Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Antworten
AnniSophia
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2013, 10:16
12
Wohnort: Nuthetal

Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#1

Beitrag von AnniSophia »

Hallo,

Haben heute, nach einem guten Jahr mit immer Widersprüchlichen Aussagen der Ärzte, eine Verordnung für Hörgeräte erhalten. Mittlerweile ist unsere Tochter (3Jahre alt) bereits fast ein Jahr mit der Sprachentwicklung zurück.
Kann mir einer von Euch vielleicht bei ein paar Fragen weiterhelfen.

Wie lange kann es dauern bis Sie die ersten Hörgeräte zum testen mit nach Hause bekommt?

Dauert es wirklich zwei Wochen ein Ohrpassstück anzufertigen und gibt es eine sinnvolle provisorische Übergangslösung ?

Wäre eine FM-Anlage sinnvoll da sie eine Regelkita besucht und jede Menge Sprachentwicklung aufzuholen hat? Unser Ohrenarzt meint nein da sie ja nur mittelgradige Hörstörung hat.

Was ist als sinnvolles Zubehör noch zu empfehlen? (Baterietester und Co)

Danke für eure Hilfe.

Anni und Sophia
Gabriele
Beiträge: 504
Registriert: 21. Apr 2006, 21:56
19

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#2

Beitrag von Gabriele »

Hallo AnniSophia

Was heißt denn * Widersprüchlichen Aussagen der Ärzte,* ?

Wenn ihr jetzt eine Verordnung habt geht ihr zum Pädakustiker, die Passstücke dauern in der Regel schon ca. 2 Wochen. Eine provisorische Übergangslösung gibt es nicht, weil die Passstücke perfekt in das Ohr deiner Tochter passen müssen.

Der Akustiker hat in der Regel, immer HG da...es sollten, bis zur endgültigen Anpassung mehrere Geräte getragen ( ausprobiert) werden.
Pro Gerät rechnet man mit 2 - 4 Wochen. Da werden auch die * Kassengeräte* mit einbezogen.

Eine FM Anlage ist sehr sinnvoll und wird von der KK auch übernommen, da sie einen Regelkindergarten besucht.
Die Ärzte zicken da gern mal rum, da es ihr Budget belastet, kümmer dich mit deinem Akustiker darum.
bei der endgültigen Anpassung der Hg bekommt ihr alles an Zubehör dazu, so war es zumindest bei uns. Pflegemittel, Batterietester, Stethoskop zum abhören( testen) der Hörgeräte, Trockenkapseln, .

Habt ihr eine Beratungsstelle in der Nähe? Kontaktiere die bitte, die können dir auch in vielen Dingen weiter helfen.

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
Irina Haun
Beiträge: 251
Registriert: 18. Jul 2010, 22:29
15
Wohnort: Boxberg -Bobstadt

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#3

Beitrag von Irina Haun »

Hallo,
Ich würde euch auch eine FM -Anlage empfelen
Waren beu euch die Hörtest so unterschiedlich
Und welche wurden den da gemacht.
BERA mit oder ogne Nakose

LG Irina
EPC
Beiträge: 29
Registriert: 6. Jul 2018, 17:09
7

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#4

Beitrag von EPC »

Hallo zusammen,
das ist ein interessantes Thema da mein Zwerg (mittelgradige Innenohrschwerhörigkeit, Hochtonbereich) ja auch in den Regelkindergarten im September kommt. Wäre das generell sinnvoll (also eine FM Anlage meine ich :) )? Wir bekommen am Montag die ersten HG. ich bin schon sehr gespannt. Er wird das erste Kind mit Hörgeräten im KIGa sein, die Räume sind auch relativ groß und hoch.... sollte ich das mit der Akkustikerin gleich ansprechen?

