Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
Emm
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Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#1

Beitrag von Emm »

Hallo an alle,

ich habe lange überlegt mich hier anzumelden und habe es nicht getan. Irgendwie hatte ich immer Angst, dass ich hier nochmehr lese was mir Angst macht. Im Moment mache ich mir aber selbst genug Angst und so habe ich mich endlich hier angemeldet.

Seit meiner Geburt habe ich links schlecht gehört. Mir selbst war das nie bewusst, festgestellt wurde es bei einer Schuluntersuchung in der Grundschule. Meine Eltern sind daraufhin mit mir zum Arzt, der mich nach Leipzig ins Krankenhaus überwies. Die Ärzte haben eine OP empfohlen, da ich in diesem Jahr die Schule wechseln sollte, haben wir die Entscheidung vertagt. Da sich der Zustand nicht veränderte und ich keine Probleme hatte, kümmerten wir uns anschließend nicht mehr darum.

Als ich 24 war bekam ich einen Tinnitus auf dem schlechter hörenden Ohr und bekam zunehmend Angst. Ich machte mich auf die Suche nach dem Arzt, bei dem ich als Kind war. Dieser war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr praktizierend und so suchte ich mir einen neuen Arzt. Es wurden Hörtests gemacht, die nur bestätigten was ich schon wusste - das links schlecht hört. Ich wurde ins St. Georg in Leipzig überwiesen. Dort vermutete man eine Otosklerose und riet zu einer OP. Ich stimmte (leider) zu.

Im Sommer 2013 wurde ich das erste Mal operiert. Ich wurde in Teilnarkose operiert, wie das bei dieser OP üblich ist. Auf dem OP Tisch bekam ich eine Panikattake und wurde komplett narkotisiert. Trotz diesem Zwischenfall verlief die OP gut. Es wurde eine Hammerkopffixation und eine Otosklerose festgestellt und eine Stapesplastik durchgeführt. Nach einer Woche konnte ich das Krankenhaus verlassen, leider hatte meine Ärztin Urlaub und ich musste 1h zur Vertretung fahren, auf der Fahrt fing das Ohr an zu bluten. Die Ärztin konnte aber nichts feststellen und auch die anschließenden Hörtests waren sehr gut, die OP sah aus wie ein Erfolg. Das einzige was mich immer beeinträchtigte war Schwindel, sowohl wenn ich im Auto saß und fuhr als auch wenn jemand eine Tür zu einem Raum schloß und beim Drucktest am Ohr auch. Ich redete auf meine HNO Ärztin ein, die mich nicht ernst nahm. Nach langem reden schmiss sie mir eine Überweisung zum Chefarzt in St. Georg hin. Also fuhr ich wieder dort hin und er vermutete, dass das Implantat zu lang ist.

Also wurde ich im Sommer 2014 wieder operiert, es wurde festgestellt dass das Implantat zu lang und verrutscht war und das Trommelfell nach innen gezogen wurde.

Seitdem gehe ich jährlich zur Kontrolle zur HNO Ärztin, die einen Hörtest macht und eben das Ohr kontrolliert. Laut ihr sieht immer alles super aus und alle Beschwerden (bspw. immernoch Schwindel beim Drucktest) seien normal.

Mich belasten diese OPs sehr. Die Operationen an sich habe ich gut überstanden, mit den Umständen komme ich aber nur schlecht zurecht. Ich könnte mir z. B. nie vorstellen in ein Flugzeug zu steigen, weil ich panische Angst davor habe was dann passieren könnte. Eine Gondelfahrt im Sommerurlaub 2015 wurde von lautem Knallen im Ohr begleitet und versetzte mich so in Panik, das ich den Berg auf dem Rückweg lieber zu Fuß in einer zweistündigen Wanderung verließ. Wasser hat das Ohr seit der OP 2013 nicht gesehen, laut meiner Ärztin wäre Schwindel beim Eintreten von Wasser möglich und ich habe zu große Angst davor, als das ich es versuchen würde.

Mit all dem kann ich normalerweise leben. Es belastet mich manchmal, aber nicht ständig. In den letzten 1 1/2 Jahren war alles okay, nicht perfekt, aber ich konnte damit leben.

Seit letztem Montag habe ich ein knistern in dem operierten Ohr. Wenn ich Auto fahre und über Unebenheiten fahre, wenn ich rede oder wenn laute Geräusche an mein Ohr kommen. Zusätzlich merke ich bei lauten Geräuschen (z. B. Braten in einer Pfanne oder wenn der Wasserhahn offen ist, manchmal auch beim Radio), dass das Ohr abwechselnd laut/leise wird.
Als wäre das noch nicht gruselig, pocht mein rechtes Ohr seit Neuestem gelegentlich. "Normal" habe ich ein Rauschen im linken und ein hoher Ton im rechten Ohr, diese anderen Geräusche sind neu.

Ich war letzte Woche zweimal in der Notaufnahme, es wurde ein Hörtest gemacht der normal aussah und die Ärzte konnten nichts feststellen. Ich wurde zur weiteren Behandlung zu meiner HNO Ärztin geschickt, die allerdings mal wieder keine Lust hat und denkt ich simuliere, mich nicht drannimmt und übernächste Woche in den Urlaub fährt. Ich habe bereits versucht, den HNO Arzt zu wechseln, bekomme aber überall nur die Antwort ich dürfte den Arzt nicht Landkreisübergreifend wechseln und sie würden mich nicht annehmen.
Gestern habe ich auf eine Überweisung zum Chefarzt in St. Georg gedrängt, da ich mir nicht zu helfen wusste wenn sie mich nichtmal drannimmt. Natürlich habe ich erst am 11. Juli einen Termin erhalten.

