Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

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Orni
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Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#1

Beitrag von Orni »

Meine Schwerhörigkeit ist wahrscheinlich eine Lärmschwerhörigkeit (Ich war viele Jahre Musiker).
Das sagte der Arzt so, da ich den für Lärmschwerhörigkeit typischen 4kHz Knick habe.

Seit dem ich das weiß, versuche ich mich wo immer es nur geht vor Lärm zu schützen.
Ich bin schon immer gerne alte Autos gefahren. Diese sind allerdings auch laut. Habe deswegen schon meine beiden Oldtimer verkauft.

Nun steht demnächst der Kauf eines neuen Autos an.
Mein Traum wäre ein Subaru Forester. Allerdings ist der leider etwas lauter auf der Autobahn als zum Beispiel ein VW Tiguan.

Ich habe bereits beim Händler eine Probefahrt mit dem Subaru gemacht und habe auf der Autobahn bei 140kmh 69-70 dB(A) gemessen.
Hatte dazu ein relativ günstiges Messgerät von Voltcraft verwendet.

Beim Tiguan habe ich noch keine Messwerte, aber laut Internetrecherche dürfte der so ca. 2-3 dB (A) leiser sein.

Denkt ihr es ist sinnvoll das Auto zu nehmen das etwas leiser ist? Oder spielt das in diesem Bereich keine Rolle?

Momentan fahre ich einen alten Golf, der hat auf der Autobahn so 72 bis 74dB(A), da trage ich aus Angst vor Verschlechterung beim Autofahren Gehörschutz, da ich es als laut empfinde.

Denkt Ihr ich übertreibe da? Oder ist es sinnvoll auch in diesen (im Vergleich zu Konzerten relativ niedrigen) Bereichen unnötige Belastung für das Ohr zu vermeiden.

Meine Angst geht manchmal sogar soweit, dass ich mich nicht traue die HG den ganzen Tag zu tragen, da ich denke das ist unnötige Belastung für die Ohren. (Zum Glück höre ich auch ohne die HG noch einigermaßen)
Meine Musikerkollegen mit denen ich jahrelang zusammen musiziert habe, haben übrigens noch viel bessere Ohren als ich, deswegen denke ich dass es nicht nur am Lärm bei mir liegt, sondern auch etwas Veranlagung mit reinspielt
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Ohrenklempner
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Pegel von 70-75 dB(A) sind gemeinhin noch nicht als schädlich zu betrachten, so lange man sich dem "Lärm" nicht dauerhaft und ständig aussetzt. Wenn dir der Krach unangenehm ist, würde ich es tatsächlich mit Gehörschutz probieren, allerdings nur einen mit geringer Dämpfung (linear und maximal 10-15 dB), damit Warnsignale noch gut wahrgenommen werden können. Wenn das laute Geräusch bei dir Stress auslöst, dann vermeide die lauten Geräusche lieber. Lautstärkeempfindung und die Reaktion darauf ist sehr individuell. Manchen Leute kippen bei 85 dB vom Hocker, während andere bei 110 dB gerade mal eine Augenbraue hochziehen.

Die Hörgeräte im Lärm rauszunehmen kann eine ganz gute Lösung sein. Hörgeräte sollten allerdings so eingestellt werden, dass sie deine Unbehaglichkeitsschwelle nicht überschreiten und die Verstärkung nur so weit dosieren, wie es für ein besseres Sprachverstehen notwendig ist. Das würde ich einmal mit dem Akustiker abklären.

Ein Geräuschpegel kann ruhig laut sein ohne zu schaden. Nach "laut" kommt aber erst noch "sehr laut", bevor es "zu laut" wird.

Wenn du von vornherein eine Veranlagung für ein... ich nenne es mal "empfindliches Öhrchen" hast, dann ist ein schnelleres Fortschreiten des Hörverlusts im Laufe der Zeit schon eher wahrscheinlich. Nicht bei jedem, aber bei schnell fortschreitenden Hörverlusten und bei hochgradigen Hörschädigungen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo das Ohr vom Hörgerät mit Lärm beschallt werden muss, um noch ein Sprachverstehen zu erreichen. Das ist tatsächlich nicht gut für das Ohr, aber man nimmt es in Kauf. Lieber jetzt besser hören und später schlimmstenfalls gar nicht mehr, als den Rest des Lebens schlecht hören.
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#3

Beitrag von deaf_tom »

Meine Erfahrung ist, dass gerade Autofahren mit Hörgeräten je nach Einstellung der Geräte sehr angenehm sein kann.

Ich fahre einen VW Caddy Maxi der aufgrund der Größe des Innenraums gerade auf der Autobahn recht laut wird.

Meine HGs reduzieren die Fahrgeräusche und lassen nur Gespräche, das Radio und - ganz wichtig - Signale von außen wie Hupen oder Martinshörner in voller Lautstärke durch. Alleine deshalb käme für mich ein Gehörschutz im Auto nicht in Frage.

Selbst kürzlich in einem Platzregen auf der Autobahn habe ich das Prasseln auf der Scheibe nur in einer Lautstärke vergleichbar mit leiser Hintergrundmusik gehört.

Nur ein Aspekt ist für mich dabei lästig: Gelegentlich mag ich im Auto auch mal laute Musik hören. In der Standardeinstellung regeln die HGs dann die Musik genau so weit runter wie ich das Radio lauter gestellt habe, d.h. die gefühlte Lautstärke bleibt nahezu identisch.
Wechsele ich bei den HGs ins Musik-Programm, wird die Musik wie gewünscht lauter. Nur werden dann auch die Fahrgeräusche teilweise bis zur Unerträglichkeit verstärkt.
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Orni
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#4

Beitrag von Orni »

Ohrenklempner hat geschrieben: 2. Jul 2025, 11:08 Pegel von 70-75 dB(A) sind gemeinhin noch nicht als schädlich zu betrachten, so lange man sich dem "Lärm" nicht dauerhaft und ständig aussetzt. Wenn dir der Krach unangenehm ist, würde ich es tatsächlich mit Gehörschutz probieren, allerdings nur einen mit geringer Dämpfung (linear und maximal 10-15 dB), damit Warnsignale noch gut wahrgenommen werden können. Wenn das laute Geräusch bei dir Stress auslöst, dann vermeide die lauten Geräusche lieber. Lautstärkeempfindung und die Reaktion darauf ist sehr individuell. Manchen Leute kippen bei 85 dB vom Hocker, während andere bei 110 dB gerade mal eine Augenbraue hochziehen.

