Paukenerguss???

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sonia
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Paukenerguss???

#1

Beitrag von sonia »

Hallo!!
Mein Sohn Phil trägt seit zwei Monaten HG. Er ist an Taubheit grenzend schwerhörig. Die
ersten Wochen mit den Hörgeräten schienen sehr erfolgsversprechend. Er hat ganz toll
reagiert und es hat alles sehr gut geklappt. Doch seit nun fast zwei Wochen hört er nichts
mehr und reagiert auf keinerlei Geräusche. Unser HNO Arzt sagt, dass er auf beiden Ohren
einen Paukenerguss hat. So richtig verstanden was das ist habe ich leider nicht. Er bekommt
auch keine Medikamente. Ich habe das Gefühl wir sind wieder bei Null und das war es nun.
Ich habe gelesen ein Paukenerguss kann sich über einige Wochen hinziehen. Das wirft ihn
doch wieder weit zurück. Weiß jemand Rat, was wir tun könnten? Ich habe das Gefühl unser
Arzt weiß nicht was es bedeutet wenn Phil einige Wochen nichts hören kann!!!
Andrea Heiker
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Re: Paukenerguss???

#2

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sonia,

Euer Sohn braucht Paukenröhrchen, damit das Ohr von außen belüftet ist. Bei einem Paukenerguss, ist der Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Mund/Rachenraum verstopft. Bei Erkältungen hast Du selbst deswegen doch sicherlich auch schon mal schlechter gehört. Bei Kindern passiert das ziemlich häufig und der Verbindunggang öffnet sich oftmals über Wochen nicht. So kann kein Druckausgleich stattfinden und hinter dem Trommelfell bildet sich Flüssigkeit. Die Folge, man hört deutlich schlechter als sonst. Bei Paukenröhrchen wird in das Trommelfell ein kleiner Schnitt gemacht. Da der Schnitt aber normalerweise sofort wieder zuwächst, werden mit Paukenröhrchen in den Shcnitt eingelegt, die das verhindern. Mit der Zeit wachsen die Röhrchen dann heraus.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
sonia
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Re: Paukenerguss???

#3

Beitrag von sonia »

Hallo Andrea,

wird ein Paukenröhchen unter Narkose gelegt? An wen können wir uns wenden? Welche
Pädaudiologie kannst Du uns empfehlen?

Liebe Grüsse
Sonia
Andrea Heiker
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Re: Paukenerguss???

#4

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sonia,

von wo kommt ihr noch einmal? Die Röhrchen müssen bei kleinen Kindern unter NArkose gelegt werden, da sie ja nicht still halten. Da kann man im gleichen Zug nach dem Legen der Röhrchen auch noch mal eine BERA machen, um das Gehör noch einmal zu testen.

Gruß
Andrea
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sonia
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Re: Paukenerguss???

#5

Beitrag von sonia »

Hallo Andrea,

wir kommen aus Wuppertal uns sind bei Dr. Baschek in Gelsenkirchen "in
Behandlung". dort waren wir heute auch noch einmal und er sagte es wäre
wohl nicht so schlimm. Aber es ist nun einmal so, dass Phil auf einmal
nichts mehr hört. Es ist ein riesen Unterschied zu vorher. Sollen wir noch
einmal in eine Klinik fahren???

Liebe Grüsse
Sonia
Andrea Heiker
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Re: Paukenerguss???

#6

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sonia,

der Name Baschek sagt mir nichts. Mir scheint das aber so, dass Du derzeit doch beunruhigt, weil Phil jetzt nicht reagiert (Sind die Hg in Ordnung und Batterien voll?). Unter diesem Aspekt würde ich aus der Ferne doch eher für einen neuen Besuch in der Klinik plädieren. Wenn man wie Phil nur wenig hört, kann so ein Paukenerguss durchaus bewirken, dass man dann gar nicht mehr hört. Ich habe zur Zeit eine Megaerkältung und kann auch immer wieder stundenweise auf meinem resthörigen Ohr trotz Hg gar nichts hören.

Gruß
Andrea
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sonia
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Re: Paukenerguss???

#7

Beitrag von sonia »

Hallo Andrea,

vielen Dank für Deinen Rat., ich werde so schnell nicht aufgeben und schon
noch einen Arzt finden der uns hilft. Seine Erkältung ist auch schon fast
wieder weg und ich hoffe, dass es dann besser wird.

Liebe Grüsse
Sonia
Sabine
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Re: Paukenerguss???

#8

Beitrag von Sabine »

Liebe Sonia,

Christian hatte in diesem Jahr auch wochenlang Paukenergüsse. Das ist bei ihm, was das Hören angeht, ja nicht dramatisch, trotzdem muss man etwas dagegen unternehmen.
Unser behandelnder HNO sowie die Ärzte an der Uni-Klinik rieten uns monatelang zu Paukenröhrchen, weil es einfach nicht besser wurde.
Ich konnte mich mit dem Gedanken nicht so ganz anfreunden und sprach mit unserer Homöopathin darüber ... sie war sich ganz sicher, dass sie die Paukenergüsse behandeln könnte. Ich war skeptisch, denn sie waren ja offensichtlich sehr resistent (Dauergabe von Nasentropfen, Nasenballon etc. hatte alles nichts gebracht).
Es hat aber doch geklappt, und der Arzt an der Uni-Klinik konnte es überhaupt nicht glauben.

