt man, wie oben schon geschrieben, sehr schnell, wenn was nicht stimmt usw.
Es wird NICHT laut eingestellt.
Die meisten haben eine Einstellung unterhalb ihrer Bedürfnisse, damit eben genau das nicht passiert.

Doch....Kinder zeigen IMMER unbewusst, wenn was nicht stimmt.
Das wiederhole ich jetzt nicht mehr...steht oben und auch hier teilweise.

Angelesenes stimmt meist NICHT mit der Praxis überein.
Kein Schwerhöriger reagiert trotz der gleichen Hörkurve gleich und genauso ist es bei einseitig Schwerhörigen/Tauben oder Gehörlosen.

Nur, wer selber davon betroffen ist, kann sich darüber austauschen....alles andere sind nur Ansichten aus der Theorie und selbst Akustiker MÜSSEN sich auf den Schwerhörigen verlassen...was stimmt,was stimmt nicht, was muss geändert werden, welches Programm ist Mist usw.

Das kann man nicht nachlesen und auch nicht aufgrund von xxx Patienten ausrechnen.
Jeder ist ein Individuum und man muss schauen, wie man diesem Individuum gerecht wird.

Ich bitte Dich also.
Überlass solche Sachen uns Betroffenen.
Wir wissen, wovon wir reden und wir reden aus persönlicher Erfahrung und nicht aus Texten, die wir uns angelesen haben.

So...ich werde mich jetzt nicht weiter rechtfertigen, denn das hab ich nicht nötig.
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TomBerlin
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Re: Mein Baby

#16

Beitrag von TomBerlin »

Hallo Fast Foot bei deinem Aufenthaltsort sollten sie dir mal die Interneterlaubnis entziehen :) und ich findes es eher kontraproduktiv hier Panik zu verbreiten. Ich denke Jule ist auf dem richtigen Weg mit der schwierigen Situation klarzukommen. Also halte den Ball flach, denn manchmal ist weniger mehr.
Gruß aus Berlin und in Freiheit
Tom
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Hugo
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Re: Mein Baby

#17

Beitrag von Hugo »

Ja, was manche hier unter aufbauenden Worten verstehen die Jule sucht...

Auch hat die Hörbahnreifung nichts zu tun mit der Neuroplastizität des Gehirns bei Erwachsenen. Diese engen Zeitfenster für die Entwicklung zu leugnen zeugt von Dilettantismus. Lass dich hier nicht verunsichern Jule, du wirst deiner Tochter bestimmt helfen und der richtigen Behandlung zuführen.
fast-foot
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Re: Mein Baby

#18

Beitrag von fast-foot »

Tschilly hat geschrieben:Was für ein Quatsch...
Klar...ich mache Hörgerätewerbung
Wo denn?
Dein Link verweist auf den Internetauftritt eines Akustikergeschäfts (o.ä.).
Tschilly hat geschrieben:Klar.....mit 6 Monaten sind die meisten Kinder schon soweit, dass sie anfangen mit Lautenäußerungen usw.
Wäre sie zum Beispiel beidseits betroffen, dann würde das bei irh nicht stattfinden, da der Input von außen fehlt und sie sich nicht selber hören kann.
Umso früher, desto eher reift die Hörbahn und der Input ist da und reizt das Kind zur Lautbildung an.
So viel ich weiss, beginnen auch stocktaube Kinder irgendwann, Laute von sich zu geben. Wenn das stimmt, ist diese Aussage zumindest fragwürdig.
Tschilly hat geschrieben:Aber sicher doch....man gewöhnt das Kind an Schalldrücke *haha*
Nein. Das sagte ich ja oben schon.
Die Hörgeräte werden erst minimal eingestellt und dann wird Schritt für Schritt von Anpassung zu Anpassung erhöht und es wird jedes Mal das Kind sowohl bei den Einstellungen, wie auch daheim usw. beobachtet und das wiederum wird weitergegeben an den Akustiker usw.
Bei Kindern merkt man, wie oben schon geschrieben, sehr schnell, wenn was nicht stimmt usw.
Es wird NICHT laut eingestellt.
Die meisten haben eine Einstellung unterhalb ihrer Bedürfnisse, damit eben genau das nicht passiert.
Die ucls hängen auch davon ab, welchen Schallimmissionen man ausgesetzt ist und erhöhen sich, wenn man vermehrt Lärm ausgesetzt ist.

Aber zum entscheidenden Punkt nochmals:

Wie ein Kind auf Lärmdosen reagiert, sagt nicht über deren Gefährlichkeit aus.

Dieroff hat die Auswirkungen von Lärm an Hand von Tausenden von Fällen untersucht. Die ucls sind kein Parameter, welcher einen direkten Einfluss hierauf haben. Du behauptest dies jedoch, wenn Du (sinngemäss) behauptest, ein Kind könne (implizit mit seiner Reaktion) beurteilen, wann etwas schädlich für seine Ohren sei:
Tschilly hat geschrieben:Doch....Kinder zeigen IMMER unbewusst, wenn was nicht stimmt.
Das wiederhole ich jetzt nicht mehr...steht oben und auch hier teilweise.
Kommt hinzu, dass Kinderohren schädigungsanfälliger sind (daher wird empfohlen, in der Beurteilung der Gefährlichkeit von Lärm bei Kindern 20 dB (!!!) hinzu zu addieren).
Hugo hat geschrieben:Auch hat die Hörbahnreifung nichts zu tun mit der Neuroplastizität des Gehirns bei Erwachsenen.
In Bezug auf die Myelinisierung mag dies zutreffen, in Bezug auf die Synaptogenese nicht.
Da aber die so genannte "Hörbahnreifung" (die, um welche es in diesem Kontext geht), beide Elemente umfasst, würde ich hier widersprechen.
Hugo hat geschrieben:Diese engen Zeitfenster für die Entwicklung zu leugnen zeugt von Dilettantismus.
Wenn Du hiermit eine Aussage von mir meinen solltest, dann weise nach, dass ich sie gemacht habe. Vermutlich hast Du dies in meine Aussagen hinein interpretiert.

Wie "eng" diese Zeitfenster wirklich sind, ist eine andere Frage.
Tschilly hat geschrieben:Angelesenes stimmt meist NICHT mit der Praxis überein.
Kein Schwerhöriger reagiert trotz der gleichen Hörkurve gleich und genauso ist es bei einseitig Schwerhörigen/Tauben oder Gehörlosen.

Nur, wer selber davon betroffen ist, kann sich darüber austauschen....alles andere sind nur Ansichten aus der Theorie und selbst Akustiker MÜSSEN sich auf den Schwerhörigen verlassen...was stimmt,was stimmt nicht, was muss geändert werden, welches Programm ist Mist usw.
Hier sprichst Du vom subjektiven Höreindruck. Dieser hat nichts mit der objektiven Gefährlichkeit von Schallimmissionen zu tun, von welcher ich spreche.
Und wie will ein Betroffener, welcher sich nicht damit befasst, besser verstehen, was bei der frühkindlicher Entwicklung des Gehörs abläuft, als umgekehrt?
Tschilly hat geschrieben:Das kann man nicht nachlesen und auch nicht aufgrund von xxx Patienten ausrechnen.
Jeder ist ein Individuum und man muss schauen, wie man diesem Individuum gerecht wird.

Ich bitte Dich also.
Überlass solche Sachen uns Betroffenen.
Also den möglicherweise schwerhörigen Kleinkindern? Ich kann Deine Logik nicht so ganz nachvollziehen...
Tschilly hat geschrieben:Wir wissen, wovon wir reden und wir reden aus persönlicher Erfahrung und nicht aus Texten, die wir uns angelesen haben.

So...ich werde mich jetzt nicht weiter rechtfertigen, denn das hab ich nicht nötig.
Persönliche Erfahrung alleine reicht leider oftmals nicht aus, um komplexe Zusammenhänge (wie sie in dem Gebiet der Hörstörungen vorhanden sind) zu verstehen und kompetente Analysen von Befunden vornehmen zu können.