Die Hörgeräte im Lärm rauszunehmen kann eine ganz gute Lösung sein. Hörgeräte sollten allerdings so eingestellt werden, dass sie deine Unbehaglichkeitsschwelle nicht überschreiten und die Verstärkung nur so weit dosieren, wie es für ein besseres Sprachverstehen notwendig ist. Das würde ich einmal mit dem Akustiker abklären.

Ein Geräuschpegel kann ruhig laut sein ohne zu schaden. Nach "laut" kommt aber erst noch "sehr laut", bevor es "zu laut" wird.

Wenn du von vornherein eine Veranlagung für ein... ich nenne es mal "empfindliches Öhrchen" hast, dann ist ein schnelleres Fortschreiten des Hörverlusts im Laufe der Zeit schon eher wahrscheinlich. Nicht bei jedem, aber bei schnell fortschreitenden Hörverlusten und bei hochgradigen Hörschädigungen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo das Ohr vom Hörgerät mit Lärm beschallt werden muss, um noch ein Sprachverstehen zu erreichen. Das ist tatsächlich nicht gut für das Ohr, aber man nimmt es in Kauf. Lieber jetzt besser hören und später schlimmstenfalls gar nicht mehr, als den Rest des Lebens schlecht hören.
wegen dauerhaft: ich fahre schon so 25000 km im Jahr Auto, da kommen schon einige Stunden zusammen in denen ich über 70 dB(A) ausgesetzt bin. Deswegen der Gehörschutz beim Autofahren. Und ich frage mich halt immer ob durch diese Veranlagung die Ohren dann eben auch bei Pegeln die für normale Menschen nach Statistik unschädlich sind, mir eben doch schon schaden. Deshalb diese Vorsicht von mir. Andererseits kann ja die Veranlagung auch so sein, dass meine Ohren unabhängig vom Pegel und der Dauer schlechter werden, dann würde ich umsonst so vorsichtig sein. Aber diese Frage kann mir wahrscheinlich niemand beantworten.

Ich habe da beim Autofahren immer so ne Mickey Mouse aus dem Industriebedarf auf, die lässt auch Sprache durch und ich höre sowohl Martinshorn, Hupe und co, als auch den Beifahrer, wenn er (etwas lauter) was zu mir sagt.

Habe auch die angepassten Ohrenstöpsel mit den linearen Filter. Aber bei denen habe ich nicht das Gefühl, dass sie mich gut genug schützen.
Dieses Gefühl habe ich deswegen, weil nach einer längeren Autofahrt mein Tinnitus getriggert wird und mir die Ohren pfreifen wie früher nach einem Konzert. Mit den Ohrstöpsel ist es zwar etwas besser aber auch noch da, bei dem Kapselgehörschutz habe ich den Tinnitus nach der Autofahrt kaum.

Früher war ich übrigens nicht Lärmempfindlich, da empfand ich laute Konzerte sogar als angenehm. Die Lärmempfindlichkeit kam erst mit der Schwerhörigkeit. Aber das soll ja ein bekanntes Phänomen sein, habe ich mal gelesen.
Aber leider wird meine Lärmempfindlichkeit halt durch meine Angst vor Lärm und der daraus resultierenden möglichen Verschlechterung nochmals gesteigert.

Ich muss da echt aufpassen, dass ich mich dadurch nicht zu sehr selbst (vielleicht unnötig) einschränke.
Zuletzt geändert von Orni am 2. Jul 2025, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Orni
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#5

Beitrag von Orni »

deaf_tom hat geschrieben: 2. Jul 2025, 12:09 Meine Erfahrung ist, dass gerade Autofahren mit Hörgeräten je nach Einstellung der Geräte sehr angenehm sein kann.

Ich fahre einen VW Caddy Maxi der aufgrund der Größe des Innenraums gerade auf der Autobahn recht laut wird.

Meine HGs reduzieren die Fahrgeräusche und lassen nur Gespräche, das Radio und - ganz wichtig - Signale von außen wie Hupen oder Martinshörner in voller Lautstärke durch. Alleine deshalb käme für mich ein Gehörschutz im Auto nicht in Frage.

Selbst kürzlich in einem Platzregen auf der Autobahn habe ich das Prasseln auf der Scheibe nur in einer Lautstärke vergleichbar mit leiser Hintergrundmusik gehört.

Nur ein Aspekt ist für mich dabei lästig: Gelegentlich mag ich im Auto auch mal laute Musik hören. In der Standardeinstellung regeln die HGs dann die Musik genau so weit runter wie ich das Radio lauter gestellt habe, d.h. die gefühlte Lautstärke bleibt nahezu identisch.
Wechsele ich bei den HGs ins Musik-Programm, wird die Musik wie gewünscht lauter. Nur werden dann auch die Fahrgeräusche teilweise bis zur Unerträglichkeit verstärkt.

Ich habe auch schon festgestellt, dass ich das Auto mit HG im Ohr als weniger laut wahrnehme.
Da ich aber offene HG habe (also Domes und keine geschlossenen Otoplastiken) erkläre ich mir den Effekt so:
Der Lärm kommt trotzdem am Trommelfell an wegen den offenen Domes, hier könnte das HG ja nur den Anteil reduzieren der übers HG läuft, was ja gleich einer geringeren Verstärkung des unerwünschten Anteils wär. Diese geringere Verstärkung hat wegen der offenen Versorgung also keinen Effekt auf den tatsächlichen dB Pegel am Trommelfell.

Vielmehr denke ich, dass das bei mir ein psychologischer Effekt ist. Ich denke Ich empfinde die Fahrgeschräusche nur als Laut, da durch die Schwerhörigkeit die wichtigen Hörinformationen in den Fahrgeräuschen untergehen. Ich verstehe den Beifahrer also schlecht wenn er normal laut spricht, deshalb setzt mein Gehirn die 75dB Fahrgeräusch in Relation zu der Sprache als laut an, weil mein Gehirn ja von früher kennt: Ein Geräusch, das dafür sorgt, dass ich Sprache nicht verstehe = laut.

