Hallo Leute,
bin neu hier und habe noch nicht alles gelesen.Kostet natürlich auch unendlich Zeit, die man mit einem Baby, und einem vierjährigen nebst Halbtagsjob und RiesenHaus mit Garten leider nicht hat.
Bei meiner Tochter waren seit dem 2.Tag nach der Geburt die OAE des einen Ohres immer auffällig. Wurde schon 5 mal gemacht. Dann wurde ich in die Uniklinik nach Homburg (Saarland) geschickt in die Pädaudiologie. Dort wurde wieder ein auffälliges OAE gemacht und auch eine BERA. Habe die Latenzauswertung Klick Sog zwar da kann aber nichts mit ihr anfangen.
Links ist sie wohl normal hörend, rechts hochgradig schwerhörig.
Ich bekomme jedoch seit der Geburt immer nur zu hören abwarten, abwarten. Homburg möchte in 2-3 Monaten noch eine Bera machen und dann Hörgeräte anfangen.
SOll ich auf einen früheren Beginn drängen? Habe mich jetzt mal an die GehörlosenSchule in Trier gewandt. Sie solle sich mal die Bera ansehen und mich beraten. Dort war ich schon im Dezember bevor ich zur Bera war zur subjektiven Audiometrie und die nette Dame schickte mich auch nach Homburg.
Wie soll ich eurer Meinung nach vorgehen.
Hab mich dank eurer Hilfe schon mal mit Literatur eingedeckt.
Hoffe auf Antwort
Silvia (19.07.75) mit Lars (10.07.02, Paukenröhrchen) und Sarah (18.07.06, einseitig SH)
hol Dir eine Zeeitmeinung ein, ich nehme an Freiburg ist die nächste gute Adresse. Prinzipiell ist aber schon zu sagen, dass eine einseitige Hörschädigung nicht sooo dramatisch ist. Einseitig beeinträchtigte Kinder lernen auch mit einem Ohr Hören und sprechen. Wichtig ist zu sagen, dass einseitige beeinträchtigte Kidner kein Richtungsgehör haben und häufig auch im Störlärm Probleme mit dem Verstehen bekommen. Hier gab es in letzter Zeit viele Threads zu einseitig betroffenen Kindern. Vieles was dort geschrieben wurde, trifft sicherlich auch für Euch zu.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Lieber Papa, wie alt ist eure Kleine jetzt?
Es tut sich oft noch ganz viel in ein paar Monaten seht ihr mehr. Der Rat zum Abwarten ist in meinen Augen jetzt mal gar nicht so verkehrt.
Wenn sie auf einem Ohr schon mal hört, braucht ihr euch keine so großen Sorgen zu machen.
In ein paar Monaten würde ich eine NN-Bera machen lassen, dann seht ihr mehr. Die Klick ist eine Mischung aus verschiedenen Frequenzen. Wichtig wäre, wenn sie ein HG braucht, zu wissen bei welchen Frequenzen sie wie hört.
Lieben Gruß Karin
Danke für eure Antwort. Was kann sich denn da noch tun (Hoffnung!). Habe das Buch von dir (Diagnose Hörschädigung), glaub ich. Das beantwortet schon viele Fragen.
Ich weiss, dass eine einseitige SH nicht soo wild ist. Und trotzdem. Ich denke auch, dass es von der Geburt kam. Der ´BlutpH des Kindes lag ein bisschen ausserhalb des tolerierbaren Rahmens, welches auf eine Mangelversorgung mit Sauerstoff hindeutet. Daraufhin wurde ein HirnUS gemacht. Dort wurde aber nichts festgestellt.
Homburg meinte, es könnte ein GenFehler sein.
Wie können sie das denn wissen, oder vermuten. Sieht man das in der Bera? Also ich kann darauf nix erkennen.
Denn irgendwie wollte ich vielleicht noch ein Kind. Nach einem gesunden (Lars, 4 Jahre, Röhrchen nach Paukenergüssen) und einem einseitig schwerhörigen (Sarah, 6 Monate) kann ja noch viel kommen. Aber wenns ein Genfehler sei, werde ich mich mit zweien gerne zufrieden geben.
