Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

Musiker_72
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#26

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo,
Deine engen Gehörgänge haben die Relevanz, dass sie anders "klingen" als weitere Gehörgänge. Eine Piccoloflöte klingt ja auch anders als eine Tuba, um es überspitzt auszudrücken.
Das HG gibt Schall ab, wie viel davon an Deinem Trommelfell ankommt, hängt aber von der Anatomie Deines Hörgerätes ab. Wenn das Computerprogramm berechnet, bei welcher Frequenz Du welche Verstärkung brauchst, geht es von einem durchschnittlichen Gehörgang aus. Wie es tatsächlich "klingt" in Deinem Ohr, weiß das Computerprogramm und auch das Hörgerät nicht.

Eine einfache Möglichkeit, das Problem zumindest abzuschwächen, ist es, den Hörtest (auf dem dann die Berechnung des Programms basiert) mit dem Hörgerät selbst vorzunehmen. Dann spielt das Hörgerät selbst die Pieptöne vor, bei denen Du sagen musst, ob Du sie hörst oder nicht. Wenn dann Dein Gehörgang bestimmte Frequenzen stärker betont, wirst Du sie beim Test auch eher hören und umgekehrt.
Eine solche In-Situ-Audiometrie liefert also oft "falsche" Ergebnisse, die aber zu besseren Anpassungsergebnissen für das HG führen (können).

Wie wurde die Audiometrie bei Dir gemacht?

Ein weiteres Problem ist folgendes: Manche Hörgeräte verstärken sehr leise Geräusche bewusst nicht (also z.B. Geräusche mit 35 dB und leiser), damit einen das ganze leise Geraschel usw. nicht verrückt macht (ältere Schwerhörige haben das üblicherweise ohnehin schon seit Jahren nicht mehr gehört und wollen es auch nicht wieder hören).

Mein Hörgerät, Bernafon Juna, macht das in der Standardeinstellung so. Man muss das Mit-Verstärken leiser Pegel also extra anschalten. Wenn der Akustiker das nicht weiß (meiner wusste es nicht, ich habe das selbst herausgefunden), verstehst Du leise Sprache mit diesem Gerät nicht.

Wie das bei den anderen von Dir getesteten Geräten ist, weiß ich leider nicht. Sprich Deinen Akustiker darauf an. Normale Sprache liegt bei etwa 50 dB, aber wenn Leute weiter weg sitzen oder in einem großen Raum, ist es natürlich weniger.

Gruß,

Musiker_72
Simon77
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#27

Beitrag von Simon77 »

Hallo krümelmonster.
Bei deinem hörverlust von max 50 db liegst du zumindest beim oticon mit dem 80 Hörer zu hoch. Oticon empfiehlt definitiv dann den 60er.
Und meine Empfehlung sind die schirmenchen mit den Zwei Luftlöchern. Denn offen ist einfach nur schlechter!

Teste unbedingt dass neue siemens signia pure 7!
Meiner Meinung nach das beste an sprachverständnis. Problem bei siemens ist, dass die nur offene oder komplett geschlossene schirmchen haben ... Zum test reicht aber ein kleines extra loch vom Akustiker gemacht.

Alles aber nur meine unbescheidene Meinung!

Grüße
Simon
Gerhard_R
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#28

Beitrag von Gerhard_R »

^wenn er töne gerade mal bei 50db hört, bzw. gerade mal wahrnimmt, dann sind 60db doch recht wenig wenn da noch sprache und alles über der 65dB Linie(für normal hörende) noch mit reinkommen soll....

er braucht doch noch Luft nach oben für andere Geräusche...
Oticon OPN1, 105dB.PM, closed.
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
Kruemelmonster
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#29

Beitrag von Kruemelmonster »

Hallo Tinu,

vielen Dank nochmal für Deine Tipps und Erfahrungen. Es ist gut zu wissen, dass es noch anderen so geht wie mir.

