muss es wirklich ein Hörgerät sein? Diese Frage stelle ich mir immer stärker.
Zur Situation: M, 54J, volles Hörvermögen mit folgenden Ausnahmen:
1) Telefon-/Videokonferenzen mit englischsprechenden Franzosen, schottischen Akzenten oä
2) Volle Restaurants
3) Hallende Treppenhäuser
4) Hintergrundgeräusche (Wasserkocher vs Fernseher etc)
Die größte Einschränkung resultiert aus den Telkos, davon habe 6-8h pro Tag. Das war auch der Grund, daß ich zum Arzt gegangen bin und in der Folge zum Akustiker. Und danach bin ich im Sog der nicht gehaltenen Industrieversprechen gelandet, von denen hier sehr viele Leute schreiben.
Nach einigem Ausprobieren und Enttäuschungen stehe ich jetzt vor folgendem Gedankengang:
- Punkt 1 ist kritisch, 2-4 könnte ich noch ein paar Jahre mit leben
- Für Punkt 1 brauche ich ohne wenn und aber eine Technik, die den Ton in Frequenzbänder zerlegt und individuell verstärkt – zB ein Hörgerät.
- Diese Technik kostet mit
- Aber eigentlich – wenn ich mal mein technisches Verständnis bemühe, sind das doch kleine Computer, die den Ton digital zerlegen. Und sie sind so teuer, weil sie klein,
- Ein Computer, sogar ein großer, ist doch ohnehin im Spiel, wenn ich eine Videokonferenz mache.
- Daraus folgt: Kennt jemand eine Software, welche die Funktion eines Hörgerätes ohne die Hardware übernimmt und die sich einfach in die Tonleitung zwischen Microsoft Teams / Skype und meinem Kopfhörer/Headset/Sprachstein einschleifen würde???
Mir ist völlig klar, daß diese Frage den Akustikern die Marge auf die Geräte klauen würde und entsprechend von diesen keine Hilfe zu erwarten ist (wobei ich durchaus bereit wäre, einen Akustiker auf Stundenbasis zu bezahlen, aber das ist in Deutschland in vielen Branchen schlicht und einfach nicht Kultur). Aber es gibt für jeden Mist eine App und das neueste Tablet einer Freundin (Samsung S7) hat etwas ähnliches im Standard drin (Tonsteuerung altersabhängig – man kann das Alter eingeben und in späten Jahren werden die höheren Töne verstärkt) – da ist der Schritt doch nicht mehr weit.
Ich wäre auch bereit, für eine solche Software ein paar Hundert Euro zu zahlen, da ich ja in der Folge die 5000 sparen würde. Ich würde auch mit der Software zu einem Akustiker zu gehen und für die optimale Anpassung erneut Geld da lassen. Ich will niemanden über den Tisch ziehen, sondern alle, die Teil meiner Lösung sind, sollen fair entlohnt werden. Die Einsparung resultiert aus der nicht benötigten Hardware für schweineteure, akkubetriebene Kleinstcomputerhardware.
Für die Schwarmintelligenz:
- Sind meine Gedanken schlüssig oder enthalten sie einen Denkfehler?
- Kennt jemand entsprechende Software (für Windows und Android)?
Freue mich auf Kommentare
Jochenvl