Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

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Falev
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Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#1

Beitrag von Falev »

Guten Abend,

hin & wieder lese ich mich auch wieder ein & bei Akut Situationen wie am damals wende ich mich gerne an Euch.

Folgendes: mein Sohn ist 6 Jahre alt, bei Ihm wurde Anfang des letzten Jahr link eine hochgradige Schwerhörigkeit fest gestellt, Uns ist das einseitiges nicht hören nie aufgefallen bzw. im Kindergarten haben sich langsam Sprachdefizite bemerkt gemacht, auf mein drängen dann bekam er erstmal Logo weil sich immer noch schwer tat & wieder auf mein drängen hin würde er überprüft wir waren damals bei 3 verschiedenen HNO´s die alle etwas anderes sagten - also eine Überweisung in die Pädoaudiologie die in einer BERA mir dann kurz knapp ich natürlich dermaßen geschockt, über die hochgradige Schwerhörigkeit unterrichteten. Natürlich voller selbst Vorwürfe.. mein Sohn bekam dann das Hörgerät - mit dem wir alle Besserungen merkten er war nicht mehr so "anstrengend" er konnte "hören" auch der Sprach Defizit wurde besser.

Man merkte wirklich Besserung allein im Straßenverkehr oder Richtungshören wenn wir ihn dann nicht mehr vergeblich schreien mussten wenn wir Einkaufen waren & er mal wieder wo anderen hin gelaufen ist :) auch ich bemerkte das ich unbewusst ein ziemlich lauten Organ hatte..
Jedenfalls machte er sehr gute Fortschritte, zuvor bevor die Schwerhörigkeit fest gestellt wurde haben wir auch in einen Sprachheilkindergarten gewechselt. In dem wir uns gut aufgehoben fühlen, kleine Gruppen 2 Pädagogen für 10 Kinder.
Augen Merkmal liegt zwar auf der Sprache & bei Schwerhörigkeit ist man darauf bedacht diese an ein Umfeld zu geben wo ordentlich gesprochen wird aber unser Kiga hat sich auch die Bedürfnisse meines Kindes sehr gut eingestellt.
Er erhält Logo/ Ero/ KG & Fürhförderung 1 x die Woche viel für den Kleinen Kerl aber man merkt erhebliche Verbesserung.

Jetzt geht es um die Einschulung, für dieses Jahr an der Regelschule mit einfach seinem noch unsicheren Selbstbewusstsein & der erst entdeckten Schwerhörigkeit hätte ich Bauchschmerzen gehabt, & hätte ihn auch Zurückgestellt.
An einer L-Schule sehe ich mein Kind nicht, es wurde auch ein Intelligenz Test gemacht der knapp unter dem Durchschnitt war- Kognitiv aber auch das ist auf seine Schwerhörigkeit zu legen zum anderen muss er nur einen schlechten Tag erwischt haben der meiner Meinung einfach nicht Aussage kräftig ist, weder Pädagogen, Kiga noch ich sind der Meinung das mein Sohn in eine Förderschule gehört.
So das ich ihn an einer Monetssori Schulde angemeldet hab,mit allen Vor Infos & dem Schulspiel ist er in denen Ihren Augen Schulreif & sie würden Ihn gerne nehmen. Diese Chance will ich ihm auch geben & ich weigere mich aus Kosten Gründen & der Inklusion .. ihn auf eine L Schule zu geben, auch das Gesundheitsamt hat dies nicht befürwortet.
Natürlich ist das eine Privat Schule, ich bin derzeit Alleinerziehend & noch im Erziehungsurlaub so das ich die Kosten nicht alleine decken kann. Wir hatten heute eine Gespräch bei einer Schulpsychologin die auch der Meinung ist das mein Kind dort am besten aufgehoben ist, es gibt kein anderes Model was vergleichsweise nur ansatzweise eine adäquater Ersatz wäre & ich weigere mich nur aus Kosten Gründen meinen Sohn in eine Schule zu geben der seinem Niveau gerecht zu werden, er hat keinen Förderbedarf in L .

