Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

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Kalypso
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Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#1

Beitrag von Kalypso »

Hallo ihr Lieben,

ich bin 26 und schwerhörig, schon seit meiner Geburt. Auf dem einen Ohr schon an Taubheit grenzend, auf dem anderen besteht eine leichte Schwerhörigkeit.

Mit ca. 14 oder 15 Jahren habe ich ein Hörgerät für das fast taube Ohr angepasst bekommen. Rückblickend muss ich sagen, dass sich dadurch meine Situation eigentlich kaum gebessert hat, um nicht zu sagen, dass es vollkommen sinnlos war. Nicht nur, weil ich mit dem Hörgerät zwar lauter, aber nicht besser gehört, also verstanden habe (die Problematik kennt ihr ja sicher alle), nein, sondern auch, weil ich schlicht unbewusst war, also gar nicht versucht habe, besser hinzuhören.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, die auch seit Geburt an schwerhörig sind, ich jedenfalls habe das Gefühl, erst langsam aus einem großen Tiefschlaf zu erwachen....

Kurzum, ich hatte bzw. habe für mein Empfinden ziemlich große Probleme im sozialen / psychologischen Bereich. Ich habe mich sehr schnell in meine eigene Welt zurückgezogen, hatte fast panische Angst vor Schulausflügen oder Klassenfahrten; ich hatte immer wieder Angst, nicht hinterherzukommen. Ich habe mich auch immer wieder sehr stark an eine einzige Person geklammert, vor allem später als das mit dem Verliebtsein losging. Ich wusste nie, wie meine Zukunft aussehen sollte, ich konnte mir eine Zukunft nicht vorstellen, geschweige denn, einmal auf eigenen Füßen zu stehen.

Als ich mit 19 Jahren einmal an einen damaligen Tiefstpunkt kam habe ich mich glücklicherweise selbst am Schopf gepackt. Ich habe mich von da an ernsthaft mit meinem bisherigen Leben auseinandergesetzt und für mich festgestellt, dass wohl meine Schwerhörigkeit einen wesentlichen Beitrag zu meinem Befinden leistet. Ich habe eine Psychotherapie gemacht, die aber leider nicht die richtige für mich war.

... Um die Sache kürzer zu machen – es folgten auf Fragen und Drängen der Familie eine Ausbildung, die mich halbwegs interessierte (richtig darüber nachgedacht hatte ich nicht). Es gab wieder Probleme zu dieser Zeit, sogar noch größere als zuvor, die ich aber nicht unbedingt der Öffentlichkeit preis geben möchte. Nach meiner Ausbildung bin ich einigermaßen erschöpft wieder zuhause angekommen. Inzwischen hatte ich gemerkt, dass dieser Beruf (Pharmazeutisch-technische Assistentin) nicht der richtige für mich war. Da ich mich nicht, wie meine Eltern es erwarteten, sofort auf eine Stelle bewarb, gab es zu Hause sehr großen Druck. Ein ganzes Jahr lang konnte ich mich nicht aufraffen, etwas zu tun.

Dann gelang es mir, doch eine Stelle zu bekommen, in einer Stadt in meinem Bundesland, wo ich dann auch hinzog. Ich wusste, dass es nicht das richtige für mich zum Arbeiten war, aber die Aussicht darauf, endlich vom Druck meiner Eltern loszukommen und eigenständig Geld zu verdienen, spornte mich an.

In meiner Arbeit (pharmazeutische Produktion) bin ich wieder sehr schnell an meine Grenzen gestoßen, sozial, psychologisch, wie körperlich. Ich habe mir zu viele Gedanken gemacht, ich dachte, meine Kollegen können mich nicht leiden und halten mich für dumm. Weil ich in diesem Klima sehr nervös und unkonzentriert war, machte ich natürlich auch Fehler. Kurzum – nach einem Jahr hatte ich meine Stelle verloren.

Jetzt bin ich auf einer Maßnahme vom Arbeitsamt. Ich weiß nach wie vor nicht, wie es weitergehen soll – ich habe zwar viele Interessen und ich bin auch echt nicht dumm, habe auch Abitur gemacht – jedoch habe ich massive Zukunftsängste. Die sind leider so stark, dass ich mich mit allen möglichen (unterbewussten) Strategien davon abhalte, wirklich im Leben voranzukommen, es passiert nicht wirklich etwas und ich stecke fest, in meiner eigenen Blockade. Bis Ende Mai 2017 habe ich noch Ansprung auf ALG, dann weiß ich nicht, was passieren soll.