Ich bin seit einer Woche krankgeschrieben und nehme mittlerweile Medikamente, damit ich Nachts schlafen kann. Bei jedem Knistern gerate ich in Panik und denke, es wird schlimmer. Ich weiß nicht, wie ich die kommenden Wochen überstehen soll und frage mich, was ich noch tun kann. Kann ein Implantat sich nach zwei Jahren, in denen alles gut war, einfach lösen?

Ich weiß nicht, ob mir hier jemand weiterhelfen kann. Es würde mir aber sicher helfen mich auszutauschen und ich hoffe ein paar Gesprächspartner zu finden, die mir zeigen dass das alles auch irgendwann mal zur Normalität übergehen kann.
Thinkvision
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#2

Beitrag von Thinkvision »

Hallo Emm,

bis zum 11.07 ist es ja nicht mehr so lang. Versuch dich doch mal etwas zu entspannen, evtl. mit ruhiger Musik oder so, das wäre das erste was du machen könntest um die Zeit bis dahin angenehmer vergehen zu lassen. Du scheinst ja total unter Strom zu sein deswegen.

Bzgl. des Implantats, so habe ich hier schon einmal zufälligerweise einen Beitrag gelesen, wühle dich doch mal durch die Suche.

Ich denke nicht das es jetzt schlimmer werden kann, versuch einfach mal runter zu kommen, das wird schon.

Beste Grüße
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#3

Beitrag von Emm »

Hallo,

habe jetzt einige Beiträge gelesen. Glaube das hat aber das Gegenteil von Beruhigung gebracht. Für mein Implantat (kein CI) habe ich noch keinen passenden Beitrag gefunden.

Ja, das stimmt, im Moment komme ich kaum zur Ruhe, bin permanent aufgelöst und schlafe wie gesagt nicht ohne Medikamente. Ich bewundere alle die hier schreiben und so normal mit der Krankheit umgehen. Für mich ist es leider eine riesige Einschränkung und hat mir viel meiner Lebensqualität und -Lust genommen.
Gast

Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#4

Beitrag von Gast »

Hallo Emm
ich habe einige Fragen, möglicherweise sind sie dir hilfreich.
ich habe lange überlegt mich hier anzumelden und habe es nicht getan. Irgendwie hatte ich immer Angst, dass ich hier nochmehr lese was mir Angst macht. Im Moment mache ich mir aber selbst genug Angst und so habe ich mich endlich hier angemeldet.
Was dachtest du, könntest du hier im Forum lesen was dir noch mehr Angst machen würde und mit was machst du dir denn im Moment selber Angst?
Die Operationen an sich habe ich gut überstanden, mit den Umständen komme ich aber nur schlecht zurecht. Ich könnte mir z. B. nie vorstellen in ein Flugzeug zu steigen, weil ich panische Angst davor habe was dann passieren könnte. Eine Gondelfahrt im Sommerurlaub 2015 wurde von lautem Knallen im Ohr begleitet und versetzte mich so in Panik, das ich den Berg auf dem Rückweg lieber zu Fuß in einer zweistündigen Wanderung verließ. Wasser hat das Ohr seit der OP 2013 nicht gesehen, laut meiner Ärztin wäre Schwindel beim Eintreten von Wasser möglich und ich habe zu große Angst davor, als das ich es versuchen würde.
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]

Sind es die "physischen" Umstände die dich belasten oder sind es Vorstellungen/Gedanken darüber, welche dich in Angst versetzen?
Ich wurde zur weiteren Behandlung zu meiner HNO Ärztin geschickt, die allerdings mal wieder keine Lust hat und denkt ich simuliere, mich nicht drannimmt und übernächste Woche in den Urlaub fährt.
Wenn du deine Worte liest und sie glaubst, denkst du, dass es Sinn macht sich nochmals bei ihr zu melden?
Ich habe bereits versucht, den HNO Arzt zu wechseln, bekomme aber überall nur die Antwort ich dürfte den Arzt nicht Landkreisübergreifend wechseln und sie würden mich nicht annehmen.
Was meinst du mit überall? Lass dich z.B vom Chefarzt in St. Georgen an jemand anderen Überweisen.
Gestern habe ich auf eine Überweisung zum Chefarzt in St. Georg gedrängt, da ich mir nicht zu helfen wusste wenn sie mich nichtmal drannimmt. Natürlich habe ich erst am 11. Juli einen Termin erhalten.
Was meinst du mit natürlich?

Deine Überlegungen würden mich interessieren.

Freundliche Grüsse
Leo Leichtle
Syrinx
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#5

Beitrag von Syrinx »

Hallo Emm,
das klingt sicher etwas platt. Aber du tust dir grad keinen Gefallen mit Panikmache, eher im Gegenteil und für mich kommt es so rüber, als wärst du schon länger unter Strom, vielleicht typbedingt? Also nur mal mein Eindruck...

