nach mehreren Jahren unentschiedenem Herumlaborierens, Abwartens und Angst entschied ich mich vor drei Monaten nach einer neuerlichen Verschlechterung dann für die OP. Ich habe mir meine Chirurgin sehr sorgfältig ausgesucht nachdem ich mehrere Fehlversuche ("Ihre Fragen beantworten wir bei der Aufnahme, HIER ist Ihr Einlieferungsschein, kommen Sie in zwei Wochen blahblahblah ..." und weg war der Arzt im nur notdürftig mit Trennwand abgetrennten Nachbarkabinchen ... und ähnliches) und dann letztlich mich vor die Wahl stellte Uniklinik Aachen oder Lünen. Die Wahl fiel auf Lünen und die OP an sich war weit weniger schlimm als ich dachte.
Örtliche Betäubung, zuvor aber unglaublich präzise und auf den Punkt sediert, ich war wirklich beeindruckt, wie exakt alles so verlaufen ist wie vorhergesagt. Gegen Ende war ich kurz wach, angeblich wurde ich dann gefragt ob ich etwas spüre oder schwindlig sei (dann würde das Implantat nicht korrekt sitzen und würde sofort korrigiert werden), ich sah auch den Monitor, aber ich kann mich nicht wirklich erinnern gesprochen zu haben.
Ich war zwei Stunden danach schon wieder sehr fit. Habe nur sehr kurzen Schwindel gespürt, eher so wie nach 3-4 Gläsern Sekt, das war auch so schnell wieder vorbei. Keine Nervenbeeinträchtigungen, keine Geschmacksstörungen, die OP sei normal verlaufen, es gab keine Komplikationen. Klar, zwei Tage Verband und Schmerzmittel bekam ich auch. Am Tag zwei kam die Tamponade raus, sagte man mir. Ab Tag drei war es dann eher langweilig. So wurde ich am Tag 5 auch dann entlassen.
Die Schmerzen hielten sich in Grenzen, eher so wie eine leichte bis mittlere Mittelohrentzündung mit 2-3 blitzartigen Schmerzspitzen am Tag. Ich war auch sehr froh darüber, dass von vorne geschnitten wurde - obwohl noch Fäden drin sind (kommen morgen raus) sieht man da jetzt fast nichts mehr, aussen ist also alles wirklich perfekt.
Der erste Hörtest ergab angeblich eine Verbesserung. (Leider habe ich eine kombinierte Hörstörung, so dass 100% sicher nicht mehr drin waren.)
ABER - dann, nach etwa 10 Tagen massiven Ohrgeräuschen wie in einer Großbaustelle und auch gefühlten "Innenohrarbeiten" hauptsächlich in Nachtschicht - dachte ich mir, dass das so nicht bleiben kann. Da musste ich doch mal ein ernstes Wörtchen mit dem Polier reden. Ich will nachts schlafen und nicht bei Arbeiten und sollen sie noch so sehr der Heilung dienen lauschen müssen. Soweit so fein. Seltsamerweise hat das von einem auf den anderen Tag auch aufgehört. Was NICHT aufgehört hat ist das "völlig überfüllt" Druckgefühl. Und ab dann fing nun ein Phänomen an, was mich noch mehr belastet. Sobald Geräusche um mich herum sind, die stärker sind als leiser Wind - also auch schon mittlerer Wind - höre ich diese sowohl etwa 5x so laut, sehr metallisch und mit einem Echo versehen, was ich bestenfalls beschreiben kann als ob ein schlechter Techno DJ einen Händetrockner versratched. Was dazu führt, dass ich Gesprächen sehr schlecht folgen kann.
Ich habe einen HNO vor Ort, der mich aber nun schon zwei Mal wegschickte, da der OP-Bericht ihm immer noch nicht vorläge und deshalb nichts machen wolle. Ich gehe morgen wieder hin.
Was mich nun sehr irritiert ist, dass ich verschiedene Aussagen bekam bezüglich der "Tamponade" - die Klinik Arzthelferinnen sagten, die sei doch bereits draussen. Die FOLIE ist aber noch drin. Die Arzthelferin des HNO hier vor Ort sagte, die bliebe auch drin! Das hat mich sehr irritiert. Da ich mir das Misshören (so HOFFE ICH SEHR!) erst mal aufgrund der Folie erklärt habe, aber ich im Netz hier und dort verschiedenes las, kann mir da jemand vielleicht etwas zu sagen? Kann es sein, dass die einen das so, die anderen so handhaben? Wie genau hat man sich denn diese Folie nun vorzustellen? Ich weiss nicht ob ich mir das nur einbilde, aber eine spezieller Teil-Laut meines Ohrmisshörens hört ich wirklich so an wie wenn zwei Folienstückchen im Wind aneinander flattern (ein Geräusch was ich auch vorher schon nicht sonderlich schätzte und erst recht nicht mitten in meinem Ohr).
Ich habe darüber hinaus auch noch sehr viele Frage zu der Erkrankung im allgemeinen, dazu eröffne ich dann ggf separate Themen.
Erst mal hallo zusammen und Ich bin die NEUE - Grüße,
Marcia