Nun habe ich mir überlegt, eine Reha in einem Zentrum für Schwerhörige zu machen. Mir sagen auf den ersten Blick die Klinik in Bad Grönenbach und die Klinik in Bad Berleburg zu. Hat jemand von euch schon Erfahrungen in diesen Kliniken machen können? Oder gibt es vielleicht jemanden, dem es ähnlich geht wie mir?

Ich muss dazu sagen, dass mein Hörverständnis sich in den letzten Jahren gebessert hat, und zwar ganz ohne Hörgerät, alleine dadurch, dass ich mich viel b e w u s s t e r konzentrieren kann und somit besser zuhören kann. Mir geht es also weniger um allgemeines Hörverständnis, sondern vor allem um die Bewältigung auf sozialer / psychologischer Ebene.

Danke, dass ihr alles gelesen habt!

Lieber Gruß, Kalypso
Zuletzt geändert von Kalypso am 20. Dez 2016, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
ulbos
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Re: Reha - ja oder ein (plus Vorstellung meinerseits)

#2

Beitrag von ulbos »

Hallo Kalypso,

ich weiß nun nicht, in welcher Gegend du wohnst, vielleicht wäre auch eine ambulante Therapie bei der Praxis für Psychotherapie Dr. Sarah Neef für dich eine Hilfe. Näheres siehe www.psychotherapie-neef.de/index.html
Außer Bad Grönenbach und Berleburg könnte auch Rendsburg für eine Reha in Frage kommen. Hast du dein Abitur auf einer Regelschule gemacht? Wie wäre es mit einem Eintritt in eine Hörgeschädigten- Selbsthilfegruppe oder einem Schwerhörigenverein? Selbsthilfegruppen findest du unter www.hoerbehindertenselbsthilfe.de/index ... /shg-lokal Kennst du vielleicht schon die Zeitschrift "Spektrum Hören"? Näheres dazu siehe www.spektrum-hoeren.de

Gruß
ulbos
Zuletzt geändert von ulbos am 20. Dez 2016, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
Kalypso
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#3

Beitrag von Kalypso »

Hallo ulbos,

danke für deine Antwort! Ich habe mein Abitur ganz normal in einem Gymnasium gemacht, und zwar in Thüringen. Es gab da keine Probleme, außer dem, dass ich Englisch nicht schreiben konnte, weil ich den Hörspielstest nicht geschafft hätte. Aber dann habe ich einfach die Prüfungen anders gelegt. Ich hatte in der Schule rein intellektuell keine Probleme.

Sarah Neef ... auf sie bin ich tatsächlich auch mal gestoßen, danke für die Anregung!

Selbsthilfegruppen, ja, hab ich überlegt... kostet Überwindung, ehrlich gesagt. UNd ich weiß nicht, ob ich da auf Gleichaltrige treffen werde, das ist mir doch ziemlich wichtig. Gleichaltrige, denen es ähnlich geht, wo seid ihr? ;)

Liebe Grüße
AlfredW
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#4

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

was SHG betrifft hast Du ein "Problem"; für die Jugendgruppen bist Du zu alt; für die anderen SHG viel zu jung; selbst ich war damals mit meinen 48 Lenzen einer der "Jüngeren". Die gleichaltrigen werden wohl aus deinem geographisch weiteren Umfeld kommen.

Gruß

Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
Phonak Audeo R P50 13T UP + TV-Link
Sheela2016
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#5

Beitrag von Sheela2016 »

Hallo,
ich habe die Reha in Rendsburg kennengelernt.
Die haben auch eine Internetseite.
Natürlich etwas weiter weg, aber da kommen viele Leute hin, aus Städten, die weit weg sind.
LG, Sheela
RemyRiver
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#6

Beitrag von RemyRiver »

AlfredW hat geschrieben:Hallo,

was SHG betrifft hast Du ein "Problem"; für die Jugendgruppen bist Du zu alt; für die anderen SHG viel zu jung; selbst ich war damals mit meinen 48 Lenzen einer der "Jüngeren". Die gleichaltrigen werden wohl aus deinem geographisch weiteren Umfeld kommen.