Deine Ohren und du scheinen Ruhe zu brauchen und Schlafmittel (verschreibungspflichtig?) sind auch dauerhaft keine richtig gute Idee. Da gäbe es in der Apotheke beruhigende Hopfentee(-Mischungen) und/oder homöopathische Komplexmittel, die nicht süchtig machen und deren Dosis nicht ständig erhöht werden muss wie bei den herkömmlichen Schlafmitteln.
Schon früher haben du und deine Eltern es mit Verdrängung versucht und nun lässt es sich nicht verdrängen. Genieß doch einfach mal die Pause, die die Krankschreibung dir gewährt und versuche nichts zu tun oder nur Dinge, die dich erfahrungsgemäß erfreuen oder entspannen. Schließlich hast du schon einen KH-Termin. Das ist doch eine positive Sache, ein Ziel, und die werden dir auf jeden Fall helfen wollen, was du deiner HNOÄrztin ja nicht abnimmst.
Suche dir bitte auch psychologische Hilfestellung. Was du beschrieben hast sind Panikattacken, die dich in deiner Lebensqualität einschränken (2 Std. Fußweg statt Gondel) und durchaus rechtfertigen, dass du dir auch psychologische Unterstützung suchst, um den Krankheitsverlauf, der so traumatisch in dir nachklingt, zu besprechen oder dich darüber auszusprechen, dass du dich nicht ernstgenommen fühlst.
Aus deiner Sicht kritische Situationen (Gondelfahrt) zu meiden, dafür Alternativen zu finden, erzeugt zusätzlich Stress, was irgendwann sonst zum Teufelskreis mutieren könnte.

Alles Gute von mir
Syrinx
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#6

Beitrag von Emm »

Hallo Leo,

danke für Ihre Antwort! Anbei meine Gedanken dazu.
Gast hat geschrieben:Was dachtest du, könntest du hier im Forum lesen was dir noch mehr Angst machen würde und mit was machst du dir denn im Moment selber Angst
Bevor ich die beiden OPs hatte, wollte ich keine schlechten Erfahrungsberichte lesen. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich dann noch mehr verrückt machen würde und noch mehr Angst davor hätte. Jetzt baut es mich auch nicht gerade auf zu lesen, dass Menschen teilweise 8 Mal operiert werden müssen. Allgemein halte ich meist nichts davon, sein Problem zu googeln. Irgendwie sollte das doch immer der Arzt alles wissen. Nur wenn man einige Male behandelt wird und nichts besser wird, macht man sich doch Gedanken und sucht nach Antworten.
Sind es die "physischen" Umstände die dich belasten oder sind es Vorstellungen/Gedanken darüber, welche dich in Angst versetzen?
Vor allem macht mir Angst, nicht zu wissen was los ist und das man keine Hilfe bekommt. Wie beispielsweise jetzt - ich habe ein konkretes Problem - Geräusche und laut/leise hören - und mich nimmt einfach kein HNO an! Sie sagen alle ich soll zu dem Arzt gehen, der mich operiert hat. Und bei dem bekomme ich erst in einem Monat einen Termin. Ich fühle mich einfach im Stich gelassen, mir würde es besser gehen wenn einfach mal jemand sagt "es könnte das und das sein". Und fertig.
Wenn du deine Worte liest und sie glaubst, denkst du, dass es Sinn macht sich nochmals bei ihr zu melden?
Natürlich nicht. Wie ich aber auch geschrieben habe, kann ich den HNO nicht wechseln. Ich finde einfach keinen, der mich annimmt. Überall werde ich mit der Aussage abgelehnt, dass sie keine Patienten annehmen die bereits in Behandlung sind. Ich suche bereits seit sehr langer Zeit einen anderen HNO. Irgendeinen brauche ich ja aber, also muss ich immer wieder zu ihr solange ich keine Alternative finde.
Was meinst du mit überall? Lass dich z.B vom Chefarzt in St. Georgen an jemand anderen Überweisen.
Mit überall meine ich, dass es hier (sehr ländliche Gegend) keinen Arzt gibt, der mich annimmt. Begründung siehe oben. Das mit der Überweisung könnte ich nochmal probieren. Weisst du, ob man sich zB auch bei der Krankenkasse über den Arzt beschweren könnte und auf einen Wechsel drängen?
Was meinst du mit natürlich?
Wie gesagt, ich habe das Gefühl dass ich einfach nirgends drankomme. Und wenn mich dann jemand drannehmen will wird es erst in einem Monat. Facharzttermine bekommt man nie umgehend (laut meiner Erfahrung).

Gruß,
Emm
Zuletzt geändert von Emm am 16. Jun 2016, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#7

Beitrag von Emm »

Hallo Syrinx,

danke für deine Antwort. Ja, mich schränkt das Alles definitiv in meiner Lebensqualität ein und ich denke auch, dass diese Angst typbedingt ist. Ich kann absolut nicht gut mit dieser Krankheit umgehen und ich bewundere jeden hier, der so normal darüber schreibt.

Ich glaube du hast mit allem Recht und danke dir für den Anstoß mit der psychologischen Hilfe.

Liebe Grüße,
Emm
Zuletzt geändert von Emm am 16. Jun 2016, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#8

Beitrag von Gast »

Hallo Emm

vielen Dank für deine Antworten.
mir würde es besser gehen wenn einfach mal jemand sagt "es könnte das und das sein".
Das kann ich verstehen, aber ob dir das jemand wirklich sagen kann, weiss ich nicht. Was aber ein guter Arzt ausmacht ist, dass er mit dir über mögliche nächste Schritte spricht, in Bezug deiner Ohren aber auch deiner Ängste.
Weisst du, ob man sich zB auch bei der Krankenkasse über den Arzt beschweren könnte und auf einen Wechsel drängen?
können tust du schon, aber es ist wenig hilfreich. Ich würde ihnen und auch dem Chefarzt aus St. Georgen sagen, dass ihr euch einfach nicht versteht und das du wechseln möchtest. Das ist völlig normal, nicht für alle Menschen ist der gleiche Arzt passend.

