Nach 5 Monaten immer noch nicht zufrieden

[kiroy]

Hallo zusammen!

Kann das sein?
Ich teste jetzt schon 5 Monate, habe derzeit das vierte Hörgerät und bin immer noch nicht zufrieden.

Liegt es an mir? Erwarte ich zuviel?
Oder ist der Hörgeräteakustiker vielleicht nix?

Meine Geräte waren
- Bernafon Anpha 1 miniRITE T,
- ReSound Nexia 9,
- Phonak Audeo L90,
- jetzt gerade Phonak Audeo I70.

Ich kann nicht sagen, dass es wirklich spürbare Unterschiede zwischen den Geräten gab.
Wenn keine besondere Situation vorliegt, habe ich das normale Standard-Programm drin. Damit höre ich normalerweise ganz gut.
Aber: Ab und zu vergesse ich auch, die Hörgeräte reinzumachen. Das merke ich aber nicht daran, dass ich schlechter höre, mir fällt es nur irgendwann ein.
Manchmal denke ich, ich brauche solche Dinger überhaupt nicht.

Anders ist es zum Beispiel beim TV-schauen. Da muss ich tatsächlich auf das TV-Programm umschalten, damit ich die Sprache besser verstehe.

Extrem schlecht war es bei etwas lauterer Musik! Das ging so weit, dass ich die Hörgeräte rausnehmen muss, weil es 1.) schon richtig schmerzte und ich 2.) keine Höhen mehr über die Hörgeräte hörte. Auch ein spezielles Musik-Programm hilft da offenbar nicht. Ich habe den Eindruck, die Hörgeräte regeln alles zurück und es sind nur noch wenige Frequenzen (Mitten?) vorhanden, die einem das Ohr kaputt machen wollen.

Außerdem habe ich jetzt Ohrpassstücke bekommen. Die sind ziemlich umbequem. Die kleinen Schirmchen habe ich viel weniger gespürt. Seit gestern habe ich wieder die Schirmchen drauf.

Ist es vielleicht langsam an der Zeit, zu einem anderen Akustiker zu gehen?
Der Akustiker will jetzt offenbar langsam zum ende kommen und hat mich schon 2x gefragt, ob man jetzt die Rechnung machen könne.
Oder bin ich zu empfindlich? Oder zu ungeduldig?

[rabenschwinge]

Meine Resound EnzoQ haben es hingekriegt ein Konzert auf Zimmerlautstärke runterzuregeln

War spaßig.

Kann es sein, das Du so gerade eben an der Grenze zum Hörgerät bist?

[kiroy]

Meine Resound EnzoQ haben es hingekriegt ein Konzert auf Zimmerlautstärke runterzuregeln

Das kann ja ganz nützlich sein, wenn man beim AC/DC-Konzert ganz vorne steht.
Hat es dann noch gut geklungen?
Wie gesagt, bei mir wurde es zwar leiser (was ich eigentlich gar nicht wollte), aber bestimmte Mitten waren dafür so unangenehm laut, dass ich (zum ersten Mal in meinem Leben) Schmerzen im Ohr hatte und die Dinger schnell rausgerissen habe.

Kann es sein, das Du so gerade eben an der Grenze zum Hörgerät bist?

Hm, es ist zwar noch nicht schlimm, aber wenn mir der HNO-Arzt Hörgeräte verschreibt, wird es wohl schon seine Richtigkeit haben.

Meine Frau ist übrigens der gleichen Ansicht wie der HNO.

[jguther]

1. Otoplastiken sollten nicht unbequem sein. Die sollten so sitzen, dass man sie kaum oder gar nicht spürt.

2. Du schreibst, bei lauter Musik seien die mittleren Töne zu laut und die hohen Töne zu leise. Das kann Dein Akustiker einstellen! Mehr Kompression bei den Mitten, weniger bei den Höhen. Vielleicht kann er Dir ja bei der nächsten Anpassung laute Musik vorspielen und dann korrigieren, bis es für Dich halbwegs brauchbar klingt.

3. Ein Hörgerät sollte nie so laut werden, dass Deine Unbehaglichkeitsschwelle überschritten wird. Die Unbehaglichkeitsschwelle misst normalerweise Dein Akustiker und gibt sie zusammen mit Deiner Hörkurve in seine Anpasssoftware ein. Die Anpasssoftware erzeugt dann alle Programme so, dass die Lautstärke bei jeder Frequenz auf einen Wert begrenzt wird, der knapp unter Deiner Unbehaglichkeitsschwelle liegt.

Sieht so aus, als gäbe es bei Deiner Anpassung noch an mehreren Stellen Handlungsbedarf! Das geht noch besser!

[kiroy]

Sieht so aus, als gäbe es bei Deiner Anpassung noch an mehreren Stellen Handlungsbedarf! Das geht noch besser!

Ja, deshalb bin ich von dem Akustiker langsam auch nicht mehr so überzeugt.

Ich hatte ihn bereits darauf hingewiesen, dass ich selbst Musik mache (in einer "Alt-Herren-Rock-Band") und ich am liebsten ein Programm hätte, das überhaupt nicht komprimiert, sondern nur die fehlenden Frequenzen leicht anhebt. Das scheint er nicht hinzubekommen. Stattdessen hatte ich bei der letzten Band-Probe nur noch Getöse auf den Ohren und die Gesangsstimme meines Kollegen war so unerträglich laut, dass ich die HG schnell rausnehmen musste. Meine eigene Stimme habe ich dagegen nicht gehört. Ohne HG war es dann richtig angenehm und ich hörte wieder alles.

Ich hatte auch schon mal darauf hingewiesen, dass bei Musik in normaler Zimmerlautstärke immer ein leichtes Zischen zu hören ist (etwas zu viel Höhen?). Wenn ich mich dann aber z. B. räuspern muss, ist das Zischen für ein paar Sekunden weg und kommt dann langsam wieder, ähnlich wie bei einem Noise-Gate, das kurz "zumacht" und dann erst langsam wieder aufgeht. Darauf meinte der Akustiker, dass da wohl noch eine Automatik eingeschaltet wäre, auf die er aber keinen Zugriff hätte.
So geht's jedenfalls nicht.

Angeblich habe ich eine sehr hohe "Unbehaglichkeitsschwelle", weil der Akustiker es beim Test nicht schaffte, diese bei mir zu erreichen.
Bei der o. g. Probe mit der Rock-Band war diese Schwelle aber kräftigst überschritten.

Ich gebe dem Akustiker noch eine Chance, ansonsten suche ich ein anderes Geschäft. Blöd nur, dass dann die ganze Prozedur noch einmal von vorne losgeht...

[Nanni]

Bei meiner ersten Anpassung war auch alles viel zu laut. Die Akustikerin meinte dann nur, dass muss so sein, da müsste ich mich dran gewöhnen. Danke nein. Ich bin zu einem anderen Akustiker, die Dame hat gefragt, welche Geräte ich schon getestet habe, davon hat sie eins neu angepasst und siehe da: tata Trommelwirbel = es hat gepasst, ich konnte hören ohne dass mir die Ohren weggeflogen sind. Und habe sie dann mehr als sechs Jahre jeden Tag getragen…. es geht also auch anders

[servus]

Mir ging es ebenso wie dir. Ich zweifelte sehr, dass ich HGe brauche. Außerdem haben wir zwei im Audiogramm ähnliche Ergebnisse, also eine Hochfrequenzschwäche. Noch dazu spiele auch ich Musik. Meine AKUin war aber äußerst geduldsam. Wir haben Verschiedenes ausprobiert. Was die Musik betrifft: In meinem Musikprogramm wurde die Rückkoppelung ganz ausgeschaltet. Somit klingt Musik (in meinem Fall Flöte) wieder normal. Das ist eine ziemlich einfache aber wirksame Lösung - zumindest bei den Oticon Intent HGen, die ich habe. Was, den Rest betrifft: Auch bei mir war lange kein Aha-Erlebnis. Wie du, hab ich gefragt,was soll der Sch*ß? Erst nachdem ich die Dinge (mit Schrimchen und nicht mit Otiplastik - letztere mochte ich nicht) getragen hatte, stellte ich peu à peu fest, dass ich ohne HGe tatsächlich dumpfer höre als mit. Inzwischen trage ich die HGe gerne, weil ich mit ihnen heller höre. Es braucht wirklich viel Zeit, wenn man an der Grenze steht wie du und ich. Was heißt "an der Grenze". Wird sind schon im neuen land, aber die Grenze ist noch sichtbar.

[Hermann]

Das selbe ist auch bei mir,ohne klingt es Dumpf,mit ist es klarer und heller und da ich Rechts gar nichts mehr höre,kommt jetzt mit Bicros natürlich noch mehr auf links rein.

[kiroy]

In meinem Musikprogramm wurde die Rückkoppelung ganz ausgeschaltet. Somit klingt Musik (in meinem Fall Flöte) wieder normal.

Gute Idee! Eine Flöte spielt ja oft in dem Frequenz-Bereich, in dem sich meist auch Rückkopplungen "tummeln". Besonders die Obertöne sind "gefährlich".

Was heißt bei Dir "Rückkopplung ausgeschaltet"?
Wurden die Rückkopplungen so weit unterdrückt oder wurde die Rückkopplungsunterdrückung ausgeschaltet?

Ich habe den Eindruck, dass sich die Automatiken oft zu viel "einmischen".

[servus]

Soweit ich weiß, wurde die Rückkoppelung komplett unterdrückt. Ich müsste meine AKUin fragen, was das genau bedeutet. Fest steht: Wenn die Rückkopplung aktiviert ist, klingt die Flöte wie eine Trillerpfeife. Ohne ist alles wieder gut.