hallo mclosty
erstmal herzlich willkommen im Forum.
warum wurde und soll kein
hg auf der rechten Seite getestet werden? es wäre zumindest einen versuch wert, denn mit zwei
Hgs ist das hören im Störlärm und vor allem das Richtungshören "einfacher". da der Unterschied zwischen beiden Ohren so groß ist, kann es sein, dass es nicht so gut funktioniert (da bei großer Verstärkung evtl. das Gegenohr mithört), aber einen Versuch wäre es wert.
ich würde dir auch empfehlen Kontakt zur für euch zuständigen Sh-schule aufzunehmen. dort angegliedert sind in der Regel Beratungsstellen, die euch an eine Frühförderstelle verweisen können oder diese selbst anbieten. außerdem gibt es dort manchmal auch Eltern-Kind Gruppen.
außerdem könntest du dich umhören nach Elterninitiativen/ Elterngruppen in eurer Gegend, um mit anderen Eltern zwecks Erfahrungsaustausch zusammen zu kommen.
ansonsten kann ich nur empfehlen dein Kind möglichst "normal" zu behandeln: d.h. lies ihm vor, rede und sing mit ihm und vor allem zeige ihm auch die Welt (der Geräusche). du kannst ihn auch für Geräusche sensibilisieren, wenn z.b. ein Krankenwagen vorbeifährt mache ihn auf die Sirene aufmerksam "hoch mal- was ist das?" und zeige ihm dann wo das Geräusch herkommt, gleiches z.b. auch mit Autos, Flugzeugen, Eisenbahn, mit der Türklingel, dem Wasserkocher usw. usw.
zum Thema Gebärdensprache:
da sind sich Hör-Pädagogen, aber auch betroffene (Eltern), Erzieher usw. nicht einig. die einen sagen auf keinen Fall und stellen die Lautsprache absolut in den Vordergrund, manche behaupten sogar Gebärden behindern die Lautsprache, wobei es dafür keine Beweise gibt.
die anderen sagen auf jeden fall gebärden anbieten, da es eine unabhängige Kommunikationsform ist, die euch auch dann zur Verfügung steht, wenn
Hgs nicht getragen werden. zusätzlich gibt es Untersuchungen die zeigen, dass Gebärdensprache auch den Lautspracherwerb unterstützen kann.
man unterscheidet übrigens DGS (=Deutsche GebärdenSprache) als vollwertige, eigenständige Sprache mit eigener Grammatik von unterstützenden oder begleitenden Gebärden, die parallel zur Lautsprache benutzt werden (LBG=Lautsprachbegleitende Gebärden; LUG= Lautsprachunterstützende Gebärden). auch hier scheiden sch die Geister was sinnvoll ist.
das Problem ist eher Angebote zu finden gebärden als Familie zu lernen. wir haben uns damals mit VHS-kursen behelfen müssen. für meinen Sohn gab und gibt es hier gar keine Angebote, so dass er alles was er kann von uns lernen musste. das wiederum ist natürlich ein großer Nachteil, da ja auch wir "Fremdsprachler in Gebärden" sind. da unser Sohn aber ganz gut lautsprachig kommunizieren kann (und auch tut), dienen die Gebärden bei uns tatsächlich eher der Unterstützung in akustisch schwierigen Situationen oder wenn er
Hg und
CI nicht tragen kann oder will. dafür reichen unsere Kenntnisse (in Kombi mit seiner Fähigkeit von den Lippen abzusehen) in der Regel aus, wobei ich es schöner finden würde er könnte wirklich DGS, da er dann bei Bedarf auch auf Dolmetscher zurückgreifen könnte.
Zum Erlernen von Gebärden (auch für Kinder) guck mal auf der Seite
www.kestner.de . dort findest du auch "Tommys Gebärdenwelt" was auf Rezept von der
KK übernommen wird. Außerdem findest du auf der Seite auch Information zu Frühförderung usw.
Wenn noch Fragen sind, melde dich gerne.
Grüße