Hörgeräte aus den Niederlanden

Avillar
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Hörgeräte aus den Niederlanden

#1

Beitrag von Avillar »

Schleichend hat sich mein Hörvermögen reduziert und nun ist es soweit das ich Hörgeräte benötige.
Ich also los um hab mich beraten lassen (doppelt). Meine Testgeräte sind Pure 5NX und OPN2.

Meine Erfahrung ist, das ich bei der Einstellung der Geräte, diese eher laut halte und dann im Alltag hätte ich diese vielleicht doch etwas lauter. Insgesamt bin ich erstmal zufrieden nur bei den Zusatzprogrammen bin ich noch nicht überzeugt. Die Doms empfinde ich als unangenehm, wenn Sie zu klein sind. Da werd ich wohl noch testen müssen.......

Nun bin ich zufällig über Gerätepreise in den Niederlanden gestolpert, welche einige 100 bis zu 1000€ pro Gerät günstiger sind. Hat jemand Erfahrung mit Geräten aus Holland?
Hörer2018

Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#2

Beitrag von Hörer2018 »

Woanders im Forum wurde über Hörgeräte aus der Schweiz gepostet.
Da die Langzeitversorgung mitgekauft werden will - zumeist, sind die Reiseaufwendungen mitzubetrachten
nixverstahn
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#3

Beitrag von nixverstahn »

solange die Selbstjustierung noch nicht alltäglich ist, solange gilt wohl weiterhin:
jedes Hörgerät ist nur so gut, wie der Service vor Ort :)
"Wahrheit" ist für mich DAS, was in den beschränkten Platz zwischen meine Ohren passt - und wie ist das bei DIR? :)
Tuchel48.1.1
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#4

Beitrag von Tuchel48.1.1 »

Hallo, Avillar, daß das Hören erstmal erlernt werden muß, ist dir hoffentlich bewußt? Du darfst nicht erwarten, daß du sofort einwandfrei hörst. Das "richtige Hören" kommt erst mit der Zeit und mit häufigem Tragen. Laß dir nicht allzu teure Zusatzgeräte aufschwatzen, die nützen vorerst auch nicht allzu viel. Ob es in Holland tolle Geräte gibt, ist mir nicht bekannt, aber aus der Schweiz gibt es Phonak und Bernafon. die beide gute Geräte herstellen.
Aber Finger weg von "Internet-Hörgeräten"! Die werden meist nicht anständig angepaßt, quasi per Fernbedienung. Und ob da die Richtigen Geräte ausgesucht werden, wage ich zu bezweifeln.
Avillar
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#5

Beitrag von Avillar »

Hi und Danke für Deine Meinung,

ich denk nicht an einen online - Kau. Die Akustiger in den Niederlanden bieten den gleichen Service, 5 Jahre garantie usw....

Meine Rechnung ist nun wenn ich 3x im Jahr 320km fahre ist es besser als 2000€ mehr zu bezahlen...
.aber das geht natürlich auch nur wenn ich mich endgültig für ein Gerät entschieden habe. Zusätzlich kann ja z.B. das signia 7nx online eingestellt werden.

p.s. auch ein Gerät aus Holland kann ich nochmal 60 Tage probehören.

Ich denke das ich nicht als erster diese Idee habe und daher die Frage nach Erfahrungen
fast-foot
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#6

Beitrag von fast-foot »

Erhältst Du für die Geräte in Holland von Deiner Krankenkasse ebenfalls die Zuzahlung?