Vielen Dank!
AnniSophia
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2013, 10:16
12
Wohnort: Nuthetal

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#5

Beitrag von AnniSophia »

Hallo,

Also eine FM-Anlage im Kindergarten ist sinnvoll. Muss aber vom HNO-Arzt verordnet werden. Da es sich um eine RegelKita handelt sollte es eigentlich auch keine Probleme mit der Krankenkasse geben. Wir haben aber der Verordnung gleich noch ein Schreiben von der sinnesspezifischen Frühförderung und von uns mit beigelegt wo wir noch weitere Gründe außer RegelKita mit eingebracht haben.
Wende dich an den Träger der Kita und teile Ihm mit das dein Kind eine Hörschädigung hat und mit Hörgeräten versorgt ist. Er ist eigentlich gesetzlich dazu verpflichtet sich dann um die entsprechende Ausstattung für den Raum (Schallschutz) zu kümmern wenn noch nicht vorhanden.
Falls ihr noch keine sinnesspezifische Frühförderung habt ist es sinnvoll diese zu beantragen. Sie kann euch auch Tips und Unterstützung geben. Bei uns hat auch die Kita dadurch Unterstützung gehabt da auch ihre Fragen im Umgang mit dem Kind beantwortet wurden.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Dani!
Beiträge: 4360
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
13
Wohnort: Landkreis München

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#6

Beitrag von Dani! »

FM-Anlage im Kindergarten? Ich weiß nicht. Ich würde das maximal dann verwenden, wenn die Hörgeräte die FM-Signale direkt empfangen ohne Umweg über einen separat *umzuhängenden* FM-Empfänger. Ich weiß zwar, dass heutzutage im KiGa auch ein Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) gibt. Dennoch besteht auch heute noch glücklicherweise ein großer Teil aus Freispiel und Beschäftigung in Kleingruppen, da hält sich der Erzieher ohnehin in Kindesnähe auf, so dass der Gebrauch einer FM-Anlage in diesen Situationen meiner Meinung nach eher unnötig ist.
Bzgl. "gesetzlich verpflichtet". Das ist zwar richtig. Man sollte aber vorsichtig sein bei der Durchsetzung derartiger Rechte. Denn der Träger bzw. meist die Einrichtungsleitung kann sich ihre Kinder bei der Anmeldung auch aussuchen, ob es denn überhaupt genommen wird, zumindest für künftige Kunden kann das zum Problem werden. Ist mit unverhältnismäßig erhöhtem Arbeitsaufwand zu rechnen, wird anderen Kindern der Vorzug gegeben, wie auch immer dies dann begründet wird. Habe ich zwar bei schwerhörigen Kindern noch nicht erlebt (weil ich keine kenne). Aber bei anderen Integrationskindern.
B:in allgeme:in ke:in kle:in Kev:in se:in Adm:in
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
svenyeng
Beiträge: 4555
Registriert: 10. Jun 2013, 23:34
12
Wohnort: Rahden

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#7

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also ich halte vom FM.Anlagen nichts.
Besser HGs mit Bluetooth nehmen und dazu ein entsprechendes Bluetooth Mikro.
Wenn ich mir überlege das ein Kind den ganzen Tag mit einem unnötigen, blöden Empfänger um den Hals rumläuft hätte ich keine ruhige Minute.
Nachher stranguliert sich das Kind damit noch.
Wie schnell fällt ein Kind mal oder tobt rum. Da ist der blöde Empfänger ruck zuck hin.

Auch halte ich die veraltete FM-Technik nicht mehr zeitgemäß.
Das geht einfacher und besser per Bluetooth.

Gruß
sven
AnniSophia
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2013, 10:16
12
Wohnort: Nuthetal

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#8

Beitrag von AnniSophia »

Hallo, Empfänger einer FM-Anlage sind heute teilweise im Hörgerät schon eingebaut oder werden angesteckt bzw. als Bateriefach mit integriert. Da hängt nichts mehr um den Hals beim Kind. Das mit dem um den Hals hängen kenne ich noch aus meiner Zeit vor 20 Jahren.

Mann sollte ruhig den Träger davon in Kentniss setzen das ein Kind mit Hörgeräten die Kita besucht. Sonst hat er ja gar nicht die Chance zu reagieren. Die FM-Anlage hilft gut gerade bei nicht schallgedämten Räumen selbst wenn in kleinen Gruppen gearbeitet wird. Sagen meine Erfahrungen als Mutter eines Hörgeschädigten Kindes und als Erzieherin einer RegelKita mit ebenfalls integriertem hörgeschädigten Kind.
svenyeng
Beiträge: 4555
Registriert: 10. Jun 2013, 23:34
12
Wohnort: Rahden

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#9

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

In den HGs sind heute keine FM Empfänger mehr drin, da FM veraltete Technik ist. Bei Resound z.B. geht es nur mit dem zusätzlichem Mikro, welches man mit FM Schleifen verbinden kann.
Die Übertragung vom Mikro auf die HGs geht dann per BT, eben mit aktueller, moderner Technik.
Widex macht es ähnlich. Da gibts auch nen externen Empfänger, den man sich dann aber um den Hals hängt.

