CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

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hörliegirl
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CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#1

Beitrag von hörliegirl »

Hallo,

meine Tochter 7 Jahre alt, trägt seid ihrem 5. Lebensjahr ein Hörgerät auf der rechten Seite. Ihre Werte lagen zu Anfang zwischen 40 und 60 db, nun ist sie auf 90 db im Tieftonbereich und im Hochtonbereich ist keine Hörschwelle mehr meßbar.

Nun hat unser Pädakustiker uns dazu geraten, über eine implantation eines Cochlea-Implantats nachzudenken.

Am Donnerstag haben wir einen Termin in der Uniklinik um es von der ärztlichen Seite abklären zu lassen.

Meine Frage ist nun ob sich jemand von Euch mit so einer Situation auskennt? Sie wird durch das CI ja anders hören als "normal". Der Pädakustiker meinte man könne es sich wie Micky Maus vorstellen. Aber wird sie damit klar kommen, auf einem Ohr normal zu hören und auf dem anderen dann so?

Mir geht es so schlecht damit, diese Entscheidung treffen zu müssen. Da ja die Resthörigkeit (keine Ahnung wie ich es sonst ausdrücken soll) zerstört wird.

Aber nur mit Hörgerät wird es nicht ausreichen. Und auf Dauer nur das linke Ohr zu belasten, besteht die Gefahr das dieses Ohr irgendwann auch nachläßt.

Ich bin einfach total durcheinander und würde mich über Ratschläge und Erfahrungsberichte freuen.

Danke
Momo
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#2

Beitrag von Momo »

hallo hörligirl

in einem anderen forum ist/ war genau das thema. musst dich mal durch den thread lesen (seite 2), da schreibt eine mutter deren 9jähriger sohn ein ci bekam bei einseitiger ertaubung mit normalem gegenohr.

http://dcig-forum.de/phpBB2/viewtopic.p ... c&start=15

ist halt sehr umstritten. in welcher klinik seid ihr denn?

sonst gern mehr per pn.

gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
rhae
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#3

Beitrag von rhae »

Also das menschliche Gehirn ist ja schon zu großartigen Leistungen fähig, aber ob es mit 2 gänzlich verschiedenen "Ohren" klarkommt und daraus ein normales Stereo-Gehör fabriziert, wage ich zu bezweifeln.

Mein Onkel ist von Kindheit an einseitig taub - merkt man ihm aber so gut wie nicht an (nur beim Ansprechen von der falschen Seite reagiert er halt schlechter). Er ist Berufsmusiker (versch. Flötenarten) und spielt in einem Opern-Orchester. Es sollte also schon möglich sein ein normales Leben zu führen, auch wenn man einseitig ertaubt ist (finde ich).

Nicht zu vergessen die CI-Operation selbst, die nicht ohne Risiken ist und der Erfolg ist keinesfalls garantiert.

vg Ralph
karasi
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#4

Beitrag von karasi »

Momo hat geschrieben:hallo hörligirl

in einem anderen forum ist/ war genau das thema. musst dich mal durch den thread lesen (seite 2), da schreibt eine mutter deren 9jähriger sohn ein ci bekam bei einseitiger ertaubung mit normalem gegenohr.

http://dcig-forum.de/phpBB2/viewtopic.p ... c&start=15

ist halt sehr umstritten. in welcher klinik seid ihr denn?

sonst gern mehr per pn.

