Erhöhter Festbetrag.....volle Kostenübernahme

[blumenjoho]

Hallo zusammen,
ich lese schon Monate hier im Forum mit und nach meiner Ohrenärztlichen Verordnung für Hörgeräte ist mir eine "an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit"
bescheinigt. Danach kommt die KK aber nur auf einen Hörverlust durchschnittlich von 70 dB. Mein Audiogramm vom Akustiker fängt bei meinem besseren Ohr erts bei 90 dB an und da verstehe ich noch nichts, aber nach diesem komme ich für die KK nur auf einendurchschnittlichen Verlust von 80 dB. Gefordert wird 81dB.
Wo kann ich diese Sachen prüfen lassen? Gibt es dafür eine Stelle wohin ich meine Kopien senden kann.
Würde mich freuen wenn mir der Akustiker hier helfen oder gar eine PN schreibt.

DANKE!!!

Getestet habe ich bisher Phonak Naida I, III und V, bin jetzt bei ReSound.
Da ich Schwitzwasser resistente Geräte brauch, habe ich nicht viele Möglichkeiten bei meinem hohen Hörverlust beidseitig. Mein HNO-Arzt rät mir zur Op, Hörgeräte können mir nur noch wenig helfen. Die getesteten Geräte verändern aber mein Alltagsleben sehr zum Positiven, ein ganz anderes Leben.

[maryanne]

Stell doch bitte mal dein Audiogramm hier ein.

maryanne

[blumenjoho]

Gut, ich versuche es....

[blumenjoho]

Hier ein erneuter Versuch, größer geht nicht.

[maryanne]

Dein prozentualer Hörverlust liegt bei 96 bzw. 85 % (nicht dB). Das berechtigt zum GdB 70. Darum geht es ja hier nicht.
Ich werde mal recherchieren, was die KK genau wollen, bzw. welche Werte zur Errechnung des durchschnittlichen HV in dB herangezogen werden.

Falls die Werte aus 0,5 / 1 / 2 / 4 KHz gezogen werden, komme ich auf einen durchschnittlichen HV von 77 dB.
Übrigens beginnt dein Audiogramm beim besseren Ohr bei 0,5 khz bei 55 dB. Fürs rechte Ohr würde ich ein CI empfehlen.

maryanne

[blumenjoho]

Habe sogar im neuen Ausweis ein GdB von 80 bekommen.
Was bringt mir aber das Audiogramm vom Akustiker???
Der sagte mir, die 81 dB Verlust auf dem besseren Ohr erreiche ich auf jeden Fall, um wenigstens den erhöhten Festbetrag zu bekommen, was aber die KK ganz anders sieht.
Mir geht es nur darum, lohnt sich nach Ablehnung ein Widerspruch und Klage, oder warten bis ich ganz ertaubt bin.....
Der HNO-Arzt wollte mir gar keine Neuversorgung mehr ausstellen,gleich eine Überweisung zur Op für ein CI geben und meinte mir bringt ein Hörgerät nichts mehr.
Das müßte dann die KK übernehmen, oder?
Deshalb ja hier meine Frage, wohin könnte ich zur Prüfung meine Kopien schicken?

[Uli R.]

Hallo,
die Gerichte haben sich aber nicht auf einen bestimmten Hörverlust bezogen.
-"Das Maß der Notwendigkeit bei der Hilfsmittelversorgung ist nach dem med. Versorgungszweck zu beurteilen. Ein Hilfsmittel, das für den Ersatz oder den Ausgleich einer Körperfunktion benötigt wird, ist so zu gewähren, dass es den Funktionsausfall möglichst weitgehend im Rahmen einer normalen Lebensführung ausgleicht"-
Die 81 dB sind eine Erfindung der KK und erfüllen nicht die Anforderungen des Gesetzgebers.
Widerspruch bzw. Klage vor dem Sozialgericht einlegen. Das ist eine Sozialklage und ist kostenfrei. Unterstützung würde ich RA Kochs aus München nehmen. Der kennt sich aus bei Klagen HG und CI.
Dazu bleibt die Möglichkeit der KK mit dem CI zu drohen. Da kommen dann ganz andere Kosten auf die KK zu. Aber zum CI auf den schlechteren Ohr würde ich dir auch raten. Du machst dir das Leben damit wesentlich leichter.
LG Uli

[blumenjoho]

muß noch hinzufügen, dass die erste Abbildung mein Audiogramm vom Akustiker ist und die zweite die Kurve vom HNO-Arzt.