Die nette Dame meinte wenn man den Kognitiven Bereich zu hören bekommt, das die gleich eine L-Schulde herbei führen. Das kann doch nicht sein das man aus Kosten Gründen Eltern die eben nicht das nötige Kleingeld haben, man ratet auf so eine Schule zu gehen - liegt doch auf der Hand das Kognitiv Defizite da sind, wie den auch wenn er 5 Jahre es nicht hören könnte/wahrnehmen/ verstehen.

Ich bin stinksauer, vor allem weil man mir dann noch andere Möglichkeiten vorhält ich komme aus dem Bereich ich kenne die Pädagogik & denke das er dort die besten Chancen hat, anzweifelt hat das niemand ebenso sind Wir/ Pädagogen Uns alle einig dass, das beste wäre, nur eben wenn es um die Kosten geht dann eben nicht, ja spinnen die...

Wer hat vielleicht einen Rat? Die Monte hat sich sofort von sich aus bereit erklärt über Unterstützung von außen also den MSH Dienst die darauf bedacht sind Infos zu bekommen um mein Kind so gut es geht zu Unterstützen.

Was kann ich noch tun, wohin kann ich mich wenden ?

Vielen Dank das ich mal meinen Frust los lassen konnte, freue mich über Ratschläge.

VG
Momo
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#2

Beitrag von Momo »

hallo
aus welchem bundesland kommt ihr denn? denn die gesetze unterscheiden sich da sehr was inkusion angeht.
in nedersachsen ist es z.b. so, dass kinder mit einem fb lernen gar nicht mehr in l-schulen eingeschult werden können, da es dort keine grundschulen mehr geben woird bzw. teilweise schon nicht mehr gibt. diese kinder gehen dann ganz normal auf die örtlichen grundschulen.

es gibt natürlich auch passende (kostenlose) staatliche möglcihektien, die aber je nach wohnort unterschiedlich sein können, z.b.:
1. sprachheilschulen oder -klassen, die meist regelgrundschulen angeschlossen sind. dort werden die kinder ganz besonders in ihrer sprachlcihen aber auch allg. entsicklung gefördert und druchlaufen das erste grundschulajhr in zwei jahren und werden dann anch diesen zwei jahren in die zweite klasse der örtlichen regelschule eingegliedert (bei bedarf kann noch ein dritees jahr angehängt werden, dann komemn sie in klasse 3 an die regelschule). viele kinder haben dann ihre defizite aufgeholt, an selbstvertrauen gewonnen und schaffen dann die regelgrundschule ganz gut. hängt natürlich von der jeweiligen sprachheilschule und deren konzept ab (wie immer...).
2. andere alternative ist zu überlegen deinen sohn zunächst an einer förderschule hören anzumelden und dort die ersten beiden schuljahre machen zu lassen und dann zu gucken wie er sich entwicklet hat, um ihn dann ggf. in die regelschule umzuschulen (evtl. in die zweite klasse).
3. möglichkeit wäre eine regelgrudnschule zu suchen, die eine sog. offene eingangsstufe hat, d.h. die kinder durchlaufen die ersten zwei schuljahre, je nach bedarf, in ein, zwei oder drei jahren (man hätte also evtl. mehr zeit). aber auch da muss man genau hinschuen wie das umgesetzt wird in der jeweiligen schule. oft wird da auch viel mit montessori material gearbeitet. und deinem sohn stünden bei festgestelltem förderbedarf hören auch förderstunden zu (in niedersachsen 3 pro woche).

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Sabine
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#3

Beitrag von Sabine »

Hallo,,

Momo, mir ist gerade mal wieder danach, Dir für Deine Beiträge hier zu danken. Du wirst nicht müde, immer wieder zu den verschiedensten Themen sachliche Hinweise zu liefern, ich lerne immer wieder noch 'was dazu. Vielen Dank!

In NRW verhält es sich mit dem FB Lernen auch so. Kinder werden nicht mehr in L-Schulen eingeschult. Platt gesagt müssen die Kinder erstmal in der Regelgrundschule versagen und sich das Selbstvertrauen nehmen lassen ...

Ich persönlich denke nicht, dass man Schulgeld für Privatschulen "einklagen" kann. Wo sollte man dann die Grenze ziehen? Als einzigen Weg würde ich sehen, dass die Monte Dir vllt entgegenkommen könnte?
Meine Jungs gehen auch auf eine Privatschule, und ich weiß, dass da für jedes Schuljahr eine bestimmte Anzahl an Stipendien vergeben werden, die nicht leistungs-, sondern einkommensgebunden sind. Hast Du da mal nachgefragt?