gruß
Hallo,

ich möchte hier gleich mal Momo zitieren, da ich das so nicht stehen assen kann. Sicherlich wird es heiß diskutiert, aber der Großteil aller Ärzte, die halbwegs normal denken können, werden Dir davon abraten. Tue das Deinem Kind bloß nicht an!Ich weiß, Momo, dass Dein BEitrag nur neutral gemeint ist. Deshalb habe ich mir mal erlaubt ihn zu zitieren. Er ist mir etwas zu neutral bei dieser Thematik. Und ich möchte damit nur etwas ganz klar stellen. MAn kann ja über vieles diskutieren, aber darüber nicht. Ein CI ist ein sicherlich gutes Hilfsmittel für MEnschen, die es brauchen, aber Dein Kind hört doch. Warum dann ein CI? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es damit nicht zurecht kommen wird. Noch dazu ist der Leidensdruck Deines Kindes gar nicht so groß, um das ohne Schaden durchzustehen. Ich denke, ich kann das sagen. Ich bin kein CI Gegner, aber ic kenne genügend Kinder (wodurch auch immer) die einseitig betroffen sind und die haben allerhöchstens ein HG. Niemals ein CI.

Und nein, nur weil Dein Kind nur ein Oh zum hören hat, wird das Ohr nicht nachlassen. Es sei denn, es sind medizinische Gründe gegeben, aber davon hast Du nichts geschrieben. Dein Kind wird sich nict daran gewöhnen und Du nimmst Deinem Kind damit die Möglichkeit auf ein "normales" Hören! Tschuldige, wenn ich es so drastisch ausdrücke, aber ich würde nie im Leben auf die Idee kommen meinem ind in diesem Falle eine OP zuzumuten. Und da würden mich 100te Ärzte und Experten unterstützen. Lass es bitte. Es wäre eine falsche Entscheidung.
Momo
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#5

Beitrag von Momo »

hallo

ja, karasi, es war neutral gemeint.
zur diskussion ob ich es machen würde oder nicht äußere ich mcih bewusst nicht, weil ich weiß dass solche diskussionen manchmal "unschön" enden.
allgemein nur: man sollte nutzen-risiko schon sehr genau abwägen.

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
hörliegirl
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#6

Beitrag von hörliegirl »

Sie geht in die erste Klasse in einer Regelschule. Nach Antrag von uns.

Dort ist nach ihren Bedürfnissen das Klassenzimmer umgebaut worden und auf eine kleine Klassenstärke geachtet worden.

Sie kommt eigentlich ziemlich gut mit. Was uns noch Schwierigkeiten bereitet ist ihr Schriftbild. Sie schreibt Zahlen und Buchstaben oft Spiegelverdreht. Da weiß ich allerdings nicht ob es an der Schwerhörigkeit liegt. Das werden wir dann hoffe ich am Donnerstag erfahren.

Sie ist allerdings schon oft gereizt.

Natürlich werden wir uns auch noch andere Meinungen einholen. Allerdings ist es uns auch wichtig Erfahrungsberichte von CI Trägern zu erfahren.

Könnt Ihr denn auch Kliniken empfehlen?
fast-foot
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#7

Beitrag von fast-foot »

Hallo hörliegirl,

natürlich kanst Du dich über die Erfahrungen von CI-Trägern informieren. Es ist aber wichtig, dass Du weisst, dass man erst beginnt, mit einseitig normal hörenden Implantierten Erfahrungen zu sammeln. Schliesslich sind es diese Erfahrungen, die für Dich wichtig sind.

Das Buchstabenverdrehen kann mit einem speziell guten räumlichen Vorstellungsvermögen zusammen hängen. Wenn man sich generell einen Buchstaben nicht in einer (zweidimensionalen) Ebene, sondern im (dreidimensionalen) Raum vorstellt, kommt man zum Schluss, dass dann beispielsweise die Buchstaben "q,p,d,b" alle die gleiche Form aufweisen, nur anders im Raum angeordnet sind. Kindern mit einem speziell guten räumlichen Vorstellungsvermögen kann es daher schwerer fallen, sich an die "Spielregeln" (dass man Buchstaben eben nicht einfach so im Raum drehen darf, ohne dass sie ihre Bedeutung ändern) zu halten.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
karasi
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#8

Beitrag von karasi »

Buchstabenverdrehen ist auch ein Zeichen für eine Leserechtschreibschwäche.
Joni
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#9

Beitrag von Joni »

Jonis Mum schreibt

Hallo hörliegirl,

wir haben genau das durch. Joni unser Sohn ist 8 J. er schreibt selbst hier im Forum, er ist rechts hochgradig sh, links nh.
Auch uns wurde zum CI geraten. Wir waren zur Abklärung am Landeskrankenhaus Salzburg. Am liebsten wäre den Ärzte gewesen sofort einen OP-Termin zu vereinbaren.
Wir haben uns dagegen entschieden aus vielen Gründen.

