Im-Ohr-Hörgerät?

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Linda20032
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Im-Ohr-Hörgerät?

#1

Beitrag von Linda20032 »

Hallo zusammen,

ich habe gerade am Montag meine ersten Hörgeräte bekommen. Und zwar habe ich ein Kassengerät (hinter dem Ohr) bekommen. Die Akustikerin meinte, bei meinem rechten Ohr wäre ziemlich wenig Platz, da ich auch noch eine Brille trage. Sie zeigte mir dann noch ein Im-Ohr-Gerät, das erheblich reduziert sei, da sie eine Aktion hatten, aber dann doch nicht so viele Geräte verkauft hätten, wie sie bestellt hatten. Es sei 2 Stufen besser als das Kassengerät und würde (für beide) eine Zuzahlung von 500,00 € kosten.

Das wäre ja echt günstig für 2 Stück. Mit dem Kassengerät bin ich bisher nicht zufrieden, da ich doch vieles nicht verstehe.

Wollte mal grundsätzlich fragen, was Ihr von Im-Ohr-Geräten haltet. Ich habe Angst, wenn da ständig was im Ohr ist, dass sich das Ohr entzündet. Kenne das nämlich, wenn ich oft Ohropax zum Schlafen nehme, da hatte ich manchmal eine Entzündung im Ohr.

Viele Grüße

Linda
Xaver
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#2

Beitrag von Xaver »

Hallo Linda,
Ich würde Dir empfehlen, mal verschiedene Hörgeräte zu testen. Wenn Du ein Gerät gefunden hast kannst Du Dir überlegen die IM Ohr Variante anzuschaffen.
Zum In Ohr Gerät, musst Du folgendes wissen, die Geräte sind von der Leistung her eingeschränkt. Das heisst sie sind einiges schwächer als die Hinterohrgeräte. Das bedeutet, dass Du je nach dem weniger Reserve bzw. schon bald am Limit läufst.
2. Sind sie auch ein wenig heikler als HDO's da die Elektronik im Ohr sitzt. Als ich IDO's getragen habe habe ich öfters ausfälle gehabt. Bei den HDO's hatte ich praktisch eine Ausfälle.

Wichtig ist bei IDO's wie auch bei HDO's das die Geräte bzw Ohrpasstücke regelmässig gereinigt werden, dann sollte es keine Entzündungen geben.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
20 25 35 40 35 35 30 25
0.25 0.5 1 2 3 4 6 8
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Linda20032
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#3

Beitrag von Linda20032 »

Hallo Xaver,

danke für Deine Antwort. Das ist ja blöd, dass die weniger Leistung haben. Schade. Werde sie wohl trotzdem mal testen. Meine Akustikerin meinte allerdings auch, dass die meisten Leute Hinter-dem-Ohr-Geräte tragen. Ich denke, ich teste dann wohl auch mal ein Hinter-dem-Ohr-Zuzahlungs-Hörgerät.

Viele Grüße

Linda
hilde_tuchel
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#4

Beitrag von hilde_tuchel »

Hallo, Linda, zuerst solltest du schauen, daß du die Entzündung in den Griff kriegst und dann erst drüber nachdenken, ob du IO oder HO GEräte kaufst, denn in beiden befindet sich dann etwas im Gehörgang und das mehrere Stunden am Tag. Mit einer Entzündung ist beides unangenehm und schmerzhaft, außerdem ist es eine Infektion, die bekämpft werden muß! Geh zuerst zum Hautarzt, der verschreibt dir eine Salbe, die an die entzündete Stelle gegeben wird, dann ist die Geschichte in ein paar Tagen gegessen.
Linda20032
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#5

Beitrag von Linda20032 »

Hallo Hilde,

danke für Deine Antwort. Aber ich habe gar keine Entzündung im Ohr. Ich hatte früher mal eine, aber das ist schon lange her.

Viele Grüße

Linda
ziska

Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#6

Beitrag von ziska »

Hallo,
ich habe seit nun fast 2 Jahren Im-Ohr-Geräte.
Ich habe Oticon Acto power, die eigentlich eine recht starke leistung haben (bis 90db breitbandig). bei mir fehlen vor allem die tiefen töne, womit ich also sowieso eine geschlossene versorgung benötige. ich bin bisher sehr zufrieden.
es gibt trotzdem einen entscheidenden nachteil: wenn man sich für die ganz kleine variante enscheidet, die kaum noch sichttbar sind, verzichtet man damit auf bluetooth, induktion-technik und zum teil auch auf die möglichkeit, programme und lautstärke einstellen zu können. es gibt aber auch im-ohr-geräte (conchas, halb-conchas), die etwas größer sind und diesen ganzen technischen zusatz bieten.

also am besten austesten und vom akustiker beraten lassen.
Jo Achim
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#7

Beitrag von Jo Achim »

