Liebe Steffi,
doch das Novoforte gibt es noch. Jedenfalls habe ich es dort unter product->programmable gefunden.
Hier ist der direkte Link:
http://www.phonak.com/professional/prod ... ortee4.htm
Das NovoForte ist schon seit sechs oder sieben Jahren auf dem Markt, aber es ist ein sehr beliebtes Hörgerät für Resthörige. Jedenfalls hat die Hälfte aller an Taubheit grenzend Schwerhöriger, die ich kenne, dieses Gerät; einschließlich meiner Wenigkeit.
Das NovoForte ist ein digital programmierbaren Hörgerät, während das Supero 412 volldigital ist. Das Supero 412 war eigentlich dazu gedacht, die NovoForte-Nutzer zum Umsteigen zu bewegen. Ist ja auch doppelt so teuer wie ein Novoforte

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Von der Verstärker her hat das Supero 412 auf dem Papier ähnliche Leistungsdaten wie das NovoForte. Nur ist es leider so, dass die NovoForte-Träger, die das Gerät probieren, das Supero oft als viel schwächer empfinden als das NovoForte. Warum auch immer. Ich war auch überrascht. Aber es haben mir schon mehrere Schwerhörige berichtet, dass das so ist.
Der Klangeindruck das Hörgerät verändert sich mit der Form der Ohrmuschel und des Passstückes. Der eigentliche Lautsprecher sitzt ja oben am Hörgerät. Der Schall wird dann ja durch den Schlauch zum Passstück geleitet. Auf diesem Weg gibt es dann ja schon wieder einen gewissen Lautstärkeverlust. Wieviel Dezibel dann wirklich auf das Trommelfell gebracht werden, hängt also nicht nur von der Normalverstärkung des Hörgeräts ab, sondern auch von der Länge des Zapfens der
Otoplastik, der in den Gehörgang reinragt und und der Länge und Form des Gehörgangs selbst ab. Je länger der Zapfen, umso besser ist die Verstärkung.
Bei dem 2-Kubikzentimeter-Kuppler misst man den Schalldruck, der ausgehend vom Lautsprecher des Hörgeräts durch eine Luftsäule von zwei Kubikzentimeter durchgegangen ist. Bei den meisten Erwachsenen und bei kleinen Kindern sowieso muss der Schall vom Lautsprecher aus aber durch weniger als zwei Kubik-cm Luft durchgehen. Daher benutzt man den Ohrsimulator, um eine realistischere Verstärkungsgröße zu bekommen. Daher ist der Wert im Ohrsimulator auch größer als der 2ccm-Kuppler. Ich weiß aber nicht, ob die Hörgerätefirmen alle denselben Ohrsimulator benutzen.
Noch einmal, von den Trageberichten anderer Schwerhöriger und teilweise eigene Erfahrung, habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Hörgeräte, die die meiste Lautstärke auch subjektiv bringen, das Phonak Superfront (nicht mehr erhältlich und definitiv zu groß für Kinder unter zwei Jahren), das Phonak NovoForte E4 und das Widex Senso P38 ist. Von den drei Power Hörgeräten ist das NovoForte noch das kleinste.
Es soll angeblich noch mit dem Oticon Digifocus Superpower ein Hörgerät geben, das noch etwas stärker als NovoForte ist und maximal 156 dB liefert. Nur ich kenne keinen, der das Hörgerät trägt.
Man sollte aber beachten, dass man nicht beliebig verstärken kann. Zuviel Verstärkung kann auch zu Schwindel und Tinnitus führen. In solchen Fällen wäre ein
CI tatsächlich die bessere Alternative.
Meine Fragen bezogen sich tatsächlich natürlich darauf, dass Friederike mit Hörgerät das wahrnehmen sollte. Wer eine Hörkurve von 80 dB und weniger hat, ist ohne Hörgeräte so gut wie taub und kann nur sehr laute Geräusche wahrnehmen.
Wenn Du noch mehr Fragen hast, dann frage einfach.
Einen lieben Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI