Richtungshören

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smallhexi79
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Re: Richtungshören

#26

Beitrag von smallhexi79 »

Hallo Sophie,

ich arbeite auch im Einzelhandel (Möbelmitnahme-Markt).

Das mit dem Richtungshören kenne ich auch, aber meine Kollegen wissen das, dass ich nicht gut höre.

Ich habe die letzten drei Monate neue HG getestet und auch darauf geachtet, dass die Scanner-Geräte für mich nicht unangenehm anhören. Ich habe eine Videoaufnahme von Scanner-Gerät gemacht, damit meine Akustikerin an der Einstellung von meinen Test-HG so einstellen konnte, dass für mich der Ton von den Scanner-Gerät angenehm klingt.

LG Smallhexi
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urlaubsreif
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Re: Richtungshören

#27

Beitrag von urlaubsreif »

Das wird mit besseren/neueren/teureren HGs auch nicht anders, wenn Sophie ohne Hörgeräte schon kein Richtungshören mehr hat. Zumindest kann ich mir das nicht so recht vorstellen.
Doch, es wird besser und klappt mit den teureren Hörgeräten, die auf binauraler Signalverarbeitung eines 360° Umfeldes beruhen.

Eigene Erfahrung.

Ohne Hörgeräte und mit getrennt voneinander arbeitenden HGs ist bei mir das Richtungshören = 0

Mit den Opn 1 S zwar nicht immer zu 100% treffsicher aber zu immerhin 90%.

Eigentlich entsteht ja "Richtung" durch die Verarbeitung der Audiosignale re + li im Kopf. Wenn die Fähigkeit aufgrund asymmetrischer SH nie ausgebildet wurde, scheint die Vorverarbeitung durch die binaural interagierenden Geräte das ganz gut ausgleichen zu können.

Unverzichtbar für gefahrloses Teilnehmen am Straßenverkehr etc.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
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akopti
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Re: Richtungshören

#28

Beitrag von akopti »

Richtungshören ist eine kognitive Fähigkeit. Ist diese nachweislich nicht mehr vorhanden, dann kann man sie auch mit einem Hörsystem verbessern.

Gruss

Dirk
tabbycat
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Re: Richtungshören

#29

Beitrag von tabbycat »

urlaubsreif hat geschrieben:Eigentlich entsteht ja "Richtung" durch die Verarbeitung der Audiosignale re + li im Kopf. Wenn die Fähigkeit aufgrund asymmetrischer SH nie ausgebildet wurde, scheint die Vorverarbeitung durch die binaural interagierenden Geräte das ganz gut ausgleichen zu können.
Ich war 25 Jahre asymmetrisch da rechts stark hochtonschwerhörig/ links normalhörend unterwegs und hatte mit dem rechten Ohr das Zuordnen jeglicher Geräusche und Sprache komplett verlernt.

Mit dem letzten HG - aufzahlungsfreies Schlauchgerät übrigens - klappte das mit dem räumlichen Hören nach einiger Zeit ganz prima, trotz asymmetrischer SH und ohne High-End-Gedöns ;) . Ich habe allerdings einen extrem starken Willen und habe das bewußt immer wieder trainiert bis ich merkte, daß es wird.

Und da mein Kopf das schon so schön konnte, war das jetzt sowohl mit dem Marvel als auch sämtlichen anderen "Testkandidaten" von billig bis teuer überhaupt kein Problem.
urlaubsreif hat geschrieben:Unverzichtbar für gefahrloses Teilnehmen am Straßenverkehr etc.
Mein Gehirn hat in den Jahren der Einohrigkeit vieles kompensiert... auf jeden Fall aber soviel, daß ich in der Großstadt etliche Jahre als Radfahrerin überlebt habe - als Auto- und Motorradfahrerin selbstredend, da man da ja Spiegel hat :)
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Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen. 🤗
(Hannibal Barkas)
urlaubsreif
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Re: Richtungshören

#30

Beitrag von urlaubsreif »

Richtungshören ist eine kognitive Fähigkeit.


Richtig!
Ist diese nachweislich nicht mehr vorhanden, dann kann man sie auch mit einem Hörsystem verbessern.
Ist diese (noch) vorhanden, lässt sie sich aber durch Hörgerätetechnik erst recht lahmlegen. Oder aber eben fördern bzw. zutage treten lassen ;-)

Sehr spannender Fachartikel dazu:
https://www.audiologyonline.com/article ... 7272-17272
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urlaubsreif
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Re: Richtungshören

#31

Beitrag von urlaubsreif »

Ich war 25 Jahre asymmetrisch da rechts stark hochtonschwerhörig/ links normalhörend unterwegs
Ich war 48 Jahre lang asymmetrisch links an Taubheit grenzend, rechts mittelgradig unterwegs. Richtungshören gab es nicht in meiner Welt.