Du hast Dich ja wohl schon mit dem Konzept beschäftigt ... Bist Du der Meinung, dass rein vom Hören her es wirklich der beste Förderort wäre? Die Monte-Schulen, die ich "von innen" kenne, sind durch das Prinzip des Selbsttuns und der Eigenständigkeit eher laut und wuselig. Das ist zwar - meistens - ein geordnetes Chaos, aber für ein Kind, das offensichtlich soviel Nachholbedarf in allen Gebieten hat (das schließe ich jetzt einfach mal aus der Auflistung der ganzen Therapieformen, die ja bei einseitiger Schwerhörigkeit doch eher ungewöhnlich sind??), ist das vielleicht eine Überforderung?

LG
Sabine
Karin
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#4

Beitrag von Karin »

Eine Klage für privates Schulgeld ist aussichtslos!

http://www.finanztipp-blog.de/2012/11/s ... vatschule/

Gruß
Karin
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
Falev
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#5

Beitrag von Falev »

Lieben Dank für Eure zahlreichen Antworten.

MOMO:
Wir wohnen in Bayern, Sprachheilschule gibt es nicht seit letzten Jahr nicht mehr (Inklusion, Kosten Ersparung etc.) bei Uns, außerdem beruhen die auf den Schwerpunkt Sprache & ein Schwerhöriges Kind sollte nach Möglichkeit doch in einem Umfeld sein in dem Tadellos gesprochen wird. Das Konzept beruht inzwischen wegen Kosten Gründen etc. auf L Niveau. Dazu liegt diese Schule nicht im Sprengel also auch Nach Gespräch mit denen würde mein Kind nur in die anderen Förderschule L kommen können.
Regelschule: Man hatte die Idee eine Kooperationsklasse, allerdings besteht kein Bedarf, schlichtweg wird es nicht angeboten & einzig allein ein MSH Dienst würde nicht ausreichen ich kann mir mein Kind einfach nicht vorstellen in einer Klasse mit 30 Kindern.
Die nächste Schulde "Hören" befindet sich 100 Km weiter außerdem wie mit der Frühförderin besprochen würden dorthin nicht mal Busse fahren um ihn holen zu können.
Andere Konzepte werden hier nicht angeboten... so stehe ich im Zwiespalt.
Sabine:
mir geht es ja nicht ums einklagen aber mittlerweile kann im anscheinend im Berzirk Oberbayern um Unterstützung bitten ein Teilausgleich nennt sich das, dies wiederum muss aber durch ein Psychologisches Gutachten erstellt werden. ich hab den Eindruck das man eher nur Kurzfristig denkt, es kann meiner Meinung nicht sein wenn es keine anderes nur ansatzweise gutes Konzept gibt wie eben in unserem Fall die Monte das bzgl. eben weil man eben die Kosten nicht alleine tragen kann das sich damit zufrieden geben muss, für mich gibt es keine Grenze wenn es um die Entwicklung meines Kindes geht & ich bestenfalls alles ihm ermöglichen möchte was für Ihn das beste ist. Das wäre der letzte Joker das in dem Fall die Monte mir entgegen kommt. Die Schule selbst hat damit schon Erfahrungen gehabt, kennt auch den MSH Dienst, das was er an Therapien bekommt, ist auf drängen mir geschehen, wie gesagt Logo war klar, ebenso der MSH Dienst uns für den Mundmotorik/ Entspannung etc. KG, sowie auch Ergo das bietet intern der Kiga an was ich sehr von Vorteil finde so das wir alle an einem Strang ziehen. Schaden tut es ihm nicht. Jedenfalls habe ich nicht den Eindruck das ich ihn damit überfordere persönlich finde ich das er einfach spielerisch daran ran geleitete wird ohne Druck. Er ist nicht "dumm" eben auf seiner erst entdecken Schwerhörigkeit fehlt es im Sprachlichen aber in allem anderen ist er völlig unauffällig, dieses ganze Programm das wir mit ihm "fahren" hat erhebliche Besserungen gezeigt bzgl, auch seinem Bewusstsein.

