Neu und viele Fragen

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Püppi
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Neu und viele Fragen

#1

Beitrag von Püppi »

Hallo ihr Lieben.
Ich möchte mich / uns kurz vorstellen.
Ich habe mich hier angemeldet da mein Mann ( 42 J.) seit gestern seine ersten Hörgeräte ( Widex Dream 110 ) zur Probe trägt. Wir sind eine Familie mit 4 Kids und für uns ist alles noch sehr neu. Mein Mann hört vor allem im Hochfrequenzbereich schlechter, aber für eine Zuzahlung durch die Kasse liegt er gerade so im Bereich das sie es genehmigen. Der Hörverlust ist also noch nicht so groß.
Dafür aber der Unterschied mit und ohne Hörgeräten für Ihn und leider auch die Preise bei der Zuzahlung.

Hier also meine Fragen. Gibt es vergleichbare aber vielleicht nicht so kostenintensive Hörgeräte ? Sind die Preise bei allen Akustikern gleich? und vielleicht kann mir ja auch jemand einen guten und Preiswerten Akustiker im Raum Berlin empfehlen?
Die Funktionen die für meinen Mann wichtig sind, sind ...-der Klang soll möglichst natürlich und nicht blechern sein/ keine Rückkopplung
-er muss in Besprechungen und Messen ( und auch bei unseren Kinder ) die einzelnen gut verstehen auch wenn sich mehrere Unterhalten
- er muss mit dem Handy damit telefonieren , Auto fahren können und wenn sie unauffällig sind ist er sicher auch nicht traurig drüber, denn zur Zeit sind die Hörgeräte ihm noch unangenehm. Wobei das aber wohl eher die Tatsache ist das er welche braucht, als dieses Model selbst was er gerade probiert ;)
und wenn es irgendwie geht sollte die Zuzahlung nicht so hoch sein
Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen und danke euch schon mal für eure Tipps und Antworten
Püppi
Zappenduster
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Re: Neu und viele Fragen

#2

Beitrag von Zappenduster »

Hallo,

ich habe seit ein paar Monaten Hörgeräte und bin auch leichtgradig hochtonschwerhörig, ebengerade so, dass die Kriterien für die Kasse erfüllt sind, um Zuzahlungen zu leisten.

Ich habe mich für Unitron Moxi² Kiss entschieden. Das sind sehr kleine Hinter-dem-Ohr-Geräte, die über einen kaum sichtbaren Draht mit dem Lautsprecher im Gehörgang verbunden sind (=Ex-Hörer). Habe schon hier im Forum über die Vorteile dieser Geräte ausführlich geschrieben, das findest Du sicherlich über die Suche, z.B. Stichwort Upgrading: wenn man weitere Funktionen oder Programme benötigt, kann man diese gegen Aufpreis auch noch später auf die Geräte laden lassen. Bei anderen Herstellern ist kein Upgrade mehr möglich. Preis-Leistung-Verhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut, habe nur ca. 800€ Eigenanteil draufgezahlt.

Nein, die Preise sind nicht bei allen Akustikern gleich und nur selten veröffentlichen Akustiker ihre Preislisten im Internet (mein Akustiker macht das, der ist aber leider nicht in der Nähe von Berlin).

Ich finde immer lustig, wenn ein Schwerhöriger meint, die Hörgeräte sollen "natürlich" klingen. Dabei weiß ein Schwerhöriger doch gar nicht, was "natürlich" ist, schließlich hört er ja nicht alle Töne. Fakt ist, mit Hörgerät klingt die Welt erstmal ungewohnt, denn plötzlich hört man ja alle Töne. Bei Hochtonschwerhörigkeit werden die hohen Töne schlecht gehört, aber gerade die sind es ja, die für die Verständlichkeit der Sprache wichtig sind (Konsonanten wie f,s, ch usw.) und gerade die bewirken auch, dass die Welt erstmal blechern klingt. Hörgeräte-Anfänger möchten gerne, dass alles so klingt wie vorher, also "natürlich", weshalb sie vom Akustiker Einstellungen fordern, die weichzeichnend sind, dh. dass hohe Töne weniger verstärkt werden. Dadurch klingt es dementsprechend weniger blechern. Aber das geht logischerweise auf Kosten der Verständlichkeit. Denn wenn die hohen Töne, die ja die Verständlichkeit der Sprache erst ermöglichen, nicht genug verstärkt werden, dann versteht man auch schlechter. Heißt also: mehr blechern = besseres Sprachverstehen, weniger blechern = weniger Sprachverstehen. Darüber sollte man sich im Klaren sein.
Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und die neue Tonkulisse kommt einem so langsam "natürlich" vor.