[blumenjoho]

Hallo zusammen,
ehrlich gesagt, momentan bin ich geschockt....Der HNO-Arzt rät eher zur Op, womit ich mich doch erst beschäftigen und vertraut machen müßte.
Der Akustiker sagt, mir bringen doch die Hörgeräte was und noch bin ich seiner Meinung.
Die Kasse sagt, ich erreiche durchschittlich nur einen Hörverelust beim besseren Ohr von 80dB oder %, was auch immer sie meinen....
Vielleicht sollte ich mir das beste Hörgerät aussuchen, welches mir den normalen Alltag nachweislich verbessert, Angleichung an das Hörvermögen Gesunder bringt, Sprachverstehen bei Umgebungsgeräuschen und in großen Räumen gibt und abwarten, wie entschieden wird. Schriftlich habe ich noch nichts in den Händen.
Gruß Josef

[janni0688]

Also, für eine Indikation einer HG-Versorgung nach WHO-4 (erhöhter Festbetrag) muss auf dem besseren Ohr der Hörverlust zwischen 500 und 4000 Hz im Mittelwert bei mindestens 81dB liegen.

Diese Werte sind bei dir leider nicht erfüllt, wenn auch nur knapp.
Ich habe keine Ahnung, nach welchem Audiogramm die Krankenkasse geht. Wahrscheinlich nach dem Audiogramm vom HNO-Arzt.

Und an alle die hier nach CI schreien: Eine Versorgung mit einem CI ist angezeigt, wenn mit einer klassischen Hörgeräteversorgung keine Hör- und Verstehverbesserung möglich ist. Das ist hier nicht der Fall, so wie es aussieht. Die Sprachaudiometrie lässt eine bedeutende Verbesserung erwarten.
Wenn alle meine Kunden mit HV >80dB ein CI bekommen würden, dann würden die Hilfsmittelausgaben der Krankenkasse explodieren!!!
Eine CI-Versorgung erzeugt Kosten in unvorstellbarer Höhe. Genaue Summen kenne ich nicht, aber ich weiß, dass ich für den Preis EINES CI´s über 10 Kunden beidseitig mit hochwertigen, modernen Hörgeräten versorgen kann.

[blumenjoho]

Also habe ich schlechte Karten für einen Erfolg bei der KK.
Wie sieht es mit dem Hörtest beim Akustiker aus?
Wie wäre da mein Hörverlust in dB, erreiche ich die geforderten 81dB auf der besseren Seite?
Danke!

[jetztkommeich]

Blumenjoho,

schau mal ins Pinboard des DSBs und auf die DSB-Startseite, da werden Sie kompetent geholfen Wenn Du etwas Aufwand nicht scheust, kannst Du Hörgeräte komplett ersetzt bekommen, Festbeträge -weder die normalen noch die erhöhten- sind überhaupt nicht von Belang, wenn teure Hörgeräte nachweislich besser sind, als Festbetragsgeräte. Wenn Du schon kämpfen willst, dann bitte nicht auf Nebenschauplätzen, sondern gleich Nägel mit Köpfen machen!

Janni, unvorstellbare Kosten??? Das glaubst Du wohl selbst nicht. Die Ausgaben für schwerhörige und ertaubte Ohren sind 0,0x% der Gesamtausgaben der Krankenkassen.

[blumenjoho]

...da habe ich auch schon gesucht,wo genau soll mir da geholfen werden???