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Avillar
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#7

Beitrag von Avillar »

Vom Prinzip her darf keine Kasse die Leistung verweigern, vielmehr geht es darum welche Bedingungen eingehalten werden müssen. Das kann bei den Kassen unterschiedlich sein.
Der Akustiker in Holland sagt er hätte einige deutsche Kunden.
svenyeng
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also Geräte aus Holland oder sonst wo geht meiner Ansicht nach nur, wenn man in Grenznahe wohnt und auch der Akustiker im Ausland wiederum in Grenznähe ist. Vielleicht gehts in Polen ja noch günstiger. Wohnt man in Grenznähe ist das alles einfach. Es gehen ja auch viele die in Grenznähe wohnen nach Polen zum Friseur. Die sind sehr viel billiger als die deutschen Friseure.
Man muss aber auch bedenken das in diesen Länder generell alles günstiger ist, so können die Menschen dort auch mit geringerem Gehalt leben.

Friseurinnen z.B. bekommen grade mal den Mindestlohn und dann wird noch über die Preise gemeckert. Tut mir leid, kann ich nicht nachvollziehen.
Und beim Trinkgeld wird dann auch wieder geknausert.

Das schlimme ist ja, das die Leute die richtig Geld haben auch richtig geizig sind und die Leute die jeden Cent 3x umdrehen müssen,
geben gutes Trinkgeld.

Aber zurück zu den HGs:
Meine Rechnung ist nun wenn ich 3x im Jahr 320km fahre ist es besser als 2000€ mehr zu bezahlen...
Ich denke das ist eine Milchmädchenrechnung und nicht zu Ende gedacht.
Was ist denn wenn das Gerät defekt ist? Du willst also nach Feierabend noch schnell zum Akustiker.
Tja, geht nicht, denn bis Du in Holland bei dem Akustiker bist, hat der sein Geschäft zu.
Im Defekt-Fall brauche ich sofortige Hilfe durch den Akustiker. Muss das Gerät eingeschickt werden,
bekomme ich kostenlos Ersatzgeräte für die Zeit wo meine Geräte repariert werden.
Alleine dann die Zeit die dabei drauf geht, mal eben nach Holland zu fahren.
4h sind da schnell weg. Dann kannste einen Tag Urlaub für die Tour nehmen.

Geldsparen ist ja schön und gut und ich wäre auch froh wenn die HGs nicht so teuer wären.
Aber Geiz ist Geil ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Nicht jedes Gerät kann man online einstellen und nur online Anpassung halte ich auch für falsch.
Man muss regelmäßig auch ein Gespräch mit dem Akustiker führen. Mal ne kleine Einstellung Online machen ist ja ok. Aber nicht alles.
solange die Selbstjustierung noch nicht alltäglich ist, solange gilt wohl weiterhin:
jedes Hörgerät ist nur so gut, wie der Service vor Ort
Absoluter Schwachsinn.
Welcher normale HG Träger kann das bitte? Auch ist entsprechendes Equipment etc. nötig.
Auch da sehe ich Probleme, wenn mal was mit den Geräten ist.
Wenn rauskommt das man selber dran rum geschraubt hat, dürfte die Garantie nicht mehr greifen. Ist in anderen Branchen nicht anders.
Wer sowas will sollte vielleicht über eine Ausbildung/Umschulung zum Akustiker nachdenken.
Das hat zusätzlich den Vorteil das man seine HGs dann zum EK bekommt.

Ich halte generell nichts von Selbstanpassung.
Das ist nicht einfach ein bisschen in der Software rum klicken. Dazu ist Fachwissen nötig.
Fachwissen das die Akustiker in Ihrer Ausbildung lernen.
Wie soll bitte Opa Karl-Heinz seine HGs selber anpassen? Der hat mit Computern nix am Hut und keine Ahnung von der Technik.
Soll der dann beim Akustiker viel Geld für die Anpassung zahlen? Das fände ich nicht gerecht.

Gruß
sven
nixverstahn
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#9

Beitrag von nixverstahn »

na ja,
zum Thema "absoluter Schwachsinn" im Jahr 2018
sag´n wir mal so:
dem Opa Kalle-Heinz sein Enkel geht heute mit IT häufig wesentlich kreativer um, als so mancher alter Hörakustikerhase :)
mit hG
nixverstahn
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Dani!
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#10

Beitrag von Dani! »

svenyeng hat geschrieben:
Faber hat geschrieben:solange die Selbstjustierung noch nicht alltäglich ist, solange gilt wohl weiterhin: jedes Hörgerät ist nur so gut, wie der Service vor Ort
Absoluter Schwachsinn.
Da hat Gewichtl aber ausnahmsweise mal Recht. Er hat in dem Satz schön zusammengefasst, was du anschließend in mehreren Sätzen schreibst.
Btw. ich passe meine Geräte selbst an. Dennoch käme ich nicht auf die Idee, die Geräte möglichst billig zu bekommen. Immerhin benötige ich wie du schreibst auch im Defektfall und für die nebenvertraglichen Leistungen (z.B. Otoplastik) einen kompetenten Ansprechpartner. Die Garantie geht verloren, wenn an der 200€-Hardware Änderungen vorgenommen werden. Sie geht nicht verloren, wenn an der vorhandenen Firmware mit der vorgegebenen Software vorgesehene Feineinstellungen vorgenommen werden. Die Fritzbox verliert auch nicht deshalb ihre Garantie, nur weil ich die maximale WLAN-Sendeleistung auf 50% drossel.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
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svenyeng
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#11

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

@dani!:
Na ja, es ist generell nicht vorgesehen das man HGs selbst anpasst.
Die Software die nötig ist kann ein Endkunde normal gar nicht auf korrektem Wege kaufen.
Und wer mit gehackter Software arbeitet steht eh schon auf dünnem Eis.

Man kann problemlos mit Software eine Hardware beschädigen.
Denk mal an PCs. Mittels Software kann man z.B. Prozessoren übertakten usw.

Grundlegend fände ich es ja nicht schlecht wenn man selber ein wenig was an den HGs anpassen könnte. Dann aber bitte Hand in Hand mit dem Akustiker und mit einer für den Endkunden geeigneten Software die auf legalem Wege zu kaufen ist oder sogar kostenlos ist. Nach Einweisung durch den Akustiker kann der HG-Träger dann , wenn er möchte, selber einige Dinge einstellen.

Gruß
sven
Jonny
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#12

Beitrag von Jonny »

Hallo,

die Oticon Software kann jeder KOSTENLOS runterladen! Ich finde, einfach um sich die Sache mal anzusehen, schon interessant. Wer Feinjustage in Eigenregie macht sollte sich schon gut informieren. Ich arbeite mit Excel, habe meine Veränderungen immer komplett im Blick.
Akustiker arbeiten da mit NOAH.
Für viele Menschen ist das Verständnis fürs Umschalten der Programme und Lautstärke am Gerät und / oder per App schon eine Herausforderung.
Solche könnten ein Gerät niemals mit der Akustiker Software programmieren! Aber es wird noch sehr spannend was da alles in Zukunft kommt.
Töne und Situationen werden übers HG MIC aufgenommen und in eine App gespeichert und damit bei der Anpassung gearbeitet usw usw. Die Technik ist da. Ideen sind gefragt!
Lg
Jonny
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svenyeng
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#13

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Mit der Software alleine ist es nicht getan.
Man braucht auch die entsprechende Hardware -> bei BT Geräten einen USB BT Dongle vom HG Hersteller.

Ja, manche HG Hersteller bieten die Software so zum Download an.
Das ist aber für Akustiker gedacht und nicht für die Endkunden.
Die meisten Hersteller warnen auf den Download-Sieten sogar davor diese Software zu nutzen.

