und wie geht's jetzt weiter?

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malicat
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und wie geht's jetzt weiter?

#1

Beitrag von malicat »

Hallo,
ich hab schon lang nichts mehr von mir hören lassen. Deshalb fass ich noch mal kurz zusammen:

Meine Töchter Sarah (3 1/2) und Talia (1 1/2) sind beide hochgradig schwerhörig. Sarah ist seit Oktober 05 nach einer Bera mit HG's Phonak Maxx 311 versorgt. Talia hatte im Januar eine Paracentese und dabei wurde die Bera gemacht (bei 100dB keine Potenziale) HG's wurden aufgrund des Freifeld's eingestellt. Hatten die PhonakMaxx 311 und Siemens Prisma 2P oder K (die stärkeren halt...). Dann hatte ich aber das Gefühl, daß Sarah mit ihren Phonaks einfach bessere Fortschritte macht. Und wollte noch mal andere Geräte testen. Haben dann die Phonak Extra 411 gehabt. Da gefiel mir aber das Handling nicht und jetzt trägt sie Phonak Power Maxx 411. Die werdens wohl werden. CI steht momentan außer Frage. Bei Sarah sowieso.

Aber jetzt zu unserem Problem: Die beiden Mäuse hatten ständig und immmer wieder Ergüsse. Nachdem auch Homöopathie nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hatten bzw. wir nach unserem Sommerurlaub wieder und wieder rückschläge hatten, hatten wir dann beiden Röhrchen setzen lassen. Für Sarah das zweite Mal. Jetzt ist es so, daß seit der OP am 11.9. die Ohren ständig "naß" sind. Erst sind sie 3Wochen ziehmlich doll gelaufen, so daß auch ständig die Haare und Bettzeug voll war. Jetzt bleibt das Sekret weitestgehend im Ohr. Hatten dieverse Antibiotika verarbreicht und Ciloxan bekommen. Jetzt wurde ein Abstrich gemacht, der ergab, daß beide einen fiesen Keim im ohr haben (MRAS oder MRSA oder wie auch immer). Also, Ohrentropfen abgesetzt, neues Antibiotikum. Symbioflor1 soll ich geben. Muß aber gestehen, daß ich das in letzter Zeit vergessen habe. Außerdem soll es eine Immunisierun geben mit IRS19 - wird aber wohl erst wieder im Sommer 07 verfügbar sein. (Hersteller hat Probleme wg. Produktion). Das Antibiotikum schlägt mal wieder nicht an. Die Ärztin meinte beim letzten Besuch, daß, wenn das diesmal auch nicht helfe, die Röhrchen wieder raus kommen. Und dann?
Was mach ich denn jetzt? Eine Freundin von mir (deren Sohn hatte auch einige Zeit immer wieder MOEs) hat mir jetzt Otovowen gegeben. Sie hat mir auch empfohlen, einen zweiten HNO um Meinung zu fragen (hat mir gleich eine Adresse gegeben) und außerdem einen Allgem. Arzt im Ort gefragt, ob er auch bei Kindern homöopathische Diagnosen stellt - macht er. Eine andere Freundin hat(te) gute Erfahrung mit tradit. chinesischer Medizin gemacht. Bin jetzt grad etwas überfordert. Haben morgen einen Termin bei unserer HNO-Ärztin.
Was soll ich denn jetzt machen?
LG Sabine
Sabine mit Sarah *03 hochgr. SH bds. Naida V UP Jr und Talia *05 hochgr. SH bds. Naida V UP sowie Laura *01 normalhörend
Andrea Heiker
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Liebe Sabine,

mal anhören, was die Ärztin sagt. Wenn der Erreger bekannt ist, dann muss doch auch ein Antibiotikum zu finden sein, das hilft. Geben musst Du den Kindern das Antibiotikum aber schon. Ich selbst bin von Hömöopathie nicht überzeugt, aber das ist sicherlich Ansichtssache. Meine Freundin ist auch sehr überzeugt davon und ihre Kinder werden fast ausschließlich mit diesen Kügelchen behandelt. Ich habe aber immer den Eindruck, dass die Kinder zum Gesundwerden immer ziemlich lange brauchen und frage mich, ob sie nicht ohne jeglichen Pillen genauso schnell und gut gesund geworden wären. Die Ältere (Viereinhalb Jahre) hat auch ziemlich oft Mittelohrentzündungen, aber sie hat keine Dauergüsse.

Warum sollen die Röhrchen raus? Damit die Kleinen Ohrenschmerzen bekommen??? Der Schleim wird doch nicht weniger und muss irgendwo hin. Wenn die Ohren laufen, also die Suppe richtig rauskommt, dann solltet ihr die Hörgeräte weglassen, da es durch das Passstück zu einer erneuten Infektion kommen kann. Ich halte ja normalerweise von einer Deinfektion der Passstücke nichts, aber da ist es vielleicht doch nötig, fragt mal die Ärztin, ob die Passstücke zu immer wiederkehrenden Infektionen führen können. Ansonsten fällt mir auch nur eine Kur an der Nordsee ein.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Karin
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#3

Beitrag von Karin »

Ich möchte mich kurz Andrea anschließen. Warum die Röhrchen raus?- Was hat er gesagt?
Homöpathie ist gut, doch auch hier hilft alles nur, genauso wie Antibiothika nur, wenn es regelmässig gegeben wird! Da solltest du unbedingt drauf achten!
Wenn du unregelmässig gibst werden die Keime resistent. Dann hilft gar nichts mehr.

Ja und ich würde auch eine zweite Meinung einholen. Jetzt im Winter unbedingt Mützen aufziehen. Möglichst auch mit den Röhrchen kein Badewasser in die Ohren laufen lassen.