Freundliche Grüsse
Leo Leichtle
Zuletzt geändert von Gast am 16. Jun 2016, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
Franki
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#9

Beitrag von Franki »

Hallo Emm , erstmal herzlich willkommen hier. Ich bin selbst auch von Otosklerose betroffen und bei einem Ohr wurde eine Stapesplastik durchgeführt.
Ich kann Dich zunäxhst einmal beruhigen : sicher ist es alles andere als gut gelaufen, dass das Implantat nicht gut gesessen hat, zu lang war und daher noch einmal operiert werden musste. Aber - da es nun sitzt - versuche Dein Leben nicht durch as Implantat bestimmen zu lassen. Du kannst ganz normal leben - mein Stapesimplantat macht alles mit schwimmen, fliegen, war mit auf Kreuzfahrt... Tiefseetauchen solltest Du meiden ;) aber sonst gibt es da wirklich wenig Einschränkungen.

Ich habe den Eindruck dass Dich das sehr belastet, einen Fremdkörper im Ohr zu haben. Mehr, als der Eingriff an sich wie auch das schlechte hören. Was Du mal überlegen solltest, eine Reha zu beantragen. Dort hast Du Zeit, einmal zur Ruhe zu kommen und das alles zu verarbeiten.
Das ist erst einmal das Wichtigste für Dich. Auch Treffen v Schwerhörigengruppen kann ich nur empfehlen. Der Austausch mit anderen Betroffenen auch vor Ort im Umkreis ist unerlässlich.

Hinsichtlich der Hörprobleme : was genau meinst Du mit laut/ leise hören etc was Probleme verursacht ? Wurde Dir denn gesagt ob die Otodklerose bereits auf die Cochlea (Hörschnecke) übergegriffen hat?
Es ist leider nicht leicht gute Ärzte zu finden die sich damut gut auskennen und auch den Patienten gut beraten... Kleiner Tip: ich bin mit meinen Untersuchungsergebnissen zur Besprechung auch bei mir in die Klinik in die Privatsprechstunde und habe mich beraten lassen. Das Geld hat sich ausgezahlt :)

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei! Vg
Zuletzt geändert von Franki am 16. Jun 2016, 20:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Wallaby
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#10

Beitrag von Wallaby »

Hallo Emm,

Willkommen hier im Forum.

Zu Frankis Hinweis bzgl. Reha sehe ich ebenso, allerdings ist eher die Frage, ob es um eine Medizinische oder "Soziale" Reha handeln sollte.

Das sogenannte "soziale" Reha handelt hierbei eher um das Rehazentrum in Rendsburg. Dort wird vermittelt wie man mit Hörschädigung umgehen kann, Verhaltenstraining, Absehtraining, Rechte/Pflichten für Hörgeschädigte etc.

Die medizinische Reha wo man mit Psychologische Behandlung, Entspannungstraining, Audiotherapie und auch Fragen zu Deine Lauschern in medizinischer Hinsicht, kann man zb. in Kaiserbergklinik Bad Nauheim, Klinik am Burggraben Bad Salzuflen, Bosenbergklinik, St. Wendel, Rothaarklinik Bad Berleburg und Klinik am Stiftsberg in Bad Grönenbach die entsprechende Therapien bekommen. In diese Kliniken gibt eine Hörgeschädigte Abteilung und einige Mitarbeiten sind selbst Hörgeschädigt.
Hier kannst Du ggf. zur Ruhe kommen etc.

Du kannst entsprechende Klinik im Internet ergoogeln und persönlich anfragen - auch um Hilfe bzgl. Antrages bitten. Auf sind auf die angegebene Rehakliniken HP Flyers hinterlegt!
Falls Du bzgl. Reha was wissen möchtest oder auch wie man Antrag stellt oder HP bzgl. Flyer nicht findest melde Dich einfach hier oder per PN!

Alles Gute und auch wenn nicht einfach fällt, geniesse die Auszeiten um zur Ruhe zu kommen

Gruß
Wallaby
Zuletzt geändert von Wallaby am 16. Jun 2016, 20:28, insgesamt 2-mal geändert.
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#11

Beitrag von Emm »

Hallo Franki,

vielen lieben Dank für deine Antwort! Es freut mich zu hören, dass die OP auch super verlaufen kann und man sich nicht dadurch einschränken lassen muss!

Bezüglich der Hörschnecke weiß ich nichts, mir wurde nur mitgeteilt dass es eine Hammerkopffixation (vermutlich angeboren) und eine beginnende Otosklerose (deshalb die Stapesplastik) war.

Die Privatsprechstunde macht bei uns ebenfalls der Chefarzt, wenn ich aber eine Überweisung vom HNO habe muss ich diese nicht selbst zahlen. Ich vertraue diesem Arzt eigentlich sehr, er ist sehr erfahren und gibt mir Sicherheit. Wenn jetzt nochmal was an dem Ohr wäre, weiß ich aber nicht ob ich das noch so sehen würde.

Die Idee mit der Reha ist gut, da muss ich mich mal informieren wo ich diese beantragen kann.

Mit dem laut/leise hören meine ich, dass es eben schwankt. ZB wenn ich den Wasserhahn aufdrehe, wird das Geräusch was ich höre auf dem linken Ohr nach einer Weile plötzlich lauter oder schwankt eben so, als ob es immer wieder lauter/leiser wird.