Es mag ja hier und da noch HGs mit eingebautem FM geben, aber das werden nicht mehr viele sein.

Resound geht meiner Meinung nach den richtigen Weg. Das zusätzliche Mikro muss dann nicht an der Person sein, sondern man legt es und en Raum und kann es, wenn nötige eben auch mit FM Anlage verbinden.

Gruß
sven
AnniSophia
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2013, 10:16
12
Wohnort: Nuthetal

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#10

Beitrag von AnniSophia »

Hallo, ich kenne nur die Variante von Phonak. Die Kinderhörgeräte der Sky Serie. Wir haben die Aktuelle FM-Anlage von Phonak. Die hat drei Mikrofone eingebaut. Bei Kleingruppenarbeit und wenn sich das Kind im Radius von 5 m befindet liegt die FM-Anlage auch nur auf dem Tisch und überträgt von dort.
Unsere Tochter Besuch eine Schwerhörigenschule dort gibt es eine integrierte FM-Anlage. Hier hilft ihr BT gar nicht da sie sich damit dann nicht so ohne weiteres verbinden kann. Mann sollte bedenken das das Kind die nächsten 5 Jahre erstmal voraussichtlich die Hörgeräte hat die es am Montag bekommt. Ich habe den Beitrag von EPC jedenfalls so verstanden.
EPC
Beiträge: 29
Registriert: 6. Jul 2018, 17:09
7

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#11

Beitrag von EPC »

Hallo zusammen,

also am Montag bekommen wir die ersten Hg angepasst, ich schätze es sind die Phonak Sky. Auf die Frage mit der FM Anlage kam ich auch erst durch dieses Thema. Ich kenne FM Anlagen von meiner früheren Arbeit, dort hatten die Kinder auch einen "Schuh" am HG, nix um den Hals hängendes. Unser Zwerg kommt halt in einen Regel KiGa und die Räume sind doch recht groß. Gruppenstärke 22 Kinder. Ich werde das am Montag mit der Akkustikerin mal ansprechen.... unseren ersten Termin mit der Frühförderung haben wir (erst bzw durch glück doch schon) Mitte September..... Zwergi macht sich sprachlich für seine Verhätlnisse grad gut, so würde man wohl nicht vermuten das er schlecht hört. Aber es ist halt ein sehr eingeschränktes Reportoir an Wörtern, die er jetzt zu Sätzen zusammenschustert.
EPC
Beiträge: 29
Registriert: 6. Jul 2018, 17:09
7

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#12

Beitrag von EPC »

Hallo zusammen, heute haben wir ja unsere ersten HG bekommen. Ich habe die Akustikerin auch auf die FM Anlage zwecks Kindergarten angesprochen (sie hatte extra das etwas größere Phonak Sky B genommen). Zuerst meinte Sie, dass man das erst im letzten KIGA Jahr anfängt und das die Kassen es dann bezahlen. Ich meinte dann, dass, wenn er einen Nutzen davon hat, ich es lieber JETZT ausprobieren will (weil die Sprachentwicklung muss er jetzt nachholen und nicht in 3 Jahren) und Sie meinte wir können den Antrag ja mal stellen sobald die Anpassung rum ist. Damit kann ich leben :) Ich meine, als Argument für die baldige Beantragung müssten die Tatsache, dass es ein RegelKIGA mit größerer Gruppe, realtiv großen und hohen Räumen sowie die Tatsache, dass er noch einiges an Sprache aufzuholen hat, doch mal positiv gewertet werden, oder was meint ihr?
AnniSophia
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2013, 10:16
12
Wohnort: Nuthetal

Re: Hörgeräteversorgung bei mittelgradiger Hörschädigung

#13

Beitrag von AnniSophia »

Hallo, unsere Tochter hat die FM-Anlage mit ca. 3 1/2 Jahren. bekommen. Als Begründung hatten wir damals auch den Sprachrückstand, die RegelKita und zusätzlich noch den Straßenverkehr(Laufrad, kann Autos nicht orten (Richtungshören fehlt) usw. ).
Antworten