Tinntitus

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Tactical
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Tinntitus

#1

Beitrag von Tactical »

HuHu!
Bin durch diverse Google-Suchen auf dieses Forum gestoßen und hab mich mal spontan zu einer Anmeldung entschlossen.
Ich bin seit Geburt schwerhörig, habe aber erst mit 5 Jahren Hörgeräte bekommen. Komischerweise wurde es vorher nie gemerkt, da ich auch von den Lippen abgelesen habe und eine recht "normale" Sprachentwicklung aufweisen konnte. Mein Lieblingsfach auf der FOS war für mich übrigens Englisch, wo ich meine Prüfung mit 1 ablegen konnte.
Naja, ich hab mich nie sonderlich mit dem Thema beschäftigt, hab immer meine Hörgeräte angezogen und bin in die Schule ;) Nun bin ich 21 und trage meine 3. *gg* 2 * Phonak SonoForte 2 P3AZ.
Der Grund warum ich mich nun erneut damit beschäftige, ist ein Klickern in beiden Ohren. Aufgrund dessen war ich auch schon in einer Uni-Klinik und die wollten mir 12 Tage lang Infusionen mit Mitteln zur Blutdurchförderung, Cortison.. usw. geben.
Normalerweise macht man sowas ja, wenn man z.B nach einen Hörsturz sowas bekommt oder wenn es erst vor kurzem auftrat. Bei mir ist es aber schon seit letztem Jahr, wobei es dauerhaft erst seit Januar ist. Davor war es 3-4 mal am Tag für ein paar Sekunden.
Jetzt habe ich mir noch einen Termin geben und lassen und darum gebeten mal ein CT zu machen, weil das in jedem Fall gemacht werden soll (nach der Infusion eigentlich). Bei mir steht auch gar nicht fest warum ich überhaupt Schwerhörig bin? :confused: Welche Arten sind denn da vorstellbar? In alten Unterlagen steht nur "mittel- bis hochgradige progrediente Innenohrschwerhörigkeit". Damit kann ich nun nicht sehr viel anfangen -.- :p
Birgit
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Re: Tinntitus

#2

Beitrag von Birgit »

Hallo Tactical,

<<Bei mir steht auch gar nicht fest warum ich überhaupt Schwerhörig bin?>>

Wahrscheinlich wirst Du das nie herausfinden, auch wenn es sicher manchmal blöd ist, wenn man das hört.
Klar gibt es verschiedene Ursachen: z.B. eine Infektion im Mutterleib z.B. mit Röteln, aber auch mit anderen Viren in den ersten Schwangerschaftsmonaten, eine Frühgeburt vor der 30. SSW (Schwangerschaftswoche), ein Geburtsgewicht unter 1000g, bestimmte Antibiotika, wie z.B. Gernebcin (ein Aminoglykosid), häufige Mittelohrentzündungen bereits als Säugling und Kleinkind, eine Hirnhautentzündung....angeborene Ursachen, die durch Genveränderungen bedingt sein können (es gibt aber nur ganz wenige, die man bereits finden kann)usw....

Also, Du siehst, ein ganz weites Feld.

Zum Tinnitus: Eine Infusionstherapie kann man auch ohne Knalltrauma, Hörsturz oder andere unklare Ursachen auch nach längerer Zeit noch probieren; ob es was bringt ist die andere Frage, zumal man auch nicht sicher sagen kann, ob eine sofortige Therapie sicher was bringt. Es ist eher so, dass man mit durchblutungsfördernden Maßnahmen versucht, was zu verbessern und manchmal wirds besser und manchmal nicht. Auch stressreduzierende Therapien wie z.B. progressive Muskelentspannung nach Jakobsen, autogenes Training, Biofeedback etc. können helfen, aber auch die können versagen....
Im Augenblick läuft grad ne Doppelblindstudie am Bundeswehrkrankenhaus Berlin bei Tinnitus ein bestimmtes Medikament in Gelform auf das Trommelfell zu geben (allerdings wird das wegen der Studie nur gemacht, wenn vorher eine Infusionstherapie nach dem Stennertschema- also eine bestimmte Cortisontherapie- durchgeführt worden ist). Ich bin sehr gespannt, was aus dieser Studie wird!
Also erst mal
tschüss
Birgit +
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Andrea Heiker
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Re: Tinntitus

#3

Beitrag von Andrea Heiker »

Progredient bedeutet fortschreitend, aber das müsstest Du doch selbst gemerkt haben???? Auf einem CT kann man einige Missbildungen im Innenohr/Hörschnecke sehen, wenn welche da sind. Zuviel bzgl. Ursachenforschung kannst Du von einem CT auch nicht erwarten, da nur ein kleiner Prozentsatz aller Schwerhörigen sichtbare Missbildungen haben. Meistens hat aber dann auch die Hörschädigung ein größeres Kaliber als bei Dir.
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Tactical
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Re: Tinntitus

#4

Beitrag von Tactical »

Vielen Dank für eure Antworten!
Also ich werde einfach mal in die Klinik fahren und nochmal mit den Ärzten sprechen, wenn Sie dann doch eine Infusion machen möchten, sollen Sie sie auch in der Klinik machen. Mein Hauarzt hat nicht mal die Möglichkeiten für sowas...
In meinem Befund von 1991 steht tatsächlich "progredient", ist aber seitdem nicht schlechter geworden.
Tactical
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Re: Tinntitus

#5

Beitrag von Tactical »

So ich wollte mal Berichten wie es nun mit der Infusionstherapie war.
Zuerst war es recht umständlich 6 Stunden am Tag mit einem Infusiomat rumzulaufen, aber es geht ;) Gebracht hat das allerdings gar nichts. Zu dem Infusiomat kamen übrigens noch diverse Einheiten mit Carbogen (Sauerstoff mit Kohlendioxid) und Tabletten. Vor jeder Infusion gabs auch noch eine Spritze Cortison, quasi als Sahnehäubchen :)
Nun muss ich noch mal wegen CT und MRT hin, dann wird wohl nochmal ein Gespräch stattfinden. Eventuell weiß ich dann, warum ich schwerhörig bin.
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