Mein Username täuscht ein bisschen. Bin die Mama der Kinder.
Habe aber im Moment ein Papasyndrom. Er starb am 27.11.06 an Magenkrebs. War immer schon ein PapasKind. Hatte dadurch in der Schwangerschaft auch vieeeeeeel Kummer und auch noch nach der Schwangerschaft.
Soviel zu mir.
Grüsse
Silvia
Silvia (19.07.75) mit Lars (10.07.02, Paukenröhrchen) und Sarah (18.07.06, einseitig SH)
Liebe Slvya, magst du mich mal anrufen. Ich höre dir gern zu!
Nein, einen Genfehler kann man nicht an der Bera sehen, nur im Blut testen. Viele Kliniken malen im Moment schwarz, damit sie ihre Testreihen voll bekommen.
Lass dich bitte nicht verrückt machen!!
Wenn du ein Kind ohne Hörstörung hast udn beim zweiten vermutest, dass es bei der Geburt passierte, dann werfe bitte diese Gedanken über Bord!
Es tut mir sehr leid mit deinem Vater, ich vermisse meinen immer noch, obwohl er schon 15 Jahre nicht mehr lebt. Ich rede aber immer noch mit ihm.
Ganz liebe Grüße
Karin
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[Editiert von Karin am: Sonntag, Januar 28, 2007 @ 21:50][/size]
das mit Deinem Vater tut mir echt leid! Du trägst ihn in Deinem Herzen - und von dort kann ihn niemand Dir nehmen...
Wegen des Genfehlers möchte ich Dir antworten:
Ich bin die Älteste von drei Töchtern, ich bin von Geburt an gehörlos. Die mittlere Schwester ist auch hörgeschädigt - und trotzdem haben sich meine Eltern ganz ganz bewusst entschieden, nochmal ein Kind zu bekommen, egal, ob es hörgeschädigt sein würde oder nicht. Diese Entscheidung haben sie nie bereut. Meine jüngste Schwester hört übrigens normal, was nichts "zur Sache" tut, denn sie wäre genauso ein wunderbarer Mensch, selbst wenn sie hörgeschädigt wäre. Hätten meine Eltern damals gesagt: Ooooh, die Wahrscheinlichkeit, wieder ein hörgeschädigtes Kind zu bekommen, ist uns zu hoch, wir verzichten auf ein weiteres Kind - es wäre sehr sehr sehr schade gewesen...
Hörschädigung ist KEIN Grund, auf weitere Kinder zu verzichten.
Ich kann es Dir echt sagen - ich bin mein Leben lang mit meiner Gehörlosigkeit rumgelaufen und würde es sofort nochmals leben.
Vielleicht überlegst Du es Dir nochmals?
Grüßle
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Liebe Silvia,
auch wir haben uns bewusst für ein drittes Kind entschieden, obwohl schon die ersten beiden zu früh kamen und bei Claudia in Syndrom vorliegt, das zumindest wahrscheinlich auch genetisch begründet ist, zumal auch die beiden anderen gewisse Merkmale haben, die bei allen 3en vorliegen. Außerdem hatte ich auch 2 Fehlgeburten, wo ich denke, dass es möglicherweise Jungs waren, die vielleicht das gleiche Syndrom hatten, aber es als Jungs eben nicht überleben konnten (?????)
Ohne unsere 3. Tochter wäre unsere familie nicht komplett, obwohl ich nie bewusst vorgeplant hatte 3 Kinder zu bekommen. Es war einfach irgendwann richtig und hat dann auch zum Glück geklappt.
Das Einzige was anders war: ich war wesentlich gelassener, was das Thema mögliche Behinderung betroffen hat, weil ich ja die ganzen Wege, Ansprechpartner etc. schon kannte und mir während der Schwangerschaft zwar viel im Kopf rumging, aber eher wegén der Frühgeburts-gefahr (ich hatte immer eine Gestose).