Ich hoffe ich habe das einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Und obwohl ich das Autofahren mit dem HG als angenehmer und leiser empfinde, traue ich mich nicht öfter und länger mit den HG Auto zu Fahren, weil ich immer im Hinterkopf habe, eigentlich macht mein Auto ja Lärm und das ist schlecht. Also tue ich die HG raus und Gehörschutz rein. Irgendwie verrückt und wahrscheinlich übertrieben.
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#6

Beitrag von deaf_tom »

Ich nutze auch Domes. Da ich aber schlechter höre als Du (rechts 50% / links 60 %) hört sich für mich sowieso ohne HG alles an wie Gespräche im Nebenzimmer, wenn man an der Tür lauscht. 😜
Das verstärkt natürlich den beschriebenen Effekt.

Allerdings bin ich da auch relativ entspannt. Ich fahre etwa 60.000 km im Jahr und habe auch gar keine Option, darauf zu verzichten.
Gerade wenn ich alleine im Auto bin, höre ich dabei auch gerne alles an Musik, was schnell, hart und laut ist.

Ich möchte mich auch nicht übermäßig einschränken. Ohne Auto bzw. bei einer entsprechenden Reduzierung auf das allernötigste wären 95 % meiner Sozialkontakte weg. Dazu bin ich nicht bereit.

Mein Hörverlust ist allerdings auch nicht durch übermäßige Lautstärke verursacht, sondern durch eine Otosklerose. Aufgrund persönlicher Kontakte, die nach der dafür nötigen OP größere Probleme hatten als vorher, möchte ich das Risiko einer OP nicht eingehen, solange es nicht unbedingt nötig ist und lasse mir lieber vom HG ins Ohr brüllen.
Wenn ich dann irgendwann als Rentner mit 75 nach so einer OP auf einer Seite nichts mehr höre, ist das vielleicht ok. Aktuell brauche ich das nicht, weil ich dann auch im beruflichen Umfeld Schwierigkeiten bekäme.
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Manne
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#7

Beitrag von Manne »

Ohrenklempner hat geschrieben: 2. Jul 2025, 11:08 ...kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo das Ohr vom Hörgerät mit Lärm beschallt werden muss, um noch ein Sprachverstehen zu erreichen. Das ist tatsächlich nicht gut für das Ohr, aber man nimmt es in Kauf. Lieber jetzt besser hören und später schlimmstenfalls gar nicht mehr, als den Rest des Lebens schlecht hören.
Hallo, Ohrenklempner,

Du hattest ja schon an anderer Stelle mal geschrieben, dass Hörgeräte im Grunde genommen dem Ohr schaden, da sie nichts anderes machen, als selektiv auf bestimmte Frequenzen oder breitbandig (je nach Audiogramm) hohe Lautstärken aufs Ohr zu geben (Chapeau als Akustiker, Im Netz wird zu 100% Gegenteiliges behauptet). Das scheint mir nachvollziehbar und logisch. Hörgeräteempfehlungen sind daher leider konträr zu der Empfehlung, die Ohren möglichst nicht und schon gar nicht täglich stundenlang hohen Lautstärken auszusetzen, da dies dem Gehör schadet.

Insofern kann ich die Bedenken von Orni verstehen. Jeder, der sich das erste Mal mit Hörgeräten und Lärmschäden befasst, stößt auf diesen Widerspruch. Und niemand außer einem selbst kann einem die Entscheidung abnehmen, ob man sich nun besser für Pest oder Cholera entscheidet, heißt Hörgerät ja oder nein. Die Entscheidung ist natürlich nur dem offen, der trotz schlechtem Audiogramm noch gut Gesprächen folgen kann (wie das bei mir der Fall ist).

@Orni: Ich habe mal mit einer App (die recht gut zu funktionieren scheint) im Golf VII bei hohen Geschwindigkeiten gemessen. Das Ergebnis war um 80dB! Ist also für die Ohren kein Spaß, auf einer Urlaubsfahrt stundenlang diesem Pegel ausgesetzt zu sein. Ich habe wie Du seit Beschäftigung mit dem Thema Bedenken, mich hohen Lautstärken auszusetzen (hab früher leider auch mal in einer Band gespielt und Konzerte besucht). Angst vor Lärm ist m. E. aber nicht merkwürdig, sondern ein natürlicher und eine im Grunde zu begrüßende Schutzfunktion des Körpers, der (leider bei mir erst spät) genau weiß, was ihm nicht gut tut. ;)
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#8

Beitrag von Ohrenklempner »

Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 09:42 Du hattest ja schon an anderer Stelle mal geschrieben, dass Hörgeräte im Grunde genommen dem Ohr schaden, da sie nichts anderes machen, als selektiv auf bestimmte Frequenzen oder breitbandig (je nach Audiogramm) hohe Lautstärken aufs Ohr zu geben (Chapeau als Akustiker, Im Netz wird zu 100% Gegenteiliges behauptet).
Auf keinen Fall sollte man da nur schwarz-weiß denken und ich habe es bestimmt nicht so geschrieben, wie du es wiedergegeben hast. So weit ich das nachvollziehen kann (in der Forensuche), habe ich die mögliche schädliche Auswirkung von Hörgeräten immer relativiert und von der Schwere des vorliegenden Hörverlust bzw. der Stärke der Dauerbeschallung abhängig gemacht.
Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 09:42 Hörgeräteempfehlungen sind daher leider konträr zu der Empfehlung, die Ohren möglichst nicht und schon gar nicht täglich stundenlang hohen Lautstärken auszusetzen, da dies dem Gehör schadet.
Bei einem gering- bis mittelgradigen Hörverlust kann man davon ausgehen, dass die Beschallung durch das Hörgerät langfristig dem Hörvermögen nicht wesentlich schadet.
Hochgradig bis an Taubheit grenzende Hörverluste werden durchaus mit Pegeln zugedröhnt, von denen einem normal hörenden Ohr abgeraten wird. Da ist das Risiko höher, dass das Hörvermögen sich noch weiter verschlechtert.
Auf der anderen Seite ist ein unversorgter Hörverlust ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen, soziale Isolation, berufliche Stagnation, kognitive Einschränkungen, Verlust an Lebensqualität und so weiter. Diese Risiken wiegen schwerer als ein fortschreitender Hörverlust alleine. Vermutlich ist es das, was du mit dem meinst, was "im Netz" behauptet wird.
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#9

Beitrag von 777 »

Mit 57 und mittelgradigem Hochtonverlust ist es mir lieber, die Menschen um mich herum mit HG zu verstehen, statt mir Gedanken zu machen ob es meinen Ohren schadet.
Wenn es in drei Jahren schwieriger wird mit dem Verstehen, muss halt nachgeregelt werden.
Ich will HEUTE was verstehen, wer weiß ob ich nicht morgen vom Bus überfahren werde, dann würde ich mich ärgern auf die HG verzichtet zu haben.
Moin Moin und viele Grüße aus Schleswig-Holstein :wave:
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#10

Beitrag von Manne »

Ohrenklempner hat geschrieben: 29. Jul 2025, 10:28 ...Auf der anderen Seite ist ein unversorgter Hörverlust ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen, soziale Isolation, berufliche Stagnation, kognitive Einschränkungen, Verlust an Lebensqualität und so weiter. Diese Risiken wiegen schwerer als ein fortschreitender Hörverlust alleine. Vermutlich ist es das, was du mit dem meinst, was "im Netz" behauptet wird.
Ja, das liest man überall im Netz, insbesondere in der Werbung von Hörgeräten und Akustikern. Ich bin immer wachsam, wenn man vor etwas warnt, ohne irgendwelche Gegenmeinungen finden zu können, insbesondere, wenn dahinter massive finanzielle Interessen stehen. Immerhin sind Angstmacherei und Warnungen ein Hauptwerkzeug der Werbung. ;) Im Netz liest man zu 100%, dass Hörgeräte nicht schaden. Merkwürdig, dass dies zu 100% Beiträge von Akustikern, Hörgeräteketten, Hörgeräteherstellern sind. Ich tu mich schwer, überhaupt etwas zu dem Thema im Netz zu finden, was nicht aus dieser Interessengruppe kommt. Auch absolute Aussagen finde ich immer problematisch ("ein unversorgter Hörverlust ist ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen" anstatt "soll ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen sein"). Jaja, die Untersuchungen, die das "belegen"...

In der Tat hattest Du das schon einmal mit der möglichen Schädigung durch Hörgeräte im Beitrag 74 gesagt
viewtopic.php?t=12846&start=50

Hm, Du sagst "Bei einem gering- bis mittelgradigen Hörverlust kann man davon ausgehen, dass die Beschallung durch das Hörgerät langfristig dem Hörvermögen nicht wesentlich schadet." Gibt es da Beweise oder ist das eine Vermutung? Ich hab seit 12 Jahren nahezu ein identisches Audiogramm. Wenn ich mir jetzt Hörgeräte hole und es verschlechtert sich, wird man mir vermutlich sagen, das wäre auch ohne Hörgeräte passiert. Leider wird das niemand beweisen können...So bleiben alles Vermutungen...
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#11

Beitrag von Manne »

777 hat geschrieben: 29. Jul 2025, 10:55 Ich will HEUTE was verstehen, wer weiß ob ich nicht morgen vom Bus überfahren werde, dann würde ich mich ärgern auf die HG verzichtet zu haben.
:lol: Ok, das wäre dann auch ein Argument, sich mit 30 dem Alkohol zu ergeben und zu rauchen... :lol:
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#12

Beitrag von Dani! »

Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 12:34 In der Tat hattest Du das schon einmal mit der möglichen Schädigung durch Hörgeräte im Beitrag 74 gesagt
viewtopic.php?t=12846&start=50
Ja. Aber auch dort hat er explizit darauf hingewiesen, dass es auf die Schwere des Hörverlusts ankommt. Das solltest du schon auch zur Kenntnis genommen haben.
Hm, Du sagst "Bei einem gering- bis mittelgradigen Hörverlust kann man davon ausgehen, dass die Beschallung durch das Hörgerät langfristig dem Hörvermögen nicht wesentlich schadet." Gibt es da Beweise oder ist das eine Vermutung? Ich hab seit 12 Jahren nahezu ein identisches Audiogramm. Wenn ich mir jetzt Hörgeräte hole und es verschlechtert sich, wird man mir vermutlich sagen, das wäre auch ohne Hörgeräte passiert. Leider wird das niemand beweisen können...So bleiben alles Vermutungen...
Es gibt wissenschaftliche Statistiken, nach der bei Dauerbeschallung bis zu einer gewissen dB-Grenze keine Verschlechterung zu erwarten ist. Bei gering- und mittelgradiger Schwerhörigkeit überschreiten korrekt eingestellte moderne Hörgeräte diese Grenze nicht. Man kann selbstverständlich nicht ausschließen, dass konkret du nicht doch vom Hörgerät geschädigt werden würdest.

Ich kann hier nur wieder einen super Beitrag aus der Vergangenheit zitieren, dessen Autor ich nicht kenne:
Aber... man kann das ganze auch etwas philisophisch sehen. Welchen Grund hättest du, dein Gehör zu schonen? Den, dass du etwas Hören und am Leben teilhaben kannst, vermute ich.

Wenn Du nun auf die HG verzichtest, kannst du das nicht (oder nur sehr eingeschränkt). Das heißt, im Versuch den Gehör zu schonen, nimmst du den befürchteten Zustand, nämlich nichts zu verstehen, bereits vorweg. Wenn sich nun Dein Gehör trotzdem weiter verschlechtert, hast du "freiwillig" auf das Hören zu einer Zeit verzichtet, als es noch irgendwie möglich gewesen wäre.

Bei aller Zukunft darf man auch die Gegenwart nicht vergessen...
Da muss ich auch 777 Recht geben, dessen Beitrag du ins Lächerliche ziehst.

Abwägen und entscheiden muss man das natürlich selbst, man kann nur Hinweise an die Hand geben.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#13

Beitrag von 777 »

Danke Dani, sehe ich genauso, dass Manne sich über meinen Beitrag lustig macht.
Tatsächlich ist sich besaufen und Rauchen nochmal was anderes als gut hören zu können. Muss jeder selbst entscheiden welcher Vorteil einem lieber ist.
Zufällig war ich jahrelang ziemlich dem Alkohol zugänglich, und bin froh dies seit etwa 5 Jahren hinter mir zu haben. Rauchen ist auch nicht unbedingt gut für den Körper, aber gut Hören bringt ein großes Plus an Lebensqualität. Darauf möchte ich nicht mehr verzichten
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#14

Beitrag von Manne »

777 hat geschrieben: 29. Jul 2025, 17:13 Danke Dani, sehe ich genauso, dass Manne sich über meinen Beitrag lustig macht.
Sorry, das ist doch Unsinn. Nur weil ich die Lach-Smilies benutzt habe, heißt das nicht, dass ich mich über Deinen Beitrag lustig gemacht habe.