Ich hoffe, dass Ihr bald wieder den "alten" Zustand habt, denn Phils Gebabbele war ja wirklich unglaublich ;-)

Liebe Grüße,

Andrea Heiker
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Re: Paukenerguss???

#9

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sabine,

Paukenröhrchen und CI sind auch etwas anderes zu sehen als Paukenröhrchen und Hörgeräte. Bei Hörgeräten würde ich nicht zögern, wenn sie notwendig sind.

Gruß
Andrea
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Birgit
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Re: Paukenerguss???

#10

Beitrag von Birgit »

Aber nicht während einer akuten Erkältung Paukenröhrchen legen!! Zunächst muss man bei einem Paukenerguss nur dafür sorgen, dass der Gang zwischen der sogenannten Paukenhöhle (also im Mittelohr) und dem Nasenrachenraum nicht zugeschwollen ist (die sogenannte Ohrtrompete oder auch Eustachische Röhre genannt). Da bei Kindern dieser gang noch sehr eng ist, schwillt er natürlich schon bei einem leichten Schnupfen schnell zu und das führt dann dazu, das Sekret, das sich im Mittelohr bildet nicht ablaufen kann, was wiederum auch leicht zu Mittelohrentzündungen führen kann.
Also gibt man zunächst abschwellende Nasentropfen und wartet ab, auch wenn das natürlich blöd ist für das Hören, wenn es nicht sofort klappt.
Aber: wenn man in eine akute Entzündung (und das scheint ja bei Phil grade der fall zu sein, wei du schreibst...Erkältung..) operiert, riskiert man, dass sich diese Entzündung (Infektion) ausbreitet und das wäre sicher schlechter als abwarten.
erst mal wünsch ich dir Geduld, aber wenn der Erguss 2 Wochen nach abgeklungener Erkältung nicht abgeklungen ist sollte man dann über Paukenröhrchen nachdenken.
tschüss Birgit (die grade das Ganze aus der Sicht der Ärztin beurteilt hat :-)
Birgit +
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Re: Paukenerguss???

#11

Beitrag von Sabine »

Nein, Andrea, so ganz groß ist der Unterschied ja nicht. Klar, was das Hören angeht, haben Paukenergüsse bei CI-Trägern keinen Einfluss. Aber die Ergüsse an sich kann man trotzdem ja nicht einfach so lassen. Insofern habe ich sie bestimmt nicht auf die leichte Schulter genommen.
Ich möchte nur unsere sehr guten Erfahrungen mit einer hervorragenden Homöopathin weitergeben (die im übrigen ausgebildete "Schulmedizinerin" ist).
An der Uni-Klinik hielt man es für völlig ausgeschlossen, dass sich diese hartnäckigen Paukenergüsse "von selber" auflösen könnten.
Und es ging durch Homöopathie eben doch.

Ich sage auch nicht, dass das immer der richtige Weg ist, aber einen Versuch ist es wert, zumindest langfristig, um wenn nicht diese, dann doch vielleicht die nächsten Paukenröhrchen zu vermeiden.
Davon abgesehen sind wir alle viel seltener krank/erkältet, seit 5 von 6 Familienmitglieder mit Globuli versorgt werden ;-)

Viele Grüße,

[size=small]

[Editiert von Sabine am: Freitag, Oktober 15, 2004 @ 10:50 AM][/size]
Karin
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Re: Paukenerguss???

#12

Beitrag von Karin »

Hallo Sabine, ich kann dir 1000%ig zustimmen!
Auch meine Schwägerin, selbst Ärztin, rät zu Homäopatischen Mittel, bevor etwas anderes unternommen wird. Bei ihrem Sohn hat es geholfen, bei vielen anderen Kindern auch. Ich hatte auch mal hier eine Liste mit Mittel, müsste sie aber suchen.

Viele Grüße
Karin
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Re: Paukenerguss???

#13

Beitrag von Iris67 »

Hallo :-) ich wüßte gern, wann eine Heilung erreicht werden kann. Mein Sohn (10) hatte bereits 3 x Paukenröhrchen und nun möchte der Arzt ein viertes Mal unter Vollnarkose operieren. Ich bin eher dagegen und suche nach einer Alternative. Wer weiß Rat?
Iris67
Lynn
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Re: Paukenerguss???

#14

Beitrag von Lynn »

Hallo Sonia,

ich möchte Dir gerne nahelegen, Dir eine 2.Meinung einzuholen.
Dr. Ba.... in Gelsenk. ist (meiner Meinung nach ) NICHT der richtige Arzt für Mittelohrproblematiken.

Wir waren, bzw. sind, in Dortmund ( Städt.Kliniken ; Pädaudiologie ), mittlerweile kennt sich die Frau Dr. dort sehr gut mit chronischen Ergüssen bei Kleinkindern aus.

Ganz wichtig:
Polypen sollten kontrolliert werden, Abstriche sollten gemacht werden um die Erreger zu bestimmen usw.
Dort ist man sicherlich besser aufgehoben.....

Homeopathie ist sicherlich einen Versuch wert, allerdings schlägt der kindliche Organismus nach dauerhaften AB Therapien
nicht mehr so gut darauf an.
Bei Jonas hilft z.Zt. Naturheilkunde z.B überhaupt nicht mehr. Zumindestens was die Ohren und Bronchien betrifft.

Liebe Grüße
Nadine

mit Lynn ( normalhörend ) und Jonas ( nach 7 Monaten auch normalhörend )
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