Lieben Dank
Karin
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#6

Beitrag von Karin »

Was sagt denn die Sprengelschule zur Klassenstärke?
Könnten die aus einer großen Klasse zwei kleine Klassen machen?

Wenden dich ans Schulamt, sie mögen dir bitte eine Lösung suchen.
Ich bin im übrigen nicht von Montessori für schwerhörige Kinder überzeugt.
Außer, dass es kleine Klassen sind.....
Es wird zu viel selbständig erarbeitet und zu wenig Input gegeben. Dein Sohn braucht aber jetzt Input.

Ist aber nur meine bescheidenen Meinung :-)
LG
Karin
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Falev
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#7

Beitrag von Falev »

Lieben Dank für deine Antwort,
nein so nach dem Motto nur weil Frau ... kommt & eine Kooperationsklasse oder kleiner Klasse braucht machen wir keine auf - es besteht kein Bedarf zum anderen weigert sich die Schule schlichtweg eben weil dann es ja die Möglichkeit der L gibt.

Natürlich das Konzept ist freies arbeiten sagt er ja schon der leit Spruch, hilf mir es selbst zu tun.. aber ich denke das liegt auch an jeder Schulde selber und unsere hatte nach eigenen Aussagen schon Erfahrungen haben von sich aus auf den MSH angesprochen zeigt jedenfalls das sie sich dessen bewusst sind das mein Kind etwas mehr Förderung braucht.

Schwierig, Vorausschauen kann ich nicht, ich weiß nicht wenn ich den oder den Weg gehe obs klappt oder sich in einem Jahr zeigt, Mist das war es nicht aber an einer L Schule würde er mir unter gehen, ich wäre die letzte die wenn doch Bedarf bestehen würde, mir das nicht eingestehen würde aber es ist nicht der Fall & andere Möglichkeiten sehe ich nicht.
Falev
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#8

Beitrag von Falev »

Außerdem würde ich ihm gerne die Möglichkeit trotz allem bieten zwar mit Förderung auch in einem geschützten Rahmen was die Monte bietet. aber dennoch in einem Rahmen der nach Möglichkeit fern ab von Sonder ist.
MiriamP

Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#9

Beitrag von MiriamP »

Hallo,

ich bin doch etwas irritiert.
Dein Kind ist EINSEITIG Schwerhörig, d.h. hört auf der rechten Seite vollkommen normal und trägt auf der linken Seite ein Hörgerät. Ist das korrekt?

Zudem scheinen ja noch mehr Defizite als das Hören und ggf. das Sprechen vorhanden zu sein, dass er auf eine L-Schule gehen soll. Wenn der IQ Test tatsächlich im L-Bereich ist, dann verstehe ich den Vorschlag der L-Schule, ansonsten verstehe ich nicht, warum dein Kind nicht auf eine Förderschule Hören oder eine Förderschule Sprache gehen soll.
Unabhängig davon muss es eine Schule auf staatlich finanzierter Basis für dein Sohn geben. Entweder eine Förderschule oder eine normale Grundschule, die integrativ arbeitet. Eine Privatschule auszuwählen und dann verlangen, dass die Kosten übernommen werden, geht so nicht. Ausser es ist wirklich klar, dass es keine andere Schule gibt, die den entsprechenden Förderbedarf deckt.
Welcher Förderbedarf wurde denn genau bei deinem Sohn festgestellt?
Dein Sohn ist doch nur einseitig schwerhörig. Es gibt viele Kinder, die einseitig taub sind und ganz normal den Spracherwerb durchlaufen und auch -- sofern es ruhig in der Umgebung ist oder der Schall von der richtigen Seite kommt -- normal hören und verstehen.
Habe ich das richtig verstanden, dass bei deinem Kind der Förderbedarf L (Lernen) festgestellt wurde, da er kognitive Defizite hat? Wenn ja, dann ist es doch erst einmal vollkommen egal, woher diese Defizite kommen. Das Schulsystem ist nach oben offen, d.h. wenn dein Sohn auf der L-Schule gut mitkommt, sogar unterfordert ist, dann kann er immer noch an eine Regelgrundschule gehen!