Unser Gefühl war das es den Ärzten hauptsächlich darum ging ein CI an den kleinen Mann zu bringen. Kritische Fragen von unserer Seite wurden nur sehr knapp beantwortet. Dafür bekam Joni wunderschöne Bilderbücher über Ci geschenkt!
...
Nachdem wir keinen OP-Termin wollten wurden wir mit den Worten "dann ist ja alles gesagt" abserviert, das Ergebnis des eben gemachten Gleichgewichtstests von Joni wollte keiner mehr sehen ...

Anfangs standen wir dem Ci sehr offen gegenüber, ich wollte nicht gegen etwas sein von dem ich keine Ahnung hatte...nach ausgiebiger Info kamen wir zum "Nein".

Ich denke das sollte auch Euer weg sein , Info und dann entscheiden!

Gute Nerven, einen kühlen Kopf und vertrauen ins Bauchgefühl wünschen wir Euch!

Liebe Grüße
Jonis Mum
Momo
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#10

Beitrag von Momo »

hallo hörliegirl

buchstaben verdrehen ist in der ersten klasse nichts ungewöhnliches. das machen (noch) viele kinder. das betrifft besonders buchstaben b und d, das S, aber auch die Zahl 3.

dass sie oft erschöpft und gereizt ist, ist sicher auch normal. sie muss eben sich anstrenegen, um dem unterricht zu folgen. hören ist nicht so selbstverständlich. es ist toll, dass die schule da so entgegenkommend ist, glaub mir das ist leider die ausnahme. ich würde euch raten -falls noch nicht getan- einen mobilen Dienst für regelbeschulte sh kinder einzuschalten. die bieten oft für die regelschullehrer fortbildungen an, um sie im umgang mit sh kindern zu schulen, ideen an die hand zu geben usw.
ich denke es ist wichtig das bewusstsein der lehrer dahin gehend zu schärfen, dass deine tochter das hören sehr anstrengt und das nach einer "zuhörphase" auch eine phase ohne hören folgen muss. hör- und sprachintensive unterrichtsphasen eher an den anfang des tages legen, wenn sie noch fit ist.
auch ein ci ändert nichts an der tatsache, dass hören anstrengend ist! das ci ist kein wunder, dass normalhörend macht. auch mit ci bleibt das hören "arbeit", anders als bei normalhörenden kindern.
wichtig ist auch der richtige sitzplatz.
hilfreich könnte dann auch eine funkanalge sein, da sie ja (fast) "einohrig" doch probleme im störschall haben dürfte.

zum thema "gute klinik": wo kommt ihr denn her? dann kann sicher jemand eine empfehlen.

Liebe grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Sandra

Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#11

Beitrag von Sandra »

rhae hat geschrieben:Also das menschliche Gehirn ist ja schon zu großartigen Leistungen fähig, aber ob es mit 2 gänzlich verschiedenen "Ohren" klarkommt und daraus ein normales Stereo-Gehör fabriziert, wage ich zu bezweifeln.

