Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

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Paula
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Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#1

Beitrag von Paula »

Hallo,
wir hoffen in diesem Forum Erfahrungen und Meinungen zu unserer derzeitigen Situation zu bekommen.

Bei unserer Tochter wurde im Oktober 06 im Alter von 15 Monaten an der Heidelberger UNI eine klick-Bera durchgeführt.

Das Ergebniss war für uns ein Schlag den wir bis heute noch nicht verkraftet haben. Die Diagnose im ersten Bericht "Hochgradige Schwerhörigkeit im hohen Frequenzbereich" und im zweiten ausführlichen Bericht „an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit“. Die Bedingungen während der Bera wurden als Gut bezeichnet. Zum gleichen Zeitpunkt wurden während der OP Paukenröhrchen gesetzt und die Polypen entfernt.
Wir haben danach von Heidelberg nach Ludwigshafen in das Städtische Klinikum gewechselt und mit der HG-Versorgung begonnen.

Mit den ersten Geräten , die Sie bekommen hatte und die laut eingestellt waren, reagierte Sie auf Geräusche wie lautes pfeifen und klatschen nicht immer, aber nach meiner Auffassung definitiv. Das viel im familiären Umfeld, wie auch in der Kinderkrippe auf.

Wir sind jetzt bei Powergeräten von Widex und Sumo angekommen. Unser Tochter hat beim Akustiker mit den Geräten auf ein Geräusch mit 60dB im sprachlichen Frequenzbereich definitiv einmal bei mir und beim zweiten Termin mit meiner Frau eindeutig reagiert und nach der Geräuschquelle gesucht. Nachdem unsere Tochter die Geräte bekommen hatte, fing sie kurze Zeit später auch mit neuen Geräuschen und doppelsilbigen Lauten (Bu, bu, bu ...... und Ma, ma, ma .....), die Sie vorher nicht gemacht hatte, an. Das ist den Betreuern in der Krippe und uns sofort aufgefallen..

Nach ca. 2-3 Tagen hat Sie plötzlich mit den neuen Lauten aufgehört und kurze Zeit später ständig die Geräte abgenommen bzw. herausgerissen. Es schien als seinen die Geräte viel zu laut. Ich bin mir nicht sicher ob es Zufall war, aber sie zog die Geräte immer dann aus, wenn es in Ihrer näheren Umgebung laut wurde (Autofahren, Trommeln, usw.). Wir haben dann die Geräte leiser einstellen lassen.

Wenige Tage später hatte Sie eine starke Erkältung mit starker Mittelohrentzündung die jetzt über Weihnachten und Neujahr angehalten hat. Seitdem trägt Sie nur das Gerät für das linke Ohr, denn das rechte läuft und ist noch nicht trocken.

Gestern haben wir die Geräte wieder lauter stellen lassen. Wir hatten sofort den leichten voneinander unabhängigen Eindruck andere Laute von Ihr zu hören. Sie trägt z.Z. nur ein Gerät.
Nächste Woche haben wir einen Hörtest und hoffen das bis dahin Ihr rechtes Ohr i.O. ist.

Wenn Sie uns Ihre Erfahrungen und Meinungen schreiben könnten, sind wir Ihnen dankbar.

Gruß
Der Papa von Paula
Momo
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Re: Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#2

Beitrag von Momo »

Hallo Papa von Paula
erstmal herzlich willkommen hier.

Es ist doch schonmal schön, dass Paula mit ihren Hörgeräten reagiert. Dass sie anfängt andere Laute zu bilden zeigt ja auch, dass sie davon profitiert.

Dass sie die Hörgeräte nicht akzeptiert hat, lag wahrscheinlich nicht an der Lautstärke sondern an der beginnenden Mittelohrentzündung.

Ich würde auch erstmal das Ohr ausheilen lassen und dann langsam an ihre Hörkurve rantasten.

Was für eine Bera wurde gemacht? Ich wundere mich immer wieder das Ärzte nach einer Klick Bera Aussagen machen können über einzelne Frequenzen, obwohl die Klick Bera "nur" ein Frequenzgemisch testet und zwar zwischen 1 und 4 kHz. Einzige Möglichkeit da etwas genauere Werte zu bekommen (einzeln für 500 Hz, 1, 2 und 4 kHz) ist nämlich eine NN Bera.

Gruss
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[Editiert von Momo am: Freitag, Januar 5, 2007 @ 09:14][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Andrea Heiker
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Re: Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#3

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Paulas Papa,

es ist schon okay, wenn ihr bei den Hg erst einmal vorsichtig zur Sache geht und lieber zu leise als zu laut einstellt. Ihr werdet mit der Zeit schon merken, was die richtige Lautstärke ist. Ist es richtig, dass ihr im Moment die Power-Knochen habt. Sumo DM oder XP? Habt ihr das Widex Vita 38?

GRuß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Nina M.
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Re: Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#4

Beitrag von Nina M. »

Hallo Paulas Papa! :)

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Wie schon geschrieben wurde, ist es durchaus ok und ein normales Vorgehen, dass man bei Kindern die HGs nicht immer sofort auf volle Lautstärke stellt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Paula vielleicht durch die beginende Mittelohrentzündung gemerkt hat, dass sich der Höreindruck verändert und sie deswegen die HGs nicht mehr wollte. Vielleicht hat auch das Ohrstück gedrückt.

Es ist auch normal, dass Kinder eine Weile brauchen um sich an die Hörgeräte zu gewöhnen. Sie hört ja nicht nur die Sprache erstmals gut, sondern auch alle anderen Geräusche, die sie vorher gar nicht oder nur leise wahrgenommen hat. Vielleicht könnt ihr mit ihr, wenn die Ohren wieder ok sind auch z.B. Geräusch-Spiele machen. Also z.B. das Radio laut anmachen und mit ihr nach dem Geräusch suchen, dasselbe mit dem Wasserhahn, der Waschmaschine, dem Staubsauger usw. damit sie die verschiedenen Geräusche kennen und einordnen lernt.

Gruß,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Paula
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Re: Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#5

Beitrag von Paula »

Hallo,
erstmal danke für die Antworten und die Beiträge.

Paula trägt zur Zeit die BV-38 von widex und als zweites Paar die Sumo Xp.

Am nächsten Donnerstag haben wir Hörtest (ich glaube man nennt den Test im "Freifeld") mit den Geräten. Es ist bei Ihr unheimlich schwer, Reaktionen auf Geräuschsignale zu deuten. Ihre Hörkurve lag beim letzten Freifeldtest ohne Geräte (Ich nenne den Test jetzt mal so)im Bereich 55-70 dB.

In jedem Fall habe ich beim BV-38, sie trägt im Moment nur ein Gerät wegen ihrer Mittelohrentzündung, festgestellt, dass es bei lautem Trommeln zu laut für Sie ist. Sie hat das Gerät aber nicht ausgezogen!

Gruß Lamb
Andrea Heiker
Beiträge: 3024
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Re: Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#6

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Lamp,

wenn die Kruve aus dem Freifeld stimmt, dann sind die Hg eigentlich zu stark. Die 38er Serie von Widex bzw. das Sumo XP sind sehr sehr starke Geräte. VErsucht doch mal ein Phonak GErät aus der 300er Serie, z.B. das Extra oder Maxx.

GRuß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
malicat
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Re: Diagnose: An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

#7

Beitrag von malicat »

Hallo, Papa von Paula,
meine Jüngste (*04/05) ist auch an Taubheitgrenzend schwerhörig. Sie wurde im Jan. 01 mit Hörgeräten versorgt. Wir haben einige Geräte getestet und sind jetz bei den Phonak Power Maxx 411 gelandet.
Talias Hörkurve liegt zw. 70db (tiefton) und der schlechteste Wert bei 90db (so die Freifelduntersuchung Anfang Dezember) Bei der Bera im Januar, die auch nach einer Polypenentfernung und Paracentese gemacht wurde, hatte sie bei 100db keine Potentiale (höher konnte mit dem verfügbaren Gerät nicht getestet werden...) Wir hatten schon mehrere Termine für eine weitere Bera, aber durch ständige Ergüsse kamen wir nie dazu. Jetzt soll nächste Woche noch mal eine sein. ABer die Ohren sind wieder naß.
Aber jetzt komm ich mal wieder auf Paula zurück:
Könnt ihr nicht noch mal ein anderes Modell testen? Also, wir sind mit Phonak sehr zufrieden. Meine Mittlere trägt auch Modelle von Phonak.
Ich glaube auch, daß Paula die HG's rausgenommen hat, da sie durch den Erguß keinen (oder sehr wenig) Nutzen mehr davon hatte. Talia macht das auch so. GLaube nicht, daß es mit dem "zu laut" sein zu tun hatte. Denn jetzt läßt sie sie ja auch drin...
LG Sabine
Sabine mit Sarah *03 hochgr. SH bds. Naida V UP Jr und Talia *05 hochgr. SH bds. Naida V UP sowie Laura *01 normalhörend
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