Schwerhoerigenforum.de

Hallo allerseits,

ich bin seit 32 Jahren analoge HdO-HG-Träger beidseitig. Meine letzten Geräte waren von Phonak Sonoforte (welche Version genau leider mir unbekannt), die ich seit 2001 getragen hatte (also 13 Jahre lang). Nun ist mir mein rechtes HG vor 2 Monaten kaputt gegangen und nicht mehr reparabel.

Nun teste ich seit 2 Monaten digitale Geräte und komme einfach nicht zufriedenstellend voran. Getestet hatte ich die Phonak Naida Q70 und Q30, und aktuell Oticon Chili SP5

Keines der Geräte vermag mir einen ähnlichen warmen Klang wie meine alten analogen Geräte zu vermitteln. Ich kann selbst Unterhaltungen im Dialog in ruhiger Umgebung mit einem Meter Abstand akustisch nicht immer folgen. Was mir vorher mit meinen analogen Geräten null Probleme bereitete. Musik hören ganz zu schweigen.
Alles ist so blechernd, verzerrt, schrill und dauernd bekommt man irgendwelche Filter mit (selbst dann, wenn eigentlich alle Filter deaktiviert sind). Einige Geräusche nehme ich zwar besser wahr, einige dagegen schwächer bis gar nicht mehr. Ich komme mir immer vor, als hätte ich selbst Watte in den Ohren, ich fühle mich nicht live dabei - wie unter einer Glocke.

Ich bin es einfach gewohnt, alles stufenlos verstärkt zu hören. Und ich kam damit wunderbar zurecht. Jetzt bin ich gezwungen diese "unechte" digitalen Geräte nehmen zu müssen.
Gibt es wirklich keine analogen Geräte mehr auf dem Markt?
Es ist mir unbegreiflich was sich die HG-Hersteller dabei gedacht haben, ganz auf analoge Geräte in ihrem Sortiment zu verzichten. Ich lese hier und woanders und höre von Erzählungen meines Akustikers, das fast alle gezwungenen Umsteiger von analog auf digital Geräte große Probleme (Verschlimmbesserung) haben. Kann doch nicht angehen, das ich gerade in Gesprächen schlechter verstehe als vorher.
Sorry, ich musste mal meinen Unmut freien Lauf lassen, bin einfach total unglücklich und frustriert weil es meinen Lebenstandard doch sehr stark einschränkt - und das in der heutigen Zeit.

Hat jemand von Ihnen/Euch ähnliches durchgemacht und ist mittlerweile zufrieden? Welche Geräte könnte man mir noch empfehlen? Gibt es Tricks/Tipps in Sachen Einstellungen, die man auf jeden Fall ausprobieren müsste.

Ich wäre für jede Hilfestellung dankbar.
LG, Cougar

Hallo Cougar

Ich muss Dich leider enttäuschen, es gibt keine Analogen mehr auf dem Markt.

Du musst dich an Digitale Hörgeräte gewöhnen. Es soll kopfsache sein, so dass du dein Gehirn umgewöhnen musst. Auch wenn es hart kling, ist aber wahr!

Lange Zeit hatte ich so mühe damit, keiner wollte mir helfen, na ich musste halt mir selber Zeit geben, das Gehirn kann sich daran gewöhnen.
Ich sah immer noch die Miene von meinem Akustiker, sie müssen sich daran gewöhnen, diese Anologen sind weg vom Fenster.

Nun jetzt seit 2 Jahren sind meine digitalen Hörgeräten gut und akteptabel.
Für Musikmachen hab ich immer noch meine analogen IDos. Das schätze ich sehr! Die bewahre ich wie ein Goldschatz. lach

Kurz noch : Es ist wirklich ein umgewöhnen angesagt, auch wenn ich dir nicht richtig helfen konnte. Man muss sich daran gewöhnen.

Mit lieben Gruss

Moni:-)

Hallo,
ich schreibe Dir eine PN, Otoplastik

Hallo, ich gehöre auch zu den traurigen Gestalten, die den Umstieg von analog auf digital nicht hinkriegen. Das, was Cougar schreibt, könnte auch von mir sein.

@otoplastik: Wenn Du gute Tipps zu diesem Thema hast, ich wäre auch interessiert.

Hallo, erstmal Danke für die Nachrichten.
Ich habe es schon befürchtet, dass es nur noch digitale HG auf dem Markt gibt.

