Unterschied Phonak Ambra micro P und Ambra SP

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Christin
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Unterschied Phonak Ambra micro P und Ambra SP

#1

Beitrag von Christin »

Ich (29) bin beidesitig an Taubheit grenzend SH mit starkem Hochtonabfall. Jahrelang war ich nur einohrig mit einem HG versorgt, aufgrund superschlechter Erfahrungen mit Akustikern und Ärzten dann auch irgendwann total unterversorgt mit veralteter Technik. Seit September teste ich nun neue HG, diesmal beidohrig. Es ist genial, dazwischen liegen Welten! Zwar verstehe ich immernoch schlecht, aber es kommt so viel mehr an im Ohr, dass es für mich so viel entspannter ist und ich auch zuversichtlich bin, dass ich das Hören ein Stück weit neu erlernen kann nach all den Jahren.

Mein Akustiker empfahl von Anfang an Phonak Ambra. Die sind zwar schön teuer, ich komme aber tatsächlich am besten damit zurecht. Widex war mir im Klang zu weich, es kam irgendwie nix wirklich im Ohr an. Inzwischen sind wir bei Ambra SP, obwohl ich mit dem microP zuvor sehr gut zurecht kam. Laut Akustiker hat man beim SP aber mehr Anpassungsspielraum und war bei den microP schon an der Grenze der Verstärkung, daher empfiehlt er diese Powergeräte. Anfangs kam ich gar nicht damit zurecht, war alles zu laut etc. Was letztlich dadurch behoben werden konnte, dass mein schlechteres Ohr wieder leiser gestellt wurde. Auf diesem Ohr war ich bisher gar nicht mit HG gewohnt, es hinkt nch hinterher, und was ich verstehe, verstehe ich eigentlich nur mit dem besseren und geübteren Ohr.
Das ging jetzt 2 Wochen gut, auf einmal empfinde ich die Geräte in vielen Situationen erneut als zu laut (ohne das was verändert wurde!), auch bei leisester Einstellung am Gerät selber :help:

Ich bin jetzt total verunsichert. Vom Klang her komme ich gut mit den Ambras zurecht, gerade was den Gewinn im Hochtonbereich angeht. Ich möchte auch eigentlich gerne auf Nummer sicher gehen und das Gerät nehmen, wovon ich langfristig mehr habe - laut Akustiker eben das SP aufgrund mehr Möglichkeiten der Anpassung. Allerdings habe ich Angst, nun doch die falsche Entscheidung zu treffen und mit dme microP auch auszukommen bzw mit dem Powergerät nun überversorgt zu sein.

Kann mir jemand genau erklären, was die Unterschiede sind der beiden Geräte? Laut Akustiker ist das SP leistungsstärker/verstärkt mehr. Ich empfinde den Klang aber auch als härter, kann das sein?
Was würdet ihr machen, bin total verzweifelt weil ich auch nichts falsch machen möchte bei der Stange Geld, die das kostet.
Michael V.

Re: Unterschied Phonak Ambra micro P und Ambra SP

#2

Beitrag von Michael V. »

Hallo Christin,
ich stand vor 2 Jahren vor einer ähnlichen Frage mit Phonak-HG. Zunächst besteht der Unterschied zwischen micro P und SP in der Lautstärke und Verstärkung. Außerdem reicht der Frequenzbereich des SP bis 6500 HZ statt der 5500 beim micro P. Dies erklärt, warum das SP härter klingt. Auch mir hatte der Akustiker die stärkere Variante empfohlen. Ich habe mich aber für die schwächere Variante entscheden. Ersten ist meine Hörkurve seit Jahren stabil und der extreme Hochtonabfall ist ohnehin so groß, das dort kein offenes Sprachverständnis mehr möglich ist. Außerdem habe ich in den vergangenen Jahren nie den Wünsch verspürt, die HG lauter zu stellen. Deshalb habe ich mich für die Variante entschieden, mit der ich mich Wohl gefühlt habe.
Ist es nicht so, das keiner Wissen kann, was langfristig sein wird. Also wenn die Hörkurve seit Jahren stabil ist, spricht vieles dafür, das die microP die bessere Wahl sind.
Ich habe mich bis jetzt zwei mal gegen die Empfehluing des Akustikers zum stärkeren HG entschieden, und die schwächere Variante genommen. Meine Erfahrungen mit Akustikern sind eher negatriv. Deshalb verlasse ich mich auf mein Gefühl. Bis jetzt habe ich es nie bereut.
Gruß Michael
Christin
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Re: Unterschied Phonak Ambra micro P und Ambra SP

