BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

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Kappulinchen
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BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#1

Beitrag von Kappulinchen »

Hallo!

Ich hoffe, dass mir hier vll einer weiterhelfen kann.

Meine Tochter (5,5 Monate alt) hat bisher 4 mal das Neugeborenenhörscreening (kleiner BERA) nicht bestanden. Nun soll es unter Sedierung gemacht werden.

Heute habe ich zum ersten Mal beim Verlassen der Praxis die Ergebnisse gesehen.

Und zwar ist die Linie bei beiden Ohren die meiste Zeit bei ca. 30% und erst zum Ende hin bei 75%.

Beim HNO hieß es immer nur, der/die/das BERA sei auffällig.

Aber was genau heißt das, dass es nur 30% die meiste Zeit sind? Leider konnte ich beim HNO nicht mehr fragen, weil ich die Unterlagen ja erst beim Verlassen bekommen habe und einen Termin zur Sedierung haben wir erst Mitte Mai bekommen. :(

LG
Momo
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#2

Beitrag von Momo »

hallo

schwieirig so was dazu zu sagen. kannst du den zettel einscannen (anonym- namen wegmachen), dann kann man vielleicht dazu was erklären. so sagt mir das nichts..

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
fast-foot
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo Kappulinchen,

waren dies wirklich BERAs (mit Elektroden am Kopf?). Eine BERA zeichnet die Antwort des Hirnstamms auf Hörreize auf. Die Angabe des Messresultats (Hörschwelle(n)erfolgt in dB (ausser vielleicht bei einer "kleinen BERA", wobei ich den von Dir verwedeten Begriff nicht kenne).

Ansonsten könnten es TEOAEs gewesen sein. "Nicht auslösbar" bzw. "auffällig" bedeutet dann so in etwa, dass die Hörschwellen innenohrbedingt um mindestens 40 dB erhöht sind, es sei denn, es liege eine Schallleitungskomponente vor. Wurde eine solche ausgeschlossen (z.B. Paukenerguss, andere Mittelohrproblematik; mittels Tympanometrie)?

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Kappulinchen
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#4

Beitrag von Kappulinchen »

Hallo!

Also es war so ein Test, wo ein Gerät mit Ultraschalgel bestrichen wird und dann an ihrem Kopf angelegt wird.

Das ganze wird rechts und links gemacht, nacheinander. Heißt Neugeborenenhörscreening. Mehr wurde mir leider nicht gesagt.

Einscannen kann ich die Ergebnisblätter erst morgen, mach ich dann aber.

Ansonsten sind noch keine Tests gemacht worden, lediglich ins Ohr rein geguckt wurde und da hieß es, dass alles in Ordnung sei vom Gehörgang und den Sachen, die man so sehen könne.

LG
blacky_kyra
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#5

Beitrag von blacky_kyra »

Hallo Kappulinchen,

Beim Neugeborenenhörscreening wird zu Kontrollzwecken meist das BERAphone benutzt. Sieht aus wie ein Telefonhörer. Eventuell meintest du das? Die Sonde wird mit Kontaktgel auf den Kopf gehalten und der Hörer am zu messenden Ohr.

Ergebnis des Neugeborenenhörscreening ist auch nur ein ca. Wert des prozentualen Hörverlusts. Ich durfte mir damals die grafische Darstellung des Test anschauen, dort war dann zu sehen wie hoch der Hörverlust in Prozent ist. Wenn der Test also mehrmals negativ ausgefallen ist, sollte auf jedenfall eine richtige BERA gemacht werden um ein genaueres Ergebnis zu erhalten.

LG Bettina
:} Sohnemann (geb. 2011) trägt links ein HG Phonak-Q50 UP bei 91% HV
und rechts Med-el CI: Sonnet:}
Kappulinchen
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#6

Beitrag von Kappulinchen »

Hallo!

Hier mal die Messungen meiner Tochter beim letzten Hörscreening. Kann mir das vll jemand erläutern?

http://i49.tinypic.com/e14vbp.jpg

http://i47.tinypic.com/xpo7ly.jpg

LG
fast-foot
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#7

Beitrag von fast-foot »

Also, das war eine BERA, wobei vermutlich ein Screening mit CE-Chirp durchgeführt wurde. Siehe

http://www.elu-ton.de/Produkte/BERA/MB1 ... Fd_06e.pdf

Das heisst, dass wenn das Ergebnis auffällig war, der Hörverlust mindestens leichtgradig ist (laut Test). Mehr kann man nicht sagen (es kann also auch "nur" leichtgradig sein und nicht mehr; solch ein Verlust kommt öfter vor wegen z.B. Paukenergüssen, welche sich normalerweise von selbst auflösen oder behandeln lassen).

In der Kurve unten rechts könnte man die Welle V erkennen (einer der beiden Höcker bei etwas mehr als 6 Millisekunden; ich gehe davon aus, dass das Signal auf Grund des akustischen Reizes stark "verrauscht" ist, ähnlich wie bei einer NN-BERA, kenne diese Form des Reizes (CE-Chirp) nicht und vor allem weiss ich in diesem Falle auch nicht, wie eine unauffällige Potentialkurve in etwa aussehen würde).

Wenn dies tatsächlich die Welle V ist, dann ist der Hörverlust nicht dramatisch (laut Messung). Wenn keine Welle V erkennbar ist, dann kann man nur sagen, dass der Hörverlust mindestens mittelgradig ist (kann jedoch auch grösser sein).

Eine umfassendere BERA erlaubt dann eine präzisere Aussage über das Hörvermögen (ausserdem sollte am besten auch noch eine Tympanometrie und die Ermittlung von TEOAEs erfolgen).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
JND
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#8

Beitrag von JND »

Hallo Kappulinchen,

die verwendete BERA-Anlage ist eine "schnelle" BERA, die nur darüber Auskunft gibt, ob das Gehör im Normbereich ist oder nicht.

Die 30 bis 75%, die du erwähnst hast, beziehen sich auf die aufgezeichneten Antworten an der Elektrode: Bei der BERA-Messung wird ein Ton mehrmals pro Sekunde in das Ohr gesendet, während gleichzeitig die elektrischen Potenziale an der Elektrode gemessen wird. Der Ton sollte immer die gleichen elektrischen Potenziale generieren, alle anderen gemessenen elektrischen Potenziale, die durch Augenblinzeln, Bewegung, Träumen usw. im Gehirn entstehen, verursachen zufällige elektrische Potenziale und können in gewissen Grenzen rausgemittelt werden (sehen kann man das in der obersten Kurve, in den von dir verlinkten Grafiken: Einmal ist eine "ruhige" Kurve zu sehen, und einmal eine wild zappelnde). Die Prozentangabe gibt nun an, wie häufig dasselbe Potenzial vorkam, während der Ton abgespielt wurde.
Bei einem gesunden Gehör wird das zum Ende der Messung hin nahe 100% sein. Bei einem schwerhörigen Gehör wird diese Prozentzahl dementsprechend kleiner ausfallen.

Wenn diese "schnelle" BERA nun auffällig ist (auch mehrmals hintereinander), muss eine aufwändigere (und länger dauernde) BERA gemacht werden. Zusätzlich werden auch noch weitere Untersuchungen wie DPOAEs und TEOAEs sowie Tympanometrie-Messungen und Otoskopie ("ins Ohr gucken") auf den auffälligen Ohren durchgeführt.
Erst mit all diesen Ergebnissen ist eine Differentialdiagnose möglich und es kann sehr zuverlässig gesagt werden, ob eine Schwerhörigkeit vorliegt oder nicht.
Und diese Untersuchungen sollten dann auch bei der BERA mit leichter Sedierung auch mitgemacht werden.

Schöne Grüße,

JND
Kappulinchen
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Re: BERA Untersuchung bei 5 Monate altem Baby

#9

Beitrag von Kappulinchen »

Vielen Dank für eure Hilfe!

Dann werde ich mal abwarten und hoffen, dass ich noch eine Klinik finde, die kurzfristig die erforderlichen Tests macht und uns nicht bis Mitte/Ende Mai warten lässt.

LG
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