Gruß

Alfred
Das Problem hab ich auch... wuenschte es gaebe dafuer eine einfache Loesung.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
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pascal2
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#7

Beitrag von pascal2 »

Hallo Kalypso,

ich kann dir Bad Berleburg empfehlen, ich war zwar das letzte mal von 10 Jahren dort und weiß nicht wie es inzwischen ist, aber der Dr. Zeh ist nicht mehr da und ich denke, dann kann man jetzt dort hin gehen.
Also daher Bad Nauheim unbedingt meiden, der geistert jetzt nämlich dort rum !
St. Wendel ist ebenso klasse, kann ich dir auch empfehlen.
Wenn du zu den Psychologen mußt, pass vor allem auf was du da sagst, das landet nämlich im Bericht an die Deutsche Rentenversicherung und bleibt 10-15 Jahre gespeichert.
Die zahlen nämlich die Reha mit deinen Beiträgen und meinen sie hätten ein Anrecht darauf.

Gute Erholung
Pascal
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
maryanne
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#8

Beitrag von maryanne »

Hallo Kalypso,

ich kann dir Rendsburg wärmstens empfehlen, es ist keine Klinik mit den üblichen Einschränkungen, sondern es geht da um sozialpsychologische Belange.

Geh zum HNO-Arzt und lass dir eine berufliche-soziale Reha verordnen. Du bist noch sehr jung, vermutlich läuft das dann über die Krankenkasse (weiß nicht wie lange du schon im Beruf bist) und gib gleich an, dass du nach Rendsburg möchtest.

maryanne
maryanne
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#9

Beitrag von maryanne »

Hallo Pascal 2,

was redest du denn da für einen Mist? Es mag sein, dass du mit dem einen oder anderen in einer Reha nicht klar gekommen bist, aber das berechtigt dich nicht, einen leitenden Mediziner so zu diskreditieren. Der geistert´auch nicht rum, sondern der arbeitet. Und den Rat, zurückhaltend gegenüber Psychologen zu sein ist auch daneben, denn wer Hilfe braucht, braucht ein Vertrauensverhältnis.

Maryanne
Kalypso
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#10

Beitrag von Kalypso »

Danke für eure Antworten ... Maryanne, was meinst du mit den üblichen Einschränkungen in den Kliniken? Ich weiß halt gar nicht, wie sowas eigentlich abläuft. Wie lang geht eine Kur eigentlich so circa?
Und kann ich mir die Kur auch vom Hausarzt beantragen lassen?
pascal2
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#11

Beitrag von pascal2 »

@Katypso,

lass dich nicht blenden, Maryanne ist ein anständiger Mensch, aber leider total .

Bedenke in deinen jungen Jahren, wenn du beim Psychologen was falsches sagst, steht das im Bericht an die DRV, 10-15 Jahre.
Je nach dem bei welchem Arbeitgeber du landest, kann es passieren, dass der Werksarzt den sehen will und wenn du das dann verweigerst, hast du ein Problem.
So ist es mir ergangen, zum Glück hatte ich aber schon einen festen Vertrag und konnte so konsequenzfrei verweigern.
Du stehst aber ohne Vertrag da.
Also obacht und zweimal nachdenken bevor du handelst.

Gut gemeinte Grüße
Pascal
Zuletzt geändert von pascal2 am 2. Jan 2017, 20:41, insgesamt 2-mal geändert.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
pascal2
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#12

Beitrag von pascal2 »

Kalypso hat geschrieben:Danke für eure Antworten ... Maryanne, was meinst du mit den üblichen Einschränkungen in den Kliniken? Ich weiß halt gar nicht, wie sowas eigentlich abläuft. Wie lang geht eine Kur eigentlich so circa?
Und kann ich mir die Kur auch vom Hausarzt beantragen lassen?
Das kann ich dir auch beantworten.
Lade bei der Deutschen Rentenversicherung die entsprechenden Vordrucke aus dem Internet runter.
http://www.deutsche-rentenversicherung. ... _node.html
110 ist das, wenn ich mich richtig von damals erinnere.
Oder frage bei der DRV im Forum nach, welche Formulare das jetzt genau sind auch andere Fragen kriegst du dort rechtssicher von den Experten beantwortet: https://www.ihre-vorsorge.de/index.php
Die Reha wird zuerst mit 4 Wochen anberaumt, wenn du ein schwererer Fall bist, wird auf 6 Wochen verlängert.
So wars jedenfalls bei mir damals.