Hast du auch keine Probleme mit dem Druck? Ich empfinde zB Berge schon als unangenehm und merke da doch sehr deutlich, dass das Ohr operiert ist. Dabei habe ich dann auch immer Angst, dass etwas kaputtgehen könnte.

Danke für deine Antwort!
Gruß,
Emm
Zuletzt geändert von Emm am 16. Jun 2016, 21:20, insgesamt 3-mal geändert.
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#12

Beitrag von Emm »

Hallo Wallaby,

wenn der Besuch beim Arzt im Juli so ausfällt, dass ich nicht erneut operiert werden muss, werde ich definitiv eine solche Reha beantragen. Ich komme dann gern auf dein Angebot der Hilfe zurück. Vielen Dank für den Hinweis!

Gruß,
Emm
Franki
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#13

Beitrag von Franki »

Hallo Emm, ah ok dann vestehe ich was Du meinst mit dem laut-leise hören....

Nein mit dem Druck habe ich keine Probleme. Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch zweimal an der Nase operiert wurde, da hierdurch die Belüftung beeinträchtigt war. Das war das grosse Peoblem. Probiere ggfls mal über eine Woche abschwellende Nasentropfen . Wenn es dann mit dem Druck besser wird sollte mal die Nase angeschaut werden.

GlG !!
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Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#14

Beitrag von Emm »

Hallo Franki,

das klingt interessant. Die Nase hat noch niemand angeschaut, wie gesagt findet mein Arzt immer alles super normal was ich so beschreibe und macht sich da keinen Kopf drüber. Die Sache mit den Nasentropfen spreche ich heute mal beim Hausarzt an.

Was genau haben sie da an der Nase operiert und erst nachdem du am Ohr operiert wurdest oder davor?

Liebe Grüße,
Emm
Wallaby
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#15

Beitrag von Wallaby »

Hallo Emm,

bist Du berufstätig und wenn ja seit wann? Falls Du noch keine 15 Jahre hast sollte Krankenkasse für Rehaantrag zuständig sein ansonsten die Rentenversicherung!

Gruß
Wallaby
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#16

Beitrag von Emm »

Wallaby hat geschrieben:Hallo Emm,

bist Du berufstätig und wenn ja seit wann? Falls Du noch keine 15 Jahre hast sollte Krankenkasse für Rehaantrag zuständig sein ansonsten die Rentenversicherung!

Gruß
Wallaby
Hallo Wallaby,
ich bin erst 2 Jahre in einer festen Anstellung. Also ist es wohl die Krankenkasse.
Ich habe jetzt mit der Hausärztin verabredet, dass wir nach dem Termin beim Chefarzt ergründen wie wir weiter verfahren (psychologische Hilfe, Reha, etc.)

Danke dir!
Emm.
Syrinx
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#17

Beitrag von Syrinx »

Hallo Emm,
das liest sich schon viel positiver und ich freue mich für Dich, dass Du Dir auch psychologisch helfen lassen würdest und jemanden an Deiner Seite hast.
L.G.
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
pascal2
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#18

Beitrag von pascal2 »

Sehr viel hilft die psychotherapeutische Behandlung.
Ein guter Psychotherapeut ist da sehr zu empfehlen, da bin ich ebenso bis heute in Behandlung.

Ansonsten: Das habe ich alles schon hinter mir.
Habe beidseitig Otosklerose.
Das was du gerade da bei unterschiedlichen Situationen hörst, das gab es bei mir auch.
Springe mal hoch und lausche was du hörst, wenn du auf dem Boden wieder auf kommst.
Ja, das ist dann die Stapesplastik.
Die ist nicht mehr am korrekten Platz.
Bei mir waren es meist Verwachsungen, die das verursachten, die Stränge ziehen dann die Plastik ins Mittelohr.
Ganz dumme Sache, eine OP ist dann fällig.
Bei mir waren das meist Abstände von ca. 2 Jahre, bis es wieder so weit war.
8 mal lag ich mit beiden Ohren unterm Messer.
Lass es zukünftig in Vollnarkose machen, denn mein erstes mal, bei örtlicher Betäubung, das war ein traumatisches Erlebnis.
Lass dich unbedingt psychotherapeutisch begleiten, denn wir progrediente Otosklerosepatienten machen da ordentlich was mit.
Kopf hoch, du wirst nicht taub, es gibt noch Möglichkeiten.
Du hast freie Arztwahl, will der eine HNO nicht wie du willst, meist haben die einfach keine Ahnung, geh zum nächsten usw.
Bleib so lange wie möglich Zuhause, du hast mit den OtoOhren genug am Bein.
Stress ist das schlimmste dem du dich zusätzlich noch aussetzen kannst.

Alles Gute !

Noch was, falls der praktische Arzt wegen der Krankschreibung rumzickt, lass dir vom Psychotherapeuten ein Schreiben mitgeben, daß du umgehend bis auf weiteres krank geschrieben werden mußt.
Hab ich auch schon gemacht.
Lass dich nicht unterkriegen, wachse an der Herausforderung der Otosklerose.
Zuletzt geändert von pascal2 am 17. Jun 2016, 14:25, insgesamt 2-mal geändert.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#19

Beitrag von Emm »

Hallo Pascal,

vielen Dank für deine Nachricht. Ich habe von dir bereits in anderen Foren gelesen und mache mir seitdem noch mehr Sorgen. Ehrlich gesagt ist das der Grund, wieso ich mich noch weiter krankschreiben lassen habe. Bist du dann immer umgehend beim Arzt drangekommen oder musstest du auch so lange auf einen Termin warten? Und kann da noch was passieren oder liegt die halt jetzt einfach falsch und macht nichts außer diese Geräusche?

Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass es bei mir nicht so ist wie bei dir, weil ich kein CI habe sondern nur ein Titan/Teflon Implantat. Ich höre auch nichts klappern oder sonstige Geräusche, wenn ich hoch und runter springe.

Wie kann es passieren, dass das immer wieder verrutscht? Und ist es bei dir nun richtig und bleibt auch da, wo es soll?

Bereits die zweite OP habe ich in Vollnarkose machen lassen, ich würde das nie wieder Teilnarkotisiert machen lassen, ich habe noch heute ein Trauma davon.

Ich habe ehrlich gesagt mehr Angst davor, alle 2 Jahre operiert werden zu müssen, als davor taub zu sein. Ich habe mein halbes Leben lang nur ca. 20% auf dem einen Ohr gehört und kam damit gut zurecht. Angst habe ich erst, seit ich mich operieren lassen habe.

Ich bin jetzt bis zu dem Arzttermin krankgeschrieben. Ich mache mir etwas Sorgen um das Krankengeld, denn wenn wirklich erneut operiert werden muss, werde ich noch länger krank sein. Ich kann es allerdings jetzt leider nicht ändern und bin froh über alle Hilfe, die ich von meinen Mitmenschen bekomme.

Danke dennoch für deine Nachricht.
Liebe Grüße,
Emm
Zuletzt geändert von Emm am 17. Jun 2016, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#20

Beitrag von fast-foot »

Hallo Emm,

hier noch die eine oder andere Ueberlegung:
Emm hat geschrieben:Ich könnte mir z. B. nie vorstellen in ein Flugzeug zu steigen, weil ich panische Angst davor habe was dann passieren könnte. Eine Gondelfahrt im Sommerurlaub 2015 wurde von lautem Knallen im Ohr begleitet und versetzte mich so in Panik, das ich den Berg auf dem Rückweg lieber zu Fuß in einer zweistündigen Wanderung verließ.
Kannst Du den Druckausgleich durchführen? Es könnte damit zusammen hängen, dass das Implantat durch die Druckdifferenzen oder beim Druckausgleich erneut verrutscht ist.
Emm hat geschrieben:Wie kann es passieren, dass das immer wieder verrutscht?
Nun, eine Mittelohrprothese wird auf der einen Seite (bspw. beim ovalen Fenster) gar nicht "richtig" fixiert, sondern nur fest geklemmt.
Emm hat geschrieben:Ich habe ehrlich gesagt mehr Angst davor, alle 2 Jahre operiert werden zu müssen, als davor taub zu sein.
Eine Otosklerose kann auch konservativ behandelt werden, bspw. mittels Hörgeräten. Bisher war keine Operation wirklich erforderlich gewesen.

Wie es in Bezug auf die momentane Situation aussieht, kann ich nicht sagen. Nur so viel: wenn das Implantat ohne Komplikationen entfernt wurde, wird danach keine Operation mehr erforderlich sein (natürlich kommen je nach Ausgangslage verschiedene operative Eingriffe in Frage - eine Notwendigkeit wird jedoch nicht gegeben sein).
Emm hat geschrieben:Zusätzlich merke ich bei lauten Geräuschen (z. B. Braten in einer Pfanne oder wenn der Wasserhahn offen ist, manchmal auch beim Radio), dass das Ohr abwechselnd laut/leise wird.
Ich vermute, dass ein "Problem" mit den Regelkreisen im Hirnstamm vorliegt. Es existieren verschiedene Mechanismen, welche auf Grund von erhaltenen Inputs (letztlich Geräuschen, welche in elektrische Signale umgewandelt und zunächst im Hirnstamm weiter verarbeitet werden) die Arbeit von an der Verarbeitung beteiligten Komponenten steuern. So können (als einfaches Beispiel) die OHCs im Innenohr dazu veranlasst werden, auf spezifische Muster zu fokussieren (durch verstärken der Aktivität der für den entsprechenden Frequenzbereich zuständigen OHCs), was Du als Regelmechanisms bewusst wahr nehmen kannst - was möglicherweise, weil Du mit starken Angstgefühlen angespannt darauf achtest, seltsame Effekte hervor rufen könnte (das Regulieren an und für sich ist nichts Aussergewöhnliches) - bspw. könnte das Geräusch als zu laut beurteilt werden, worauf eine aktive Dämpfung bei den OHCs provoziert wird. Da Du nun (möglicherweise mit panischer Angst) dies bemerkst, wird von einem anderen Zentrum (bspw. der Amygdala) "Gegensteuer gegeben, da Alarm geschlagen wird und gehorcht werden muss, in welcher Richtung die Gefahr lauert". Der andere Regelkreis in der Hörbahn "findet jedoch wiederum, dass das Geräusch eh schon zu sehr verstärkt wird und regelt es wieder herunter, was sich wiederholt. Dies ist nur ein einfacher, exemplarischer Erklärungsversuch für das, was sich vom Prinzip her gesehen abspielen könnte.

Das Knistern könnte von der Prothese her rühren.