Ich fand lediglich die Einstellung merkwürdig, ich will heute Vorteile für mich haben, morgen kann ich schon tot sein. Mit dieser im Grunde fatalistischen Einstellung machst vielmehr DU Dich lustig über Leute wie mich, die Bedenken haben, ihre gesundheitliche Einschränkung weiter zu verschlechtern. Ich denke auch, dass man den Hintergrund meiner spaßhaft gemachten Anmerkung so auch verstehen konnte.

Und über den von Dani! als toll dargestellten Beitrag mit Tenor "welchen Grund hättest Du, Dein Gehör zu schonen?" kann ich in einem Schwerhörigenforum nur den Kopf schütteln. Es gibt doch gerade hier mit Sicherheit zig Mitglieder, die gerade deshalb Hörprobleme haben, weil sie ihr Gehör eben nicht geschont haben. Ich kann auch nicht erkennen, warum man mit angeschlagenem Gehör seine Ohren nicht mehr schonen sollte. Dieser von ihr zitierte Beitrag ist auch schon deshalb extrem schräg, weil ich persönlich jedem Gespräch, ob einzeln oder in Gruppen, ohne Hörgeräte noch ohne jegliche Probleme folgen kann. Daher scheint es mir völlig selbstverständlich, an der Weiche zur Frage Hörgeräte ja/nein auch zu versuchen, sich Infos über deren Nachteile zu verschaffen.

Um Deinen Vergleich mit dem Überfahren-Werden aufzugreifen, kann für Menschen wie mich mit noch zufriedenstellenden Sprachverständnis auch die Frage sein:
Warum soll ich mir Hörgeräte aufsetzen mit all ihren Nachteilen und Nervereien (Brille aufsetzen, Abdichtung des Tubus, Fremdkörper- und Druckgefühl hinter und im Ohr, Kosten und Pflege der Hörgeräte etc.), wenn ich JETZT mehr Lebensqualität habe durch das Weglassen von Hörgeräten? Morgen kann ich vom Bus überfahren werdend und dann hätte dann wenigstens den Vorteil, keine Hörgeräte genutzt zu haben.

Man sieht, alles immer eine Frage der Perspektive und der subjektiven Ausgangssituation... ;)
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Was soll denn die Fragerei überhaupt, wenn du sowieso keine Hörgeräte tragen willst? Es kommt mir so vor, als suchst du nur Argumente gegen Hörgeräte, nur um keine tragen zu müssen, und verdrängst dabei die Tatsache, dass du einen Hörverlust hast, der versorgt werden sollte. So ein Verhaltensmuster ist mir nicht unbekannt; ich hatte schon einige Betroffene in der Beratung, die gemerkt haben, dass ihnen ein 20-Euro-In-Ear-Kofhörer vom asiatischen Grabbeltisch zwar beim Fernsehen und Musikhören hilft, aber an seine Grenzen kommt, wenn es um Sprachverstehen in schwierigen Situationen kommt. Natürlich geben sie das aber nie zu. Das Hörgerät klingt nämlich furchtbar, wenn es das tut, wozu es angepasst wird, nämlich den Hörverlust ausgleichen. Und dann soll es tausende Euro kosten? Nein, also dann doch lieber die In-Ears vom Grabbeltisch.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#16

Beitrag von Dani! »

Manne,
Aus meiner Sicht argumentierst du mit den Gefahren bei Hörgeräten für hochgradig und bis an Taubheit grenzend Schwerhörigen, obwohl du nur leicht gradig schwerhörig bist, für den diese Gefahren bei Hörgeräten gar nicht vorhanden sind. Genauso könnte ich argumentieren, dass ich meinem Kind keine Laubsäge (entspricht Hörgerät für leichte Schwerhörigkeit) gebe, weil man sich mit der elektrischen Kreissäge (Hörgerät für hochgradig Schwerhörige angepasst) leicht die Finger absägen kann.

Dass es ein Unterschied ist, ob man nun leicht oder hochgradig schwerhörig ist, das haben wir dir nun schon mehrfach versucht zu erklären. Bitte beachte das endlich mal, bevor du weiterhin Falschbehauptungen in die Welt setzst.

Es bleibt dir natürlich unbenommen, dich trotzdem gegen ein Hörgerät zu entscheiden. Nur sollte man die Tatsachen nicht verdrehen.
Zuletzt geändert von Dani! am 30. Jul 2025, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
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KatjaR
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#17

Beitrag von KatjaR »

Manne hat geschrieben: 30. Jul 2025, 15:30 Man sieht, alles immer eine Frage der Perspektive und der subjektiven Ausgangssituation... ;)
Ja, deswegen sollte man die ernst gemeinten Beiträge auch ernst nehmen.
Wie du bereits erwähnt hattest, kommst du ja ohne Hörgeräte noch gut klar.
Den Luxus haben hier halt die Wenigsten.
Und auch wenn man noch "ohne klar kommt" muss man sich halt überlegen, wieviel von der
begrenzten Ressource, mentale Energie, Konzentration oder wie immer man es nennen mag,
ich für Hören und Verstehen ohne Hörgeräte aufbringen kann/will und ob dann vielleicht andere
Sachen wie anspruchsvollere Kommunikation, Geselligkeit zurück stecken müssen, weil das Energielevel
das nicht mehr her gibt.
Generell sind die Jahre der Berufstätigkeit ja meist fordernder in der Hinsicht und sich dann seine Hörressourcen
"aufsparen" für Zeiten mit weniger komplexen und umfangreichen Anforderungen, will gut überlegt sein.
Auch ist eine verzögerte Hörgerätegewöhnung in mehrfacher Weise kritisch, da auch das Gehirn schon "verlernen"
kann bestimmte Diskriminationsleistungen zu erbringen.
Letztendlich sollte man es zwar nicht drauf anlegen und unbesonnen sich zudröhnen, aber wenn der Hörverlust weiter
fortschreitet, gibt es noch die Cochlea Implantate, mit denen viele besser klar kommen als hochgradig Hörgeschädigte mit Hörgerät.