Aus gegebenem Anlass konnte (musste) ich inzwischen das "in der Mitte des länglichen Tisches sitzen" probieren, da sich in dem schmalen Besprechungsraum nichts umstellen ließ. Ich wusste schon, dass meine Ohren nicht von einem langen Ende zum anderen reichen. Es war tatsächlich hilfreich mit der mittigen Position. Im Idealfall säßen alle in einem Halbkreis vor mir, oder in den vordersten Reihen.

Eine Frage zu den Mikro-Systemen: Müssen die von derselben Marke sein wie die HGs, damit sie sich verbinden?

Liebe Grüße,
Krümelmonster
Krümelmonster
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Kruemelmonster
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#30

Beitrag von Kruemelmonster »

Hallo Musiker_76,

auch Dir vielen Dank - Du kennst Dich offensichtlich besser aus als ich.

Beim Bernafon Juna wurde so wie von Dir beschrieben der Hörtest über das HG im Ohr gemacht. Die Hörkurve sah tatsächlich etwas anders aus - etwa mein Cookie Bite, aber von einem Vampir (leider keinen Ausdruck erhalten). Dennoch habe ich keinen Unterschied im Vergleich mit den anderen beiden Geräten bemerkt, die m.W. mit der normalen Hörkurve angepasst wurden.

Die Verstärkung leiser Geräusche war m.W. beim Oticon OPN so eingestellt, beim Bernafon Juna weiß ich es nicht mehr, und zuletzt beim Phonak Audeo B wurde es ohne und mit dieser Verstärkung probiert. Es hat hinsichtlich vieler Geräusche einen Unterschied gemacht, aber auch nicht den Durchbruch beim Sprachverständnis gebracht.

Mit dem Phonak Audeo B finde ich bisher Sprache am klarsten, aber wie bei den anderen Geräten fehlt mir öfters das nötige "Etwas" für das Verstehen, obwohl ich sie für manche Situationen lauter stelle. Dafür ist Musik (Rock-Pop-Soul-Indie, kaum Klassik) irgendwie "eiernd" verzerrt, woran ich mich bis heute nicht gewöhnt habe. Das war bei den anderen beiden besser.

Irgendwie befürchte ich, dass das Sprachproblem nicht an den jeweiligen Hörgeräten-Modellen liegen kann oder mit einem anderen Modell zu lösen wäre, da bisher letztlich alle Geräte für mich eine ähnliche Leistung erbrachten.

@Simon, ich werde aber trotzdem demnächst nach Siemens fragen, auch Widex wurde mir jetzt öfters empfohlen.

Viele Grüße und einen schönen Abend!
Krümelmonster
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klemme
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#31

Beitrag von klemme »

Hi Kruemelmonster,

zu den Phonaks. Ich trage zwei. Die sind ziemlich höhenlastig und scharf, nicht jedermanns Sache. Dafür sorgen sie aber für eine ziemlich coole Trennschärfe in den Konsonanten, das braucht man fürs Sprachverständnis. Aus meiner Erfahrung heraus fehlen den Phonaks nach dem first fit die tiefen Mitten so im Bereich von 750 Hz - 1,5 kHz. Das bringt Sprachdruck.
Lass dir mal beim Aku die Verstärkerkurven zeigen. Ich tippe, dass da im Bereich von von 500 Hz - 1kH bei deiner offener Versorgung und deinem Hörverlust kaum etwas verstärkt wird.

Eine Verstärkung um 2-3dB im Bereich von 1-1,5 kHz. schiebt die Stimme schon nach vorn. Ich hab damit gute Erfahrungen gemacht.