Ausserdem habe ich sehr viel praktische Erfahrung mit Hörstörungen. Praxis ist leider nicht auf ein bestimmtes Medium beschränkt bzw. ist ein persönlicher Kontakt keine Voraussetzung, um einer Erfahrung das Prädikat "praktisch" verleihen zu können.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 15. Mai 2014, 00:22, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Mein Baby

#19

Beitrag von Papa Soni »

und wenn unser freund der fast foot ned überall das letzte wort haben kann, ist er wohl zu Tode unglücklich oder wie?
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fast-foot
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Re: Mein Baby

#20

Beitrag von fast-foot »

Noch zwei Gedanken:

1. Das Verhalten der Hörbahnen (in Entwicklung, Reaktion auf Reize etc.) ist relativ komplex und unterliegt nicht einem demokratischen Meinungsbildungsprozess. "Es ist ihnen also relativ egal", wie eine Minderheit einiger Forenuser darüber denkt, und sie richten ihr Verhalten nicht nach deren Meinung aus.

2. Mir ist in diesem Forum niemand bekannt, der in der Lage wäre, eine BERA zu interpretieren (die BERA ist ein zentrales Element in der frühkindlichen Hördiagnostik).
Hier der Beweis, dass zumindest ich hierzu in der Lage bin (die Essenz ist in Beitrag #41 enhalten):

http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... sas&page=3

Und unter diesem Link sind noch einige Informationen abrufbar (Konsenspapier der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiolgie):

http://www.dgpp.de/Profi/Sources/Konsen ... ers3.0.pdf

Dort heisst es unter anderem:

"Nach derzeitigem Erfahrungs- und Kenntnisstand wird z.Z. der Versuch einer Hörsystemversorgung vor/mit Ende des ersten Lebensjahres empfohlen. Damit sollte zum Versorgungszeit auch eine gut abgesicherte Diagnose selbst für gering- und mittelgradige Schwerhörigkeiten vorliegen."

Insbesondere sind die Ausführungen unter Punkt VII ab s. 8, in Bezug auf Typ A, zu beachten.

Noch als kleiner Hinweis:

Mit meinen Aussagen liege ich voll im Rahmen dieser Schrift (wobei natürlich eine abweichende Meinung grundsätzlich immer denkbar ist, z.B., weil man gewisse Sachverhalte, Informationen usw. anders beurteilt oder gewichtet etc.).

Und als weiterer Hinweis:
fast-foot hat geschrieben:Bei Interesse kannst Du sämltiche Untersuchungsergebnisse (mit allen Diagrammen; also auch BERA mit Potentialkurven ("Zickzack-Linien") etc.) anonymisiert hier hochladen; dann kann ich mir ein Besseres Bild machen.
Dieses Angebot gilt nach wie vor.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 15. Mai 2014, 14:48, insgesamt 7-mal geändert.
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blacky_kyra
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Re: Mein Baby

#21

Beitrag von blacky_kyra »

Hallo Jule,

ersteinmal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich würde euch empfehlen zur umfassenden Diagnostik in ein SPZ zu gehen. Dort sind sie spezialisiert auf die Untersuchung bei Kindern und werden euch auch beratend zur Seite stehen wenn es um die Hörgeräteanpassung geht. In Chemnitz gibts eins: http://www.poliklinik-chemnitz.de/aerzt ... kunde.html
Einfach mal anrufen und die Lage schildern.

LG Bettina
:} Sohnemann (geb. 2011) trägt links ein HG Phonak-Q50 UP bei 91% HV
und rechts Med-el CI: Sonnet:}
Nina M.
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Re: Mein Baby

#22

Beitrag von Nina M. »

Wenn ein Ohr wirklich normalhörend ist (wonach es derzeit ja aussieht) und das andere Ohr "nur" mittelgradig schwerhörig, dann habt ihr wirklich Zeit und solltet euch mit der Hörgeräte-Erprobung nicht stressen.
Früher hat man Kinder die nur einseitig schwerhörig sind und auf der anderen Seite eine Normakusis haben (also hören) überhaupt gar nicht versorgt. Heute weiß man, dass das blöd ist, weil es eben deutlich einfacher ist wenn man mit zwei Ohren hört (z.B. auch wegen Richtungshören und Hören im Störlärm), aber wenn euer Baby das Hörgerät erst mit 6 Monaten oder 8 Monaten bekommt, dann habt ihr sehr wahrscheinlich nichts verpasst.
Ich kenne auch tatsächlich Kinder aus der Frühförderung die mit einseitiger Taubheit und einem guten Ohr wunderbar in die Sprache gekommen sind OHNE Hörgeräte-Versorgung! Das heißt jetzt nicht, dass das euer Weg sein soll, gerade ein mittelgradig schwerhöriges Ohr sollte auf jeden Fall mit HG versorgt werden, es soll nur zeigen was möglich ist und dass ihr nicht verzweifeln solltet wenn jetzt nicht sofort ein HG angepasst wird/werden kann.