Viel Glück !
Zuletzt geändert von pascal2 am 22. Dez 2016, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
Sheela2016
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#13

Beitrag von Sheela2016 »

Am besten ist es doch, wenn du mal bei der Reha anrufst oder eine email schickst. Die wichtigsten Infos geben Sie dir.
Und auf diesem Weg lernst du die Ansprechpartner kennen.
Liebe Grüße
Sheela
RemyRiver
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Registriert: 9. Nov 2016, 18:24
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#14

Beitrag von RemyRiver »

Bedenke in deinen jungen Jahren, wenn du beim Psychologen was falsches sagst, steht das im Bericht an die DRV, 10-15 Jahre.

Je nach dem bei welchem Arbeitgeber du landest, kann es passieren, dass der Werksarzt den sehen will und wenn du das dann verweigerst, hast du ein Problem.
So ist es mir ergangen, zum Glück hatte ich aber schon einen festen Vertrag und konnte so konsequenzfrei verweigern.
Du stehst aber ohne Vertrag da.
Also obacht und zweimal nachdenken bevor du handelst.
Dir ist schon klar das du hier gerade jemanden dazu raetst einen Job unter vorspiegelung falscher Tatsachen weiter zu fuehren? Ist es nicht gerade mal wenige Jahre her das ein Pilot eine komplette Germanwings Maschine zum Absturz gebracht hat, genau durch solch eine Handlung?

Es ist deine Entscheidung, ja, aber du bist auch fuer verantwortlich wenn etwas passiert weil du der Meinung warst das deine Medizinischen Probleme nichts mit der Arbeit zu tun haben, obwohl es durch aus auch konsequenzen auf deine Arbeit haben kann.

Es ist wichtig das Arbeitgeber ueber sowas bescheid wissen, besonders aber nicht ausschliesslich in Positionen die Mit viel Verantwortung ein her gehen. Die Annahme das dir gekuendigt wird wenn dein Arbeitgeber bescheid weiss ist unsinn.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 22. Dez 2016, 16:47, insgesamt 2-mal geändert.
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pascal2
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#15

Beitrag von pascal2 »

@RemiyRiver,

er ist derzeit beim Arbeitsamt und er führt keinen Job mit Gefährdungspotential aus.
So einen gut bezahlten Job bekommen junge Schlappohren sowieso nie.
Er kann seine Probleme auch mit einem Psychologen besprechen, ohne dass das gleich 10-15 Jahre in den Papieren steht.
Währdend die Psychologen bei der Reha das Potential haben, jungen Schlappohren das berufliche Leben nachhaltig zu versauen.
Glaubst du etwa die Mediziner in der Reha, haben eine Ahnung, was sie teilweise uns Schlappohren antun ?
Für viele von uns bedeutet das zeitlebens tiefste Armut !

Frohe Weihnachten
Pascal
Zum Glück hat der weise Trittin die Entwicklung des Deutschen Rentensystems früh erkannt und das Flaschenpfand eingeführt !
Wallaby
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#16

Beitrag von Wallaby »

@Pascal, ich wäre vorsichtig mit den Verallgemeinerungen. Es war DEINE Erfahrungen und das muss nicht zwangsläufig bei anderen genauso laufen. Es kommt auf Erwartungshaltung an und vorallem wie man mit entsprechende Therapeuten klar kommt. Aber durch eigene Erfahrungen und andere Rehabilitanten gab immer was positives als auch megatives zu berichten. Das wird in anderen Rehakliniken (spreche nicht nur von Hörgeschädigte Abteilungen) nicht anders sein.

@Kalypso, es kommt darauf an, was Du von der Reha Dir verspricht. Falls um die Rechte und Pflichten....Akzeptanz, Umgang mit eigene Hörschädigung o.ä. Geht, dann wäre die sogenannte soziale Reha in Rendsburg evtll. besser geeignet. Wenn es um medizinisches geht, Abstand vom Alltag/Job, Psychologische Gespräche etc sein sollte, dann wäre eher Reha in Bad Berleburg, Bad Nauheim, Bad Salzuflen, St. Wendel oder Bad Grönenbach möglich.

