Kingpersia hat geschrieben:lZum Psychologen besuchen finde ich sinnlos, weil das Zeitverschwendung ist. Heutzutage ist Psychologie in Niveau wie Medizin in Steinzeit.
Darf ich fragen, ob du jemals bei einem deutschen Psychologen warst? Oder wieviel trägst du selbst zur Kommunikation deiner Hörbehinderung bei? (Kommunikation = Austausch von Informationen). Sagst du 'stopp', wenn du nicht mitkommst, oder versteckst du dich lieber, und tust so, als hättest du alles verstanden? Dann denken die Menschen um dich doch, hey der hört echt gut mit den
HGs. Warum der nur so desinteressiert ist...?
Mir scheint, du nimmst es sehr schwer hin, dass du Hörbehindert bist, und ziehst es vor darüber zu schweigen - ja sogar es zu verstecken. Hörgerat an, und 'gut ist'. Oder vielmehr 'gut soll sein', ist es aber nicht. Weißt du, eine Hörbehinderung ist im sozial-menschlichen Sinne eine Kommunikationsbehinderung, und da wir soziale Lebewesen sind, brauchen wir die Kommunikation wie die Luft zum Atmen. Eine Hinderung der Kommunikation bringt uns vielleicht nicht gleich um, aber sie kann uns in eine tiefe innere Dunkelheit ziehen, da wir uns im Alltag mit Niemandem verbinden können, egal wie wir uns anstrengen.
Damit will ich sagen, du wirst nie verstanden werden, wenn du nicht sagst, wo deine Grenzen sind. Wenn du darüber schweigst, dass du einem Gespräch nicht folgen kannst, strafst du dich nur selbst. Du schließt Möglichkeiten aus, und hoffst auf Optionen, von denen du nicht weißt, ob es sie überhaupt gibt. Daher wendest du dich hier ans Forum, was ich persönlich schon mal den besten Schritt finde, den du für deine Psyche unternommen hast. Auch dass du deine
HGs trägst und dich bisher so gut damit durch dein Leben geschlagen hast, finde ich klasse. Du suchst Gleichgesinnte, um nach Lösungen aus der kommunikativen Misere zu finden. Wer nach Lösungen sucht, muss aber offen bleiben um sie zu finden. Wenn du bestimmte Kriterien ungeprüft ausschließt, behinderst du dich nur selbst auf dem Weg zu einer Lösung. Denn eine Lösung findet man u.a. durch Ausprobieren. Testen. Versuchen. Vor allem, wenn es um das Kombinieren der eigenen Hörbehinderung mit dem Sozialleben um dich herum zu tun hat.
Eine Problemlösung zu finden, ohne das gesamte Problem von allen Seiten zu betrachten, ist fast unmöglich. Durch die behinderte/erschwerte Kommunikation fehlen dir Informationen, die für deinen Gemütszustand wichtig sind. Dadurch bewegst du dich in einem immer dichteren Dschungel aus Fragezeichen. Diese verdrängst du den ganzen Tag und widmest dich vermeintlich 'sinnvolleren' Dingen. Am Ende merkst du, wie alleine du mit allem bist. Mit deinen Gefühlen, deinen Meinungen, deinen Problemen - und mit dir selbst.
Das kommt daher, weil dir die geistige Verbindung zu Menschen fehlt, die jeder Mensch so dringend braucht. Ihre Worte, ihre Handlungen, ihr Lachen oder Schimpfen, bleiben für immer mysteriös für dich, da du dich nicht 'eintauchen' kannst, in die Kommunikationen - dem Austausch von allen möglichen Informationen. Wer nur zuhört, oder nur redet, kann aber nicht richtig austauschen, ist klar, oder? Geben und Nehmen, nur so funktioniert Kommunikation langfristig.
Einsamkeit, äußerliche wie innerliche, kann zum Tod führen, haben Wissenschaftler inzwischen herausgefunden (Manfred Spitzer z.B.). Der Mensch braucht Kommunikation um sich selbst reflektieren zu können, um sich mit den andern Menschen zu verbinden.
Was ich denke, das dir helfen kann, wenn du nicht zu einem Psychologen willst, ist gründliche Selbstreflektion. Dass du dich einmal von außen betrachtest, und schaust, was andere dir geben können, damit du glücklich und zufrieden sein kannst. Die Intelligenz hast du ja im Übermaß, warum nicht mal für dich selbst nach Lösungen suchen, wenn die Optionen die du bereits hast, für dich nicht in Frage kommen, hm?
(Intelligenz heißt für mich, die Fähigkeit lösungsorientiert zu denken)
Ich will dir noch etwas sagen, von außen betrachtet wirken Schwerhörige, die keinem Gespräch folgen können, desinteressiert, übellaunig, oder gleichgültig. Daraufhin werden sie ignoriert, weil man ja nicht weiß, dass sie 'nur' nichts verstehen. Und wer geht schon zu einem gleichgültig wirkenden Menschen, und fragt ihn, ob alles in Ordnung ist?
Schau mal mit den Augen deines Umfelds auf dich, und frage dich, was du ihnen überhaupt 'zu verstehen' gibst.