Liebe Grüße
Karin
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[Editiert von Karin am: Montag, November 20, 2006 @ 18:42][/size]
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Birgit
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#4

Beitrag von Birgit »

Also: MRSA heißt multiresistenter Staphylokokkus aureus und ist einer der fiesen Keime, weil es nur noch ganz wenige Antibiotika gibt, gegen die dieser blöde Keim nicht resistent ist. (Hat unter anderem mit zu unkontrolliertem Antibiotikagebrauch - also z.B. nicht lange genug, oder falsch angewendet - wie z.B. zu niedrige Dosierung, oder wegen Antibiotikagabe, obwohl die eigentliche Erkrankung nicht durch Bakterien, sondern durch Viren hervorgerufen wurde und der eigentlich gar nicht so schlimme Keim dann "gelernt" hat mit dem entsprechenden Antibiotikum umzugehen.)
In Deutschland haben wir übrigens deutlich weniger resistente Bakterienstämme als z.B. in Spanien, wo Antibiotika nicht rezeptpflichtig sind....

So, das war die Erklärung zu MRSA;
nun die, warum evtl.die Röhrchen rausmüssen: Da sie ein Fremdkörper sind, ist leider 1. die Gefahr höher, dass an der Stelle, wo sie sich befinden ein "Reservoir" an Keimen ist, wegen des dauernden Reizes/Entzündung an dieser Stelle und 2. die Gefahr von keimverschleppung durch den offenen Gang.
Man wird aber sicherlich versuchen, die Röhrchen so lange wie möglich zu belassen, denn die haben ja auch einen Grund da zu sein.
Ganz liebe Grüße und "Daumendrück" dass ihr Herr über den keim werdet.
Birgit
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malicat
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#5

Beitrag von malicat »

Hallo, und lieben Dank für Eure Antworten.
Das Antibiotika wurde ja jetzt speziell auf diesen Keim abgestimmt. Wir haben es genau nach Anweisung genommen und trotzdem "nässen" die Ohren immer noch. Also je Kind "nur" ein Ohr.
Die Ärztin meinte beim letzten Besuch wenn das Antibiotika wieder nicht anschlägt, dann müssen die Röhrchen leider wieder raus. Ich werde das aber erst mal nicht überstürzen. Weiß ja auch, daß es für Mittelohr nicht so gut ist, wenn sich ständig Ergüsse bilden. Aber auf Dauer kann's ja auch nicht sein, daß immer nur ein (oder schlimmsten Falls gar kein) HG getragen werden kann. Das ist auch nicht optimal. Ich werde morgen mal den anderen HNO in der Stadt anrufen und mir dort mal schnellstmöglich einen Termin geben lassen. Schade, daß das Nasenspray IRS19 momentan nicht verfügbar ist. Damit sollten die beiden Mädels immunisiert werden. Eine Pneumo-Impfung lassen wir auf Anraten des HNO auch machen. KiA hat die Empfehlen auch gegeben. So, dann harren wir mal der Dinge, die da kommen und hören was unsere Ärztin morgen dazu zu sagen hat.
Werde berichten.
LG Sabine
Sabine mit Sarah *03 hochgr. SH bds. Naida V UP Jr und Talia *05 hochgr. SH bds. Naida V UP sowie Laura *01 normalhörend
Momo
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#6

Beitrag von Momo »

Hallo Sabine
also ich würde auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen und auch noch einen Abstrich machen lassen und dann ein entsprechendes AB geben. Bei der AB gabe auf jeden Fall auf Regelmässigkeit achten, sprich besonders die Pause nachts darf nicht zu lang sein!! Wenn da steht drei mal täglich heisst das NICHT morgens mittags abends, sondern ALLE 8 STUNDEN!!! Zur Not musst du sie wecken zur AB Gabe.
Ansonsten würde ich genau nachfragen wie es dann ohne Röhrchen weitergehen soll, denn dann ist der Keim ja immer noch da und die Ergüsse werden schmerzhaft.

Gruss und alles Gute von
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Plumbusina
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#7

Beitrag von Plumbusina »

Hallo Sabine! Ich bin etwas schockiert beim Lesen dieser Beiträge. Ich habe längere Zeit in Kreischa in der Rehaklinik für neurologische Patienten gearbeitet. Dort war es Pflicht, wenn Patienten MRSA-Erreger nachwiesen, dass wir mir Mundschutz und Schutzkleidung den Raum betraten und die Kleidung in einer Form von Schleuse bei Verlassen auszogen, um das Zeug ja nicht mit nach draußen zu schleppen. Es ist auf jeden Fall ein sehr resistenter und aggresiver Erreger. Deshalb würde ich schleunigst eine zweite Meinung einholen und bei bestätigter Diagnose das Ding gnadenlos bekämpfen!!!
LG Plumbusina
malicat
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Re: und wie geht's jetzt weiter?

#8

Beitrag von malicat »

So, wir waren beim HNO. "scheiße", war das erste was Frau Doktor sagte, als ich ihr mitteilte, daß es immer noch nicht besser ist.
Was sie jetzt ausprobiert hat war:
Den Wirkstoff aus dem AB gibt's auch als Tablettenform. Eine Tablette zermörsert. Ganz wenig Pulver dirket ins Ohr. Und was soll ich sagen. Es sieht gut aus. Die Ohren sind auf jeden Fall trockener als gestern. Am Freitag geht's noch mal zur Ansicht zum HNO. Hoffentlich haben wir dem Keim jetzt endlich den "Garaus" gemacht.
LG Sabine
Sabine mit Sarah *03 hochgr. SH bds. Naida V UP Jr und Talia *05 hochgr. SH bds. Naida V UP sowie Laura *01 normalhörend
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