Nicht zu vergessen die CI-Operation selbst, die nicht ohne Risiken ist und der Erfolg ist keinesfalls garantiert.

vg Ralph
Ob man damit klar kommt und ein Stereohören erhält steht so oder so auf einem anderen Blatt. SH die auf eine Seite HG und andere Seite CI tragen hören auch nicht wirklich stereo, da ebenso 2 unterschiedliche Geräte sind. Das geschieht aber häufiger als wenn man NH und CI-Träger ist......... Dies wird lt. Diskussion in DCIG-Forum dennoch je nach Einzelfall umgesetzt, dass jemand der/die noch auf einer Seite NH und andere Seite ein CI bekommt.
Wir können nicht da hineinfühlen wie die Leute ergeht - hören können die meisten, aber verstehen ist eine andere Sache!
Es garantiert auch niemand, dass zu einem Erfolg wird - wird auch bei normale beidseitig hörgeschädigte die dann CI bekommen auch nicht garantiert inwiefern das CI anschlägt.
karasi hat geschrieben: .......Sicherlich wird es heiß diskutiert, aber der Großteil aller Ärzte, die halbwegs normal denken können, werden Dir davon abraten. Tue das Deinem Kind bloß nicht an!Ich weiß, Momo, dass Dein BEitrag nur neutral gemeint ist. Deshalb habe ich mir mal erlaubt ihn zu zitieren. Er ist mir etwas zu neutral bei dieser Thematik. Und ich möchte damit nur etwas ganz klar stellen. MAn kann ja über vieles diskutieren, aber darüber nicht. Ein CI ist ein sicherlich gutes Hilfsmittel für MEnschen, die es brauchen, aber Dein Kind hört doch. Warum dann ein CI? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es damit nicht zurecht kommen wird. Noch dazu ist der Leidensdruck Deines Kindes gar nicht so groß, um das ohne Schaden durchzustehen. Ich denke, ich kann das sagen. Ich bin kein CI Gegner, aber ic kenne genügend Kinder (wodurch auch immer) die einseitig betroffen sind und die haben allerhöchstens ein HG. Niemals ein CI.
Man sollte bedenken, dass man nicht verallgemeinern kann. Im DCIG-Forum wird in letzter Zeit vermehrt über einseitige Schwerhörigkeit diskutiert. Das hier genannte Kind HÖRT, streitet auch keiner ab - aber aus der Ferne kann keiner sagen ob das Kind auch GUT VERSTEHT! Das sollte genau beobachtet werden und auf keinen Fall mit schnellschuss entschieden werden.
Personen die einseitig schwerhörig sind, haben auch teilweise je nach Situation Ihre Probleme.

http://www.dcig-forum.de/phpBB2/viewtop ... 4&start=15

Ich selbst bin auch skeptisch, wenn das eine Ohr wirklich sehr gut hört und dann das Taube Ohr mit einem CI versorgt wird. Weil der Lerneffekt immer auf bessere Ohr geht. Daher wird das gute Ohr für Hörübungen mit einem Gehörschutz/Otoplastik "abgedichtet" damit man über das CI trainiern kann.
Da sollte man genau mit Erfahrene Ärzte abklären inwiefern bei einzelne Betroffene nützt.
Aus der Ferne will ich genauso wie Momo nicht zu oder abraten, denn wie bereits von mir vorhin erwähnt kennen wir das Kind nicht und wissen nicht inwiefern es sprachlich versteht/auffasst etc.
Auch wurde von Momo richtig und ist auch wichtig, dass man das erwähnt, dass das CI kein Wunderding ist und als CI-Träger nach wie vor hörgeschädigt bleibt. Auch hier kann je nach Situation das Zuhören/die Kommunikation anstrengend sein.

Hier muss man schauen inwiefern das hörgeschädigte Ohr betroffen ist, wie sehen die Audiogrammwerte aus - kann das ggf. mit HG versorgt werden - was die Buchstabendreher anbelangt, kann auch ggf. auf Leserechtschreibeschwäche zurückführen oder das Kind kann die Buchstaben akustisch nicht auseinander halten....... auch das muss beobachtet

Somit sollte man dies nicht voreilig verallgemeinert werden.

Gruss Sandra
karasi
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#12

Beitrag von karasi »

HAllo Sandra,

verallgemeinern tue ich sicher nicht. Keiner bestreitet, dass jeder, der einseitig betroffen ist, anders hört. Und auch jeder macht andere Erfahrungen. Das Umfeld spielt sicherlich eine große Rolle.
Deshalb würde ich den Weg gehen, den auch Momo vorgeschlagen hat. Lehrer einbinden, mobilen Dienst mit einbinden, etc.
Auch andere Faktoren müssen miteinbezogen werden. Der Grund, dass ein Kind Probleme hat, muss ja nicht nur an der Sh liegen.

Sandra, es ist aber bewiesen und da lässt sich nicht dran diskutieren, dass ein Kind, das ein normalhörendes Gegenohr hat, auch GUT verstehen kannund normal am Leben teilhaben kann. In welchem Ausmaß ein Kind das fehlende Rictungshören etc. ausgleichen kann, liegt auch am Kind selber. Da verallgemeinere ich auch nicht. Aber grundsätzlich HÖRT ein Kind. Und zwar gut! Insofern muss man sich schon fragen, warum Ärzte Eltern so verunsichern. Sorry, aber wenn man das mal ganz deutlich auszudrücken, ein Kind kann enormen psychisch leiden, wenn Eltern sich für ein CI entscheiden, obwohl es ein normalhörendes Gegenohr hat. Und ich denke, dass in solchen Fällen erst implantiert werden dürfte, wenn das Kinder ausdrücklich wünschen. Und mit 7 Jahren wird ein Kind das Ausmaß einer solchen OP nicht begreifen können. Nicht, wenn es doch hört. Allein die beiden Höreindrücke zu verarbeiten wird ewig dauern. Es gibt Studien, dass einseitig betroffene Kinder oftmals wegen der verschiedenen Höreindrücke, ein HG ablehnen. Wie wird es dann wohl bei einem CI sein? Hinzu kommt, dass man ein Kind aus seiner "normalen" Welt herausreißt und ihm eine Tortur von Krankenhausbesuchen zumutet, das ein Kind in dem Alter nicht verstehen kann. Da schießt man doch mit Kanonen auf Spatzen. Und hinzu kommt außerdem, dass der Erfolg mit einem CI nicht gegeben ist. Das ist ja kein Allheilmittel. Das Hören ist nicht GRarantiert. Und viele Erfahrungsberichte gibt es auch nicht.
Judith Dröse
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Re: CI bei einseitiger Schwerhörigkeit

#13

Beitrag von Judith Dröse »

Hallo,
mein Sohn ist 8 1/2 Jahre und ist seit 7 Jahren auf dem rechten Ohr nach einem Unfall taub.Wir haben auch alles mögliche in erwägung gezogen und sind von Arzt zu Arzt gezogen.Auch in Hannover waren wir,da wir auch die möglichkeit des Ci´s erwogen haben.Dort hat man uns aber davon abgeraten, da er auf dem anderen hörend ist. Mittlerweile geht er in die 3.Klasse einer Regelschule und gehört dort zu den besten.Die Klassenlehrin von Ben geht super auf sein "Problem" ein,was aber auch auf die Unterstützung einer Lehrkraft der Hörgeschädigten Schule zurück zuführen ist.Die im regelmäßigen Abständen die Klasse besucht und mit uns und der Lehrerin in Kontakt steht.Ben geht es super.Er spielt sogar ziemlich erfolgreich Fußball.Natürlich ist er auch öfter mal gereitzt,aber er hat es auch ein klein wenig schwieriger als wir. Dennoch sorgen wir dafür das er so normal wie möglich aufwächst.Und das ist das wichtigste was Ihr mit Eurer Tochter machen könnt,so normal wie möglich.Lasst Ihr nach der Schule eine halbe Stunde bis Stunde Zeit, sodass sie zur Ruhe kommen kann.
lg Judith und Ben ( seit 7 Jahren einseitig taub)
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