Hörschwäche bei 2 Jährigem

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Sabse01
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Hörschwäche bei 2 Jährigem

#1

Beitrag von Sabse01 »

Hallo,

bin hier heute neu und ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich war als ich das Ergebnis gehört hatte und googelte ziemlich am Ende.
Ich schreib jetzt einfach mal...

Mein Sohn ist nun 2 Jahre alt und während den damaligen Untersuchungen und auch zuhause habe ich schon festgestellt das er nicht so Reagiert.
Zumindest spricht er bis jetzt kein Wort, reagiert auch nicht wenn man ihn von hinten anspricht, zeigt auf nichts etc.

Wir haben von unserer Ärztin daraufhin Ergotherapie und HNO verordnet bekommen.

Nun hab ich endlich das ergebniss vom HNO Arzt. Leider war nur die Arzthelferin am Telefon und mein Mann hat das Gespräch geführt.
Das ergebniss war das er unter 40db beidseitig nichts Hört und eine Schallempfindungsschwerhörigkeit hat.
Wir haben nun eine Überweisung in eine Klinik oder sowas in der Art bekommen.

Nun meine Fragen:
Diese Schall Störung ist die mit den 40db gekoppelt? Oder ist das wieder was eigenständiges?
Irgendwie find ich da keine Antwort im Netzt und hoffe ihr versteht was ich damit meine.
Also kann er dann ab 40db normal hören? Oder baut sich das Hören erst da auf?

Und was wird womöglich in dieser Klinik gemacht? Auf was können wir uns in Zukunft da einstellen?

Beinahe vergessen. Es wurde so ein halbstündiger Test gemacht mit Elektroden und Kopfhörern und danach wurde noch mit einem,- ich vergleich es mal mit einem Ohrthermometer ähnlichem Gerät, getestet.
Kann mir jemand sagen was das für Tests waren??
Und weiß jemand ob diese überhaupt so halbwegs zuverlässig sind?

Vielen Dank schonmal
LG
sabse
Birgit
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Re: Hörschwäche bei 2 Jährigem

#2

Beitrag von Birgit »

Also: Bisher scheinst der HNO noch keine exakten kurven gemacht zu haben sondern erst mal "ScreeningUntersuchungen" (bin aber nicht sicher!)
Das mit den 40dB deutet darauf hin: Bei den sogenannten OAE (otoakustische Emissionen) wird ein Ton auf das Trommelfell gegeben und wenn das Ohr "funktioniert" wird dieser "beantwortet". Das funktioniert aber nur, wenn man besser als ca. 40dB hört. Eine Schwerhörigkeit könnte also knapp darunter liegen, aber auch wesentlich schlechter sein. Dafür sind dann noch weitere Untersuchungen nötig. Sinnig wäre im Fall deines Sohnes eine sogenannte NN-BERA, bei der genaue Frequenzen getestet werden, sodass man dann auch gleich eine vernünftige Kurve erhält, wie ggf. Hörgeräte grundeingestellt werden müssen.
Außerdem kann man auch mit kleinen Kindern bereits Hörtests machen, die über die Beobachtung des Kindes die Werte ermittelt werden (mithilfe kindgerechter Laute, wie z.B. Hundegebell, Glockenläuten, Kinderlieder etc.)

Übrigens ist unsere Tochter auch erst mit 2 Jahren diagnostiziert worden und sie hat dennoch einen normalen Wortschatz entwickelt und kann sogar Klavier spielen und das, obwohl sie an Taubheit grenzend schwerhörig ist! In Englisch gehört sie in ihrer Klasse zu den Guten! (Sie ist in einer Schule für Blinde und Sehbehinderte)
also nur Mut und ich denke, ihr werdet jetzt einen termin bei einem Pädaudiologen bekommen, oder?
tschüss
Birgit
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Momo
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Re: Hörschwäche bei 2 Jährigem

#3

Beitrag von Momo »

Hallo Sabse
also das mit den Elektoden war wahrscheinlich eine BERA. Dabei werden über Kopfhörer Töne ins Ohr gegeben und mit den Elektoden die Reaktionen darauf gemessen. Man versucht so die Hörschwelle (ab welcher Lautstärke Reaktionen kommen) zu ermitteln. Es gibt dabei eine sog. Click Bera, wo "nur" ein Gemisch an Frequenzen von 1 kHz bis 4 kHz getestet wird. Dann gibt es die wesentlich genauere NN (NotchedNoise) Bera, bei der einzelne Frequenzen (500 Hz, 1 kHz, 2 kHz und 4 kHz einzeln!)getestet werden, die aber meist nicht gemacht wird und länger dauert.