Das Pochen wird natürlich durch das Blut versursacht, welches durch eine (entsprechend grosse, sich ausreichend nahe am Ohr befindende) Ader fliesst. Weshalb Du dies erst jetzt bemerkst, ist eine andere Frage ((nur) ein Punkt ist bspw., dass viele Geräusche durch das Hirn weg gefiltert werden und im Normalfalle gar nie wahr genommen werden).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 17. Jun 2016, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Franki
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Registriert: 7. Mai 2010, 15:19
15

Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#21

Beitrag von Franki »

Hallo Emm bei mir wurde in der 1. Nasen OP die Nasenscheidewand gerichtet und die Nasenmuscheln verkleinert. In dee zweiten OP mussten dann vor zwei Jahren nochmal die Nasenmuscheln verkleinert werden und vor allem Verwachsungen aus den Nebenhölen entfernt werden. Hatte bei mir auch jeweils nicht der behandelnde HNO festgestellt... aber nun ja....

Klar sprich das an - und ich freue mich sehr, dass Du nun wieklih positiver klingst :) VG !!
progredient ertaubt durch Otosklerose
Bilateral CI versorgt / Med El Concerto - Flex 28 / Opus 2 (Rechts : 06-2012; Links : 01-2013)
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#22

Beitrag von Emm »

Hallo fast-foot,

Danke für deine Antwort. Einige Fragen habe ich an dich:

1) Als Druckausgleich schlucke ich nur, was Anderes wurde mir nie gezeigt. Wenn die Prothese bei der Gondelfahrt verrutscht wäre, hätte ich doch aber eher was gemerkt und nicht erst ein Jahr später, oder?

2) Die Behandlung durch ein Hörgerät wurde damals vom Chefarzt nicht empfohlen, weil ich "noch so jung" wäre und doch was vom Leben haben wöllte. Aus heutiger Sicht hätte ich lieber das Hörgerät genommen.

3) Was meinst du damit, dass ich das Implantat entfernen lassen könnte? Einfach ganz rausnehmen und dann gibt es keine Probleme mehr (außer das ich links nichts mehr höre)?

4) Die Sache mit dem "nachregeln" klingt plausibel. Wobei ich mich dann fragen würde, wieso das Geräusch als zu laut eingestuft wird, dann müsste ich ja vor kurzem plötzlich an Hörleistung zugelegt haben.

5) Wieso sollte die Prothese knistern? Weil sie verrutscht ist?

6) Bei der Sache mit dem Pochen würde ich mich auch hier fragen, wieso das Hirn das sonst weggefiltert haben sollte und jetzt plötzlich nicht mehr.

Sorry wenn ich dich nicht richtig verstanden haben sollte.
Gruß,
Emm
Emm
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#23

Beitrag von Emm »

Hallo Franki,

in diese Richtung würde ich bisher garnicht untersucht. Wie hat man bei dir festgestellt, dass da was "faul" ist?

Gruß,
Emm
pascal2
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#24

Beitrag von pascal2 »

Hallo Emm
vielen Dank für deine Nachricht. Ich habe von dir bereits in anderen Foren gelesen und mache mir seitdem noch mehr Sorgen.
Nein, seh das positiv, wenn man sich Sorgen macht, geht man ein Problem proaktiv an, weil man das Schicksal abwenden will.
Also du machst das schon richtig, kümmere dich um dich.
Ehrlich gesagt ist das der Grund, wieso ich mich noch weiter krankschreiben lassen habe. Bist du dann immer umgehend beim Arzt drangekommen oder musstest du auch so lange auf einen Termin warten?
Also wenn ich beim HNO einen Termin abmache, dann ist das meist in der nächsten Woche.
Oder man geht hin und wartet bis man dran kommt, also erst, wenn mal ein Lücke ist oder die mit Termin abgearbeitet wurden.
Und kann da noch was passieren oder liegt die halt jetzt einfach falsch und macht nichts außer diese Geräusche?
Ich habe inzwischen beidseitig CIs und glaube, die Stapesplastiken sind noch auf beiden Seiten drin, die wurden nicht rausgeholt, also müssten sie inzwischen total verwachsen sein.
Ich kriege von denen nichts mehr mit, weil der normale Hörweg existiert bei mir nicht mehr.
Also macht es nichts, wenn die da drin rumliegen, denn ich höre mit den CI-Elektroden nur noch über die Innenohren und den Hörnerv.
Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass es bei mir nicht so ist wie bei dir, weil ich kein CI
habe sondern nur ein Titan/Teflon Implantat. Ich höre auch nichts klappern oder sonstige Geräusche, wenn ich hoch und runter springe.
Mach dich mal über CIs schlau, ich vermute, du hast da keine Ahnung davon, dann wirst du auch verstehen, daß du nicht taub werden wirst.
Wie kann es passieren, dass das immer wieder verrutscht? Und ist es bei dir nun richtig und bleibt auch da, wo es soll?
Frage erübrigt sich, siehe oben, ich brauche die Prothesen nicht mehr um zu hören.
Ich habe ehrlich gesagt mehr Angst davor, alle 2 Jahre operiert werden zu müssen, als davor taub zu sein. Ich habe mein halbes Leben lang nur ca. 20% auf dem einen Ohr gehört und kam damit gut zurecht. Angst habe ich erst, seit ich mich operieren lassen habe.
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher ob ich was überlesen habe ???
Wie sieht es bei dir denn mit der Hörgeräteversorgung aus ?
Das läuft normal parallel zu den OPs.
Bei mir wurde immer erst operiert, wenn ich mit Hörgerät nichts mehr hörte, aber die Messwerte des Innenohres noch ausreichend waren.
Erst als die Innenohren, also die Nervenzellen, Härchen zum grüßten Teil hinüber waren, gabs dann die CIs.
Ich bin jetzt bis zu dem Arzttermin krankgeschrieben. Ich mache mir etwas Sorgen um das Krankengeld, denn wenn wirklich erneut operiert werden muss, werde ich noch länger krank sein. Ich kann es allerdings jetzt leider nicht ändern und bin froh über alle Hilfe, die ich von meinen Mitmenschen bekomme.
Krankengeld gibts 1,5 Jahre, in dem Zeitraum schafft man sich Klarheit.
Pass halt auf, das es keine Unterbrechung gibt, immer mehrere Tage vorher beim Arzt sein, bevor die Frist ausläuft, Feiertage, Arzturlaub und Wochenenden nicht vergessen einzukalkulieren.
Mit der Kasse niemals telefonieren, auch nicht hin gehen, alles nur schriftlich machen.
Dann können sie dich nicht bequatschen und dir auch keine Fallen stellen, weil du Zeit zum nachdenken hast.