Und ganz wichtig: Es gibt ein schönes Wort: TABU = Trotz aller Behinderung unwiderstehlich! Ich denke, das kann hier jeder über seine Kinder sagen.
tschüss
Hallo Leute,
ihr habt natürlich recht. Es ist eigentlich kein Grund kein weiteres Kind mehr zu bekommen.Ich denke auch, dass in ein paar Jahren erst die Zeit kommt, wo ich mich wieder dafür oder dagegen entscheiden werde. Man hofft natürlich immer, dass man gesunde Kinder bekommt. Ich bin auch nie davon ausgegangen, dass mein Kind behindert sein könnte.
An alle Gehörlosen. Eigentlich sehe ich euch nicht als behindert an. Ich kenne wunderbare Menschen, denen ich nie zugetraut hätte, dass sie gehörlose sind. Daher finde ich es auch nicht so tragisch, dass meine Tochter auf einer Seite kaum hört. Ich vergesse es auch immer wieder, wenn ich mit ihr zusammen bin.
Doch: trotz allem: Ich bin Hobbymusikerin. Und mir fällt es schon schwer zu glauben, dass es Menschen gibt, die nie dieses wunderbare Gefühl haben können, wenn die Orchestermusik über einem zusammenflutet... .
Habe in der Schule als Literatur mal die Lektüre gelesen, in der es um ein Mädchen geht, dass auf einmal durch irgendetwas taub wurde und dann lernte damit umzugehen. Weiss jemand spontan, wie das Buch heisst.
Es ist ein tolles Buch gewesen. Ist aber schon ein Weilchen her, seit ichs gelesen habe.
Hatte heute auch ein Gespräch mit der Gehörlosen-Schule. Dort war man sehr hilfsbereit und aufgeschlossen.
Werde jetzt noch mal zur subjektiven Audiometrie fahren. Mal sehen, wie viel Sarah tatsächlich mitbekommt. Wenn man so mit ihr spricht, hat man unter gar keinen Umständen dass Gefühl, dass sie auf einem Ohr kaum hört.
Die meisten Leute glauben mir auch nicht.
So. Muss zu ihr. Sie hat einen üblen Schnupfen und Husten und wird im Moment nachts andauernd wach.
Ach übrigens.
Muss ich jetzt bei Erkältungen öfter mit ihr zum HNO oder Kinderarzt, um zu sehen, ob sie eine MOE hat, oder reicht eigenes Ermessen.
Schwierige Frage ich weiss. Aber wenn ich nicht das Gefühl habe, dass sie Ohrenweh hat, bin ich bislang nicht gefahren, sondern hab selbst mit Nasentropfen und Hustensaft eine Woche versucht.
Erst danach war dann immer Arzt angesagt.
Bis bald.
Silvia
Silvia (19.07.75) mit Lars (10.07.02, Paukenröhrchen) und Sarah (18.07.06, einseitig SH)
bei der Verhaltensaudiometrie wird fürchte ich nicht viel rauskommen, da sie auf der einen Siete ja doch gut hört.
Ich denke schon, dass Du weiterleben kannst wie bisher. Deine Tochter ist auch nicht anfälliger gegen MOE als vorher. Eine MOE nmuss immer behandelt werden, bei jeden Kind. Ich denke, es reicht wenn Du sie behandelst wie bisher auch.
Das Buch könnte Greller Blitz, Summer Donner von Lilian Rosen sein, da ertaubt ein Mädchen. In heutiger Zeit bekäme es wohl ein CI...
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
ehrlich gesagt, hab ich ein Problem mit Deiner Aussage, dass Dein Kind "behindert" sei... - ein einseitig schwerhöriges Kind kommt für mich höchstens mit einem Kind gleich, das evtl. eine Kurzsichtigkeit von max. -2 Dioptrien hat. Dieses Kind wird auch ohne Brille nur Aquarelle um sich herum sehen können *g*, niemand würde es jedoch als "behindert" ansehen, obwohl es nur mit Brille scharf sehen kann und in der Schule auf jeden Fall eine Brille braucht, wenn es mal von der Tafel abschreiben können sollte.