#3

Beitrag von Christin »

Das MicroP hab ich immer lauter gestellt, so ist mein Akustiker dann darauf gekommen, das stärkere Gerät zu probieren. Meine Kurve ist leider alles andere als stabil, so dass ich geneigt bin trotz der etwas geringeren Akzeptanz das stärkere Gerät zu nehmen. Zurück bleibt die Angst, doch das Falsche zu tun.
Irgendwie scheine ich dazwischen zu liegen: SP zu laut, microP zu leise. Wieß jemand, ob man das SP so einstellen kann, dass es die Lautstärke des microP erreicht? Wäre mir persönlich am liebsten, weil ich dann ja noch Reserven habe und mich trotzdem wohl fühle...
Michael V.

Re: Unterschied Phonak Ambra micro P und Ambra SP

#4

Beitrag von Michael V. »

Sicher läßt sich die Einstellung des SP noch verbessern. Das mußtest Du ausprobieren. Kann aber auch sein, das Deine geringere Akzeptanz von den erweiterten Frequenzbereich kommt. Probiere es einfach mal aus. Wobei Du versuchen solltest, den Akustiker genau zu beschreiben, was Dir zu laut ist.
So genauer Deine Angaben, was zu laut ist, so höher die Chance, das der Akustiker es hinbekommt
Gruß Michael
Christin
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Re: Unterschied Phonak Ambra micro P und Ambra SP

#5

Beitrag von Christin »

Ich wollte nochmal kurz Feedback geben :) Vielleicht hat ja einmal jemand ein ähnliches Problem und liest das hier.

Habe mich nun doch für das SP entschieden, aus folgendem Grund: Zu laut war es auf dem Ohr, welches bisher noch GAR nie mit HG versorgt war. Also mein schlechteres Ohr (ein Arzt meinte damals, da würde eine Versorgung "nicht mehr lohnen"...), das auch noch ungeübt ist im Hören, erst recht im Verstehen. Zwar konnten wir das HG auf diesem Ohr nach und nach lauter stellen, was ich zunächst auch angenehm fand - einfach toll, wenn so viel im Ohr ankommt! Leider war das Ohr doch noch nicht so weit, und die vielen Eindrücke konnten nicht verarbeitet werden. Das Ohr war daher laut Akustiker irgendwann ermüdet und empfand eigentlich ALLES als zu laut, teilweise schmerzhaft laut. Das mit der Ermüdung klingt plausibel für mich. Auf diesem Ohr bin ich nun genau so eingestellt wie zuvor auf dem microP, und es klappt sehr gut.

Darüber hinaus habe ich mir erklären lassen, dass mein besseres und geübteres Ohr im Sprachbereich schon deutlich an der Verstärkungsgrenze des microP war bzw. stellenweise darüber. Das heißt, selbst wenn sich mein Gehör in den kommenden Jahren nicht mehr (wesentlich) verschlechtert, wäre schon kein Sppielraum mehr für eine weitere Feinabstimmung. Ich bin ja noch am Anfang der Anpassung. Und da keiner sagen kann, ob und inwieweit sich mein anderes Ohr nochmal "erholt" und ob ich da jemals in der Lage sein werde, dieses Ohr wirklich zu nutzen, richte ich mich nach dem, was das bessere Ohr benötigt, und das eindeutig das SP.

Ich fühle mich jetzt besser, nachdem ich nochmal lange mit meinem Akustiker darüber gesprochen habe und denke, dass wir das schlechtere Ohr erstmal in Ruhe lassen und weiter eingewöhnen lassen. Ich bin es nicht gewohnt, auf diesem Ohr überhaupt etwas zu hören. Freies Verstehen ist mir auch nur noch sehr schlecht (wenn überhaupt) möglich, aber mir ist es wichtig, dass "gute" Ohr soweit zu fördern und zu erhalten, wie es möglich ist, und das klappt mit dem SP super :)

Der erweiterte Frequenzbereich ist immernoch ein wenig ungewohnt durch den harten Klang, aber es wird besser, so dass ich denke, dass ist tatsächlich Gewöhnungssache.
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