Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

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MichaS.
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Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#1

Beitrag von MichaS. »

Moin zusammen,

kurz die Eckdaten:
Hochtonschwerhörigkeit beide Seiten mittelstark, Tinnitus beidseitig hoher Ton, Lärmempfindlichkeitsschwelle laut Aussage Akustiker sehr niedrig.
Presse-Öffentlichkeitsarbeiter, häufig Veranstaltungen mit vielen Menschen, häufig Führungen durch eine Ausstellung in Räumen mit zum Teil hallender Akustik.

Suche gerade mein zweites Paar HGs, Phonak Audeo Marvel 30 reichen nicht mehr.

Akustiker ist direkt mit Starkey Edge 24 AI mit Schirmchen eingestiegen. Hören super, aber willkürliches Rauschen wenn es leise ist, Blätterrauschen erzeugt neben dem originalen Geräuschen weiteres, technisches Rauschen. Bei Mausklicks oder manchen Tastaturanschlägen immer ein kurzes Pfeifen wie Rückkopplung.

Danach Starkey Edge 16 getestet mit leicht veränderten Einstellungen und Schirmchen. Pfeifen bei Maus und Tastatur weg, Rauschen etwas geringer aber Hören in schwierigen Situationen schlecht.

Dann Resound 262 mit Schirmchen sympathischer Klang, in schwierigen Situationen aber totalausfall.

Dann Resound Vivia 7 mit Schirmchen, Hören geht gerade so, Automatik ist aber unzuverlässig. Was heute geht, funktioniert morgen nicht. Dazu leises knistern beim Fernseh gucken oder beim Podcast hören im Auto. Lästig. Streaming mies, telefonieren für mich so lala, für mein Gegenüber teils unerträglich wegen der Nebengeräusche.

Dann die Vivia 7mit Otoplastik. Hören ganz minimal besser. Knacken unverändert, jetzt regelt aber das linke HG immer wieder runter, dadurch einseitig leiserer, dumpfer Klang. Nach verändern der Lautstärke geht es wieder für kurze Zeit, um dann erneut runter zu regeln. Tritt nur in der All around Automatik auf. Streaming etwas besser, telefonieren, wie zuvor, unbrauchbar bei Nebengeräuschen.

Seit fast drei Monaten teste ich, immer noch kein Ergebnis. Alle Geräte haben irgendwelche Macken. Und das für zum Teil fast 6.000 Euro! :cry:
Montag wieder Termin -aber was nun?

Sind die Hersteller nicht in der Lage ihre tolle KI im Zaum zu halten? Kann der Aku die Geräte einfach nur nicht richtig einstellen? Bin ich zu empfindlich?

Eigentlich setzt bei mir langsam der Fluchtreflex ein. Hilft mir ja aber auch nicht weiter.
Hören war mit Starkey 24AI am besten. Nehme ich die nochmal und lasse den Aku daran so lange rumstellen bis die „Fehler“ weg sind? Geht das überhaupt?

Vom Gesamteindruck sind die Resound am sympathischsten. Klein, ausgewogener Klang, super App. Aber die nervöse Automatik taugt nicht. Zudem die teuersten.

Akustiker wechseln? Alles auf Null? Auch nervig.

Irgendwie bin ich auch nicht bereit so viel Kohle für halbgare Technik auf den Tisch zu legen.
Wieso können meine AirPods Pro für 250 Euro Nebengeräusche locker ausblenden, Geräte für 6.000 Euro aber so gar nicht?