Ich kann mit meinen Hörgeräten normal telefonieren. Bei leichter Hochtonschwerhörigkeit sollte das kein Problem sein.

Es gibt Programme und Funktionen, die bei Besprechungen und großen Menschengruppen hilfreich sein können. Man sollte es ausprobieren, aber bei leichter Hochton-Schwerhörigkeit bringt das eher keinen Zusatznutzen.
Gruß Nicole
Toenchen
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Re: Neu und viele Fragen

#3

Beitrag von Toenchen »

Hallo Püppi,

willkommen im Forum. Ich finde es toll, wenn jemand den Schritt getan hat um sich für eine Hörhilfe zu entscheiden. Auch mir ist es schwergefallen und ich habe es jahrelang hinausgezögert.

Bei mir liegt auch ein Hörverlust im Hochtonbereich vor und ich teste seit ein paar Wochen (kostenlos) Hörgeräte von unterschiedlichen Herstellern und in unterschiedlichen Preisklassen.
Dies ist wohl eine normale Vorgehensweise.

Dass jeder für sich das optimale zu günstigem Preis möchte ist wohl klar. ;)
Etwa-Preise findet man ja im Internet. Diese kann man dann mit dem Angebotspreis des Akustikers vergleichen... (zu Berlin kann ich leider nichts sagen)

Das alleine hilft am Anfang jedoch wenig, so meine ich.
Wichtig ist, dass man einen Akustiker findet zu dem man ein Vertrauen aufbauen kann. Von ihm und der Zusammenarbeit mit ihm in den nächsten Wochen, hängt das gewünschte Ergebnis ab.

Bei Fehlanzeige ist auch der Wechsel zu einem andern HGA möglich. Die Verordnung erhält erst der Akustiker, bei dem man das Gerät seiner Wünsche kauft.

Auch Hören ist im gewissen Sinne Geschmackssache ;) , deshalb hilft erst einmal, sich an Hörgeräte zu gewöhnen, ausgiebig testen, um den Hersteller mit dem für sich angenehmsten Klangbild zu finden.

Auf ein endgültiges Modell wird man sich erst danach festlegen.

Ich habe mich noch nicht festgelegt, habe aber heute bei meinem Akustiker herausgehört, dass bei meinem (ähnlichen) Hörverlust die teuren Zusatzausstattungen oft nicht herausgehört werden.

Vorstellen kann ich mir auch, dass beim Lesen der benachbarten "Faden", die unterschiedlichen, ähnlichen oder gleichen Meinungen der User etwas helfen können.

Du merkst es vielleicht, dass sich beim Thema Hörgerät nicht alles so schnell beantworten lässt wie bei manch anderen Dingen des Lebens.

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei den bevorstehenden Tests und Entscheidungen.

Viele Grüße,
bis dann ;)
Zappenduster
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Re: Neu und viele Fragen

#4

Beitrag von Zappenduster »

Toenchen hat geschrieben:Auch Hören ist im gewissen Sinne Geschmackssache ;) , deshalb hilft erst einmal, sich an Hörgeräte zu gewöhnen, ausgiebig testen, um den Hersteller mit dem für sich angenehmsten Klangbild zu finden.
Wobei das Klangbild weniger von der Hardware als von der Software und der Anpassformel abhängt. Laut Aussage meines Akustikers kann man alle Hörgeräte, egal von welchem Hersteller, mit der entsprechenden Software und Anpassformel nahezu gleich klingen lassen. Viele Anpassformeln können herstellerübergreifend verwendet werden. Viel wichtiger als die Wahl des Herstellers ist daher der Akustiker und seine Fähigkeit, die Geräte anzupassen.
Gruß Nicole
Toenchen
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Re: Neu und viele Fragen

