Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

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Audius
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Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#1

Beitrag von Audius »

Hallo,
die Vorgeschichte habe ich im Vorstellungsgespräch erläutert, aktuell nervt mich die Schwerhörigkeit, weil die Enkelchen (fast 7 Jahre) immer wieder bemerkten: Mensch Opa, frag doch nicht immer zweimal...

Der Anlass zu einem erneuten Arztbesuch war, dass ich bei einer Gruppendiskussion, welche Stadt wir zum Fotografieren besuchen sollten, von drei Mädels keinen Laut gehört hatte.

Hierauf wurde mir bewusst, dass ich meinen Gesprächspartnern die Freude an der Unterhaltung nehme und habe von meinem HNO-Arzt eine Verordnung bekommen.

Am Freitag ist es denn endlich soweit, dass ich nach Abnahme der Ohrenabdrücke in der letzten Woche endlich genaueres erfahre.

Seit der letzten Woche bin ich im Forum unterwegs und bin froh, dass ich Euch gefunden habe.

Für mich stellen sich folgende Fragen:

1. Sollte ich mit den besten Geräten von Phonac, Siemens oder sonst einer Marke anfangen zu testen, denn ich habe keine Lust mit irgendwelchen Geräten anzufangen, die meine Erwartungen nicht zur vollsten Zufriedenheit erfüllen.

2. Lyrik ist mir mit einem Monatsbetrag von 150 Euro zu teuer.

Für Ratschläge bin ich natürlich sehr dankber.
AlfredW
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#2

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

ich rate dazu Geräte aus allen Preiskategorien zu testen. Du solltest dir klar werden wieviel Du bereit bist zu zuzahlen, denn die Kasse zahlt die Geräte nicht voll.
Es macht wenig Sinn einen Ferrari probezufahren, wenn Du genau weißt Du kannst ihn dir nicht leisten. Es sei denn Du willst mal wissen wie das ist.

Übrigens die Verordnung mußt Du zum Gerätetest nicht beim Akkustiker abgeben.

Gruß

Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
Phonak Audeo R P50 13T UP + TV-Link
Audius
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#3

Beitrag von Audius »

Hallo Alfred,
danke für die schnelle Anwort und den wertvollen Tipp, dass ich die Verordnung zum Gerätetest nicht abgeben muss. Wenn ich am Freitag zum Termin gehe, werde ich der Dame erklären, dass ich die Ver
ordnung versehentlich vergessen habe.

Am 3.6.1981 habe ich aufgehört zu rauchen und die Einsparungen auf einem Nichtraucher-Konto angelegt, von dem ich schon einige Reisen und meine Gebrauchtwagen und Fotoausrüstungen finanziert habe und auch die Hörgeräte finanzieren werde.

Keineswegs aber werde ich Geld in ein Hörgerät investieren, das nicht das leistet, was ich von ihm erwarte.

Da fällt mir noch die Frage ein, wie sinnvoll Geräte mit Akkus sind und ob man beide gleichzeitig aufladen kann und inwieweit sich das ganze lohnt.

Ich stelle mir Geräte zwischen 3- und 6000 Euro vor und möchte natürlich kein Geld zum Fenster raus werfen.

Lieber Gruß, Audius
xantus
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#4

Beitrag von xantus »

Moin Audius, mache Dir Kopien von der Verordnung und nimm davon eine mit, da kann nichts passieren! So habe ich es auch gemacht!

Warte doch erst einmal ab, was die Audiogramme so sagen, bevor Du jetzt schon von (überhöhten) Preisen sprichst. Ich hatte anfangs beim 1. Akustiker (eine bundesweite Kette) auch gedacht, dass das ganz schön Geld kosten wird. Bis ich dann merkte, dass die mich abzocken wollten (einen Betrag z.B. für zusätzlich "Stereo-Versorgung"). Nach vielen Infos hier habe ich den Akustiker gewechselt und siehe da, beim neuen, wo man eigentlich nur Brillen kauft, habe ich viele Geräte getestet. Und was soll ich sagen, das beste für mich gab es ohne Zuzahlung.

Falls Du dann noch zu viel Geld übrig hast, kannst Du ja uns allen hier ein Bier ausgeben ... :spitze:

Viel Erfolg ...
Audius
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#5

Beitrag von Audius »

Danke Xantus,
für den guten Tipp. Inzwischen habe ich entdeckt, dass Dein neuer Akustiker neben Si*mens auch Phon*k anbietet.