Gebt eurem Zwerg die Zeit auch erstmal anzukommen in der Welt und setzt euch nicht übermäßig unter Stress. Halte dir vor Augen, dass zumindest ein Ohr gut ist, das heißt dein Baby hört und versteht euch. Mach alles wie sonst auch, sprich viel mit ihm, sing ihm vor, mach Fingerspiele. Das ist die allerbeste Sprachförderung.

Zur Frühförderung (wichtig Frühförderung für Hörgeschädigte, keine Allgemeine!) würde ich jetzt schon Kontakt aufnehmen, weil die je nach Bundesland auch nicht sofort fördern können, sondern da auch erst ein Antrag gestellt werden muss.

Bzgl. SPZ würde ich mich auch informieren ob die wirklich Erfahrung mit Hörschädigungen haben, das haben nicht alle. Aber das aus Chemnitz wurde ja hier empfohlen.

---

Und kurzes off-topic:

fast-foot, nimms mir nicht übel, aber ich denke hier schreiben durchaus noch mehr Leute die in der Lage sind eine BERA zu lesen... (Und nein, ich zähle mich persönlich nicht dazu, auch wenn ich es mal halbwegs konnte, aber das ist zulange her, deswegen würde ich mir dazu jetzt keine Meinung mehr erlauben.)
Ich fände es schön, wenn du dagegen nicht immer sofort schreien würdest "Hörgeräte schädigen das Gehör", weil das nämlich unerfahrene Eltern extrem verunsichert!! An deinen Erklärungen ist z.T. sicher was dran und ich bestreite nicht, dass HG's auch mit Vorsicht angepasst werden müssen, aber in der Regel ist das bei erfahrenen Pädakustikern auch der Fall! Diejenigen die ich kenne, gehen gerade bei Kleinstkindern und Säuglingen mit allergrößter Sorgfalt an das Thema heran (und können auch BERA's lesen) und da wird nirgendwo einfach ein HG mit großer Verstärkung aufs Ohr geknallt.

Gruß,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
fast-foot
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Re: Mein Baby

#23

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC
Hallo Nina M.,

ich hätte da noch einiges zu sagen, halte aber jetzt wohl besser die Klappe; wir wollen hier ja schliesslich keinen Krach ;)

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 15. Mai 2014, 11:19, insgesamt 5-mal geändert.
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Papa Soni
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Re: Mein Baby

#24

Beitrag von Papa Soni »

Reden ist silber- schweigen ist Gold @ fast-foot
Seit März 2013 mit 2 Sonetik Gohear 1 versorgt
Mihaui
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Re: Mein Baby

#25

Beitrag von Mihaui »

Halllo Liebste Jule,

ich finde es sehr gut das du hier hilfe suchst!
hier kommen vom Fachmann bis zur selbst Erfahrung alle möglichen Antworten zusammen.

Ganz wichtig ist Ruhe bewahren :heart:

Ich selber bin normal hörend und denke du solltest auf eine Persönliche Facharzt Meinung nicht verzichten!
Such dir zur Not einen anderen HNO Arzt...
Viele Menschen leben mit nur einem Ohr, eine menge kommen damit gut zurecht, einige andere weniger gut.

Es hängt viel von der eigenen Persönlichkeit eines Menschen ab wie er im laufe seines Lebens damit umgehen kann/wird.

Ich persönlich habe noch nie das Wunder der geheilten Schwerhörigkeit erlebt.
So weit ich weiß kann man die Quelle der Ursache finden aber in den häufigsten Fällen den Schaden nicht reparieren.
(Außnahmen wie z.B bei einem fehlenden Gehörgang aber intakter Anbindung..usw...).

Du und deine kleine Maus ihr schafft das schon!
Egal welchen Weg ihr wann geht, ich denke Ihr Schafft das zusammen!

Ich drücke dir die Daumen und melde dich wenn du einen Weg für euch gefunden hast! :jump:

Freue mich auf weitere Beiträge 8-)
Liebste Grüße Mihaui :jump:
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