#5

Beitrag von Toenchen »

Hallo Nicole,

danke für Deine Info, sie bringt mich jedenfalls zum Nachdenken, da mein HGA meinte, dass das Klangbild von den unterschiedlichen Chipsätzen in den Geräten und der mitgelieferten Software abhängt.
Möglich, dass dies nur eine Schutzbehauptung ist.
Bei meinen drei bisher getesteten Geräten von verschiedenen Herstellern hatte ich deutliche Unterschiede bemerkt.
Ähnliches wurde auch von anderen Unsern im Forum festgestellt

Ich teste weiter und werde versuchen meinen HGA etwas mehr zu fordern... ;)
Zur Not werde ich auch noch einen anderen Akustiker ausprobieren.

Bei der komplexen Materie kommt man sich schnell etwas ausgeliefert vor ;)
Und Geld, wenn ich es draufzahlen muss, habe ich auch nicht zu verschenken.

Bis dann ;)
Xaver
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Re: Neu und viele Fragen

#6

Beitrag von Xaver »

Hallo Zapenduster,
Beim Klangbild muss ich Dich ein wenig korrigieren. Klar bei den modernen Hörgeräten kann man das Klangbild schon in einem gewissen Rahmen verändern. Aber das geht nur in einem gewissen Rahmen. Leider hat es aber auch sehr viel mit der Hardware zu tun, welche im Gerät ist. Schon bei meinen Hörgeräten wurde mal der Höhrer ausgetauscht das hat bereits am Klangbild eine Veränderung hergerufen, da die alte Hörer Generation nicht mehr produziert wird.
Wenn man am Klangbild rumschraubt hat es meistens auch Auswirkungen auf die Verständlichkeit. Sehr oft muss man auch ein Kompromiss schliessen, will ich ein besserers Klangbild oder mehr verstehen.

Man kann ein Otticon Hörgerät auch nicht so hinkriegen dass es so wie ein Widex tönt.

Zudem muss ich auch sagen der Faktor Mensch ist auch nicht zu unterschätzen. Es gibt Personen, die auf kleinste Veränderungen im Klangbild als unbrauchbar reagieren, andere Leute hingegen merken da kein Unterschied.

Zudem kommt es auch noch auf den Grad der Schwerhörigkeit an. Wir sind nur leicht Schwerhörig. Das heisst wir laufen auch mal ohne Hörgerät rum. Da darf der Unterschied vom Hörgerät zu keinem Hörgerät nicht so gross sein. Ansonsten empfinden wir es als sehr störend. Das ist auch noch zu bedenken. Bei den stark Schwerhörigen ist das z.N. kein Problem mehr.

Gruss Xaver
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
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Syrinx
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Re: Neu und viele Fragen

#7

Beitrag von Syrinx »

Ich gebe Xaver recht, finde das es wirklich Geschmackssache ist und von deinen Hörsituationen abhängig. Meiner Erfahrung nach klingen die Hersteller vom Grund her anders, was nicht heißt, dass sie nicht die gleichen Frequenzen abfangen.
Sie arbeiten mit unterschiedlichen Chips. Wenn du über einigermaßen Restgehör verfügst, kannst du das im Direktvergleich durchaus wahrnehmen.
Außerdem empfehle ich dir, die Geräte gerade am Anfang recht durchgängig zu tragen, damit du in den verschiedenen Hörsituationen ausmachen kannst, was dir evtl. noch fehlt, was dich stört, anders eingestellt werden müsste/könnte.
Ich durfte sogar gleichzeitig zwei verschiedene Hersteller mitnehmen, um sie im Direktvergleich TV und Arbeit auszuprobieren. Allerdings hatte ich echt Schiss, dass mir etwas verloren oder kaputt geht.
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
Püppi
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Re: Neu und viele Fragen

#8

Beitrag von Püppi »

Hallo ihr Lieben,
und erst mal danke für die Tipps. Mein Mann merkt den Unterschied zwischen dem Hören mit und ohne HG schon recht deutlich. Und die Kinder und ich auch....
Die Verordnung hat er schon abgegeben :help: und ich weis nicht ob mein Mann diese einfach wieder bekommt. Der Akustiker hat zwar gesagt das mein Mann keine HG kaufen muss und wenn er jetzt noch nicht damit klar kommen sollte, aber halt nicht was in diesem Fall mit der VO geschieht.