Desweiteren habe ich heraus gefunden, dass für das Zweitgerät schon ein Preisnachlass von 20 v.H. möglich wäre.

Das sind alles Punkte, die ich erst ins Spiel bringen möchte, wenn ich mein Traum-Hörgerät gefunden habe.

Es hatte auch längere Zeit gedauert, bis ich 2010 endlich den Beyerdyn*mic DTX 100 In-Ear-Kopfhörer schwarz für meine MP3-Player gefunden hatte.

So einen Klang erwarte ich auch von meinem künftigen Hörgerät, denn zumindest einer der Player ist bluetooth-fähig.

Schöne Grüße
Audius
Barni
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#6

Beitrag von Barni »

Hallo Audius,

zurzeit teste ich ja auch Hörgeräte (Thread: Siemens Pure 7mi M).
Der Unterschied von diesen Siemens High-End-Geräten zu den gerade von mir
im Test befindlichen Unitron Geräten der unteren Mittelklasse ist nicht unerheblich.

Die Siemens-Geräte sind mir aber persönlich zu teuer, so dass ich auf preiswertere
Geräte der Mittelklasse zurückgreifen werde.
Welche das sein werden steht noch nicht fest.

Ich finde, man sollte nicht außer Acht lassen, dass bei den High-End-Geräten
auch die Möglichkeiten der Anpassung vielfältiger sind.
Im Laufe des weiteren Optimierungsprozesses kann an mehreren „Stellschrauben“ gedreht werden.

Bei mir reicht ein Gerät der Mittelklasse jedenfalls soweit aus, dass ich wieder ein wesentlich
besseres Sprachverständnis im Alltag habe.
Auch wenn ich weiß, dass es noch besser ginge.

Aus heutiger Sicht würde ich wohl eher mit Geräten der Mittelklasse den Test beginnen und
dann schauen, was sich „nach oben hin“ dann verbessert,
bzw. „nach unten hin“ verschlechtert. Vielleicht sind die Unterschiede für Dich ja so marginal, dass sie
den Preisunterschied nicht rechtfertigen.

Ich würde auf keinen Fall im Erstgespräch den finanziellen Rahmen nennen… :angel:

Just my 2 Cents.

Grüße

Barni
Beidseitige mittelgradige Hochtonschwerhörigkeit & Tinnitus
"Versorgt" durch Phonak Audeo Q50 mit Ex-Hörern (xs) und offenen Schirmchen
Selene
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#7

Beitrag von Selene »

Hallo Audius,

dann bekommst du morgen also deine Otoplastiken.
Trotzdem würde ich an deiner Stelle mal HG mit Ex-Hörer und Dom´s/Schirmchen im Ohr testen.
Akustiker schwören gerne, dass nur mit Otoplastiken das Hören richtig gut wird. Aber das Tragegefühl ist mit den Dom´s im Ohr ganz anders.
Freier, leichter, weil eben offener. Obwohl das alles ja auch eine Gewöhnungssache sein kann.

Nimm dir Zeit zum Testen der HG´s und die Verordnung brauchst du erst mitzubringen, wenn du sicher bist den richtigen Akustiker für dich gefunden zu haben. Ich habe mir mit Abgabe der Verordnung 3 Monate Zeit gelassen.

Den finanziellen Rahmen würde ich auch am Anfang nicht nennen, wohl aber was dir wichtig ist beim Hören.
Bei mir war das sehr viel und die Akustikerin hat gleich gesagt, dass das alles mit KassenHG´s nicht möglich ist. :( Wir haben dann mit Mittelklasse begonnen und sind ganz nach oben gegangen.

Viele Grüße und gutes Testen!
Selene
Zuletzt geändert von Selene am 22. Mai 2014, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
Susi_65
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#8

Beitrag von Susi_65 »

Hallo Audius,

ich kennen die Branche ziemlich genau, daher mein Tipp: keinen Budget-Rahmen nennen. Ist wie beim Küchen-Kauf. Ein HighEnd Hörgerät sollte am Ende nicht mehr als 2000 € Privatzuzahlung kosten!