Es ist einfach jetzt sehr subjektiv von mir, aber Deine Tochter ist auch nicht "behinderter" als so ein Kind mit dieser max. -2 Dioptrien. Das kind kann halt nur mit Brille wirklich scharf sehen, kann nur mit Brille in der Schule von der Tafel abschreiben, kann nur mit Brille später einen Führerschein machen. Niemand würde es deshalb als "behindert" im Sinne von be-Hinder(ung) bezeichnen. Ähnlich sehe ich es bei Deiner Tochter.
Eine einseitige Sh-keit ist wahrlich kein Hals- und Beinbruch. Du kannst völlig normal mit Deiner Tochter leben, auch wenn sie evtl. mal in lauten Situationen häufiger mal "wiebitte" fragen wird - aber ansonsten genauso leben wird wie ihr Bruder Lars auch. Deshalb ist sie noch lange nicht "be-Hindert"... - und es ist auch kein Grund, kein weiteres Kind mehr bekommen zu wollen, wenn Du jemals wirklich ein weiteres Kind haben möchtest...
Grüßle
maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Ich glaube, dass ich auch an dieses Buch gedacht habe, es müsste eigentlich die "silberne Feder" bekommen haben, oder?
Und zur Musik: Claudia ist an taubheit grenzend schwerhörig auf beiden Ohren, trotzdem spielt sie so gut Klavier, dass sie vor einer Woche beim Dekanatsneujahrsempfang in Heiligenbronn vor 200 Gästen Klavier gespielt hat. Uns sie übt auch nicht Klavier sondern sie SPIELT! (Sie empfindet es wirklich als Entspannung und sitzt freiwillig stundenlang am Klavier und inzwischen auch "an der Blockflöte" wenn man sie lässt)
tschüss
ich denke du kannst weiter verfahren wie immer was Schnupfen etc. angeht. Ansonsten würde ich auf jeden Fall bei der nächsten Untersuchung auch nochmal genauer auf der guten Seite gucken lassen. Mein Sohn wurde damals auch als einseitig hochgradig sh diagnostiziert, andere Seite normal. Allerdings hatte ich irgendwie immer das Gefühl, dass auch die andere Seite nicht normal ist. Audiometrien sind einfach zu ungenau, zumal das Ohr wenn überhaupt ja nur leicht sh ist. Ich habe dann irgendwann drauf bestanden, dass eine NN (notched noise=frequenzspezifisch) Bera gemacht wird und siehe da- er war auch auf der "normalen" Seite sh und zwar im Hoch- und im Tieftonbereich. Sprich die normale Bera war unauffällig und solange er noch nicht sprach fiel es eben nicht so sehr auf, da er ja auf Geräusche reagierte, allerdings Sprache nur verzerrt hörewn konnte und daher "verwaschen" sprach bzw. manche Buchstaben entweder vertauschete oder wegliess (so war ein Eis immer ein Ei, usw.).
Zum Thema Behinderung: Liebe Maike. Ich glaube das Problem mit diesem Wort ist, dass es einen negativen Beigeschmack hat. Ich finde aber schon, wenn jemand ein Teil, egal wie klein, seiner Sinnesleistung einbüßt, dann ist er behindert. Natürlich ist behindert in dem Fall nicht gelich behindert und der eine kommt damit besser zurecht der andere schlechter. So gibt es auch einseitig sh Kinder, die mehr Probleme haben aber gelichzeitig hochgradig sh Kinder die gut zurecht kommen. Da spielen einfach ganz viele andere Faktoren mit rein, wioe z.B. Umfeld, Charakter, Begabung usw. Ich selber sehe meinen Sohn auch nicht als behindert an,. weil er für mich einfach so ist wie er ist, aber mir ist auch durchaus bewusst, dass er mit mehr Hindernissen (daher kommt ja das Wört) zu tun hat/ haben wird im Leben als manche andere Kinder.