Welche HG kommen denn den analogen Geräten am nächsten bzw. welche Einstellung müsste man an den digitalen HG vornehmen um ein ähnliches analoges Hörgefühl zu erreichen?

Ich teste gerade die Oticon Chili SP5, mit denen komme ich bisher am "besten" klar. Aber ich bin noch nicht an dem Niveau gelangt, was ich vorher mit meinen alten analogen Phonak SonoForte2 hatte im Bezug auf Sprachverständnis.

Mein Akustiker erklärte mir, dass das Leistungsspektrum der heutigen digitalen Geräte um ein Vielfache höher liegt als mit den analogen. Als Vergleich, analoge HG hätten ein Spektrum an Möglichkeiten einer Postkarte, digitale HG dagegen wie ein A4 Blatt.
Hier haben wir jetzt mal angesetzt, das wir die Höhen deutlich heruntergeschraubt haben, damit mein Gehirn nicht mit soviel neuen Klängen konfontiert wird, siehe da, das Sprachverständnis ist deutlich besser geworden. Aber halt immer noch nicht so gut wie analoge. Ich komme mir echt verschaukelt vor, ich soll also mir neue HG leisten, die schlechter sind wie meine vorherigen, das kann doch echt nicht sein

Zu Musik hören, Akustiker kam mal auf die Idee, den Rückkoppelungsschutz rauszunehmen, damit die Musik/Radio sich dadurch gleichmäßiger anhört. Ein bißchen verbessert hat sich das schon dadurch, ich kann leider nicht ausgiebiger testen, da meine Parameter (Höhen zu hoch) nicht stimmen.

Cougar hat geschrieben: Alles ist so blechernd, verzerrt, schrill und dauernd bekommt man irgendwelche Filter mit (selbst dann, wenn eigentlich alle Filter deaktiviert sind). Einige Geräusche nehme ich zwar besser wahr, einige dagegen schwächer bis gar nicht mehr. Ich komme mir immer vor, als hätte ich selbst Watte in den Ohren, ich fühle mich nicht live dabei - wie unter einer Glocke.

Genau wie bei mir. Wobei ich Neubenutzer von Hörgeräten bin. Ich habe nur Gutes bisher von analogen Hörgeräten gelesen. Schade, dass man sie nicht mehr testen kann.
Gibt es vielleicht irgendwelche "Hörhelfer", die so ähnlich funktionieren wie die analogen Hörgeräte? Die man einfach so kaufen kann?

Cougar hat geschrieben: Welche HG kommen denn den analogen Geräten am nächsten bzw. welche Einstellung müsste man an den digitalen HG vornehmen um ein ähnliches analoges Hörgefühl zu erreichen?

Das ist auch meine Nr.1 Frage im Moment.

Hallo,

ich habe, bevor ich anfing Hörgeräte zu testen, diesen Ohrstöpsel getestet:

http://www.thomann.de/de/etymotic_music ... cc8d4eeaef

Der funktioniert mit analoger Hörgerätetechnologie (der "legendäre" K-Amp von Etymotic). Es gibt einen "Hörhelfer" von der gleichen Firma, der mit der gleichen Technologie funktioniert.

Was soll ich sagen: Im Vergleich zu dem Hörgerät, das ich gerade teste, klingt das wirklich total schlecht.

Ich bin "Anfänger" auf dem Gebiet der Hörgeräte, aber prinzipiell glaube ich nicht, dass digitale Hörgeräte schlecht sind.

Aber: Ich habe Freitag vom Akustiker die Einstellungen ändern lassen, weil mein Tinnitus mit HG schlimmer wurde. Hat geholfen, offenbar hat der Akku aber noch was anderes geändert, denn seitdem klingt mein Klavier schrecklich.

Die digitalen HGs, gerade die Teuren, bieten wahnsinnig viele Funktionen, die aber alle den Klang verfälschen. Auch das Herrunterregeln von Nebengeräuschen ist streng genommen eine Klangverfälschung.

Um ein möglichst "analoges" Feeling zu bekommen müsste man also alle Zusatzfunktionen abschalten (und hoffen, dass das HG nicht so stark rückkoppelt, dass das nicht möglich ist, denn Feedbackkontrolle hat ja auch einen Sinn).

Das ist normalerweise am ehesten gegeben in einem Musikprogramm (aber auch hier muss die Feedbackkontrolle aus sein, sonst werden alle Töne, die das HG für Feedback hält, ausgeblendet).

Nur hat man dann eben auch alle NEbengeräusche.