Ich hab hier auch schon den Tipp mit einer großen Kette, die eigentlich für Brillen bekannt ist bekommen......Danke da werden wir wohl mal hingehen.
Aber zuerst werde ich heute meinem Mann erzählen das ich mich für uns hier angemeldet habe und er hier wirklich verstanden wird und Hilfe bekommt- dann wird er sicher auch neugierig hier lesen und dann sicher auch selbst seine Fragen an euch schreiben ( sicher unter meinem Log in ).

Und ich bin gespannt ob er, wenn wir heute zu meiner Schwiegermama in den Garten fahren, dort auch besser hört. Früher hat er sehr gern der Natur gelauscht 8)
LG an alle und ein schönes Wochenende Püppi
Zappenduster
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Re: Neu und viele Fragen

#9

Beitrag von Zappenduster »

Xaver hat geschrieben:Klar bei den modernen Hörgeräten kann man das Klangbild schon in einem gewissen Rahmen verändern. Aber das geht nur in einem gewissen Rahmen. Leider hat es aber auch sehr viel mit der Hardware zu tun, welche im Gerät ist.
Sicher hat das Klangbild AUCH mit der Hardware zu tun, aber wie sehr die Wirkung des Chips oft überschätzt wird, erkennt man daran, dass Hersteller, die so unterschiedlich klingen sollen, die gleichen Chips nutzen, weil sie Marken der gleichen Unternehmensgruppe sind.

Man kann bei vielen Herstellern mehrere Anpassformeln nutzen, aber da Du eine bestimmte Marke angesprochen hast, muss man vielleicht erwähnen, dass es natürlich auch Ausnahmen gibt. Es gibt Marken, die schon sehr weichzeichnend konzipiert sind. (Deshalb sind sie bei Hörgeräte-Einsteigern auch sehr beliebt.) Wobei das aber wie gesagt nicht an der Hardware liegen muss, sondern an der Software, denn laut Aussage meines Akustikers lassen diese einstellungsmäßig nicht so starke Änderungen im Klangbild zu wie andere Hersteller. Was ja aus Sicht der Verkäufer auch Sinn macht, denn Hörgeräte verhalten sich genauso wie andere Produkte auch (Handys, Autos usw.): eigentlich sind sich die Produkte technisch sehr ähnlich, aber um sie auf dem gesättigten Markt zu verkaufen, schafft man Marken, die untereinander nicht austauschbar wirken dürfen, um sich von der Masse abzuheben und damit bestimmte Zielgruppen anzusprechen.
Xaver hat geschrieben:Wenn man am Klangbild rumschraubt hat es meistens auch Auswirkungen auf die Verständlichkeit. Sehr oft muss man auch ein Kompromiss schliessen, will ich ein besserers Klangbild oder mehr verstehen.
Genau das sagte ich ja beim Thema "Blechern=Verständlich" kontra "Natürlich=weniger verständlich." Ich habe die "Blechernheit" gewählt, die für mich die beste Verständlichkeit brachte. Ich habe es auch testweise noch weiter ändern lassen, hin zu noch mehr "Blechernheit", aber das hat keine bessere Verständlichkeit mehr gebracht. Ich würde das eher so ausdrücken, dass man keinen Kompromiss finden muss, sondern einfach für sich das Optimum. Aber bei Hochtonschwerhörigkeit, insbesondere wenn sie schon länger besteht, kommt man um etwas Blech im Klang leider nicht herum.
Xaver hat geschrieben:Zudem muss ich auch sagen der Faktor Mensch ist auch nicht zu unterschätzen. Es gibt Personen, die auf kleinste Veränderungen im Klangbild als unbrauchbar reagieren, andere Leute hingegen merken da kein Unterschied.