Liebe Grüsse
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[Editiert von Momo am: Mittwoch, Januar 31, 2007 @ 09:08][/size]
Danke Momo,
genauso sehe ich das auch. @Maike: ich finde schon, dass auch eine Sehbehinderung eine Behinderung ist, wie der Name schon sagt. Ich weiss nicht, ob du eine Brille trägst. Meine Schwester trägt eine relativ starke und auch ich habe eine. Man ist schon behindert. Man kann nicht einfach eine Sonnenbrille kaufen und anziehen. Eine Schutzbrille im Labor eben mal überziehen. Sich die Augen schminken. Man ist eben behindert. Genauso, denke ich, ist es mit einem Hörfehler.
Die Behinderung ist nicht abwertend gemeint.
Vielleicht sollte ich nächstes mal eine NN-Bera machen lassen. Dann muss ich wohl wo anders hin. Ich denke, dass Homburg wohl nur die Click-Bera macht oder meint ihr, die können das auch.
Soll ich mir ausserdem eine Zweitmeinung anhören?
Warten wir mal ab, wie die Maus sich entwickelt.
Auf jeden Fall kann sie schon ganz schön vor sich hin babbeln und gurgeln.
Wenn ich einkaufen gehe, ist sie immer der Star und schäkert mit jedem und erzählt lauthals vor sich hin.
Einfach süss.
Machts gut Leute.
Ich melde mich wenn ich mehr weiss.
Liebe Grüsse an alle.
Silvia
Silvia (19.07.75) mit Lars (10.07.02, Paukenröhrchen) und Sarah (18.07.06, einseitig SH)
Ihr habt beide schon Recht: Es kommt immer drauf an, wie man "Behinderung" definiert. Und gerade das Wort "Behinderung" ist nicht rein objektiv fassbar... - da fängt es ja schon mit der Frage an: Was ist die Norm und was nicht???
Ich selber habe auch eine Brille, kann z.B. ohne Brille nicht mal die Entfernungstafeln an der Autobahn lesen *g*, kann mir auch nicht einfach so eine Sonnenbrille besorgen und ab die Post... , käme jedoch nie auf die Idee, mich hier als "behindert" anzusehen... - da sieht man mal die Unterschiede...
Grüßle
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Hallo
ich denke einfach man muss das richtige Maß finden: d.h. nicht dramatisieren, aber auch nicht verdrängen. Sicher hat einseitiges Hören Nachteile und kann auch in gewisser Weise behindern, ABER wenn man sich drauf einstellt lernen die Kinder erstaunlich schnell Strategien, um das "Problem" zu umgehen. Und ich denke was für das eine Kind gilt kann bei einem anderen ganz anders sein, sprich Kind A kommt gut klar während Kind B eher Probleme hat. Sicher hängt das auch davon ab wie man damit umgeht. Und, wenn mein Kind Probleme hätte, würde ich auch nicht wollen bzw. fände es wenig hilfreich, wenn das ständig runtergespeilt wird. Genauso wie ich andersherum genervt wäre, wenn meinem Kind immer wieder Probleme angedichtet werden...
Bei manchen Kindern kommen vielleicht auch mehrere Dinge zusammen. Einseitges Hören erfordert sicher mehr Konzemtration, die manche Kinder vielleicht aufgrund einer Wahrnehmungs-, Teilleistungs oder Konzentrationsstörung nicht problemlos leisten können. Da muss man dann sehen wie man das Kind unterstützen kann.
Also bitte weder positiv noch negativ alle über einen Kamm scheren!
das mach ich ja auch nicht: Alle über einen Kamm scheren.
Aber wir sind uns doch alle einig, dass man bei einer einseitigen Schwerhörigkeit nicht von einer Sonderschule sprechen muss. Und das hab ich echt erlebt, als ich jetzt im Krankenhaus war. Das ist doch total übertrieben,ja absurd. Wie wächst denn so ein Kind auf, wenn die Eltern um es herum nur Panik schieben? Angst haben und sich Sorgen machen ist ja total verständlich, aber das find ich dann doch schon zu viel.(Das bezieht sich jetzt nicht auf Silvia, sondern auf das, was ich da mal wieder erlebt habe.