Das mit dem Thermometerähnlichen Gerät war entweder ein
OAE: dabei werden ebenfalls Töne ins Ohr gegeben und mit einem winzigen Mikrofon die "Antworten" des Innenohres (Die haarsinneszellen machen bei Beschallung Geräusche, wenn sie da sind bzw. funktionieren)aufgezeichnet.
oder
ein Tympanogramm: dabei werden die Druckverhältnisse im Mittelohr getestet (ob ein Unterdruck oder gar Ergüsse vorliegen).

Mit den 40 dB ist dann gemeint, dass euer Sohn ganz leise Geräusche (leiser als 40 dB) nicht hören kann. Welche Frequenz er aber ab wann hört kann man nur mit weitern Hörtests und ggf. ergänzend mit einer NN Bera feststellen. Oft sind bei Innenohrsh die hohen Töne mehr betroffen als die tiefen. Das muss geklärt werden und dann wird er HGs bekommen.

Wo kommt ihr denn her? Ward ihr schon in einer Pädaudiologischen Praxis/ Klinik?

Gruss

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[Editiert von Momo am: Dienstag, November 21, 2006 @ 10:28][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Andrea Heiker
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Re: Hörschwäche bei 2 Jährigem

#4

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Sabse,

so auf den blauen Dunst hinaus können wir auch schlecht sagen, welche Untersuchungen gemacht wurden. Da ihr aber anscheinend eine Überweisung in die Pädaudiologie habt, werden die nötigen Untersuchungen sicherlich gemacht. Wenn ihr sicher gehen wollt, dass bei der BERA wirklich das Richtige rauskommt, solltet ihr auf eine Narkose und eine NN-BERA bestehen.

40 dB ist noch eine recht moderate Schwerhörigkeit (auf der Grenze zwischen leicht un mittelgradig): Allerdings hätte dann bei Eurem Sohn mehr eigene Sprache (ggf. unverständlich) kommen müssen, da er bei 40 dB sehr wohl Sprache hören müsste, allerdings ist es mit dem Verstehen dann schwieriger. Hören und Verstehen sind leider zwei Paar Schuhe.

Ich wundere mich eigentlich über die Art und Weise wie Euch die Diagnose mitgeteilt wurde. Ich würde dieses Arzt noch mal aufsuchen und gezielter nachfragen:
- Welche Untersuchungen wurden gemacht?
- Wie sicher ist er sich mit der Diagnose bzgl. dem Grad der Schwerhörigkeit?
- nach Kopien der Untersuchungsergebnisse fragen, am Besten einen Arztbericht anfordern.

Aber keine Panik, wenn sich alles so bewahrheitet wie es jetzt zusein scheint, dann werden Hörgeräte Eurem Sohn helfen.

Gruß
Andrea

PS: Zu Deiner Frage, was eine Schallempfindungsschwerhörigkeit bedeutet: Man hört anders, die Frequenzen werden meistens unterschiedlich schlecht gehört, tiefe Töne kann man oft noch ziemlich gut wahrnehmen, die hohen Töne werden oftmals von den tiefen Tönen überdekct. Man hört alles unter der Hörschwelle gar nicht. Und über der Hörschwelle hört man oft verzerrt. Man hat große Schwierigkeiten bestimmte Buchstaben auseinander zu halten, z.B. S, SS und Z, oder T und P. Schwerhörigkeit ist leider nicht nur ein Problem der Lautstärke, dem kann man mit Hg leicht abhelfen. Das größere Problem ist, dass auch die Fähigkeit, Laute zu unterscheiden, beeinträchtigt ist.[size=small]

[Editiert von Andrea Heiker am: Dienstag, November 21, 2006 @ 11:18][/size]
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Sabse01
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Re: Hörschwäche bei 2 Jährigem

#5

Beitrag von Sabse01 »

Hallo,

danke erstmal. Komm leider nicht so oft ins Internet.

Wir haben einen Termin bei Dr. Böckler in Pforzheim in diesem St. Trutbert Klinik. Vielleicht kennt das ja jemand.

Leider haben wir erst im Januar einen Termin bekommen und wurden vertröstet mit, vielleicht sind es ja nur ergüsse oder unser HNO hätte eine Falsche Diagnose gestellt.
Beruhigen tut mich das überhaupt nicht. Mich verärgert es eher. Das jetzt erstmal Weihnachten und Urlaub ansteht weiß ich ja aber erst mitte Januar find ich doch ziemlich lang.

Tja, jetzt heißt es wohl wirklich abwarten...

LG
Sabse
mondsche
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Re: Hörschwäche bei 2 Jährigem

#6

Beitrag von mondsche »

Hallo

wir sind seit 6 Jahren beim Dr.Böckler und ich kann ihn nur wärmsten empfehlen.Ein Doc mit Herz und Verstand.Und die Wartezeiten sind oft kürzer wie wo anderst.
Viel Glück und ich drück euch die Daumen.

Viele Grüße
Mondsche
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