Wenn der Hörverlust wirklich an einer genetisch bedingten, erhöhten Lärmempfindlichkeit liegt, wird er sich meiner
Einschätzung nach auch nicht durch das Nichttragen von Hörgeräten stoppen lassen, im Gegenteil vermute ich eher,
das gut eingestellte Geräte auch vor Lärmspitzen schützen können, die auch im Alltag immer wieder mal auftreten können.
Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, sollte sich aber sorgfältig informieren um weder völlig unnötig Schäden davon
zutragen, aber auch nicht auf einen Teil seiner möglichen Lebensqualität unnötig verzichten, aufgrund von Ängsten.
Gruß Katja
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#18

Beitrag von 777 »

Manne, ich verstehe deine Argumentation auch nicht mehr.
Du fragst, bekommst Antworten mit denen du nicht zufrieden bist, und argumentierst quasi gegen alles.

Letztlich musst du tun was du für richtig hältst. Meinungen gab es von anderen genug, entscheiden musst du selbst- wenn neue sinnvolle Fragen bei dir auftauchen dann frag gerne wieder nach.

Ob dem Threadersteller jetzt weitergeholfen wurde, würde mich noch interessieren.
Moin Moin und viele Grüße aus Schleswig-Holstein :wave:
Birkbot
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#19

Beitrag von Birkbot »

Ich darf mal für mich sprechen: Wenn ich keine Hörgeräte trage, rieche ich eher, dass der Hausmeister mit seiner Benzin-Heckenschere draußen arbeitet, als ich das höre. Ich brauche dann auch kein Radio anzuschalten, weil ich es nur dann höre, wenn der Hausmeister draußen durch seine Mickeymäuse das Lied erkennt. Ich brauche die Hörgeräte und deren Verstärkung, sonst kriege ich nichts mehr mit. Da ist mir dann auch scheißegal, was in 20 Jahren eventuell sein könnte - denn was jetzt ist, ist wichtiger. Wenn ich in 20 Jahren seit 10 Jahren in der Kiste liege, weil ich so langsam in das Alter von Krebs und Herzinfarkt komme, ist ein Gehör schonen doch sinnlos.
Zum Vergleich, ich trage seit mehr als 40 Jahren HGs, mein Hörverlust ist in der Zeit um ca. 10dB schlechter geworden, ist jetzt aber seit 15 Jahren wieder stabil. Selbst wenn mein Gehör wieder schlechter wird, hab ich immer noch genug Leistungsreserven, mit Powergeräten oder sogar ggf. nem CI versorgt zu werden.

Du, lieber Orni, bist in der beneidenswerten Lage, noch nicht unbedingt auf die Hörgeräte angewiesen zu sein. Das ist schön für dich, aber bedenke: Wenn dir bestimmte Frequenzen jetzt fehlen, verlernt das Gehirn, diese Frequenzen zu verarbeiten. Sollte dein Gehör sich irgendwann weiter verschlechtern, gebe ich dir Brief und Siegel darauf, dass du dich sauschwer tun wirst, das wieder zu lernen. Das kann dann so nervig sein, dass du die Hörgeräte lieber nicht trägst - obwohl du sie dann bräuchtest. Dann nuschelt halt jeder, dann ziehst du dich zurück, weil keiner normal mit dir reden will. Dann kommen die Risikofaktoren wie soziale Isolation, erhöhtes Demenzrisiko etc. wieder ins Spiel. Ich will dir keine Angst machen, aber noch ist es ein kleiner Schritt, das Hören mit Hörgeräten zu lernen, je schlechter die Ohren werden, desto schwerer wirds für dich.
Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 12:34
Ja, das liest man überall im Netz, insbesondere in der Werbung von Hörgeräten und Akustikern. Ich bin immer wachsam, wenn man vor etwas warnt, ohne irgendwelche Gegenmeinungen finden zu können, insbesondere, wenn dahinter massive finanzielle Interessen stehen.
Immer dieses "finanzelle Interessen"-Geblubber. Ey ganz ehrlich, das ist so n dämliches Geschwafel, ich könnt mich aufregen. Natürlich wollen die Hersteller Umsatz machen, natürlich wollen die Akustiker dir was verkaufen. Auch Mercedes will mir n Auto verkaufen, machen auch jede Menge Werbung. Aber im Gegensatz dazu macht der HNO-Arzt nicht mehr Gewinn, wenn er dir ein Hörgerät verschreibt. Dem kann das egal sein, ob du dir ein Gerät holst. Mehr Geld als durch die Voruntersuchungen in der Praxis kriegt der nicht dafür. Und wenn du in ein paar Jahren wieder in die Praxis gehst und nen neuen Hörtest machst für ne neue Hörgeräteversorgung, kriegt der wieder nur n paar Mark Fuffzig. Dadurch finanziert sich der Porsche nicht, sei dir dessen sicher.
Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 12:34 Immerhin sind Angstmacherei und Warnungen ein Hauptwerkzeug der Werbung. ;)
Stimmt, immer wenn mir Thomas Gottschalk was von Hörgeräten erzählen will, wird mir Angst und Bange... Und die Gummibärchenwerbung erst. Da traut man sich ja nicht mehr, welche zu kaufen.
Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 12:34 Im Netz liest man zu 100%, dass Hörgeräte nicht schaden. Merkwürdig, dass dies zu 100% Beiträge von Akustikern, Hörgeräteketten, Hörgeräteherstellern sind. Ich tu mich schwer, überhaupt etwas zu dem Thema im Netz zu finden, was nicht aus dieser Interessengruppe kommt. Auch absolute Aussagen finde ich immer problematisch ("ein unversorgter Hörverlust ist ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen" anstatt "soll ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen sein"). Jaja, die Untersuchungen, die das "belegen"...
Da beschwerst du dich darüber, dass "ein unversorgter Hörverlust ist ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen" eine so absolute Aussage wäre, (hallo? Da schreibt jemand "Risikofaktor", nicht "ohne HGs wirst du immer und garantiert dumm, depressiv und dement"), haust aber im Satz davor was von 100% raus. Wer ist hier der mit den absoluten Aussagen? Wenn ich "Gefahren von Hörgeräten" google, dann finde ich als erstes Warnungen auf Websites von Akustikern - durchaus auch Warnungen vor verdammt hohen Lautstärken und dass man sich Hörpausen gönnen soll. Da würd ich glatt sagen, dass du derjenige bist, der auf dünnem Eis steht.
Manne hat geschrieben: 29. Jul 2025, 12:34 Hm, Du sagst "Bei einem gering- bis mittelgradigen Hörverlust kann man davon ausgehen, dass die Beschallung durch das Hörgerät langfristig dem Hörvermögen nicht wesentlich schadet." Gibt es da Beweise oder ist das eine Vermutung? Ich hab seit 12 Jahren nahezu ein identisches Audiogramm. Wenn ich mir jetzt Hörgeräte hole und es verschlechtert sich, wird man mir vermutlich sagen, das wäre auch ohne Hörgeräte passiert. Leider wird das niemand beweisen können...So bleiben alles Vermutungen...
Immerhin gibt es Studien, die belegen, dass bei leichtem und mittlerem Hörverlust nur wenig negatives durch ne HG-Versorgung zu erwarten ist. Es gibt auch genug Menschen, die ohne Hörgerät im Laufe ihres Lebens schlechter hören. Leider kann dir niemand sagen, ob und wasfür dich das Richtige wäre. Ein Dozent hat mir mal gesagt "in der Medizin gibt es kein "Nie" und kein "Immer". Und nur, weil Helmut Schmidt und Harald Juhnke alt geworden sind, heißt das nicht, dass Rauchen und Saufen gesund ist. Im Gegenteil, Rauchen und Saufen verkürzt bei vielen Menschen das Leben.
Ich arbeite in einer Radiologie. Ich mache viele CT-Untersuchungen, die Menschen mit ner durchaus hohen Strahlenbelastung belasten. Strahlung ist schädlich, ja. Dennoch sind solche Untersuchungen sinnvoll, denn im Zweifelsfall kann man durch diese Diagnostik zum Beispiel einen Schlaganfall behandeln, sodass viele Menschen eben nicht von heute bis zu ihrem Ableben in 15 Jahren nur noch ganz toll sabbern können. Wenn jetzt durch meine Untersuchung jemand in 10 Jahren einen Tumor bekommt (man kann das nicht darauf zurückführen, es gibt viel zu viele Möglichkeiten, dass ein Tumor entsteht, aber nehmen wir es mal an), dann lebt er halt eventuell nicht 15, sondern nur 12 Jahre. Aber auch wegen meiner Untersuchung kann dieser Mensch diese 12 Jahre mehr genießen, meist ein normaleres Leben führen als der, den man einfach liegen gelassen hat und der jetzt nur noch sabbern kann.
Genauso weiß man halt, dass es für die meisten Menschen von Vorteil ist, ihren Hörverlust auszugleichen. Das muss nicht für dich die optimale Lösung sein. Das kann dir keiner sagen. Aber es profitieren halt mehr Menschen von Hörgeräten, als dass Menschen durch Hörgeräte ne massive Verschlechterung ihres Gehörs erleiden. Du musst auch keinen Ölwechsel machen lassen an deinem Auto, aber wenn man einen macht, halten die Motoren meistens länger.
03/25 Oticon Real 3
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Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#20