Kann mir mal jemand aus dem dunklen Loch helfen? :cry:

Micha
Gerhard85
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#2

Beitrag von Gerhard85 »

hört sich stark nach einstellungsproblemen an.

wenn deine unbehaglichkeit sehr weit unten ist, komprimiert das gerät auch an der schwelle stark.

der klarheit halber sollte man mal versuchen, die weiter oben anzusetzen und schauen, wie es sich anfühlt.

du hörst halt nicht nur den einen ton, sonder ein klangspektrum, bei dem der ton nicht dominiert wie beim unbehaglichkeits test.

desweiteren sollte das irgendwie mit sinvoller strategie geregelt werden, wo es da probleme geben könnte. verstärkung falsch, kompression flasch?

eventuell den Akkustiker wechseln, auf REM (real ear measurement) bestehen, das hat nicht jeder Akkustiker, einen suchen.

Phonak sphere und oticon intent sind aktuell die neuesten produkte von den 2 imo besten, die auch mal testen.

hört sich aber alles nach blöden einstellungen an.
Treehugger
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#3

Beitrag von Treehugger »

Ich habe ein Ähnliches Phänomen bei den Resound feststellen können.

Ich habe mir drei Programme zum Testen Eingerichten lassen.
Ich stelle ja nicht selber ein, daher kann ich nur das sagen, was ich kurz auf dem Bildschirm gesehen habe:
Es gibt das drei "Superfeatures" also "Ki" Automatik in jeweils drei Stufen.
Dies dann jeweils runtergestuft in den Programmen.
Und siehe da - Schon in Stufe zwei sind alle blöden von Dir auch beschrieben Effekte weg.

Wenn die Dir Taugen, würde ich auch den Alu an der Stelle mal rumstellen lassen und neu testen.
helfrecht
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#4

Beitrag von helfrecht »

Du beschreibst genau das, was ich im letzten Jahr durchgemacht habe.
Ich hatte 2 versch. Akustiker/Optiker (keine Ketten) mit unterschiedlichen Hörgerätemarken betraut. Der ältere Akustiker hat augenscheinlich das mächtige Einstellungsprogramm nicht beherrscht. Der Jüngere aus dem anderen Geschäft hat ständig mit der Horline des Geräteherstellers telefoniert um sich bei Einstellungen helfen zu lassen.
Das mag nicht die Regel sein, aber für so teure Geräte ( um die 6000€) erwarte ich schon eine ordentliche Schulung.
Ein dritter Akustiker hat die Sache völlig relaxt zu meiner Zufriedenheit eingestellt. Das Ergebnis war schon nach der ersten Sitzung besser als bei den vorangegangenen Akustikern in etlichen Sitzungen, die teilweise den ganzen Morgen andauerten.
Ich hatte noch ein paar kleine Fernsitzungen, um noch ein paar Einstellungen nachzujustieren.
Gerhard Weber
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#5

Beitrag von Gerhard Weber »

Tatsächlich würde ich hier auch eher den Hersteller wechseln. Sowohl Phonak als auch Oticon scheinen hier die bessere Technik zu haben. Im Gespräch mit Bekannten habe ich auch oft die Rückmeldung bekommen, dass sie zum Beispiel mit Starkey eben wegen solcher "unerklärlichen" Klangphänome Probleme hatten. Resound arbeitet wohl recht viel mit einer aktiven Richtmikrofontechnik, wodurch dieser unruhige, nervöse Klangeindruck entsteht.

Das sind natürlich nur Fallbeispiele und Anekdoten und müssen nicht stellvertretend für alle Modelle dieser Hersteller stehen.

Ein Rat wäre auch, auf keinen Fall sich für ein Gerät zu entscheiden, mit dem man nicht wirklich zufrieden ist, nur damit Ruhe ist und man die Sache abgeschlossen hat. Wenn man sich nach 2 Wochen nicht an etwas gewöhnen konnte, wird das vermutlich so bleiben und man ärgert sich dann jahrelang, weil man erst nach 5 bzw 6 Jahren den Zuschuss für neue Geräte bekommt. Dann lieber noch mal neu anfangen und Phonak oder Oticon probieren.

