Hallo Karin,
AVT nützt nur etwas, wenn ein Kind hört, hört es nichts, bringt die beste AV-Sprachtherapie nichts.
das stimmt so nicht. Der Sinn der AVT ist gerade der, das Hören zu fördern. Das heißt, dass bei einem Kind, das am Anfang nichts hört, die Hörbahnreifung mittels guter Hörhilfen und AVT so vorangetrieben werden kann, dass es im Lauf der Zeit doch etwas hört und sogar (Laut)Sprache über das Ohr versteht. Das heißt, dass ein Kind, das am Anfang NULL Hörreaktionen zeigt, im Laufe der Zeit hören kann.
Schmid-Giovannini hat mal gesagt: Auch wenn im Audiogramm nur zwei Punkte nachweisbar sind, ist AVT möglich. Das ist eine Aussage, die sie vor über 10 Jahren machte, als das
CI bei Kindern noch kaum ein Thema war (für Sonia: keine Sorge, die Implantationsquote ist seither sprunghaft angestiegen, vorher wurden Erwachsene implantiert).
Da kann auch eine sehr kompetente Frau Winkelkötter nichts machen.
Das stimmt, denn das ist die Aufgabe der Eltern, nicht von Frau Winkelkötter. Eine AV-Therapeutin gibt nur Anleitungen für den Alltag. Aber eine Frau Winkelkötter kann Eltern so anleiten, dass ein Kind, das gar nichts hört, im Laufe der Zeit doch noch hört und sogar ein offenes Sprachverstehen erlangt (wenn auch nicht wie ein Guthörender).
Ich wünsche euch, dass eure Sohn soviel hört, dass er mit AV Erfolg hat.
Sonias Sohn erfüllt super Voraussetzungen für AVT, er hat sehr früh Hörgeräte bekommen, und obwohl er eine Hörschwelle von 103 dB hat, machte er stetig Fortschritte. Das ist Klasse! Andere Säuglinge zeigen in dem Alter bei dieser Schwelle keine Reaktionen. Das zeigt mir, dass Sonia da schon sehr gute Vorarbeit geleistet hat.
Selbst wenn er mit Hörgeräten absolut null reagieren würde, könnte er von der Kombination von
CI und AVT profitieren. Erst mit AVT wird das Hören erlernt. (Am Rand bemerkt: Es gibt ja auch Spätertaubte, die konnten mit Hörgeräten nichts hören, erst mit dem CI können sie das; die müssen aber nicht so wie Kinder bei Null anfangen, da ihre Hörbahnen bereits voll ausgereift sind.)
Versprechen kann ich natürlich nichts, aber Sonias Sohn hat super Grundlagen und ich schätze Sonia als eine engagierte Mutter ein, dass ihr Sohn vom
CI profitieren wird.
Liebe Sonia, ich wünsche dir alles Gute für die Operation. Die Risiken sind statistisch gesehen sehr gering. Für den, der davon betroffen ist, ist es natürlich sehr schlimm. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Chirurgen besonders sorgfältig vorgehen werden. Wenn du magst, berichte doch mal kurz, wie die OP gelaufen ist. Du kannst mir auch mailen, wenn dir das lieber ist.
Gudrun[size=small]
[Editiert von Gudrun am: Samstag, März 26, 2005 @ 11:14 PM][/size]