In Rendsburg wird eine 4-wöchige Blockreha angeboten, dort bist Du für diesen Zeitraum mit der Gruppe zusammen. In Bad Grönenbach gibt div. terminblöcke für welches man sich anmelden kann, denn die bieten lt. Homepage Reha zb für Schwerhörige, dann für Gehörlose, dann für CI- Patienten etc. an
In restlichen genannten Rehakliniken ist Patientenflukationswechsel d.h. es wird jede Woche an bestimmte Wochentage ein paar Patienten aufgenommen und andere wiederum entlassen - somit keine feste Gruppe.
Es kommt darauf an für wieviele Wochen Kostenträger Dir genehmigen tut, oftmals wird es 3 oder 4 Wochen bewilligt und vor Ort kann vorkommen, dass eine Verlängerung meistens 1-2 Wochen angeboten wird.

In div. Rehakliniken gibt ein paar selbstbetroffene Mitarbeitern.

Antrag kann eigentlich HNO-Arzt, aber auch Hausarzt stellen. Einen Teil des Formulars muss Patient ausfüllen. Es kann passieren, dass Antrag beim erstenmal abgelehnt wird da sollte man Widerspruch einlegen. Du kannst auch Wunschklinik angeben bzw einen Flyer beifügen, es kommt vor, dass trotz Wunschklinik in eine andere Rehaklinik zugewiesen wird.
Google mal nach entsprechende Rehakliniken

Falls Du weitere Fragen hast melde Dich einfach, gern auch per PN. Auch wenn zwecks Antrag-/Widerspruchformulierungen handeln sollte. Auch können die entsprechende Rehazentren Dir bei Fragen und Antrag behilflich sein.

Gruss
Wallaby
RemyRiver
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#17

Beitrag von RemyRiver »

pascal2 hat geschrieben:@RemiyRiver,

er ist derzeit beim Arbeitsamt und er führt keinen Job mit Gefährdungspotential aus.
So einen gut bezahlten Job bekommen junge Schlappohren sowieso nie.
Er kann seine Probleme auch mit einem Psychologen besprechen, ohne dass das gleich 10-15 Jahre in den Papieren steht.
Währdend die Psychologen bei der Reha das Potential haben, jungen Schlappohren das berufliche Leben nachhaltig zu versauen.
Glaubst du etwa die Mediziner in der Reha, haben eine Ahnung, was sie teilweise uns Schlappohren antun ?
Für viele von uns bedeutet das zeitlebens tiefste Armut !

Frohe Weihnachten
Pascal
Sorry aber das ist der groesste Unsinn den ich jemals gelesen habe. Ich hab das ganze Prozedere vor wenigen Jahren erst hinter mir gehabt was Arbeitsvermittlung und Berufsunfaehigkeit an geht.

Ich hab mit 22 angefangen in meinem Job zu arbeiten (Erzieherin) und verdiene genug um den Lebensunterhalt von 2 Erwachsenen zu sichern und trotzdem nicht auf Luxusgueter zu verzichten. Also ja, "Schlappohren" koennen auch verantwortungsvolle Aufgaben uebernehmen und gut verdienen (auch wenn es finanziell noch mehr sein koennte, aber das liegt eher an der chronischen Unterbezahlung in sozialen Berufen). Das ist kein Widerspruch.

Erstens haben die vom Arbeitsamt absolut keine Ahnung was oder was nicht du mit deinen Einschraenkungen machen kannst. Und zweitens sind sie bemueht einfach nur Kosten niedrig zu halten und Umschulungen und co zu vermeiden, bzw. steht einem als einzige Alternative eine neue Ausbildung zu die man selber finanzieren darf. Gerade wenn du frisch aus der Ausbildung/Universitaet kommst.

Also selbst wenn man ungeeignet ist, ist denen das egal. Ganz im Gegenteil "Ja probieren sie es halt aus." kriegt man da als Antwort und verdeutlicht aber gleichzeitig das man in keinerlei Hinsicht Verantwortung uebernimmt falls ein Job vermittelt wird fuer den man nicht geeignet ist).
Zuletzt geändert von RemyRiver am 23. Dez 2016, 15:55, insgesamt 2-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
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dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
maryanne
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#18

Beitrag von maryanne »

Hallo Pascal,
ich lese erst heute wieder hier. Ich fordere dich auf, diesen Unsinn, den du hier über mich schreibst (ohne mich auch nur zu kennen) umgehend zu löschen. Vielleicht erkundigst du dich mal, was das überhaupt bedeutet "obrigkeitshörig".