Die erwähnte REM/Insitu-Messung würde ich nicht zu hoch priorisieren, da man damit hauptsächlich den Freuquenzgang im Gehörgang misst. Aber die erwähnten Probleme deuten eher auf Eigenarten der Technik bzw. Einstellung hin.
Mukketoaster
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#6

Beitrag von Mukketoaster »

Sorry, hier muss ich mal was zu sagen.... ein highend Gerät mit Dome ist nicht sinnvoll. Du zahlst für Featrues, die gar nicht hörbar sind - Thema KI, Störgeräuschunterdrückung etv. Wie ist denn deine TA?
Treehugger
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#7

Beitrag von Treehugger »

Gerhard Weber hat geschrieben: 17. Okt 2025, 11:02 Tatsächlich würde ich hier auch eher den Hersteller wechseln. Sowohl Phonak als auch Oticon scheinen hier die bessere Technik zu haben. Im Gespräch mit Bekannten habe ich auch oft die Rückmeldung bekommen, dass sie zum Beispiel mit Starkey eben wegen solcher "unerklärlichen" Klangphänome Probleme hatten. Resound arbeitet wohl recht viel mit einer aktiven Richtmikrofontechnik, wodurch dieser unruhige, nervöse Klangeindruck entsteht.
Also ich habe eher das Gefühl, das alle Hersteller etwas übertreiben mit den "Ki" Automatiken.
Nicht nur Resound.
Zu schnell zu viel umstellen ist halt nichts.
Ich bin grade mit der weniger aufdringlichen bzw. zurückhaltender Automatik sehr glücklich.

Phonak kommt für mich wegen dem BT nicht in frage.
So hat halt jeder seine Präferenzen.
Gerhard85
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Registriert: 8. Okt 2025, 20:58

Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#8

Beitrag von Gerhard85 »

was ist mit phonak und dem BT?
deaf_tom
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#9

Beitrag von deaf_tom »

Wie du schreibst ist die Anforderung sehr unterschiedlich.
Die Automatiken sollten für mich schon relativ schnell reagieren.

Es ist einfach nur unangenehm, wenn erstmal bspw. sekundenlang Störgeräusche in voller Lautstärke ins Ohr gedrückt werden und dann erst die Automatik eingreift und den Krach auf ein erträgliches Maß reduziert.

Ich habe das Problem so gelöst, dass die Klangcharakteristik der unterschiedlichen Programme bis auf die Geräuschunterdrückung nahezu identisch sind. Dann fällt der automatische Wechsel sehr viel weniger auf.

@Gerhard85
Phonak unterstützt nur Bluetooth Classic. Das hat gewisse Vorteile, aber auch Nachteile, insbesondere wenn man ein iPhone verwendet.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Mukketoaster
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#10

Beitrag von Mukketoaster »

Die Störgeräuschunterdrückung braucht leider ein paar Sekunden, bei allen Geräten. Das HG muss ja erstmal alles abtasten, erkennen und bearbeiten. Die beste Störgeräuschunterdrückung ist tatsächlich die Richtmikrofonie.
Schwipp
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#11

Beitrag von Schwipp »

liebe Leute,
also ich war zuletzt vor vielen Jahren hier unterwegs.
Ich habe mir Otikon More2 besorgt, auch auf Grund der technischen Daten,
UND
weil ich vorher dieses Ausprobierverfahren bei Kind durchlaufen hatte.
Meine Erfahrungen mit Starkey waren ähnlich, das Gerät hat einen zu harten Klang und fügte in der Einstellung, die mir Frau Kind verpasst hatte, immer Zischlaute hinzu