Gruß
sven
fast-foot
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#14

Beitrag von fast-foot »

svenyeng hat geschrieben:Ja, manche HG Hersteller bieten die Software so zum Download an.
Das ist aber für Akustiker gedacht und nicht für die Endkunden.
Die meisten Hersteller warnen auf den Download-Sieten sogar davor diese Software zu nutzen.
Supie. Die würden gescheiter zunächst ein mal vor den möglichen Risiken und Nebenwirkungen ihrer Geräte warnen.
Jonny hat geschrieben:Für viele Menschen ist das Verständnis fürs Umschalten der Programme und Lautstärke am Gerät und / oder per App schon eine Herausforderung.
Solche könnten ein Gerät niemals mit der Akustiker Software programmieren! Aber es wird noch sehr spannend was da alles in Zukunft kommt.
Töne und Situationen werden übers HG MIC aufgenommen und in eine App gespeichert und damit bei der Anpassung gearbeitet usw usw. Die Technik ist da. Ideen sind gefragt!
Eine solche Idee wäre die Realisierung einer automatischen Anpassung (welche als Ergebnis das bestmögliche Sprachverstehen liefert). Den direkten Einbezug der Aufzeichung des in bestimmten Situationen auftretenden akustischen Inputs halte ich für eine gute Idee.

Des weiteren könnte der Kunde der Anpassoftware verbal rückmelden, was an der Einstellung noch nicht optimal ist, wobei diese Informationen in entsprechende Veränderungen der Einstellparameter umgerechnet würden.

Selbstverständlich würde bei Bedarf weiterhin Fachpersonal zur Verfügung stehen. Beispielsweise, um die Software zu bedienen.

Gruss fast-foot
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#15

Beitrag von Mabuhay »

Die Hörgeräte aus Niederlande können nur niederländisch verstehen - keine deutsche Sprache und man muss einen Wohnwagen haben. Lach. Kleiner Scherz am Rande.
nixverstahn
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#16

Beitrag von nixverstahn »

mal eine konkrete Frage:
könnte es sein, dass ich mir - und der Akustikerzunft - einen Gefallen tue, wenn ich die aktuellen Anpassversuche eines Hörsystems seitens eines Hörakustikers abbreche und schlicht die paar Tage warte, bis es aufzahlungsfrei bei Doc Morris selbstkonfigurierbare Hörsysteme zu bestellen gibt? :)
"Wahrheit" ist für mich DAS, was in den beschränkten Platz zwischen meine Ohren passt - und wie ist das bei DIR? :)
Dani!
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#17

Beitrag von Dani! »

svenyeng hat geschrieben:Na ja, es ist generell nicht vorgesehen das man HGs selbst anpasst.
Das ist richtig und ich will auch niemanden dazu animieren, es zu tun. Ich habe meinen Grund.
Ich wollte nur darauf hinaus, dass die Aussage von nixverstahn in meinem zitierten Beitrag richtig war: Solange es keine praktikable Lösung für Kunden gibt, seine Geräte selbst zu konfigurieren, solange kann ein Hörgerät nur maximal so gut sein, wie der einstellende Akustiker. Im heute erstellten Thread auf die Frage, "Wohin?" läuft es ja auch darauf hinaus, dass es nicht von der Kette abhängt, sondern vom Akustiker jeder einzelnen Niederlassung.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
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NRE
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#18

Beitrag von NRE »

off topic

Ich war gestern bei meiner Akustikerin weil ich wieder mal oder immer noch mit den Einstellungen nicht ganz zufrieden bin. Sie sagte mir, die Hörgeräte seien auf die vor berechnete Kompression eingestellt und hat nun die Kompression reduziert. Ich kann nicht sagen das sich großartig was geändert hat. Welche Auswirkungen haben denn Einstellungen der Kompression?
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#19

Beitrag von akopti »

Es kann das Sprachverstehen verbessern da das akustische Muster weniger verändert wird.

Gruß

Dirk
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#20

Beitrag von NRE »

Also weniger Kompression gleich möglicherweise besseres Sprachverstehen?
Aber warum komprimiert man dann?
Dani!
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#21

Beitrag von Dani! »

Man komprimiert, wenn der Hörverlust vergleichsweise hoch ist. Denn sonst würden die Ohren bei lauten Geräuschen mit ohrenbetäubendem Lärm zugeballert werden. Hinzu kommt, dass die meisten Hörgeschädigten zwar eine Verstärkung für leise Töne brauchen, bei lauten Eingangstönen aber das Lautstärkeempfinden genauso hoch ist wie für Normalhörende. Ohne Kompression würden auch hochgradig Schwerhörige in lauten Umgebungen deutliche Schmerzen empfinden. Es ist eine Gratwanderung zwischen erträglichem Tragekomfort und Sprachverstehen.
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#22

Beitrag von NRE »

OK, danke Euch beiden.

Grüße
Norbert
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#23

Beitrag von fast-foot »

Dani! hat geschrieben:Man komprimiert, wenn der Hörverlust vergleichsweise hoch ist. Denn sonst würden die Ohren bei lauten Geräuschen mit ohrenbetäubendem Lärm zugeballert werden. Hinzu kommt, dass die meisten Hörgeschädigten zwar eine Verstärkung für leise Töne brauchen, bei lauten Eingangstönen aber das Lautstärkeempfinden genauso hoch ist wie für Normalhörende. Ohne Kompression würden auch hochgradig Schwerhörige in lauten Umgebungen deutliche Schmerzen empfinden. Es ist eine Gratwanderung zwischen erträglichem Tragekomfort und Sprachverstehen.
Na ja, bei einem häufig anzutreffenden Ausfall der OHCs im Innenohr empfindet der Schwerhörige Geräusche mit hohen Schalldruckpegeln sogar als lauter als ein Normalhörender. Schmerzen auf Grund hoher Schalldruckpegel dürfen natürlich in keinem Falle auftreten - es droht augenblicklicher (und nicht nur schleichender) Hörverlust.
akopti hat geschrieben:Es kann das Sprachverstehen verbessern da das akustische Muster weniger verändert wird.
Nun, ich würde sagen: das geschädigte Gehör verarbeitet akustische Muster eh anders als das gesunde. Den (oder zumindest einen) Grund sehe eher darin, dass zeitliche Informationen* besser genutzt werden können, wenn man (im Idealfalle nur) die "relevanten Sprachanteile im Schall weniger oder gar nicht komprimiert oder gar expandiert".

*) dies vor allem dann, wenn die Frequenzauflösung in Folge der Hörschädigung eingeschränkt ist

Eine optimale Strategie filtert die (relevanten) Sprachanteile aus dem restlichen Schall heraus (bzw. reduziert letzteren) und setzt sie dynamisch gesehen mit der idealen Kompression (bzw. Expansion) auf jenen Level, auf welchem komfortables Hören und Sprachverstehen ein Maximum erreichen.

Stark vereinfacht ausgedrückt.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#24

Beitrag von thegrobi »

Meine neuen Wunschgeräte habe ich vor einigen Tagen günstig bei einer Niederländischen Akustikerkette online angeboten gefunden.
Die höchste Quallitäts-Stufe zu weit günstigerem Preis, als die Standart-Klasse des selben Geräteherstellers in Deutschland.
Ich programmiere (sehr zufrieden) selbst seit ca. 15 Jahren.

Jetzt die wichtige Frage:
Die Niederlanden gehören bekanntlich zur EU.
Bekommt man den selben KK-Zuschuss bei Kauf und natürlich Anpassung der Geräte in den Niederlanden wie in Deutschland?
Eine Fahrt für mich bedeutet ca. 130 km.

lg,
Ralf
Ohne Hörgeräte könnte ich meinen Beruf als Lizenzbadmintontrainer nicht vollziehen.
Aber insbesondere Sporthallen (Hall) bleiben eine Herausforderung.
https://www.badminton-tips.de
akopti
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Re: Hörgeräte aus den Niederlanden

#25

Beitrag von akopti »

Wenn der niederländische Kollege eine Kassenzulassung bei den deutschen Krankenkassen hat und Präqualifiziert ist könnte es klappen.

Vielleicht kannst du die Fahrtkosten übernehmen lassen.

Gruß

Dirk
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