Ich würde Dir empfehlen, mit einem guten Mittelklasse Hörgeräte anzufangen, also 3mi Hörgeräte von Siemens oder Phonak Q50 Geräte. Kleiner Tipp: das Bernafon Acriva ist neu! Besonderheit: du kannst in einem Gerät zwischen den unterschiedlichen Preisklassen hin und her schalten - zwischen Premium und Mitteklasse. Das sind dann mal eben 500 € hin oder her ... pro HG wie gesagt

Grüße
Audius
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#9

Beitrag von Audius »

Danke, Barni, Selene und Susi,
vom Lesen her seid Ihr mir fast schon alte Bekannte.

Seit drei Stunden bin ich sehr zufriedener Träger zweier Widex Dream 440.

Es ist wirklich ein Traum, denn ich spüre keinen Fremdkörper oder ein sonstiges unangenehmes Gefühl im Ohr und höre alles etwas deutlicher wie zuvor - die Frequenzen, die vorher fehlten sind jetzt hörbar.

Die junge Dame hat mir

1. ein Hauptprogramm für alle Situationen,

2. ein Komfortprogramm - leiser und weniger und

3. die fractalen Zen-Klangwelten A, B und C, die auf längeren Druck auf die Fernbedienung über die beiden anderen Programme gelegt und lautstärkemäßig angepasst werden können, eingespielt.

Ursprünglich wollte sie mir die Geräte für eine Woche überlassen, ich habe sie jedoch gebeten, sie mir für 14 Tage zu geben, weil ich sie dann auch einmal über eine Tagesstrecke von 400 km und unter der Geräuschkulisse einer Uniklinik testen kann, was sie mir freundlicherweise gewährte.

Natürlich werde ich auch die die Geräte gleicher Bauart als Modell ohne Zuzahlung testen, aber ich glaube nicht, dass meine jetzige Friedenheit durch etwas zu toppen ist.

Den endgültigen Preis werde ich vor dem endgültigen Kauf doch ein wenig einnahmeorientiert aushandeln, zumal ich irgendwo gelesen habe, dass auf den Zweithörer schon 20 v.H. Nachlass gegeben wurden - aber so weit ist es ja noch nicht.

Dicker Gruß ans ganze Forum.

Herzlichst
Audius
Zuletzt geändert von Audius am 23. Mai 2014, 20:24, insgesamt 2-mal geändert.
xantus
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#10

Beitrag von xantus »

Hallo Audius,

nach Deinen anfangs gestellten "voreiligen" Vorstellungen (sorry) zum Preis kommt von Dir nun etwas ähnliches, nämlich der Satz: " ... aber ich glaube nicht, dass meine jetzige Friedenheit durch etwas zu toppen ist´..."

Woher willst Du das wissen nach 3 Stunden beim ersten Gerät??? Etwas voreilig, würde ich so sagen. Warte einfach mal ab und teste in Ruhe, ohne gewisse Vorstellungen usw ... Einfach testen!

Glaub mir, es gibt (fast) immer eine Steigerung ...

Gruß xantus ;)
Audius
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Re: Welche Hörgeräte am sinnvollsten testen?

#11

Beitrag von Audius »

Hallo Xantus,
da habe ich wirklich zu schnell aus der Hüfte geschossen, denn mit den Otoplastiken habe ich im Wohnbereich die Stimmen bei meiner leichten Schwerhörigkeit nicht so gut wie ohne HG verstanden.

Nach Selene`s Rat:
"Trotzdem würde ich an deiner Stelle mal HG
mit Ex-Hörer und Dom´s/Schirmchen im Ohr testen.
Akustiker schwören gerne, dass nur mit Otoplastiken das Hören richtig gut wird. Aber das Tragegefühl ist mit den Dom´s im Ohr ganz anders.
Freier, leichter, weil eben offener. Obwohl das alles ja auch eine Gewöhnungssache sein kann.
Nimm dir Zeit zum Testen der HG´s und die Verordnung brauchst du erst mitzubringen, wenn du sicher bist den richtigen Akustiker für dich gefunden zu haben."
war ich gestern zu einem Hörtest bei einem von "Die Endverbraucher" empfohlenen Akustiker, der mir die RIXX 8 G2 vorstellte, die wesentlich kleiner als meine riesigen Otoplastiken waren.

Da der Hörtest wesentlich genauer durchgeführt wurde und auch bei der Beratung intensiver auf meine Interessen eingegangen wurde, werde ich mich wohl von meinem bisherigen Akustiker trennen.

Bin auch weiterhin für jede Anregung dankbar.

Beste Grüße und einen schönen Sonntag

Audius
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