Beitrag von Manne »

Dani! hat geschrieben: 30. Jul 2025, 17:26 Manne,
Aus meiner Sicht argumentierst du mit den Gefahren bei Hörgeräten für hochgradig und bis an Taubheit grenzend Schwerhörigen, obwohl du nur leichtgradig schwerhörig bist,
Du sagts "leicht schwerhörig", der Akustiker sagt "an der Grenze zu stark schwerhörig". Dass nur nebenbei.

Der Grund für meine Verunsicherung Hörgerät ja/nein ist leicht erklärt. Ich habe nach testweisem Tragen Druck und Stechen im Innenohr, das m. E. die Ursache NICHT durch Druck der Schirmchen im Gehörgang hat. Ich kann die Hörgeräte nämlich stundenlang tragen und habe keine Probleme. Schirmchen wurden schon auf einen Nummer kleiner gewechselt. Schalte ich aber Geräuschquellen ein (TV, Musikanlage), bekomme ich schon nach einer halben oder Stunde diesen Druck und Stechen, das ich kenne, wenn man z. B. zu laut Musik über Kopfhörer hört.

Eine zwischenzeitliche HNO-Untersuchung brachte keinen Ergebnisse. Alles bestens ok. Und ja (so der Arzt) Druck uns Stechen seien immer ein Warnsignal für ein überlastetes Ohr (obwohl ich nur auf 75% eingestellt bin). Einen Rat, wie zu verfahren wäre, wusste er auch nicht (da müsste man "vorsichtig rangehen, Hörgeräte wären natürlich immer eine individuelle Entscheidung").

Die einzige Erklärung, die ich habe, ist, dass die plötzlich sehr lauten hohen Frequenzen auf mein Ohr durch Hörgeräte das Gehör stressen. Bei Stress durch Lärm auf die Ohren sagten aber bisher alle Empfehlungen: Sofort stopp mit dem Lärm!

Ich hoffe das erklärt, warum ich verunsichert bin bzw. zögere und mir Gedanken über mein "Restgehör" mache... ;)
Hz 250 500 1K 2K 3K 4K 6K 8K
R: -5 -10 -15 -30 -45 -50 -65 -70
L: -10 -5 -15 -40 -55 -60 -65 -75
all_ears
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#21

Beitrag von all_ears »

@Manne Ich verstehe, dass du verunsichert bist, das ist gerade bei den ersten Hörgeräten nicht verwunderlich, denn da gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Aber du argumentierst hier nur GEGEN Hörgeräte, deshalb weiß ich auch nicht so recht, worauf du eigentlich hinaus willst. Wenn Du das Gefühl hast, dass dir die Hörgeräte aktuell nicht helfen, dann lass es doch erstmal. Vor uns brauchst du dich deswegen nicht zu rechtfertigen.

