Wieder ein Neuer. Gerhard heiße ich. Bin 77. Meine Umgebung meint ich hätt's mit den Ohren. Bei hundert mal "Wie bitte?" am Tag glaub' ich das langsam auch. Das heißt, ich weiß es eigentlich längst.
Was mich immer von "Hörverstärkern" abgehalten hat war, dass ich damit vom mehr oder weniger engagierten oder fähigen Hörgeräteakustiker abhängig würde. Ich hoffte, dass die breite Masse der Nutzer es schneller schaffen würde, vom geschlossenen Verbund der hauptsächlich die eigenen merkantilen Interessen im Auge habenden
Ich, und ich bin sicher tausende mit mir, würde die Dinger am liebsten selbst optimal und situationsbezogen den jeweiligen oft lästigen Umweltgeräuschen anpassen können, oder besser gesagt, aus dem Pegel um uns herum unser Nutzsignal herausfiltern können.
So erlaubt man uns nur, aus 5, 6 oder 7 vom Akustiker in unendlichen Sitzungen - "wie ist es jetzt - ja schon ein bißchen besser, aber jetzt ist es richtiggehend scharf, das vorletzte war etwas angenehmer......" -voreingestellten Profilen auszuwählen, deren Eigenschaften man sich genau merken muß um dann, Signaltöne mitzählend, das richtige Profil einzustellen.
Beim heutigen Stand der Microelektronic meine ich, müßte es möglich sein, dem
Aber ich fürchte, das wird die Phalanx der daran Verdienenden nicht zulassen. Denn aus einem Produkt, das um ein Vielfaches teurer ist als Gold, bei dem eine Handvoll (ca. 40gr. für 10 Twins) schon den Gegenwert eines großen Luxus-Mercedes ausmacht, lässt sich noch viel mehr herausholen, wenn man den Kunden in Abhängigkeit hält. Die Fitting-Software ist heute an jedem Windows-PC zu betreiben und so bedienungsfreundlich gestaltet, dass sie von den Herstellern den Akustikern mit dem Argument angeboten wird, die Anpassungen an die Erfordernisse ihrer Kunden innerhalb von 10 Minuten vorzunehmen zu können. Voraussetzung ist dafür natürlich erst einmal eine Grundmessung des Hörvermögens, auf Grund derer das Programm dann automatisch die Hörhilfen programmiert. Aber selbst das könnte der - allerdings schon etwas PC-erfahrene Nutzer mit diesen Programmen selbst vornehmen, denn statt 'ja' zu sagen, wenn er einen Ton zu hören beginnt, könnte er an seinem PC einfach z.B die Spacetaste drücken. Er kann nachsprechen, was er versteht und das Programm kann erkennen, was er falsch nachspricht und erfährt so die Voraussetzungen für die anschließende automatische Programmierung der
Aber, ich höre jetzt mal besser auf, denn ich sehe schon einige von solchen Erleichterungen für die Anwender Betroffene die Fäuste ballen. Aber das musste mal raus. Ich bin sicher, dass sich dazu schon Viele ähnliche Gedanken gemacht haben, Fach- und Sachkundigere möglicherweise, als ich es bin.
Ich hoffe, dass ich hier etwas angestoßen habe und wünsche allen, dass sich in unserem Sinne, die wir auf Hörhilfen angewiesen sind, sowohl in der Anwendung und vor allen Dingen kostenmäßig rasch vieles bessert.
Gerhard