Ja, ja die Musik. Lass dir in allen Programmen die Rückkopplungsunterdrückung ausschalten . Das bringt schon etwas.

lg
Andreas
Tinu76
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#32

Beitrag von Tinu76 »

Hallo Kruemelmonster

Wie ist es dir bis jetzt ergangen?
Du hast noch angesprochen, dass du die Widex ausprobieren willst... ich habe damals als erstes auch zu den Widex Dream gegriffen. Vom Verständnis her sind diese wirklich nicht schlecht, im Vergleich zu Bernafon jedoch weniger "musikalisch" in der Auflösung der Frequenzen. Ich bringe oft den Vergleich: mit den Widex zwitschern die Vögel, mit den Bernafon singen sie. ;)

Habe bei den Bernafon auch schon mit verschiedenen Einstellungen bezüglich der Sprachverarbeitung experimentiert (Link). Einen eindeutigen Gewinn hat sich aber nicht abgezeichnet.
Mit den Bernafon habe ich in den Sitzungen, wenn immer nur einer redet, bis jetzt etwas die besseren Erfahrungen gemacht... Ich schalte dabei in den omnidirektionalen Modus inkl. einer mittleren Halldämpfung.

Dafür sind die Widex stärker, wenn mehrere Leute auf einmal reden... die können das besser staffeln.

Aber die Patentlösung gibt es bei mir noch nicht und die für mich "peinlichen" Situationen bleiben.
Bei beiden Hörgeräten fehlt mir das Verstehen ab einer gewissen Distanz.

Bin irgendwie froh, dass da auch jemand ist, der das selbe Problem hat.
Wenn ich so in den Foren lese, habe ich ab und zu das Gefühl, dass ich mit meiner Hörminderung hier schon etwas spezieller bin. Es ist eben keine Hörminderung gleich.

Hast du noch andere Hörgeräte ausprobiert?

Liebe Grüsse
Tinu
Ab 2014 Hochtonschwerhörig - Versorgung mit Widex Dream 330 Passion und/oder Bernafon Juna 9 Pico RITE
ab 2017 Versorgung mit Bernafon Zerena miniRITE 9
ab 2021 Versorgung mit Bernafon Alpha
Syrinx
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#33

Beitrag von Syrinx »

Vielleicht könnte das neue Siemens Silk helfen? Ich finde das vom Sprachverständnis noch besser als meine Phonak Audeo und als IM-Ohr-Testgerät richtig super. bin allerdings eher im Hochtonbereich versorgt.

Grüssle
Syrinx
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
Kruemelmonster
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#34

Beitrag von Kruemelmonster »

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Ideen und Nachfragen!

Leider hat sich bei mir noch kein Ergebnis herauskristallisiert, trotz stetigen Probierens. In den letzten Wochen habe ich zwei HGs (weiter-)getestet.

Das Phonak Audeo B 90 schien mir am ehesten das Sprachverständnis zu unterstützen. Als höhenlastig würde ich es auch beschreiben. Die Schärfe hat mich nicht gestört, allerdings hat mir die Höhenlastigkeit die Musik ziemlich verleidet, da die Tiefen / Mitten (?) fehlten. Letzteres war mit mehreren Einstellungsänderungen nicht zu beheben. Wenn die Mitten / Tiefen lauter gestellt wurden, klangen sie gleichzeitig irgendwie „breiig“. Ich habe mich gefragt, ob das am sehr kleinen Lautsprecher (0xS Receiver) liegen kann? Da der Akustiker den Verkauf abschließen wollte und ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich die Phonaks zurückgegeben.

Danach habe ich einen anderen Akustiker kontaktiert. Der hat mir nachdrücklich die Resound Linx2 961 (offene Domes, 2MP Lautsprecher) empfohlen, die ich jetzt teste und daneben eine „Perzentilanalyse“ mit dem Gerät durchgeführt (Ergebnis war wohl ok). Bei diesen Geräten kommt mir die Verstärkung ausgewogener vor, so dass ich mich seltener bei bestimmten Stimmlagen frage, ob die HG überhaupt an sind. Musikhören ist auch ausgewogener, weniger dumpf, und mehr verschiedene Klänge kommen „nach vorne“.

