Wasnun hat geschrieben: ↑8. Aug 2024, 15:47
Irrelevant hat geschrieben: ↑8. Aug 2024, 07:54
Ich trage meine Hörgeräte nur wenn ich muss und nicht alleine bin. Für alles andere sind sie mir einfach nicht smart und flexibel genug
Hm... Warum? Wie smart und flexibel? Was erwartest du denn davon? Hast du nicht vorher mehrere getestet?
Ehrlich gesagt, finde ich es konfus, wenn die Hörgeräte alles mögliche können sollen, aber sich auf der anderen Seite das Gehirn
anpassen soll. Desto unflexibler das Gerät, desto mehr muss sich doch das Gehirn anpassen (würde ich mal ganz naiv behaupten).
Und werden die Feineinstellungen nicht erst gemacht, wenn ich mich entschieden habe?
Auch der Vorschlag, verschiedene Technikstufen zu testen, verwirrt mich. Was ist damit gemeint? Bluetooth oder eher
Schirmchen und
Otoplastik?
Ich bin ja noch Neuling auf diesem Gebiet. Aber ich habe schon gemerkt, dass es von Tag zu Tag besser wird, mit
Nebengeräuschen und Sprachverständnis.
Übrigens, seit ich da dran bin, schaue ich allen Leuten auf die Ohren. Die
HG's mit
Schirmchen scheinen auf jeden Fall unauffälliger
zu sein. Aber meine Akustikerin hat gemeint, das wäre nicht so gut.
Nur kurz vorneweg, Ich trage die Geräte auch sehr selektiv in den wenigen Situationen wo sie mir helfen, und das funktioniert sehr gut. Das ist aber eine individuelle Sache. Bei manchen geht es, bei anderen nicht. Ich würde die
HGs darum ( erst einmal) dauerhaft tragen, du kannst später versuchen ob du tatsächlich schlechter verstehst wenn du sie nur gelegentlich trägst. Das muss aber nicht der Fall sein.
Zu Anpassung des Gehirns: Normalerweise blendet das Gehirn viele Umgebungsgeräusche aus. Sie werden wahrgenommen, aber noch vor dem das Gehör betreffende Wahrnehmungszentrum als "unwichtig" klassifiziert und darum ausgefiltert.
Wenn du nun
HGs trägst, hörst du einige Geräusche lauter bzw. überhaupt erst, die dein Gehirn lange nicht wahrgenommen hat. Die werden erst einmal als "wichtig" eingestuft, kommen dir dann ins Bewusstsein und müssen also erst einmal wieder "einsortiert" werden. Außerdem ist es je nachdem möglich, dass deine Sprachverarbeitung erst einmal wieder damit klarkommen muss, lang nicht gehörte Sprachsignale zu verarbeiten, z.B. Zischlaute, wenn diese lange nicht mehr in der Sprache hörbar waren. Auch das kann ein bisschen dauern.
Die höheren Technikstufen versuchen vor allem, diesen Prozess zu erleichtern indem so viele Geräusche wie möglich weggeblendet werden. Technikstufen bezieht sich darauf, wie viel das Gerrät automatisch macht, aber teurere Geräte haben oft auch andere Funktionen und Eigenschaften wie z.B. einen besseren Klang. Lass dir am besten ein paar Geräte verschiedener Preisklassen vorstellen und genau erklären, was die Unterschiede sind.
Das geht glaube Ich übrigens auch schneller, wenn man eine positive bzw. neutrale Haltung gegenüber so genannten "Nebengeräuschen" hat. Das Gehirn tut sich schwer ,Geräusche als unwichtig einzustufen, an denen man sich stört oder die man ablehnt, da es dann davon ausgeht, dass diese eine Gefahr oder sonst etwas wichtiges signalisieren. Ich glaube, bei mir ging die Eingewöhnung recht schnell weil es für mich eine Kernfunktion des Gehörs ist, uns alles, also wirklich alles, mitzuteilen was in der Umwelt vor sich geht ( auch wenn es nicht angenehm klingt) , und so hat es mich eher gefreut dass die Welt endlich wieder angemessen laut ist.
Bezüglich
Schirmchen oder nicht... Akus sind oft darauf aus, das Ohr zuzustopfen, weil man so das Gehörte am stärksten durch das Gerät beeinflussen kann bzw. mehr Kontrolle über die Verstärkung der Töne hat. Du hörst dann halt stärker "durch das Gerät", als daß das
HG nur die Frequenzen ergänzt die dir fehlen. Ob du das willst, musst du selbst entscheiden bzw. ausprobieren. Wenn du mit Schirmchen auch vom Hören her zufrieden bist , gibt es aber keinen Grund etwas anderes zu nutzen.