Maryanne
EinOhrHase
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#19

Beitrag von EinOhrHase »

Leute !!!

bleibt mal beim Thema und höflichen Umgang einschliesslich Wortwahl.

Auf Grund von persönlichen Erfahrungen auf die Behandlungsstätte zu schliessen ist absurd und absolut kontraproduktiv zum Thema !!

Sollte das nicht fruchten, werden Postings editiert bzw gelöscht !!
Wir sind hier nicht im Kindergarten !!

Unklarheiten bitte in PNs / eMail klären und nicht den Thread damit vollstopfen !!
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
Körper(sprache) lügt niemals :!:

BAHA-Träger seit 1998
Sanah
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9

Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#20

Beitrag von Sanah »

Hallo Leute, Liebe/r Kalypso,

ich bin 28, seit Geburt einseitig gehörlos und auf dem anderen Ohr leicht schwerhörig.
Bei mir war bisher keine versorgung möglich, habe im Sommer (2016) nun ein Implantat bekommen und mich nun auch bereits für eine Reha (auch durch die rentenversicherung) angemeldet.

Ich wohne derzeit nicht weit von BadBerleburg, daher kenne ich über meine SHG (da bin ich zwar die jüngste, aber das stöt niemanden) einiger Erfahrungsberichte über die Klinik in BadBerleburg. Diese, ist vor kurzem (einem Halben Jahr) innerhalb BadBerleburg umgezogen und hat seither personelle Probleme, so dass es Probleme mit dem Bahndlungsangebot gibt. Selbst mein Aklustiker hat mir geraten in eine andere Klinik zu gehen.
Wie es in BadBerleburg im Moment ist oder in Zukunft sein wird, kann ich dir nicht sagen, aber ich persönlich habe mich gegen BadBerleburg entschieden...

Viele Grüße, Sanah
maryanne
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#21

Beitrag von maryanne »

Hallo Sanah,
was für ein Implantat hast du bekommen? Es gibt mehrere hervorragende Reha-Kliniken für Hörbehinderte. Aus eigener Erfahrung kann ich die Kaiserbergklinik in Bad Nauheim (ehemaliges Team aus Bad Berleburg) sowie die Klinik in St. Wendel empfehlen.

Ich wünsche dir viel Erfolg.
maryanne
Kalypso
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#22

Beitrag von Kalypso »

Hallo ihr Lieben,

nochmals danke für eure ganzen Antworten. Nachdem ich ein bisschen darüber nachgedacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, eher eine medizinische Reha haben zu wollen.
Ich habe jetzt auch schon den Antrag von der Rentenversicherung bei mir und muss ihn nur noch ausfüllen. Ich bin aber trotzdem wieder von neuem verunsichert, weil ich letztens gehört habe, dass man eine medizinische Reha nur nach einem ich nenne es mal besonderen Ereignis bekommt, von dem sich erholen muss, zB. nach einem Unfall, Herzinfarkt, Schlaganfall usw. Das würde ja bei mir gar nicht in Frage kommen, denn außer, dass ich meinen Job verloren habe, ist jetzt nichts besonders schlimmes passiert, was dem entsprechen könnte (davon, dass es mir im Moment wegen der ganzen Situation wieder viel schlechter geht, mal ganz abgesehen). Außerdem liegen meine ärztlichen Befunde jahrelang zurück; ich habe gerade mal den Hausarzt gewechselt und ihm alle älteren Akten überlassen... Denkt ihr, dass es mir trotzdem möglich wäre, eine medizinische Reha zu bekommen und wie soll ich das anstellen?

@sanah: Danke für den Tipp, ich werde daran denken!

Beste Grüße,
Laura
Zuletzt geändert von Kalypso am 24. Jan 2017, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
Sanah
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Re: Reha - ja oder nein (plus Vorstellung meinerseits)

#23

Beitrag von Sanah »

Hallo Maryanne,

Mein akustiker hat mir auch Bad Nauheim angeraten und da werde ich dann auch hingehen.
Ich habe letzten Sommer eine Vibrant-soundbridge bekommen.
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