Zudem kommt es auch noch auf den Grad der Schwerhörigkeit an. Wir sind nur leicht Schwerhörig. Das heisst wir laufen auch mal ohne Hörgerät rum. Da darf der Unterschied vom Hörgerät zu keinem Hörgerät nicht so gross sein.
Ich bin ja auch nur leichtgradig schwerhörig, höre bis 3 bzw. 4kHz normal und erst dann geht die Kurve nach unten. Ich trage meine Hörgeräte nur an 3, maximal 4 Tagen pro Woche, weil ich sie z.B. zum Wassersport nicht tragen kann. Trotzdem kommt mir das Hören mit Hörgeräten "richtig" vor, weil ich alles hören kann. Ohne Hörgeräte klingt alles dumpf, hohe Töne fehlen und die Leute scheinen zu nuscheln.

Wobei ich bei den testweisen Änderungen schon starke Unterschiede gehört habe, z.B. klang bei einer Einstellung Musik ganz grauslig. Mit meiner jetzigen Einstellung klingt Musik weit besser als ohne Hörgeräte, das war mir persönlich auch sehr wichtig.
Gruß Nicole
Xaver
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Re: Neu und viele Fragen

#10

Beitrag von Xaver »

Hallo Zappenduster,
Ich selber bin im mittleren Bereich von 2 - 6 kHz leicht Schwerhörig. Kenne das das Problem was Du schreibst. Ich habe da einen Hörverlust von 25 bis 40 db. Bei mir ist es noch so das ich die hohen Töne recht gut verstehen würde. Leider ist durch das tragen der Hörgeräte bei mir nur noch das Hören bis 8 kHz möglich :( .

Ich versuchte meine Geräte schon täglich zu tragen. Aber es kommt bei mir auch vor das ich erst wenn ich das Haus verlasse die Hörgeräte rein tue.
Das mit dem Wassersport ist eine Sache. Das funktioniert leider nicht so gut. Ich selber habe jetzt Hörgeräte welche ich auch im Wasser tragen kann. In der Badi sind die recht praktisch. Wenn ich mal ins Wasser gehen will muss ich sie nicht immer ausziehen sondern kann sie drin lassen. Aber besonders gut kann ich leider im Wasser mit denen auch nicht hören. Dafür wenn ich wieder am Strand bin muss ich mir keine Sorgen machen das ich was überhöre. :lol: Da ich sie dabei habe.

Aber eben wie Du gesagt hast. Es ist auch für mich einfacher mit den Geräten die Leute zu verstehen.

Klar die Chipsätze sind sicherlich oft die gleichen. Leider ist die Grundsoftware der Geräte auch schon unterschiedlich.

Aber ich denke der grösste Faktor ist der Mensch. Jeder hat einen anderen Geschmack.
Bei uns leichtgradig bis mittelgradig Schwerhörigen ist zudem wirklich das Problem da wir beide Welten mit Hörgerät und ohne Hörgerät leben, sind wir vom Klang her viel heikler als die hochgradig bis resthörigen Hörgeräteträger.
Im gegensatz ist es bei uns mit der Sprachverständlichkeit viel einfacher zu handeln und wir brauchen nicht so starke Geräte.

Die Geräte heute sind sicherlich einiges besser geworden. Vor 30 Jahren wurden Leuten wie uns noch gar keine Hörgeräte abgegeben, da wir mit den damaligen Geräten zu wenig viel profitiert hätten. Erst Ende der 90er Jahre anfangs 2000 wurde auch Leuten mit kleineren Hörverlusten Geräte verordnet. Ich selber habe schon die 4. Generation Hörgerät. (alles eher schwachere Geräte). Aber wenn ich meine ersten mal anziehe merke ich vom Klang und Qualität zu den jetztigen einen grossen Unterschied. Zwar war mein erstes Hörgerät einiges lauter eingestellt aber da ich mehr Störgeräusche habe verstehe ich mit denen auch schlechter. Ich denke dort ist sicherlich auch ein Unterschied der diversen Geräte. Aber eben wichtig ist dass man mehrere testet und dass dem Akustiker immer sagt was am Gerät nicht gut ist und was auch gut ist, dass er auch die richtigen Einstellungen machen kann und gegebenfalls auch die perfekteren Geräte geben kann. Mit perfekt meine ich nicht umbedingt teurere, sondern es kann wirklich ein Typ in der gleichen Preisklasse sein. Die meisten Leute brauchen nicht ein teures 20 Kanaliges Hörgerät sehr oft reicht schon ein 6 Kanaliges Gerät oder was dazwischen.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
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fast-foot
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Re: Neu und viele Fragen