[janni0688]

@ jetztkommeich: Die eigenanteilsfreien Hörgeräte müssen im Sprachverstehen die selben Werte erreichen wie Hörgeräte mit Eigenanteil.
Besseres Sprachverstehen ist kein Verkaufsargument für ein teureres HG mit Eigenanteil. Eigenanteile können nurnoch mit Hörkomfort, Zubehör und Design bzw. Gerätegröße begründet werden.

Die Festbeträge sind definitiv von Belang. Wer etwas anderes behauptet, der hat von der Praxis keine Ahnung. Die BIHA-Verträge mit den Krankenkassen wurden verlängert und haben immer noch Gültigkeit, da sich die Krankenkassen den Verwaltungsaufwand, jede HG-Versorgung einzeln zu genehmigen, nicht geben wollen.

Die Verträge für WHO2/3 sind in Arbeit. Und das schon seit über einem Jahr.

Es ist eine Frechheit vom DSB, zu behaupten es bestünde eine vertragsfreie Zeit. Ich habe lange nicht solch einen Quatsch gehört.

Und eine CI-Versorgung kostet definitiv mehr als eine HG-Versorgung. Da kann man einen 2-stelligen Faktor ansetzen.
Es ging nicht um die Gesamtausgaben der Krankenkasse, sonder um die Hilfsmittelausgaben.
Wenn die Verträge für WHO2/3 so kommen wie erwartet, dann verdoppeln sich die Ausgaben der Krankenkassen für Hörhilfen. Jährlich werden in Deutschland mittlerweile 1 Mio. Hörgeräte verkauft!

[Akustikerin]

Hallo blumenjoho,

die Krankenkasse kommt auf die 70dB folgendermaßen:

Sie beziehen sich jeweils auf die Verordnung vom Ohrenarzt, nicht auf die des Akustikers und dort dann auf das jeweils bessere Ohr - bei dir also links.

Dort nehmen sie dann die Luftleitungswerte bei 500Hz, 1kHz, 2kHz und 4kHz und mitteln sie. Bei dir also wie folgt:
500Hz = 55 dB
1kHz = 65 dB
2kHz = 70 dB
4kHz = 85 dB

(55 + 65 + 70 + 85) : 4 = 68,75dB also ca. 70dB

Möchtest du nun den höheren Festbetrag bekommen, hast du eine Chance in dem du dir eine neue Verordnung besorgst und der Ohrenarzt eine neue Messung macht und diese noch einmal bei der KK eingereicht wird (aufpassen! Es müssen natürlich im Schnitt am besseren Ohr dann 81dB raus kommen) - am besten noch mit dem Vermerk auf der Verordnung: An Taubheit grenzend Schwerhörig beidseitig.

Hat bei meinen Kunden auch geklappt
Viel Erfolg!

P.S. Die AOK ist da noch ein wenig strenger wie andere Krankenkassen (zumindest in unserer Region) und alles was an Komfortfunktionen dabei über den Festbetrag raus geht muss wieder vom Kunden selbst gezahlt werden. Komfortfunktionen sind z.B. wireless-Verbindungen etc. Der Festbetrag bei der AOK beläuft sich dabei auf ca. 841 € pro Seite.

[Akustikerin]

Noch eine Anmerkung zu meinem Artikel:

Beim noch mal lesen gerade eben viel mir auf, dass es sich ein wenig nach "Gib schlechtere Werte bei der Messung beim HNO an" anhört! Das meinte ich natürlich so nicht! Sollte der Ohrenarzt sich jedoch ein wenig vermessen haben (kann ja mal vorkommen, die Arzthelferinnen haben nicht so viel Zeit) oder das Ohr schwanken, wäre es gut wenn er die Messung überprüft und wenn nötig korrigiert.

Sollte die Messung allerding so stimmen, dann gibt es keine Möglichkeit an den höheren Festbetrag zu kommen und man muss ganz normal auf den niedrigeren zurück greifen, oder selbst klagen. Dies hat dann aber nichts mehr mit dem Hörgeräteakustiker zu tun und ist privatsache.

