Hallo Heike!
Das liest sich doch schon mal richtig gut!
Du hast die gesamte Hühnerleiter der zu beteiligenden Stellen korrekt abgearbeitet und sämtliche Kompetenzen mit im Boot. Kompliment! Mehr geht nicht. Und du hast einen zeitlichen Puffer. Wäre schön, wenn das hier im Forum immer so ablaufen würde.
Zu deiner Angst, dass der Junior nicht alles mitbekommt: Angst ist immer ein schlechter Ratgeber! Handmikrofon? Let's cross the bridge when we reach it..
Ob normal hörende Kinder in der Schule alles mitbekommen? Gute Frage, denk mal an deine eigene Schulzeit

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Natürlich haben alle Kinder den Kopf voll mit Träumen, wie man groß und schlau und stark wird. Da spielt der Auftritt der Lehrerin keine so mächtige Rolle

. Und der bunte Schmetterling auf dem Schulweg ist doch viel wichtiger als irgend so ein neuer Buchstabe. Weswegen eben kein Kind immer alles mitbekommt.
Ist aber auch gar nicht nötig. Der Unterricht in der Primarstufe erfordert von den Lehrkräften eine Eselsgeduld, weil alles mindestens zehnmal gesagt werden muss (und auch zehnmal gesagt wird). Damit es wenigstens etwa 90% der Zuhörer zu 50% mit bekommen

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Und die Grundschul-Bildungspläne sehen endlose Wiederholungen von allem und jedem vor, im nächsten Monat, im nächsten Quartal, in jedem folgenden Schuljahr. Das nennen die Insider „spiralförmiges Curriculum“.
Wer immer alles sofort mitbekommt, braucht nicht vier Jahre in die Grundschule gehen. Ein halbes Jahr sollte dann völlig reichen.
Aber gerne im Ernst:
Die Aufmerksamkeits-Spanne eines Schulanfängers ist auf wenige Minuten begrenzt. Danach schaltet er auf Erholung und irgendwann später wieder auf Aufpassen. (Ach ja, bei Erwachsenen ist das auch nicht anders, aber wir können das besser tarnen

.) Damit richtig umzugehen, gehört zum Handwerkszeug der Lehrkräfte, denn die haben Lernpsychologie studiert. (Im Gymi ist das dann aber vielleicht doch etwas anders.)
Also mach dir da jetzt besser noch keinen Kopf um Mitkriegen oder nicht. Nach vier Wochen Schule sagt dir die Klassenlehrerin, ob es überhaupt Probleme gibt und dann lässt sich das organisieren. Auch Mütter von Kindern, die wie ein Luchs hören, hängen fünfmal die Woche am Telefon, um bei anderen Eltern rauszubekommen, was denn Hausaufgabe ist. So ist Schule.
Konnte ich helfen?
Nette Grüße
von
Norbert_S
P.S.: Du fragst sehr direkt nach meinem Erfahrungs-Hintergrund. Ich bin in zweifacher Weise Insider. Weswegen ich im Beruf (neben der Bearbeitung der notwendigen Formalien und des Papierkrams) Eltern, Lernhelfern und Lehrkräften die „stille Welt“ unserer SH-Kinder immer gerne erkläre. Wer die selbst nicht kennt, steht ja schnell vor einem Rätsel

. Es ist immer eine Freude, wenn man jeden Tag zusehen darf, wie so ein Kind fröhlich und erfolgreich seinen Weg geht!