#11

Beitrag von fast-foot »

Ich denke, dass der Chip grundsätzlich keinen Einfluss auf den Klang haben sollte. Höchstens, weil gewisse Algorithmen wegen beschränkter Rechenkapazität nicht möglich sind oder vielleicht eine stärkere Verzögerung eintritt.
Oder aber, weil gewisse grundlegende (vorverarbeitende) Algorithmen (auf welchen weitere aufbauen) bereits hardwaremässig implementiert sind und diese unterschiedlich realisiert sein könnten etc.

Die Anpassregeln sind meiner Ansicht nach eher grob, dürften aber auch eine Rolle spielen (auch deren Umsetzung; Flankensteilheit der Filter etc.).

Einen bedeutenden Unterschied machen vermutlich die Algorithmen für die Störschallunterdrückung und Klangbearbeitung (bspw. Musikprogramm etc.) aus.

Und hardwaremässig dürften sich auch die Mikrofone, Verstärker, Wandler (ADU, DAU) und die Lautsprecher auswirken.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Eve Kimberly
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Re: Neu und viele Fragen

#12

Beitrag von Eve Kimberly »

Was für Geräte sind es denn, die man im Wasser tragen darf??

Mein Akustiker sagt, sie sind nur spritzwassergeschützt!??

Danke im voraus für evtl. Rückinfo!

Eve
Zappenduster
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Re: Neu und viele Fragen

#13

Beitrag von Zappenduster »

Eve Kimberly hat geschrieben:Was für Geräte sind es denn, die man im Wasser tragen darf??
Das würde mich auch sehr interessieren.
Gruß Nicole
Xaver
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Re: Neu und viele Fragen

#14

Beitrag von Xaver »

Hallo Eve und Nicole,
Ich selber trage das Siemens Aquaris. Zur Zeit ist es das einzige Hörgerät welches man im Wasser tragen darf. Man sieht es auch von der Verarbeitung. Das Gehäuse ist nicht ein Hardplastikgehäuse sondern eher gummimässig. Das Batteriefach ist stark abgedichtet.
Nähere Infos findest Du unterder Siemens Homepage.
Das mit dem Wasserdicht hat natürlich auch auflagen, die Garantie wird nur übernommen wenn jährlich das Gehäuse getauscht wird. Die ersten 3 Jahre ist der Service inbegriffen.
Die anderen Hörgeräte welche ich schon gesehen habe sind wirklich nur Spritzwasserdicht.
Gruss Xaver
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FoxMulder
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Re: Neu und viele Fragen

#15

Beitrag von FoxMulder »

Zappenduster hat geschrieben:
Wobei das Klangbild weniger von der Hardware als von der Software und der Anpassformel abhängt. Laut Aussage meines Akustikers kann man alle Hörgeräte, egal von welchem Hersteller, mit der entsprechenden Software und Anpassformel nahezu gleich klingen lassen. Viele Anpassformeln können herstellerübergreifend verwendet werden. Viel wichtiger als die Wahl des Herstellers ist daher der Akustiker und seine Fähigkeit, die Geräte anzupassen.
Grundsätzlich ist das zwar richtig, in der Praxis sind die Möglichkeiten des Akustikers allerdings durch den Hersteller begrenzt. Das Paradebeispiel der völligen Freiheit (und damit ein Geschenk für die, die verstehen, was sie tun und ein Fluch für die, die es nicht wissen) war/ist die Connexx-Software, die dem Anwender die Möglichkeit gibt, so gut wie alle Parameter zu verstellen (Kompressionsverhältnisse in jedem Kanal z.B.). Der Trend geht aber dahin, dem Akustiker relativ wenig Freiheiten zu geben und vor allem dahin, eigene Anpassformeln in die Software zu bringen.
Völlig unabhängig von der Soft- und Hardware kommt es aber vor allem auf eines an bei der Anpassung und da stimme ich dir zu: Auf die Kompetenz des Akustikers, und zwar sowohl die technische/fachliche als auch soziale.
HG seit 1992
Hörgeräteakustiker
B. Sc. Hörakustik
FoxMulder
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Re: Neu und viele Fragen