Ich habe auch lange gedacht, ich komme auch ohne Hörgeräte noch gut klar. Im Nachhinein war das definitiv nicht so, denn ich habe einfach alle Situationen vermieden, in denen ich eben nicht mehr klar kam. Und im Nachhinein hätte ich das auch viel früher in Angriff nehmen sollen, aber wie so viele hier, bin ich halt auch erst hinterher schlauer ;)

Um auf den "Schutz vor Lärm" zurückzukommen: Meine Hörgeräte sind "auf Zielkurve" eingestellt, und ich komme inzwischen in 95% aller Situationen prima mit der Lautstärke klar. Wenn ich das Gefühl habe, es wird mir irgendwo zu laut, ist der erste Schritt, die HG etwas leiser zu stellen. Empfinde ich es dann immer noch als zu laut, dann nehme ich sie durchaus auch mal für eine Weile raus, bis ich aus der lauten Situation rauskomme. Und für "geplante" laute Situationen, also z.B. Konzerte, habe ich einen maßgefertigten Gehörschutz, denn natürlich will ich meine Ohren durch Lärm auch nicht weiter strapazieren.
dB 125-250-500-750- 1k- 1,5k-2k - 3k - 4k - 6k - 8k
R: 15 - 25 - 35 - 55 - 60 - 60 - 55 - 40 - 40 - 55 - 60
L: 20 - 40 - 45 - 50 - 50 - 50 - 45 - 45 - 50 - 50 - 60

versorgt mit Signia Silk Charge & Go 7IX
rabenschwinge
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#22

Beitrag von rabenschwinge »

Kleiner fun fact:

Ich bin hochgradig schwerhörig, im Hochtonbereich an Taubheit grenzend, und trage SP Geräte. Momentan die EnzoQ von Resound.

Also Ghetto-Blaster am Ohr weil ich ohne meinen Alltag nicht auf die Kette kriege und überdies meine Schwerhörigkeit sowohl meine Depressionen als auch meine Angststörung triggern.

Was bedeutet, das ich ohne Hörgeräte geradewegs in die nächste
depressive Episode mit Panikattacken schlittern würde.

Selbige SP Resound Geräte regeln mir verlässlich jedes Konzert auf Zimmerlautstärke runter und machen bei Impulsschall komplett zu..

Und Du willst mir einen derartigen Bullshit erklären, @Manne?
Ernsthaft?

Aus dem Alter für Märchen bin ich definitiv raus!

Deine Probleme dürften einen anderen Grund haben als den, den Du hier versuchst anzuführen.
Hups
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#23

Beitrag von Hups »

Hallo Orni,

vielleicht mal wieder zurück zum Thema. Ich habe 40 Jahre Musik gemacht und mir, vermutlich so wie du, dadurch die Hochtöne geschreddert. Sooo weit weg voneinander sind unsere Audiogramme nicht. Wir sind beide eher leicht bis mittelgradig betroffen - aber natürlich möchte auch ich nicht, dass es schlechter wird.

Ich habe seit knapp 4 Jahren Hörgeräte drin. Offene Versorgung, nur die Höhen und oberen Mitten werden "zugespielt", der Rest kommt auf natürlichem Wege 'rein. Ich trage die Geräte durchgängig außerhalb des Bettes.

Jetzt kommt das, was man "anekdotenbasierte Evidenz" nennt (früher hat man "Erfahrung aus Einzelfällen" dazu gesagt). Bei mir hat sich in den 4 Jahren nichts verschlechtert. Letzte Messung war diesen Sommer. Ist das ein Beweis? Nein, natürlich nicht. Aber es ist ein Beispiel, dass ich mir die viel bessere Verständlichkeit und dadurch erhöhte Lebensqualität (noch) nicht durch zusätzliches Schreddern der Ohren erkaufe.

Es kann also klappen :-)

Liebe Grüße
Hubert
leichte Hochtonmacke, gelöst mit Widex Moment 330
125 - 250 - 500 - 1k - 2k - 3k - 4k - 8k
R: 10 - 15 - 15 - 20 - 20 - 40 - 70 - 60
L: 5 - 10 - 10 - 10 - 30 - 60 - 70 - 50
777
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Registriert: 16. Sep 2024, 21:09
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Re: Schutz vor Lärm um die Ohren nicht noch weiter zu verschlechtern

#24

Beitrag von 777 »

Bei mir ist es so:
Ich höre hohe Töne nicht mehr gut, für normale Gespräche in ruhiger Umgebung geht's auch gut ohne HG, wenn leise geredet wird oder in lauten Umgebungen geht's aber nur mit HG.
Die CiCs wurden nach Hörtest eingestellt und etwas fein getuned.
Damit konnte ich schon viel besser hören, aber noch immer nicht sehr gut. Deshalb ließ ich mir die Gesamtverstärkung einen Tick erhöhen, und zusätzlich die leisen Eingänge nochmals etwas anheben.
Also mehr Verstärkung als laut Test eigentlich nötig. Und damit höre ich richtig gut und verstehe in den meisten Situationen alles.
Somit bekomme ich mehr ins Ohr als theoretisch nötig, womöglich ist das nicht gut für meine Ohren, aber für mich zählt dass ich prima Verstehen kann, das nehme ich in Kauf.
Wenn sich meine Ohren dadurch langsam weiter verschlechtern, was sie ohnehin altersbedingt tun, wird die Lautstärke weiter angehoben. Damit kann ich leben, solange ich keine Probleme mehr habe, andere Menschen zu verstehen. Ob ich ohne HG schlecht oder sehr schlecht verstehe, ist mir egal, Hauptsache mit HG ist alles in Ordnung.
Ich brauche keine HG tragen, wenn sie mir nicht so gut helfen, wie ich es brauche und möchte.
Damit möchte ich sagen, dass mir momentanes, gutes Hören mit HG sehr wichtig ist, auch wenn dadurch eventuell meine Ohren stärker belastet werden als theoretisch nötig. Ich habe keine Angst davor, meine Ohren durch die HG zu schädigen.
Und ein guter Nebeneffekt der CiCs ist, dass kaum lauter Störschall direkt ins Ohr kommt, die HG können bei Bedarf runter regeln und den Krach angenehmer machen. Das ist ein gewisser Hörschutz im Lärm, den ich ohne die HG nicht hätte.
Also eine Win-Win-Situation für mich mit einem kleinen Risiko, dass ich vielleicht schon in 3 Jahren schlechter höre als erst in 5 Jahren. Das nehme ich sehr gerne in Kauf.

Und ich gebe zu, dass ich ab und zu meine Kopfhörer aufsetze und mir richtig was auf die Ohren ballern lasse, laut und geil, was wahrscheinlich schlechter ist für die Ohren als die zu laut eingestellten HG...
Moin Moin und viele Grüße aus Schleswig-Holstein :wave:
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