[maryanne]

Janni, eine CI-Versorgung ist nicht unter dem Kostenaspekt zu beurteilen.
Ab einem gewissen HV kann ein Hörgerät einfach nicht das leisten, was ein CI leistet.

maryanne

[blumenjoho]

Hallo zusammn,
allen, die mir hier mit Erläuterungen geholfen haben, sage ich vorerst meinen DANK für die Mühe!!!
Ich werde sehen was dabei rauskommt, will aber die Hoffnung auf Erfolg noch nicht ganz aufgeben.

[blumenjoho]

Guten Morgen zusammen,
hatte mich ja gestern schon für eure Mühe, mir alles erklärt zu haben bedankt.
Diese Neuversorgung kostet mich viel Kraft. Hatte mich vielleicht auch schon zu lange einfach zurückgezogen. Zum Glück habe ich einen guten Akustiker, welcher mich nicht zum Abschluss drängt, denn ich teste schon seit Herbst 2012.
Mein Problem ist auch das Schwitzen hinter dem Ohr und deshalb brauche ich besondere Geräte, auf der Verordnung bestätigt auch bds. an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit. Getestet habe ich die Naida I, III, und V von Phonak, am besten bei mir die UP. Jetzt bin ich bei ReSound, auch wasserresistent. Die Kassengeräte waren Oticon Go Pro und Audio Service Nova 2. Damit brauche ich nicht unter die Leute gehen, kann meinen Alltag damit nicht bestreiten, unmöglich.....
Welche Geräte schlagt ihr mir noch zum Test vor, diese müssen halt auch bezahlbar sein, denn wie es bei mir aussieht, erreiche ich die geforderten Werte der KK nicht.
Der letzte Schritt wäre dann noch, die Verordnung zurückzugeben und dem Rat des HNO-Arztes zu folgen. CI-Op.
Wünsche euch allen schöne Ostern!

[franzi]

Das Chili von Oticon aber wie viel das kostet weiß ich nicht.

[jetztkommeich]

Hallo blumenjoho,

habe Dein Post erst jetzt gesehen. Wenn Du es mittlerweile nicht selbst gefunden hast, ist hier der Weg zum optimalen Hörgerät auf Kosten der Krankenkasse: http://www.schwerhoerigen-netz.de/MAIN/ ... uebersicht

[blumenjoho]

Hallo franzi,
dein Tipp war sehr gut, echt super für mich!
Ab heute teste ich die Oticon Chili SP 7.
Man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben, wozu ich aber eigentlich gehöre, doch diese Geräte sind schon mal ein großer Sprung in die richtige Richtung, wenn nicht sogar der ganz große Wurf in meiner Situation. Denn ich bin schon dem Verzweifeln nahe gewesen.
Was habe ich alles getestet in den letzten Monaten und es kostet schon Nerven wenn man nicht den erhofften Erfolg hat und diesen Akustiker muß man erst finden, der da mitmacht.....
Kann man eigentlich Akustiker auch bewerten, wie man es bei den HNO-Ärzten kann?
Das wird allen anderen auch so gehen, die wirklich auf Hörhilfen angewiesen sind.
Bis jetzt waren meine Favoriten die Phonak Naida V UP und diese bekomme ich am 15.04. noch zum Vergleichstest.

Bin von den Chili begeistert, verstehe alles, sogar den Fernseher im Nebenzimmer.....
Danke nochmals für diesen guten Tipp. Nun muß ich halt noch sehn, dass ich mit der KK zurecht komme.

[blumenjoho]

Hallo zusammen,

mein Kampf betreffs volle Kostenübernahme hat sich gelohnt.
Seit Sommer 2012 teste ich Hörgeräte und kann froh sein, einen Akustiker gefunden zu haben, welcher über so viele Monate dazu bereit ist und die Antargstellung der Kostenübernahme mitträgt.
Mit der Krankenkasse gab es so schnell keine Einigung, aber die Bescheinigung vom HNO hat dann den Durchbruch beim MDK gebracht.
Habe mich für die Oticon SP 7 entschieden, ein wunderbares Gefühl und ein ganz anderes Leben....
Allen, die diesen Kampf noch vor sich haben, viel Kraft und durchhalten!!!
Gruß Josef