ich bin ziehmlich ratlos und hoffe hier jemanden zu finden der mir/uns weiterhelfen kann.
Mein Sohn ist 7 Jahre alt und besucht die erste Klasse einer Regelschule.
Er lernt das schreiben nach der Methode : "Schreibe was Du hörst"
Tja
Als mein Sohn zur Welt kam, schien erst alles in Ordnung zu sein. Er blabberte und lautierte. Doch mit 10 Monaten hörte die Sprachentwicklung auf. Die restliche Entwicklung ging ganz normale weiter, aber es kamen einfach keine Wörter. Er zeigte auf das was er wollte und wurde immer verzweifelter weil er uns auch Sachen erzählen wollte und es ging einfach nicht. Unser Kinderarzt vertröstete uns und meinte der Kleine wäre verwöhnt. Auf Geräusche regierte er, allerdings schien er sich zumeist zu erschrecken, wenn der Kinderarzt das Gehör testen wollte.
Als er mit 2 Jahren immer noch kein Wort sagte, bestand ich auf eine Überweisung in die Pädaudiologie. Dort wird er nun jedes halbe Jahr durchgescheckt, aber immer ohne Befund. Allerdings hab ich dort auch nie etwas von meiner Hörbehinderung erzählt. Bei uns in der Familie wurde das immer totgeschwiegen. Denn meine Oma, hatte das auch und bei ihr hieß es immer das es psychisch wäre, also das sie sie nicht alle beisammen hätte. Und so wollten dann meine Eltern von meiner Hörbehinderung auch nichts wissen und meinten immer nur, ich solle mich nicht so anstellen und lieber mal was für die Schule tuen. Das ich in der Schule einfach nicht verstehen konnte was die Lehrer da vorne sagten, wollte keiner hören, denn schließlich waren die Hörtest ja immerohne Befund. Erst als Oma letztes Jahr starb, erzählte mir mein Vater von "ihrer Art" Schwerhörigkeit.
Alles was er erzählte kam mir ja so bekannt vor.
Und nun seh ich die "Sprachbehinderung" meines Sohnes mit ganz anderen Augen.
Nach vier Jahren Logopädie spricht er immer noch sehr undeutlich und in der Schule hat er Schwierigkeiten dadurch. Geübte Diktate schreibt er fehlerfrei.Doch wenn selber schreiben soll, soll er ja schreiben wie er hört. Und dann kommen da so Sachen raus wie : "ich ware warat" (Ich fahre Fahrrad) Schau ich mir an, wie er schreibt und was er schreibt, dann ist es genauso wie das was ich höre und wo ich mir dann die Wörter draus mache. Hört mein Sohn genauso ?
Genau wie meine Oma und ich, so meidet auch er größere Menschenmassen, hat er Schwierigkeiten Stimmen zu isolieren,wird er zum einzelgänger, wenn er müde ist wird aus den Worten nur noch ein Murmeln usw. und leider wird auch er von anderen gemieden. Hören, Zuhören ist anstrengend für ihn, er antwortet öfters erst Zeitverzögert oder auf die Frage die er verstanden hat.Leider ist ja dann auch seine Sprache sehr undeutlich und die anderen kinder lachen,machen sich über ihn lustig, hänseln und ärgern ihn, schauen ihn an als wenn er blöd wäre und er hat keine Freunde.
Was soll ich nur machen ?
Ich weiß ja wie er sich fühlen muss....gerade deswegen tut es mir nochmal so weh......
Weiß jemand wo wir hilfe finden können?
Kann man das mitlerweile irgentwie diagnostizieren ?
Bei mir hieß es damals da es nichts anderes ist und wenn ich wirklich so schlecht hören würde wie ich da sagen würde, dann wäre es eben eine durchblutungsbedingte Innenohrschwerhörigkeit und rumps stand ich vor der Praxistür. Tja entweder durchgeknallt oder Innenohrschwerhörigkeit.
Erst jetzt wo ich sehe wie sehr mein Sohn nun auch darunter leidet, traue ich mich, doch nochmal Hilfe zu suchen.
Sorry, nun ist der Text ziehmlich lang geworden.
Ich hoffe jemand von Euch weiß Rat
liebe Grüße
Sonja