Auch generell ist eine Regelgrundschule nicht unbedingt vollkommen ungeeignet. Mit entsprechenden Hilfsmitteln wie FM-Anlage (wo dein Kind dann auch einen Empfänger auf der normal-hörenden Seite tragen kann), kann er doch auch auf einer normalen Grundschule unterrichtet werden. Viel weniger Lautstärke wird man wohl auch in der Monte-Schule nicht haben, auch wenn vllt weniger Kinder in einer Klasse sind! Die Monte-Schule arbeitet eher in Gruppen, d.h. der Geräuschgrundpegel ist schon mal viel höher als in einer normalen Grundschulklasse mit Frontalunterricht!

Grüße,
Miriam
Momo
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#10

Beitrag von Momo »

hallo falev,

so ganz kann ich dir jetzt auch nicht mehr folgen.

auf der einen seite lehnst du eine sprachheilschule ab, weil er dort keinem guten sprachlichen umfeld ausgesetzt wäre, auf der anderen seite bist du zufrieden mit dem sprachheilkindergarten. das ist doch das gleiche!

dann schreibst du der iq test hat einen iq knapp unter durchschnitt ergeben, aber er habe einen schlechten tag gehabt und es läge daran, dass er erst so spät ein hg bekam.

gleichzeitig sagen alle anderen (fach) leute er sei schulreif und gehöre nicht auf eine förderschule. es sei kein förderbedarf L festgestellt.

dann verstehe ich nicht ganz warum er dann keine staatliche schule besuchen soll, wenn er sowohl schulrief als auch normal intelligent ist. sicher ist eine einseitige sh allein kein grund ein normalintelligentes kind auf eine L-schule zu schicken, vor allem nicht in zeiten der inklusion.

seltsam erscheint mir der so verzögerte spracherwerb und entwicklungsrückstand aufgrund einer "nur" einseitigen sh. in der regel lernen diese kinder ganz normal sprechen und entwickeln sich zunächst unauffällig, da ja das eine ohr sprache ganz normal aufnehmen kann. das ist auch der grund warum einseitige sh in der regel erst so spät und dann oft auch zufällig (am telefon z.b.) auffällt.
klar haben diese kinder probleme im störschall, und oft beim richtungshören, aber die sprache entwickelt sich meist normal oder zumindest nahezu normal und für die probleme im störschall gibt es für den schulunterricht (und auch den erzählkreis im kindergarten) hilfsmittel

was ist denn die empfehlung der schulärztlichen utnersuchung, der beahndlenden kinderärzte/ hno/ psychologen und dee kindergartens. die können ja nicht einfach eine provatschule empfehlen, es muss auch eine staatliche lösung geben, z.b. die integration in einer klasse mit weniger als 30 schülern.
wie hoch ist denn der klassenteiler in der grundschule in bayern? in niedersachsen ist der z.b. bei 26, d.h. ab dem 27.kind gibt es eine zweite klasse- und nach dem neuen schulgesetz (ab diesem schulajhr inklusion) zählen kinder mit förderbedarf mehr, d.h. betroffene klassen sind kleiner.

DIE optimale schulische lösung gibt es selten, man muss eben abwägen und manchmal auch kompromisse eingehen.

zuerst würde ich aber an deiner stelle mal ins gespräch kommen mit den zuständigen fachkräften und mich beraten lassen.

gruß
.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
KatjaR
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#11

Beitrag von KatjaR »

Hallo Falecv,
nur noch mal zur Klärung, du schreibst dein Sohn hätte knapp unter Durchschnitt abgeschnitten im IQ-Test. War das wirklich knapp unter Durchschnitt (100) oder knapp unter dem Normbereich, der von 85-115 reicht. Das wird gerne mal verwechselt, und wenn Letzteres der Fall wäre, wäre der Förderschwerpunkt L der dringendere. Wie die Vorschreiber bereits feststellten ist eine einseitige SH nicht wirklich eine logische Erklärung für starke Sprachverzögerung. Es war von kognitiven Defiziten die Rede im Gespräch mit der Schulpsychologin, von solchen spricht man nicht bei einem Wert knapp unter Durchschnitt. In sofern wäre eine eine Förderschule H sowie Förderschule L als auch eine Regelschule mit Unterstützung denkbar. Auf der Förderschule H sind mittlerweile viel Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf in L, und ich denke dort wird dort den besonderen Bedürfnissen von Kindern mit Hörschädigung am ehesten gerecht. Ich wünsch dir und deinem sohn alles Gute und schreib doch bitte wie es weitergegangen ist, das ist bestimmt auch für Andere interessant hier.
Viele grüße Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
Falev
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#12

Beitrag von Falev »

Lieben Dank für Eure Antworte, also nochmals muss mich wohl etwas wirr ausgedrückt haben.

Im Kindergarten eben als ich Vergleiche ziehen konnte haben sich Sprachdefizite bemerkbar gemacht bsp. Statt ApfeL - Apfe, l ist da verschwunden, Sprachverständnis etc. alles da eben nur Endlaute wie Sch, R auf mein drängen hin haben wir dann mal Logo begonnen. Wir haben in den Sprachheilkindergarten zunächst gewechselt das ja zu dem Zeitpunkt nur die Sprache im Vordergrund stand, auch eben weil ich mit der Pädagogik überhaupt nicht zu frieden war.
Also seit Januar 2012 ist eine einseitige Links Hochgradige Schwerhörigkeit festgestellt worden, seit dem ist er mit einem Hörgi ausgestattet.
Nein, der Intelligenztest ist knapp unter dem Durchschnitt es besteht kein L- Bedarf.
Schule:
Also die ehemalige Sprachheilschule gibt es seit letzten Jahr nicht mehr aufgrund Kosten wurde dies zu einem Förderzentrum L, Lehrplan wurde eben nicht bei behalten, zum anderen liegen wir nicht in dessen Sprengel.

Dann gibt es die L - Schule die zwar in unserem Sprengel liegt, aber wir keinen Bedarf an L haben, Angebote Integration mit Regelschulestoff wird nicht angeboten.

Regelschule 30 Kinder, bietet auch nichts an weil einfach kein Bedarf bei denen besteht zu wenig Kinder für eine Kooperations Klasse.

Förderschule Hören ist 100 Km weit weg, das wäre eine alternative gewesen die fahren aber nicht bis zu Uns nach Hause.

Also soll ich das nehmen was es hier gibt, in dem Fall Regelschule bei der ich für dieses Jahr unglaubliche Bauchschmerzen habe eben weil er sein Hörgi noch nicht so lange trägt, ich habe einfach bedenken das er für dieses Jahr an der Regelschule nicht selbstbewusst genug ist & L Schule an der er nicht hingehört.
Momo
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#13

Beitrag von Momo »

hallo

also ich habe mal nachgeguckt. offiziell liegt die maximale klassengröße in bayern für klasse 1 bei 28, die minimale klassengröße bei 13. wenn es also 30 erstklässler wären, dann könnte es durchaus 2 kalssen geben.

es kann doch nciht wahr sein, dass ein durchschnittlich normal intelligentes kind mit einer erstmal nur einseitigen sh udn evtl. noch ein paar sprachdefiziten auf eine viel teurere L-schule, die ja nichtmal dem förderschwerpunkt entspricht, gehen muss, weil die regelschule das nicht hinbekommt. es kann auch nciht sein, dass du als mutter, um deinem kind gute bildung, zukommen zu lassen viel geld in die hand nehmen musst für eine privatschule.