Was ich nicht gesehen habe, habe ich auch nicht gehört. Weder gab es einen akustischen Raum hinter mir, noch links von mir.
Mit dem letzten HG - aufzahlungsfreies Schlauchgerät übrigens - klappte das mit dem räumlichen Hören nach einiger Zeit ganz prima
Bei mir bis heute nicht!
Weder mit aufzahlungsfrei noch mit Mittelklasse. Auch nicht nach wochenlangem Tragen.

Wohingegen mit binaural processing sofort auf Anhieb!

Ist doch seltsam, oder?
.
auf jeden Fall aber soviel, daß ich in der Großstadt etliche Jahre als Radfahrerin überlebt habe - als Auto- und Motorradfahrerin selbstredend, da man da ja Spiegel hat
Glück gehabt.

Ich bin ein paar Mal schon rüde gerettet, d.h. aus dem Weg geschubst worden von wohlmeinenden Freunden.

Radfahrer haben Null im Kopf, dass man sie gar nicht hört, ihr Klingelchen schon gar nicht.
Mountainbiker und Kurierfahrer erst Recht nicht.

Und was den Straßenverkehr angeht, finde ich es schon ganz angenehm, a) die Sirene von Feuerwehrautos rechtzeitig zu hören und b) relativ sicher zu wissen, aus welcher Richtung sie kommt.
Zuletzt geändert von urlaubsreif am 7. Dez 2019, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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KatjaR
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Re: Richtungshören

#32

Beitrag von KatjaR »

Zitat:
"Ist diese (noch) vorhanden, lässt sie sich aber durch Hörgerätetechnik erst recht lahmlegen. Oder aber eben fördern bzw. zutage treten lassen ;-)

Sehr spannender Fachartikel dazu:
https://www.audiologyonline.com/article ... 7272-17272[/quote]"

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Zuletzt geändert von KatjaR am 7. Dez 2019, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
urlaubsreif
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Re: Richtungshören

#33

Beitrag von urlaubsreif »

Sponsert by resound....
Ääähm ... und?

Ich kann dir auch Studien von Oticon und Phonak verlinken.
Dummerweise sind es die Firmen, die audiologische Forschung betreiben und ihre Ergebnisse veröffentlichen. Ich google nun schon eine ganze Weile nach solchen Dingen und finde NIE andere Studien.

Es ist aber auch nicht allzu schwer, die Richtigkeit des dargestellten Gedankenganges anhand der Grundprinzipien von Mikrofontechniken nachzuvollziehen.

Und wer wissenschaftlich arbeitet, kann auch anhand der angegebenen Quellen weiter recherchieren. Die dargestellten Ergebnisse sind ja vielfach wiederholt.

Wenn du universitäre, "unabhängige" Quellen (also keine An-Institute oder Auftragsinstitute wie Oldenburg) kennst, her damit.
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KatjaR
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Re: Richtungshören

#34

Beitrag von KatjaR »

Hallo Urlaubsreif,

ich habe ledigkich drauf hingewiesen, das war eine der ersten Lektionen, die ich in Statistikvorlesungen gelernt habe, drauf zu schauen was es für Stakeholder gibt.
Desweiteren möchte ich dich bitten hier etwas weniger aggressiv und persönlich zu werden (nicht auf mich bezogen) es gab diverse Rückmeldung zu dem Ton der hier nicht so gut ankommt.
Besten Dank und noch einen schönen Abend wünscht
Katja
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urlaubsreif
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Re: Richtungshören

#35

Beitrag von urlaubsreif »

Desweiteren möchte ich dich bitten hier etwas weniger aggressiv und persönlich zu werden
Katja, so langsam reicht es mir aber.
Mein letzter Post war alles andere als "aggressiv" und persönlich. Weder erzähle ich hier irgendjemandem, er sei überempfindlich, selbstbezogen, aggressiv oder polemisch. Wohingegen sich das mir gegenüber schon etliche herausgenommen haben. Destruktive Du-Botschaften noch und nöcher. Noch greife ich irgendjemanden an.

Ich diskutiere hart an der Sache und werde auch gern einmal ironisch bis sarkastisch oder führe eine Argumentation bzw. Meinung ad absurdum.

Das ist aber etwas anderes.

Im Übrigen fände ich es prima, wenn es sachlicher zuginge. Dann aber bitte mit Argumenten, nicht mit persönlichen Meinungen und Angriffen ad hominem.

***
Zu deinem Einwand:

Natürlich schaut man immer nach Stakeholdern oder - auf gut deutsch - nach der Motivation des Verfassers.

In diesem Fall jedoch gibt es - meines Wissens - außerhalb der Firmen keine Forschung. Bzw. nur sehr wenig und dann mit so kleinen Stichproben, dass man die wahrlich nicht als repräsentativ ansehen kann.

Also bleibt nur, sich anzuschauen, was mit welcher Begründung und welchen Daten als Ergebnis präsentiert wird.

