Servus dive,
die Frage erzählt ja oft viel über den Fragesteller

Was ich damit sagen will: Es gäbe jetzt natürlich unendlich viel zu erklären oder einen Verweis auf die allgemein zugängliche Literatur in der Hörgeräteakustik zu machen.
Als Neubetroffener mit vielleicht sogar technischer Vorbildung stellt man sich das tatsächlich so vor. Hörverlustkurve ermitteln, Zielkurve berechnen, Geräte auf Zielkurve trimmen: Fertig.
Grundsätzlich wird das schon so gemacht. Und es funktioniert auch sehr gut.
Praktisch ist es aber so: Gib mir 100 gleiche Hörverlustkurven und nur 10 davon werden mit der vorberechneten Zielkurve glücklich werden.
Für die 90 "Unglücklichen" gilt es nun rauszukriegen, warum es nicht geklappt hat mit der Zielkurve (First Fit, Lautheitsskalierung, Aufblähkurve, Perzentilanpassung...).
Eine objektiv richtige Zielkurvenberechnung, die immer paßt gibt es nach wie vor nicht.
Dann gibt es den Fall, wo die objektiv richtig eingestellte Programmierung sehr sehr gesichert die richtige wäre aber der Kunde diese nicht akzepiert (OP gelungen, Patient tot).
Da ich meine, zu sehen, daß du weitergehendes Interesse an der Hörgeräteanpassung hast, kann ich dir nur raten, versuche dir immer mehr Kenntnisse über diese Angelegenheit anzueignen. Löchere deinen Akustiker mit Fragen und lese dich auch in Fachliteratur und Fachforen ein.
Auf lange Sicht über einen langen Versorgungszeitraum ist es für den Akustiker und den Kunden in jedem Fall vorteilhaft, wenn der Kunde auch akustisch etwas mehr weiß. Eine Feineinstellung von Hörgeräten wird nämlich auch mit allen zur Verfügung stehenden Testmethoden nicht gelingen, wenn die Kommunikation zwischen Akustiker unnd Kunden nicht läuft.
In diesem Sinne weiterhin noch viel Erfolg bei deiner Anpassung.
Grüße
jomo