(also nach jedem 3. Wort zischte es hinterher, das kann auch an einer zu starken Rückkopplungskompensation liegen, denn wenn das wort oder z,b, ein Klavierton weg ist, braucht die Rückkopplungskompensation noch eine Weile, bis sie das gegenphasige Kompenstionssignal abgeschaltet hat, bis es abgeklungen ist, bei Klavierkonzerten ist das wirklich vervig, immer diesen abkingenden "Nachton" zu hören) ,

wenn ich z.B. dem Tagesschausprecher zuhörte.
Am Besten war das auf Kind gebrandete Otikon-Gerät, der "Klang" war einfacher "weicher", wie dieser von Frau Kind bezeichnet wurde. Dieses gebrandete Gerät sollte 2200€ Kosten, ich habe dann auf Grund der technischen Daten nach More2 von Otikon gefragt. Dies könnte man nicht liefern, sagte Frau Kind, sie hätten nur die Spezialversion Otikon Typ Kind Scalero (?,es ist schon 3 Jahre her)

Ich habe mir den zwei solcher More2 Geräte von My.... besorgt, Stück rund 1600€ .
damit bin ich zufrieden, bis auf die Otoplastik, eine mussten die nochmals machen, weil sie drückte.
(übrigens, ein guter Freund hat sich auch ein Paar More 2 beschafft, von Geers, die verlanten aber 7200€ dafür, "er bekäme das ja erstattet")

Dann habe ich ein Hörgerät beim Radfahren verloren, und My.... in Hamburg war geschlossen worden, ich hatte aber ein neues Angebot von der Zentrale aus, nun 100€ preiswerter als ein 1 1/2 Jahre zuvor.
Ich habe dann bei Fielmann in meiner Stadt angerufen, und gefragt, ob ich bei Ihnen ein More 2 Gerät bekommen könnte.
als Ersatz. Man bot mir dann More2 für 1 € billiger als My..... an, "Konkurrenten-Angeot" stand dann auf dem Angebot.
.... aber die Dame von Fielmann hier vor Ort hatte ja gesagt, wenn ich schon ein Angebot hätte, solle ich es mitbringen, "sie gingen da mit".

Allerdings musste Fielmann die transparente Hart-Otoplastik 3x mal machen, bis sie nicht mehr drückte; mein Ohr war operiert und der Gehörgang verengt sich deswegen ziemlich sofort, die Otoplastik darf da kaum hineinreichen.
Gut gefällt mir bei Otikon, dass ich beim Radfahren (Tandem, meine Frau fährt mit) keine Wndgeräusche höre, und dass ich noch besser höre, wenn ich dieses Zusatzmikrofon nahe zum Fernsehlautsprecher lege.
Die noch teurere, "beste" Otikon-Variante von More wollte ich nicht haben, weil von 8 - 10 Khz bei mir sowie kein Hören mehr stattfindet.
Ich habe kein aufladbares Gerät, denn ich habe gehört, dass die Laufzeit der Akkus mit der Zeit, also nach ein paar Jahren, wenn man das Hörgerät täglich nutzt, genauso wie unsere Handyakkus immer mehr an Kapazität verlieren, was wäre in wenigen Jahren dann nervig.

Um die Rückkopplungs-Kompensation so klein wie möglich einstellen lassen zu können, habe ich die erwähnte "Voll-Ohr-Version" einer transparenten Otoplastik,( aber auch, damit ich das Gerät schwerer verliere),
den Entlüftungskanal habe ich deswegen auf nur 1 mm Durchmesser beschränkt (per Diskussion mit dem Akustiker, der mir schließlich nachgab).
ciao Schwipp
Michael62
Beiträge: 378
Registriert: 10. Nov 2021, 10:29
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Re: Etwas genervt!Wer versagt? Hersteller oder Akustiker?

#12

Beitrag von Michael62 »

MichaS hat geschrieben:Seit fast drei Monaten teste ich, immer noch kein Ergebnis. Alle Geräte haben irgendwelche Macken. Und das für zum Teil fast 6.000 Euro! :cry:
Geht mir genauso. Mit dem Unterschied, dass es bei mir bald 4 Jahre sind. Für manche Hörgeschädigten, zu denen ich wohl leider gehöre, gibt es einfach nicht die passenden Hörgeräte. Ich hoffe, du hast mehr Glück als ich.
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