Dann eben hier eine uralt Zusammenfassung aus Audiology research, einem peer reviewed Online Journal . Bei N=20, wovon nur 12! schwerhörig. Wobei man dazu sagen muss, dass die heutigen Geräte schon wieder ganz andere Algorithmen und Filter haben.

however, hearing impaired listeners had better localization with the wireless synchronization. Binaural wireless technology in hearing aids may improve localization abilities although the possible effect appears to be small at the initial fitting. With adaptation, the hearing aids with synchronized signal processing may lead to an improvement in localization and speech intelligibility. Further research is required to demonstrate the effect of adaptation to the hearing aids with synchronized signal processing on different aspects of auditory performance.

https://audiologyresearch.org/index.php ... es.2013.e1
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KatjaR
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Re: Richtungshören

#36

Beitrag von KatjaR »

Ich habe das nicht auf den letzten Post bezogen sondern auf die Kommunikation in der letzten Zeit.
Der Ton ist halt einigen sauer aufgestossen, daher meine Bitte, ich möchte nicht dauernd Threats schließen und die Diskussion beenden, aber auch nicht dass hier ein rüder Ton Einkehr hält.
Ironie und Sarkasmus sind auch kein guten Stilmittel für sachliche Diskussionen. Wo Huhn und Ei ist, ist bei Eskalationen immer schwer auszumachen.
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urlaubsreif
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Re: Richtungshören

#37

Beitrag von urlaubsreif »

Ironie und Sarkasmus sind auch kein guten Stilmittel für sachliche Diskussionen.
Das stimmt.
Beim x-ten an der Sache vorbeigehenden Totschlag- und/oder Kassengeräteverherrlichungsargument gehen mir auch schon mal die Ironiepferde durch.

Ich gelobe Besserung ;-)
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KatjaR
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Re: Richtungshören

#38

Beitrag von KatjaR »

Danke!
Frieden auf Erden und im Chat nicht nur zur Weihnachtszeit ist halt schön ;-), was nicht ausschliesst, dass man sich inhaltlich kontrovers auslässt und auch unterschiedlicher Meinung bleiben kann.
Wünsche allen einen schönen friedlichen Advent.
LG
Katja
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smallhexi79
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Re: Richtungshören

#39

Beitrag von smallhexi79 »

Hallo,

bitte kommt wieder auf das ursprüngliche Thema zurück.

Sophie hat ihr Anliegen berichtet und möchte auch gerne von uns helfen lassen und Tipp holen. Da die junge Dame im Einzelhandel ihre Ausbildung macht, kann ich es ihr nach vollziehen wie schwer das Richtungshören ist und ich höre nur noch auf einen Ohr. Bin selber im Einzelhandel tätig.

Sophie, du kannst deinen Akustiker schon fragen, ob du schon ein paar Monate vor der neuen Folgeversorgung schon die neuen HG testen kannst. Jetzt in der kalten Monaten ist ja bekanntlich viel los im Geschäft und da wäre auch besser die HG zu testen. Ich habe es auch so gemacht, dass ich schon ab Herbst die HG testen konnte.

LG Smallhexi
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Sophie999
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Re: Richtungshören

#40

Beitrag von Sophie999 »

Hallo

Wollte mich noch mal melden. Danke für die vielen Anworten.

Bin am Freitag bei einer HNO Ärztin gewesen. Die hat genau diesen Test mit dem Schlauch gemacht und anschliesend auch mit Lautsprechern. Ich konnte dabei wirklich nicht sagen aus welcher Richtung die Töne kommen.

Dann hat sie mir zwei Töne vorgespielt und ich sollte sagen welcher höher und welcher tiefer ist. Auch das konnte ich nicht immer genau sagen.

Sie hat mir erklärt das Richtungshören mehr mit dem Gehirn zu tun hat als mit den Ohren. Das Gehirn kann unterscheiden wie lange ein Ton zum einen und zum anderen Ohr braucht und es kann auch den Klang von rechts und links unterscheiden.

Jetzt hat sie mich zur MRT überwiesen.

Ich muss noch dazu sagen das mein Richtungshören früher sehr gut funktioniert hat. Das war ohne HGs genau so gut wie mit.

LG Sophie
serik
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Re: Richtungshören

#41

Beitrag von serik »

Hallo Sophie,
Wollte mich noch mal melden...
es gäbe hier schon User, die sich fürs Thema "Richtungshören" (Dein Problem eingeschlossen) aus unterschiedlichen Gründen interessieren.
Also, berichte uns bitte weiter, wenn 'was Neues gibt.

Falls Du Interesse und Lust hast, kannst Du zum Thema hier eine PDF zum Lesen 'runterladen (nur 11 Seiten).

Schöne Grüße,
Sergej
Wie manipuliert man einen Menschen?
Man erzählt ihm nur die halbe Wahrheit.
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