hallo Leute!
Ich wollte euch mal fragen, wie eure Erfahrungen mit den hörenden Fahrschule waren und warum eigentlich Schwerhörige immer länger mit den Fahrstunden als die Hörenden brauchen? Denn mein Vater glaubt das nicht und meckert ständig rum, dass ich so lang brauche, aber ich habe bei schwerhörigen Leuten umgefragt, bei denen gings auch nicht anders. Wie kann ich ihn überzeugen, dass das aber so ist, vielleicht gibts Site im Internet, die ihr mir geben könnt. Habt ihr auch viele Stunden gebraucht? Also, über Beiträge würd ich mich freuen. 
Bis dann, Gruss Anna
			
			
									
						Fahrschule
Re: Fahrschule
Hallo Anna, 
es klingt vielleicht hart für Dich, aber ich bin davon überzeugt, dass Dein Vater schon Recht hat: Schwerhörige brauchen nicht länger als Hörende, um Auto fahren zu lernen.
Warum sollten SH länger brauchen? Sie sind doch nicht ungeschickter / dümmer / doofer als Hörende auch. Der eine braucht länger, der andere hats sofort kapiert - das ist doch völlig unabhängig vom Hörenkönnen.
Wenn das vom Hörenkönnen abhängig wäre, dann dürften Sh und Gehörlose nie den Führerschein machen.
Vielleicht verstehst Du Deinen Fahrlehrer schlechter? Dann solltet Ihr Zeichen vereinbaren für "Geradeaus weiterfahren" - "zweite Straße rechts einbiegen" - "halt" - "langsamer fahren" etc. - das hat meine Fahrlehrerin echt super umgesetzt, obwohl sie sonst nur Hörende unterrichtete.
Oder vielleicht gehörst Du einfach zu den Leuten, die schlicht und einfach länger brauchen, um ein Gefühl fürs Autofahren zu bekommen. Das hat dann aber nix mit deiner Schwerhörigkeit zu tun!
Maike
			
			
									
						es klingt vielleicht hart für Dich, aber ich bin davon überzeugt, dass Dein Vater schon Recht hat: Schwerhörige brauchen nicht länger als Hörende, um Auto fahren zu lernen.
Warum sollten SH länger brauchen? Sie sind doch nicht ungeschickter / dümmer / doofer als Hörende auch. Der eine braucht länger, der andere hats sofort kapiert - das ist doch völlig unabhängig vom Hörenkönnen.
Wenn das vom Hörenkönnen abhängig wäre, dann dürften Sh und Gehörlose nie den Führerschein machen.
Vielleicht verstehst Du Deinen Fahrlehrer schlechter? Dann solltet Ihr Zeichen vereinbaren für "Geradeaus weiterfahren" - "zweite Straße rechts einbiegen" - "halt" - "langsamer fahren" etc. - das hat meine Fahrlehrerin echt super umgesetzt, obwohl sie sonst nur Hörende unterrichtete.
Oder vielleicht gehörst Du einfach zu den Leuten, die schlicht und einfach länger brauchen, um ein Gefühl fürs Autofahren zu bekommen. Das hat dann aber nix mit deiner Schwerhörigkeit zu tun!
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
			
						Re: Fahrschule
P.S.: Falls Du Deinen Fahrlehrer tatsächlich schlehter verstehst, gäbe es auch noch die Möglichkeit, ihm eine Mikroportanlage umzuhängen - dann hörst Du ihn im Störlärm viel besser und deutlicher.
			
			
									
						von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
			
						Re: Fahrschule
Ich denke schon, dass es was mit der Schwerhörigkeit zu tun hat. Sie sind nicht blöd, das weiss ich , aber da spielt die Schwerhörigkeit auch eine gewisse Rolle. Zum Beispiel spielt der Gleichgewichtssinn da eine Rolle, bei einem gesunden Mensch ist der ungestört, aber bei manchen Schwerhörigen gibts da Probleme. Je nach dem ist der bei einem mehr ausgeprägt als bei den anderen. Es gibt auch paar Gehörlosen, die aufgrund der Störung im Gleichgewichtssinn nicht Fahrrad fahren können. Bei mir ziehts beim Autofahren immer leicht nach links, bei den meisten ist es aber nach rechts. Und in allen Schulen oder Berufen bekommen die Schwerhörigen immer Zeitverlängerung, egal ob es bei Prüfungen oder sonstwas ist. Mit der Begründung, dass sie länger brauchen, bis sie die gewissen Infos im Kopf gespeichert haben, das ist wissenschaftlich bewiesen.
Aber danke für deinen Eintrag.
Gruss Anna
			
			
									
						Aber danke für deinen Eintrag.
Gruss Anna
Re: Fahrschule
Hallo Anna, 
wenn Du Gleichgewichtsprobleme hast, die mit der Schwerhörigkeit zusammen hängen, und Du sie beim Autofahren (wie auch beim Fahrradfahren) spürst, dann kann ich mir schon vorstellen, dass Du mehr Zeit zum Üben brauchst als andere Hörende oder auch Schwerhörige ohne Gl-gew-probleme. Dann aber müsste Dein Vater auch wissen, dass Du Gl-gewichtsprobleme hast und dann Verständnis haben dafür, dass Du mehr Stunden brauchst.
Dennoch brauchen Sh und Gl, die KEINE Gl-gewichtsprobleme haben, NICHT länger oder auch kürzer als Hörende. Da ist es einfach individuell verschieden, der eine braucht länger, der andere weniger lang. hat nix zu tun mir der Hörbehinderung, wenn das Gl-gew-organ in ordnung ist und auch das Verstehen klappt.
Wegen sonstiger Prüfungen: Da ist es unterschiedlich. Ich habe z.B. aus taktischen Gründen am Ende meines Studiums KEINE Prüfungszeitverlängerung beantragt, weder für die mündlichen noch für die schriftlichen Prüfungen. Und ich glaube auch nicht, dass ich auf Grund meiner Gl-keit länger gebraucht hätte als Hörende, irgendwelche Sachverhalte zu kapieren. Zudem habe ich keine Probleme mit der Deutschen Sprache. - Dennoch: Die Prüfungszeitverlängerung ist bei Leuten, die auf Grund der Hörbehinderung Schwierigkeiten haben z.B. mit Deutsch, sehr sinnvoll und auch gerecht u daher notwendig.
Grüßle
maike
			