#16

Beitrag von FoxMulder »

Aber darum geht's ja hier eigentlich gar nicht, deshalb zur Frage, Püppi:
Meiner Meinung und Erfahrung nach sollte dein Mann auf keinen Fall davor zurückschrecken, Geräte mit Zuzahlung zu probieren. Am besten wäre es, wenn er sich mit seinem Akustiker einigen könnte, welche Features er benötigt (ihm diese zu erklären sollte kein Problem darstellen). Es gibt einfach Eigenschaften von High-End-Geräten, die diese eben exklusiv haben und dadurch zeichnen sie sich als optimale Lösung für eben jene Menschen aus, die diese Features benötigen. Ich denke nicht, dass dein Mann z.B. eine Impulsschallunterdrückung benötigt; fundamental wäre aber (nach deiner Beschreibung) eine Richmikrofontechnologie.
Wie gesagt; am besten den Akustiker mal bisschen ausfragen nach Features (der freut sich, wenn mal einer Interesse hat) und dann gemeinsam überlegen, welche sinnvoll sind. Dann die Geräte testen und am besten erst ganz zum Schluss den Preis erfragen (damit dieser nicht top-of-mind ist bei der Entscheidungsfindung). Dafür aber dann vorher auf jeden Fall eine verbindliche finanzielle Obergrenze vorschlagen, an die sich der Akustiker halten soll.
Dann die Geräte jeden (!) Tag den ganzen (!) Tag tragen. Und natürlich auch die ZZ-freien mit in die testgruppe aufnehmen- optimalerweise aber auch hier ohne zu wissen, dass sie es sind.
Viel Erfolg!
HG seit 1992
Hörgeräteakustiker
B. Sc. Hörakustik
Püppi
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Re: Neu und viele Fragen

#17

Beitrag von Püppi »

Hallo ihr Lieben,
hier die ersten Erfahrungen.
Die ersten Hörgeräte die mein Mann hatte waren top. Er ist super mit klar gekommen. Vor 2 Wochen hat der Hörakustiker ihm dann die nächsthöhere Technikstufe von Widex zum probieren gegeben. Nach einem Tag hatte mein Mann die Nase voll. Er hat mich und die Kinder kaum verstanden dafür war aber Einkaufstüten und sogar Taschentücher Geraschel wie Explosionen. Allso flogen die HG in den Schrank :( .
Und da wir im Urlaub waren blieb das auch so. Für uns ( die Kinder und mich ) war das eine ganz schön große Umstellung. Wir haben da erst richtig gemerkt wie laut wir vor den HG miteinander bereits geredet haben...
Am Mittwoch geht es wieder zum Akustiker und dann mal sehen was er sagt. Inzwischen wissen wir das die HG wasserfest sein sollten. Wenn mein Man die anderen in der Wildwasserbahn an gehabt hätte wären die wohl kaputt und wir fahren mit den Kids gerne und auch ziemlich oft in den Freizeitpark.
Ich hab hier auch schon gelesen das es solche HG von Siemens geben soll und der Hinweis mit dem Richtmikro ist auch super.
Aber nun noch eine Frage: Warum waren die höherwertigen HG so katastrophal ? Lag das an den Geräten oder an der Einstellung ? Es würden von dem Akustiker einfach die Einstellungen von den ersten Widex übernommen.
LG Püppi
Woase
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Re: Neu und viele Fragen

#18

Beitrag von Woase »

Ich trage die Siemens Aquaris 501 seit 2,5 Jahren und bin damit sehr zufrieden.
Die HG`s müssen nur halbjährlich zur Durchsicht ( Membranenwechsel).
Preislich allerdings sind diese allerdings nicht ohne.
Persönlich benötige ich sie beruflich, deshalb läuft dazu ein Verfahren gegen die RV seit über 2 Jahren. Bin allerdings zuversichtlich, da es dies bezüglich neue interresante Urteile gibt.

Grüße aus Anhalt
Uwe
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