ich bin gerade eben auf dieses Forum gestoßen und wenn ich es so durchlese fühl ich mich nicht mehr so alleine mit meinem "Problemchen" ^^.
Nun zu mir: Ich bin 23 Jahre alt und bin seit meiner Geburt mittelschwerhörig. Ich habe es von meiner Mutter vererbt bekommen. Wahrhaben wollte es sie nicht wirklich. Erst in der 8. Klasse habe ich Geräte bekommen, da den Lehrern aufgefallen ist, dass ich mich fast nie melde. Da hat man sich das ganze mal genauer angeschaut. Danach folgten richtige Sprünge was die Schule anging. Von Hauptschule auf die Werkrealschule und danach 3 Jahre aufs Gymnasium. Und das nur weil ich dann etwas besser hörte.
Mir wurde aber gesagt ich solle die Geräte niemanden zeigen und auch niemanden etwas davon sagen. Meine Mutter schämte sich für ihre Schwerhörigkeit und wollte nicht das man mich wegen den Geräten ausgrenzt. Erst während meiner Ausbildung habe ich gemerkt, dass das "Problemchen" etwas ist, wofür ich mich überhaupt nicht schämen musste. Im Gegenteil. Kunden sind viel freundlicher geworden als ich ihnen erklärt habe warum sie manchmal etwas öfters wiederholen mussten. So viel Akzeptanz kannte ich gar nicht.
Momentan mache ich jetzt ein Auslandsjahr und danach auf die Uni. Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass Hörgeräte ein leben so ändern können.
Allerdings vermisse ich ein paar Dinge. Meine Freunde können einfach mal so ins Wasser springen oder im Regen herum springen. Wenn ich das mache muss ich vorher die Geräte abnehmen und dann versteh ich sowieso nur noch die Hälfte.
Ich sehe es aber auch positiv. Wenn ich irgendetwas nicht hören möchte mach ich einfach unauffällig die Geräte aus
Hier kann ich nur allen Eltern von schwerhörigen Kindern sagen: schlechtes hören ist kein Untergang in der Zukunft des Kindes. Es ist nur ein anderer Weg.
Liebe Grüße
Butterfly91