wenn ich du wäre, würde ich folgendes machen:
- ich würde mit dem kindergarten, der schulpsychologin und den anderen betreudenen fachleuten (am besten zusammen) ein gespräch führen, in dem erarbeitet wird welchen vorschlag sie für dein kind haben; dabei würde ich darauf hinweisen, dass ich erwarte, dass es eine lösung gibt die staatlich ist (ich glaube nämlcih, dass wenn solche behörden mekren "ach die ist bereit ihr kind auch auf schule xy zu schiekn und dafür viel geld zu bezahlen, warum sollen wir uns dann noch gedanken machen"; ist für die doch bequem)
- mit dieser empfehlung (am besten schriftliches protokoll dazu) würde ich an die zuständige schulaufsichtsbehörde herantreten (bei uns wäre das die landesschulbehörde) und die bitten dir zu sagen an welche schule (staatlich) du dich nun wenden sollst und vor allem, dass du dein kind inklusiv beschult haben willst, d.h. keine förderschule, die nicht dem förderbedarf (hören evtl. sprache) entspricht; evtl. kann dir dabei die schulpsychologin, die ja irgendwie auch staatlich evtl. aus eben dieser behörde? sein müsste
- danach dann eben kontakt zu der entsprechenden schule (evtl. die letzten beiden schritte vertauscht: d.h. erst die zuständige schule fragen was sie anbieten und wenn die sich quer stellen zur schulbehörde)
- ansosnten dürfte sich auch die presse dafür interessieren, wenn trotz ratifizierung der UN konvention kinder weiterhin auf förderschulen gewzungen werden 8und dazu noch auf welche die nicht passen) oder aber die leltern gewzungen werden ihr bankkonto zu räumjen, um eine passende schule privat zu bezahlen

ich könnte mich echt aufregen: wenn ich das so lese wundert mich gar nicht warum (angeblich!!) die bayrischen schüler so toll sein sollen; die abgeschobenen schüler werden einfach nicht mitgezählt und die förderschüler auch nicht und nur die elite wird gezeigt und damit der schnitt ja nach oben gezogen. gratulation nach bayern!

grüße
Zuletzt geändert von Momo am 21. Apr 2013, 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Momo
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#14

Beitrag von Momo »

auf dieser Seite http://www.inklusive-schule-bayern.de/
habe ich zur inklusion in bayern folgendes gefunden:

Kostenlose Beratung für Eltern vor der Einschulung und bei Problemen in der Schule:
Oberbayern: Anja Rosengart
Niederbayern: Birgit Müller
Schwaben: Magdalena Federlin
Oberpfalz: Christa Jäger
Mittelfranken: Irene Oertel
Oberfranken: Martin Liepe
Unterfranken: Christine Primbs

Vielleicht findest du da Beratung?

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Schule/Kostenbeteiligung/ Angebliche Inklusion

#15

Beitrag von Norbert_S »

Hallo zusammen!
Es ist zwar schon fast alles gesagt / geschrieben, aber ich fasse mal ein wenig zusammen, was mir noch unklar ist:
Was sagt konkret die zuständige Grundschule und mit welcher Begründung? Alle Bauchgefühl-Geschichten von irgendwelchen netten Leuten mal bei Seite lassen. Gibt es was Schriftliches? Antrag auf Überprüfung des Förderbedarfs, fertiger Förderbescheid?
Gespräch mit einer Schulpsychologin? Wo gehört die hin? Freiberuflich oder einer Schule, einem Amt zugehörig?
Wer hat denn das Wort L-Schule als Erster in die Überlegungen eingebracht?
Was versprichst du dir von einer Montessori-Schule? Wird da mit was Besserem als mit Wasser gekocht?
Intelligenztest: War das wirklich ein I-Test oder eher ein simpler Einschulungstest für den kognitiven Entwicklungsstand?
Intelligenztest-Ergebnis (wenn es denn einer ist): „Knapp unter dem Durchschnitt“ sagt nichts aus. Knapp unter IQ 100 ist Lichtjahre von der teuren L-Schule weg. Knapp unter dem Durchschnittsbereich hieße bei den unteren 17% des Jahrgangs. Das kann ein ganz leichtes Signal in Richtung L-Schule sein, sofern von einer Fachkraft getestet wurde. Aber mehr auch nicht, sofern das Ergebnis nicht extrem ist (untere 5% des Jahrgangs).
Offene Eingangsstufe (Klassen 1 und 2 in ein bis drei Jahren) dürfte auch in Bayern Standard aller Regel-Grundschulen sein.
Und gerne wiederhole ich hier, was Karin weiter oben schrieb: Wende dich ans Schulamt, sie mögen dir bitte eine Lösung suchen. Am besten zusammen mit der zuständigen Regel-Grundschule. Die vom Schulamt haben das gelernt und die werden dafür bezahlt. Und für originelle Fälle finden die auch originelle Lösungen einschließlich Klärung der Kostenseite.
Grüße
von
Norbert_S
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