Ich hatte in 20 Jahren drei verschiedene Im-Ohr Geräte. Zum Probetragen hatte ich die entsprechenden Hinter-Ohr Geräte bekommen. Ich konnte keinen Unterschied in der Leistungsfähigkeit feststellen. Den mag es theoretisch geben, aber für mich war er nicht spürbar. Allerdings waren die Geräte nicht am Limit eingestellt, sondern hatten noch ein wenig Leistungsreserven nach oben. Jetzt habe ich seit ca. 1/2 Jahr temporär eine halboffene Versorgung mit Hinter-Ohr Geräten (Schlauch mit Körbchen) und bin total begeistert von dem "offenen" Ohr. Der m.E. größte Nachteil der IDOs ist nämlich, daß man sich irgendwie so abgekapselt fühlt, so weit weg vom Geschehen, so dumpf. Der Akustiker hat auf meinen Wunsch hin den Luftkanal etwas größer gebohrt um das Abgeschlossenheits-Gefühl zu reduzieren. Das hat auch etwas gebracht, aber nicht viel. Jetzt, mit der halboffenen Versorgung ist das Gefühl gänzlich verschwunden. Da ich auch Brillenträger bin, kenne ich das Problem mit Brille und HDOs. Es stört tatsächlich, aber nur beim Auf- und Abziehen der Brille. Während des normalen Tragens merke ich es nicht.

Zum Thema Entzündungen im Ohr war es bei mir so, daß ich im kleineren linken Gehörgang öfter Schmerzen nach längeren Tragen hatte. Im Sommer, bei heißen Temperaturen hat sich das verstärkt. Mehrer Konsultationen beim HNO und Akustiker brachten keine Verbesserung. Die einzige wirkliche Hilfe war einige Tage Hörgeräte-Abstinenz im betroffenen Ohr. In der Zeit war mein Sprachverständnis entsprechend eingeschränkt. Das war ein großer Mist und hat mich insbesondere beruflich sehr behindert. Mit den dünnen Schläuchen und Körbchen der halboffenen Versorgung ist das alles nun kein Problem mehr.

Bei jedem Menschen ist die Physionomie individuell. Deshalb kann und möchte ich hier keine Empfehlung für oder gehen eine Versorgungsart aussprechen. Das muß jeder für sich selbst herausfinden was besser geeignet ist. Für mich persönlich habe ich herausgefunden, daß die halboffene Versorgung mit BTE Geräten die bessere Wahl ist.
Linda20032
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#8

Beitrag von Linda20032 »

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten :)

Gestern habe ich zum Testen die Im-Ohr-Geräte bekommen. Es ist tatsächlich so, dass man sich irgendwie komisch fühlt. Weiß nicht, ob sich das noch gibt, aber man hört die eigene Stimme so komisch, so, als wenn man sich beim Singen ein Ohr zuhält, um seine eigene Stimme zu hören.

Aber das ist jetzt das erste "nicht-Kassen-Gerät" und ich war vom Hörtest begeistert!!!!!! Beim Sprachtest habe ich 100 % erreicht (ohne Störgeräusche). Wow! Super. Genau so hatte ich mir das vorgestellt.

Mit Störgeräuschen waren es dann nur noch 75 %, aber immerhin. Bin gespannt, wie es heute auf der Arbeit wird.

Vom Gefühl her denke ich auch, es wird wohl eher ein Hinter-dem-Ohr-Gerät werden - wenn man bedenkt, dass ich das 6 Jahre lang tragen muss, ist mir das einfach zu unsicher, ob ich nicht doch mal Probleme bekomme.

Viele Grüße

Linda
bernd01
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#9

Beitrag von bernd01 »

Hatte auch mal ImOhrgeräte getestet und kam damit nicht zurecht. Hatte das Gefühl, als wär mein Kopf abgeschottet, weil die Ohren "zu" waren. Der Vorteil der HDO Versorgung ist auf jedenfall die Belüftung und wie bereits angesprochen die größere verstärkungsreserve
svenyeng
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Re: Im-Ohr-Hörgerät?

#10

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Zum Thema ImOhrgeräte kann ich auch was beitragen.
Als das Thema Hörgeräte vor über 12 Jahren bei mir anstand, dachte ich es kommen eigentlich nur ImOhr Geräte in Fragen, denn wie sieht das aus, als junger Mann mit Hörgeräten rumlaufen.
Also gut der Akkustiker machte mir solche Geräte zum testen fertig.
Ich bin damit quasi durchgedreht, kam gar nicht zurecht, das war ein Gefühl als hätte ich einen Korken im Ohr, also Stopfengefühl.
Erst wollte ich das Thema Hörgeräte aufgeben, aber dann meinte der Akkustiker: "Sie tragen doch eine Brille, das ist eine Sehhilfe, die sieht man ja auch. Hörgeräte sind eine Hörhilfe und warum soll man die nicht sehen?".

Gut also nahm ich HdO Geräte und was soll ich sagen wirklich gut, ich bekam noch eine relativ große Lüftungsbohrung in die Otoplastiken, sauberer Sound usw. Klar kommt es auch aufs Gerät an bei HdO, aber ImOhr Geräte nie wieder.

Aber das ist auch sicherlich bei jedem individuell.

Immer in Ruhe testen und erst dann ein Gerät kaufen wenn man auch wirklich zufrieden ist. Man kann ja im Prinzip so viele Geräte testen wie man will.
Jedenfalls ist das bei meinem Akkustiker so, hatte letztes Jahr zig Geräte getestet. Mein Akkustiker sagte ganz klar: "Du musst damit gut hören können! Ich verkaufe Dir nichts was für Dich nicht OK ist.".

Gruß
svenyeng
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