Silvia: Viele Menschen werden nicht mal merken, dass Dein Kind auf nur auf einem Ohr hört, eben weil es sich relativ normal entwickeln wird. Und ob Du mit einem HG jetzt oder ein paar Monate später beginnst, das macht den Unterschied auch nicht aus. Das Kind wird, wenn es sonst rundum gesund ist,sprachtechnisch ja ganz normal entwickeln. Wie gesagt, viele Ärzte sagen sogar, dass eine HG-VErsorgung nicht notwendig ist und das sind dann auch nicht gleich alles Quacksalber und Nichtskönner.
ich finde es auch ziemlich anmaßend, wie Du Dich über ELtern äußerst. Wenn ein Kind eine offensichtliche Missbildung hat (Atresie) ist das ein Schcoek. Ich erlebe es gerade im Freundeskreis. Ein vor zwei Monaten geborenes Kind hat eine Missbildung (keine Atresie), nicht Schlimmes oder Lebensbedrohliches, es kann auch wegoperiert werden bzw. wurde z.T. schon operiert, aber es war ein Schock. Es war im Freundeskreis schon ein Erschrecken und die Eltern hatten sich nach der Geburt erstmals für drei Wochen verkrochen und uns Freunden gar nicht gesagt, dass das Kind schon geboren war. Die Eltern brauchten die Zeit. Da finde ich den Gedanken an Sodnerschule schon nicht mehr so abwegig. Der Unterschied zu sschwerhörigen Kidnern mit normal angelegten Ohren ist ja wohl der, dass praktisch von der ersten Stunde an klar ist, dass das Kind Probleme mit dem Hören ist, das erschreckt Eltern.
Man darf auch nicht verkennen, dass einseitige Taubheit ein ernsthaftes Problem sein kann. Bitte schließ da nicht von Dir auf andere. Nur weil Du gut damit zurecht kommst, brauchen Andere nicht notwendigerweise genauso gut zurecht kommen. Also meine Nachbarin hat damit große Probleme. Ich wußte bis vor Kurzem gar nicht, dass sie einseitig taub ist, sie hat es mir erst jetzt erzählt und es ist schon eine Belastung, gerade auf der Arbeit als Sozialpädagogin an einer Schule.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Erstellt von timtom hatte das dann mit Silvia gelesen und mit der Gehörlosenschule und der Behinderung und der einseitigen Atresie. Und da find ich es auch mal angebracht, dass man deutlich schreibt, dass die Eltern sich nicht so große Sorgen machen brauchen.....man muss kein Kind auf eine Sonderschule oder Gehörlosenschule schicken, nur weil es auf einem Ohr hört.
Das kann man so allgemein nicht sagen. Es hängt eben sehr vom Kind ab, aber auch von der Unterstützung die es bekommen kann. Du hast die Eltern gehört, kennst die Kinder nicht (oder nur vom Sehen) und schliesst dann von dir auf andere und verurteilst. Ich glaube keiner will hier Dramatik schieben wegen einseitiger SH, aber man muss da eben jeden einzelnen sehen mit allem was er/ sie so mitbringt und da kann man nicht so pauschal (ver)urteilen!
Ich würde sagen: einseitig sh bedeutet nicht zwangsläufig Sonderschule für Hörgeschädigte, aber eben auch nicht automatisch "alles kein Problem = Regelschule"! Man sollte also die Bedenken einer Mutter schon ernst nehmen und nicht einfach abtun, denn ich denke sie kennt ihr Kind am besten und weiß was es leisten kann.
Klar denke ich auch, dass man sich bei einem einseitig sh Baby nicht verrückt machen sollte, sondern erstmal abwarten muss und zwar realistisch beide Möglichkeiten offen lässt.
Viele Grüße
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[Editiert von Momo am: Montag, Februar 12, 2007 @ 08:05][/size]
Hallo timtom, also ich hätte gern von dir gehört, was in den Kliniken so gesagt wird? Welche Meinung wird denn von den Ärzten vertreten, machen sie individuelle Unterschiede zwischen den Kindern oder wird pauschal gesagt, dass es nicht so dramatisch ist.