Ein großes Manko ist für mich das Streamen mit dem iPad / iPhone (Musik und normale Sprecher, z.B. Nachrichten): Das klingt sehr blechern und reduziert, wie ein Billig-Walkman aus den 80er Jahren. Das konnte das OPN deutlich besser! Auch ohne Streamen erlebe ich beim Sprachverständnis wieder Grenzen, gerade über Distanzen. Telefonieren (ohne Streaming) ging beim Phonak etwas besser als bei diesem.

Da dieser Akustiker mir sehr energisch das Linx nahegelegt hat, konnte ich bisher kein Widex probieren, obwohl ich danach gefragt habe.

Das Siemens Silk geht bei mir leider ebenso wie andere IdO-Geräte nicht, weil meine Gehörgänge sehr eng sind.

Beim Bernafon Juna erinnere ich mich noch gut, dass manche Geräusche geradezu musikalische Ereignisse waren (z.B. Wasserplätschern...).

Meinem privaten und beruflichen Umfeld versuche ich zunehmend klarzumachen, dass bestimmte Dinge mit mir halt nicht möglich sind bzw. arrangiere manches anders. Bei länglichen Besprechungstischen setze ich mich jetzt tatsächlich in die Mitte statt ans Kopfende, was gut funktioniert.

Das zwischendurch zum Stand des Irrtums...

Einen schönen Abend und liebe Grüße!
Krümelmonster
Krümelmonster
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Hz 125 250 500 750 1K 1,5K 2K 3K 4K 6K 8K
dbR 50_45_60_65_65_60_60_55_50_40_45
dbL 20_25_50_60_60_55_55_55_50_40_60
RemyRiver
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#35

Beitrag von RemyRiver »

Probier doch von Phonak die Sky/Kinder Variante. Die muesste als Sky V-M 90 Model fuer deinen Verlust geeignet sein.

Music ►
Offers an expanded dynamic range, slow compression speed and more gain for a fuller and richer music experience.

Was ist denn aus dem Thema Otoplastik geworden? Gerade bei "Dabin ich mir nicht mal sicher ob die an sind" ist fuer mich ein kkarer Hinweis das du definitiv mit Otoplastik versorgt werden solltest/testen solltest.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
tan
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8

Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#36

Beitrag von tan »

Kruemelmonster hat geschrieben:(Linx2 961) Ein großes Manko ist für mich das Streamen mit dem iPad / iPhone (Musik und normale Sprecher, z.B. Nachrichten): Das klingt sehr blechern und reduziert, wie ein Billig-Walkman aus den 80er Jahren. Das konnte das OPN deutlich besser!
Das kann ich bestätigen! Außerdem hatte das Linx2 einen komischen Effekt: Von Zeit zu Zeit hat es die Tonhöhe von Stimmen erhöht (Micky Maus), manchmal auch bei Musik, sodass Instrumente verstimmt klangen.
0250 0500 1000 2000 3000 4000 6000 8000 Hz
..10…..15.….25…..30….55…..60....55.…60 links OPN 2, 85er Hörer
..50…..55.….85…..95.100….110...115...95 rechts OPN 2, 105er Hörer
audiophil49
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Re: Test Oticon OPN 1, Bernafon Juna, Phonak Audeo B 90

#37

Beitrag von audiophil49 »

Kruemelmonster hat geschrieben:Meine Situation
...Meine Erfahrungen mit drei Geräten und meinen aktuellen Stand erfahrt Ihr in den folgenden drei Beiträgen.
Viele Grüße,
Krümelmonster
Hallo Kruemelmonster: weil ich zur Zeit einen ähnlichen Vergleich unternehme, allerdings mit weniger Situations-Variabilität, möchte ich Dich fragen, bei welchem Gerät Du schlussendlich gelandet bist, und vielleicht ganz summarisch nach Deinem Eindruck und Zufriedenheitsgrad.

Danke für eine Antwort.
Hz __ 125 _250 _500 _1k __2k __3k __4k __6k __8k
dB R _-15 _-15 _ -15 _-20 _-30 _ -35 _ -55 _-60 _ -55
dB L _ -15 _-15 _ -15 _-20 _-40 _ -60 _ -60 _-70 _ -60
Antworten