Hallo ChristianeS,
ich denke, dass im Moment nicht ganz klar ist, ob Hörgeräte für den Erwerb der Lautsprache ausreichen werden. Nur schon aus diesem Grunde halte ich die Einholung einer Zweitmeinung für sinnvoll.
Die Durchführung einer frequenzspezifischen BERA hielte ich ebenfalls für sinnvoll. Wurde eigentlich keine Verhaltens- (und ev. Reflex-) Audiometrie durchgeführt?
Folgende Aussage ist auch nicht ganz klar:
ChristianeS hat geschrieben:Tympanogramm in etwa regelrecht beidseits...
Was heisst "in etwa"? Hier könnten die Diagramme zumindest für mich mehr Klarheit schaffen (ich vermute, dass die Kurve im Grenzbereich verläuft (egal, ob "knapp unauffällig oder auffällig").
Von daher kann möglicherweise eine Schallleitungskomponente nicht ganz ausgeschlossen werden (bspw. als Folge von Paukenergüssen), daher die Frage: Wie sieht der Trommelfellbefund aus?
ChristianeS hat geschrieben:Kann ich die Kurven anfordern? Wenn ja, mit welcher Begründung?
Du hast ein Recht auf Kopien sämtlicher Berichte, Diagramme etc. Diese kannst Du ohne Begründung anfordern.
ChristianeS hat geschrieben:Im August haben wir den Termin zur Abnahme der HG's und Ende des Jahres soll nochmals eine BERA (welche weiß ich nicht) gemacht werden. Ich finde das viel zu spät!
Wenn die Hörgeräteversorung dann wirklich "abgeschlossen" ist in dem Sinne, dass die Geräte unter Berücksichtigung aller Aspekte "optimal eingestellt" sind, ist der Zeitpunkt bezüglich Hörgeräteversorgung an und für sich nicht zu spät (allerdings scheint nicht alles gemäss Empfehlung DGPP zu verlaufen - zumindest die zusätzliche Durchführung einer frequenzspezifischen BERA würde ich persönlich als sinnvoll erachten).
Ich vermute, dass der Termin Ende Jahr (auch) dazu dient, Informationen zu gewinnen für die Entscheidung, ob die Implantierung eines
CIs sinnvoll wäre (das beeinhaltet auch die Frage, ob bereits eine Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen feststellbar ist etc.).
Allerdings finde ich tatsächlich (auf Grund der Informationen, welche ich von Dir bekommen habe), dass keine frequenzspezifische BERA durchgeführt wurde. Ausserdem ist nicht ganz klar, ob (und in welchem Ausmasse (wenn, dann vermutlich nicht in hohem) eine Knochenleitungskomponente vorhanden ist.
Ebenfalls vermisse ich die Resultate einer Verhaltensaudiometrie.
Vielleicht sind die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt worden, ohne Dir jedoch die Ergebnisse mit zu teilen.
Wie ist denn Dein Eindruck? Reagiert Dein Kind auf gewisse Geräusche?
Ist die Frühförderung informiert? Ich möchte noch auf folgende Seite verweisen:
http://www.kestner.de/n/elternhilfe/elt ... ehrung.htm
An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hin weisen, dass
1. die Hörschwelle gemäss BERA bei Kindern in diesem Alter zu hoch liegen kann, aus verschiedensten Gründen (darüber hinaus entwickeln sich die retrocochleären Hörbahnen erst - nur schon hierdurch ergibt sich eine gegenüber den Hörschwellen von normalhörenden Erwachsenen um etwa 25 dB erhöhte Schwelle; zudem sind die Potentialkurven schwächer ausgeprägt und schiwieriger zu interpretieren.
2. können sich die Hörschwellen mit der Zeit aus messtechnischen Gründen, aber auch durch die (bspw. durch die Verwendung von Hörgeräten angestossene) Entwicklung der retrocochleären Härbahnen noch verbessern.
3. können sich allfällig vorhandene Paukenergüsse auflösen.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme