mein Name ist Kai, ich bin 35 Jahre alt und von einer leichten bis mittleren Schwerhörigkeit betroffen. In den höheren Frequenzen höre ich erst ab ca. 50 dB, daher fehlt mir oft die Klarheit bei Gesprochenem, es wirkt alles ziemlich dumpf, aber das kennen viele hier sicherlich sehr genau.
Meine Leidensgeschichte zieht sich jedoch schon relativ lange hin. Zunächst eher nur spekulativ, ab dem 18. Lebensjahr dann mit Gewissheit. Während meiner Kindheit hiess es eigentlich immer wieder mal "Du brauchst nicht so zu schreien" oder "Hörst Du schlecht?", aber ich fühlte mich nicht wirklich beeinträchtigt. Mit 18 stand dann die Musterung an und somit auch ein Hörtest, den ich hätte manipulieren können, da ich immer sehen konnte wann der Tester gedrückt hat. Ich habe es mir aber verkniffen, da ich endlich wissen wollte wo ich stehe. Folglich dachte die BW ich würde manipulieren um ggf. ausgemustert zu werden und schickte mich zu einem Nachtest in eine Art schalldichten Raum. Dort wurde das Ergebnis bestätigt, leider habe ich das Audiogramm damals nur kurz sehen können und erklärt wurde es mir auch nicht. Mir wurde jedoch empfohlen zu einem HNO-Arzt zu gehen.
Das habe ich dann sicherheitshalber gemacht. Ergebnis "Ich empfehle Ihnen dringend ein Hörgerät, mich wundert, dass sie überhaupt noch telefonieren können." Das hat mich damals (1993) nicht sonderlich aufgebaut, zumal ich meine Grosseltern vor Augen hatte, die meiner Meinung sehr schnell immer schlechter gehört haben, nachdem sie ihr
Jetzt bin ich 7 Jahre über dieser Prognose und seelisch ziemlich am Ende. Mein, früher sehr gutes, Selbstbewusstsein siecht dahin, ich habe mit Magenproblemen zu kämpfen und habe permanent Angst Gesagtes nicht verstehen zu können. Dadurch bin ich permanent angespannt und meine Muskeln danken es mir mit Zittern. Beruflich sitze ich sehr oft in Meetings und bin vom Verstehen (Zuhören wäre noch übertrieben, dazu Sinnzusammenhänge aufzunehmen, kommt es teilweise nicht mal mehr, ich freue mich einfach nur was verstanden zu haben) abends total kaputt, mein ganzes Wochenende geht meistens wirklich nur zum Energiesammeln für die Folgewoche drauf. Dieses Zustand habe ich nicht mehr ertragen und so landete ich nach einer längeren Leidenszeit letzten Freitag bei einem Hörgeräteakustiker.
Da ich mich in den vergangenen 10 Jahren immer wieder mit dem Thema auseinadergesetzt habe, war der Schritt zum Akustiker das Eingeständnis einer Niederlage gegen den eigenen Körper, zumindest war das noch letzte Woche meine Sichtweise. Ich gehe aber inzwischen recht positiv an die Sache ran und freue mich schon irgendwie darauf die
In die nähere Auswahl habe ich das Oticon Agil Pro und das Phonak Smart IX genommen. Eigentlich hatte ich gehofft schon beim Fernsehen (das ist bei Filmen schrecklich dumpf, ich kann kaum folgen) eine Verbesserung zu erzielen, aber scheinbar ist dazu ein FM-Transmitter notwendig. Da stellt sich dann für mich die Frage, ob ich eher Kopfhörer nutzen sollte, aber den Punkt kann ich noch an anderer Stelle mit Euch diskutieren.
Liebe Grüsse in die Runde
Kai
P. S. Audiogramm folgt, sobald ich einen Termin beim HNO hatte.

 Hoffe, das ist nicht nur ein Anfangseffekt.
 Hoffe, das ist nicht nur ein Anfangseffekt.