Ich bin deiner Meinung, dass Eltern positiv denken sollten und ich hoffe, ich kann es in meinen Postings und Telefonaten mit Eltern auch so rüberbringen. Ich kann mir vorstellen, woher die Eltern den Gedanken haben, ihr Kind in eine Gehörlosen oder auch Schwerhörigenschule zu geben. In Schwerhörigenschulen sind auch heute schon ganz viele Kinder, die andere Behinderungen haben, AWS und ähnliches, auch nur sprachbehinderte Kinder sind dort vertreten.
Es ist aber per se nicht schlecht ein Kind in einer SH Schule unterzubringen, denn die kleinen Klassen bieten schon auch Vorteile. Und oft orientieren sie sich an Regelschulen.
Also neugierig fragend - was wird so in den HNO Abt. erzählt.
Ich würde mich da auch Momo anschließen und denke, dass man da nicht pauschalisieren kann, sondern man individuell bei jedem Kind schauen muss was Sache ist.
Ein sozial fittes, lernwilliges und intelligentes Kind schafft vielleicht die Regelschule mit einseitiger Taubheit ohne Probleme. Es gibt aber auch Kinder, die vielleicht außer der einseitigen Taubheit noch weitere Schwierigkeiten haben, z.B. einfach langsamer sind im Lernen oder eine Lernschwäche haben oder einfach vom Sozialverhalten nicht so weit sind. Die sind dann vielleicht in einer kleinen Klasse an einer Schwerhörigenschule besser aufgehoben.
Außerdem finde ich, müssen schließlich die Eltern das Kind die ganze Schullaufbahn ihr Kind unterstützen, das bedeutet, dass vor allem die Eltern auch voll und ganz hinter der Entscheidung "Welche Schule?" stehen sollten. Und wenn die Eltern eben beim Gedanken an die Regelschule dann ein ungutes Gefühl haben, dann muss man das ja auch irgendwo akzeptieren.
Es ist ja auch nicht mehr so, dass man als Sonderschüler (mit Hörschädigung) gleich aufm Abstellgleis landet. Ich kenne viele Hörgeschädigte die Abi haben, studieren und/oder einen guten Job haben. (Und ja, einige von denen waren von klein auf auf einer Schwerhörigenschule!)
Gruß,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Hallo liebe Leute,
tut mir leid, dass ich hier so eine heftige Diskussion entfacht habe.
Bin wahrscheinlich im Moment etwas zu "dramatisch" bzw. überdramatisiert worden (danke Timtom). Bin hier glaub ich doch etwas im falschen Forum.
Natürlich weiss ich, dass meine Tochter höchstwahrscheinlich keine weiteren Einschränkungen hat. Und trotzdem wollte ich mich mal mit den "Experten" hier aus dem Forum unterhalten. Das hat nix mit Panik schieben, oder so zu tun. Sondern einfach mit KOMMUNIKATION.
Natürlich ist mir auch klar, dass es hier "dramatischere" Fälle gibt, aber mein Fall ist für mich "dramatisch" genug.
Ich rutsche von einem Fall in den nächsten.
War die letzte Zeit ausschliesslich in Krebsforen mit Todkranken beschäftigt, da neigt man etwas zur "DRAMATISIERUNG".
Werde ab jetzt nicht mehr "DRAMATISIEREN".
Ausserdem habe ich bis zum heutigen Tag nicht das Gefühl, dass meine Tochter nicht gut hört.
Die bekommt "alles" mit. Vor allem wenn sie schlafen oder essen soll. Dann geht der Kopf in alle Richtungen.
Ciao.
Silvia
Silvia (19.07.75) mit Lars (10.07.02, Paukenröhrchen) und Sarah (18.07.06, einseitig SH)
jetzt hab ich ja ein richtig schlechtes Gewissen. So hab ich das aber wirklich nicht gemeint.
Du wirst schon mit der Zeit erkennen, dass das Problem schlimmer ausschaut, als es wirklich ist. Die Kinder arrangieren sich mit der Situation. Manche besser, manche weniger gut. Hängt sicher von vielen Faktoren ab.
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[Editiert von timtom am: Freitag, Mai. 11, 2007 @ 21:12][/size]