			
									
						wenn Du Gleichgewichtsprobleme hast, die mit der Schwerhörigkeit zusammen hängen, und Du sie beim Autofahren (wie auch beim Fahrradfahren) spürst, dann kann ich mir schon vorstellen, dass Du mehr Zeit zum Üben brauchst als andere Hörende oder auch Schwerhörige ohne Gl-gew-probleme. Dann aber müsste Dein Vater auch wissen, dass Du Gl-gewichtsprobleme hast und dann Verständnis haben dafür, dass Du mehr Stunden brauchst.
Dennoch brauchen Sh und Gl, die KEINE Gl-gewichtsprobleme haben, NICHT länger oder auch kürzer als Hörende. Da ist es einfach individuell verschieden, der eine braucht länger, der andere weniger lang. hat nix zu tun mir der Hörbehinderung, wenn das Gl-gew-organ in ordnung ist und auch das Verstehen klappt.
Wegen sonstiger Prüfungen: Da ist es unterschiedlich. Ich habe z.B. aus taktischen Gründen am Ende meines Studiums KEINE Prüfungszeitverlängerung beantragt, weder für die mündlichen noch für die schriftlichen Prüfungen. Und ich glaube auch nicht, dass ich auf Grund meiner Gl-keit länger gebraucht hätte als Hörende, irgendwelche Sachverhalte zu kapieren. Zudem habe ich keine Probleme mit der Deutschen Sprache. - Dennoch: Die Prüfungszeitverlängerung ist bei Leuten, die auf Grund der Hörbehinderung Schwierigkeiten haben z.B. mit Deutsch, sehr sinnvoll und auch gerecht u daher notwendig.
Grüßle
maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
			
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				Andrea Heiker
 - Beiträge: 3024
 - Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
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Re: Fahrschule
Hallo Anna,
mmh, ich habe noch drei guthörende Brüder, und von der Anzahl der Fahrstunden her, war ich mitten drin. Ich braucht 24 Fahrstunden, bis ich den Lappen hatte. Ich habe wirklich echte Gleichgewichtsprobleme und kann z.B. wenn es wirklich dunkel ist, nicht gerade laufen. Ich kann mir im Stehen keine Socken anziehen und nicht länger als 10 Sekunden auf einem Bein stehen. Trotzdem habe ich nicht länger gebraucht als viele Guthörende auch. Ein Bruder braucht z.B. doch länger als wir anderen. Meine anderen Brüder haben ein oder zwei Stunden weniger als ich gebraucht. Ich glaube auch, der eine kann es und der andere nicht. Ich kenne jemanden, der hatte über 50 Fahrstunden gebraucht, bis es endlich geklappt hat. Die Hörbehinderung hat schon viele Beeinträchtigung zur Folge, aber die Hörbehinderung ist nicht für jedes Mißgeschick verantwortlich. Außer den Ohren gibt es ja noch jede Menge andere Begabungen bzw. Nichtbegabungen.
Im Übrigen, wenn man mit dem Autofahren ständig nach einer Seite zieht, dann guckt man falsch. Man darf beim Autofahren nicht auf die eigene Motorhaube gucken, sondern muss den Blick weit vorne fixieren, dann hält man automatisch die Spur. Bevor ich Autofahren durfte, hat mir mein Onkel das Trecker fahren beigebracht. Und am Anfang konnte ich auch die Spur nicht halten, weil ich meinen Blick zu weit vorne fixiert habe.
Gruß
Andrea
			
			
									
						mmh, ich habe noch drei guthörende Brüder, und von der Anzahl der Fahrstunden her, war ich mitten drin. Ich braucht 24 Fahrstunden, bis ich den Lappen hatte. Ich habe wirklich echte Gleichgewichtsprobleme und kann z.B. wenn es wirklich dunkel ist, nicht gerade laufen. Ich kann mir im Stehen keine Socken anziehen und nicht länger als 10 Sekunden auf einem Bein stehen. Trotzdem habe ich nicht länger gebraucht als viele Guthörende auch. Ein Bruder braucht z.B. doch länger als wir anderen. Meine anderen Brüder haben ein oder zwei Stunden weniger als ich gebraucht. Ich glaube auch, der eine kann es und der andere nicht. Ich kenne jemanden, der hatte über 50 Fahrstunden gebraucht, bis es endlich geklappt hat. Die Hörbehinderung hat schon viele Beeinträchtigung zur Folge, aber die Hörbehinderung ist nicht für jedes Mißgeschick verantwortlich. Außer den Ohren gibt es ja noch jede Menge andere Begabungen bzw. Nichtbegabungen.
Im Übrigen, wenn man mit dem Autofahren ständig nach einer Seite zieht, dann guckt man falsch. Man darf beim Autofahren nicht auf die eigene Motorhaube gucken, sondern muss den Blick weit vorne fixieren, dann hält man automatisch die Spur. Bevor ich Autofahren durfte, hat mir mein Onkel das Trecker fahren beigebracht. Und am Anfang konnte ich auch die Spur nicht halten, weil ich meinen Blick zu weit vorne fixiert habe.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
			
						