Sieh das als Herausforderung, das Leben ist Kampf, mit Otosklerose sowieso.
Kopf hoch, du kriegst das schon gebacken.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
fast-foot
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Re: Zwei Ohr OPs und immer noch keine Ruhe

#25

Beitrag von fast-foot »

Hallo Emm,
Emm hat geschrieben:1) Als Druckausgleich schlucke ich nur, was Anderes wurde mir nie gezeigt. Wenn die Prothese bei der Gondelfahrt verrutscht wäre, hätte ich doch aber eher was gemerkt und nicht erst ein Jahr später, oder?
Das weiss ich nicht. Vielleicht wurde es erst destabilisiert. Es handelt sich nur um eine mögliche Erklärung für einen Knall (eine mechanische Spannung löst sich, was Kräfte frei setzt, welche unter anderem in (akustische) Schwingungsenergie umgesetzt werden.
Emm hat geschrieben:2) Die Behandlung durch ein Hörgerät wurde damals vom Chefarzt nicht empfohlen, weil ich "noch so jung" wäre und doch was vom Leben haben wöllte. Aus heutiger Sicht hätte ich lieber das Hörgerät genommen.
Vor allem sollte die Klinik "etwas von Deinem Leben haben"...
Emm hat geschrieben:3) Was meinst du damit, dass ich das Implantat entfernen lassen könnte? Einfach ganz rausnehmen und dann gibt es keine Probleme mehr (außer das ich links nichts mehr höre)?
Das weiss ich nicht, da ich nicht weiss, woher genau Deine geschilderten Probleme rühren.
Die Vorstellung, dass viele Beschwerden auf das nicht richtig dimensionierte Implat zurück zu führen sind, halte ich jedoch zumindest nicht für abwegig.
Da Du laut Hörtest gut hören sollst, gehe ich davon aus, dass Du links auch ohne Implantat noch hören wirst.
Bspw. existieren als Versorgungsmöglichkeit eine CROS- (oder je nach Hörverlust auf der rechten Seite eine BICROS-) Versorgung, allenfalls auch einfach ein Luftleitungshörgerät, je nachdem sogar ein aktives Mittelohrimplantat, aber (laut Ergebnissen der Hörtests) kein CI.
Emm hat geschrieben:4) Die Sache mit dem "nachregeln" klingt plausibel. Wobei ich mich dann fragen würde, wieso das Geräusch als zu laut eingestuft wird, dann müsste ich ja vor kurzem plötzlich an Hörleistung zugelegt haben.
Nein, ich ging von der Annahme aus, dass es "schon immer" in einem Bereich lag, in welchem die OHCs im Innenohr "blockierend aktiv wurden". Neu wäre, dass ein weiterer Regelungsprozess in Erscheinung tritt, welcher dem bereits vorhandenen entgegen läuft.
Was wirklich abläuft, weiss ich natürlich nicht. Desalb schrieb ich vom Versuch einer Erklärung.
5) Wieso sollte die Prothese knistern? Weil sie verrutscht ist?
Es ist nicht unbedingt die Prothese, welche knistert. Sie könnte jedoch diese Geräusche verursachen (vielleicht durch permanente leichte Verschiebung (sie könnte haften, jedoch bei gewissen, durch Pegel bestimmter Höhe (oder andere mechanische Einwirkungen) sich dann doch ruckartig leicht verschieben, wobei sie (vorübergehend) wieder haften bleibt, durch die sich lösende Spannung jedoch Energie frei gesetzt wird, welche in Schwingungen und damit Schall umgewandelt wird, wobei sich der ganze Vorgang wiederholt (je nach Erschütterung kann auch wieder eine Position eingenommen werden, welche mehr Spannung erzeugt, welche dann "beim nächsten Ereignis" wieder abgebaut wird etc.).
Emm hat geschrieben:6) Bei der Sache mit dem Pochen würde ich mich auch hier fragen, wieso das Hirn das sonst weggefiltert haben sollte und jetzt plötzlich nicht mehr.
Wenn Du glaubst, dass sich ein Einbrecher im Keller befindet, hörst Du vermutlich auch mehr Geräusche als bisher (auch hier handelt es sich nur um den Versuch einer Erklärung).
Gewisse Geräusche werden zwar in der Regel permanent weg gefiltert. Das heisst jedoch nicht, dass sie nicht auch ins Bewusstsein gelangen können.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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