Hilfe! Diagnoseübersetzung
Hilfe! Diagnoseübersetzung
Hallo,
ich war mit meinem Sohn zur Kur und dort haben wir eine FAEP Diagnostik (elektrophysiologische Diagnostik, Hörtreppe) durchführen lassen. Folgende Diagnose wurde uns zugesandt:
Bei Stimulation des rechten und linken Ohres mit jeweils 110 dB bds. gut reproduzierbare Antwortpotenziale der Wellen I - V mit absolut und im Seitenvergleich normwerten Latenzen. Sämtliche Interpeaklatenzen sind ebenfalls absolut und im Seitenvergleich normwertig.
Rechtsstimuliert ergibt sich eine reproduzierbare nachweisbare Welle V bis 50 dB, ab 45 dB ist keine reproduzierbare Welle V nachweisbar.
Linksstimuliert ist bis 50 dB eine reproduzierbare Welle V nachweisbar, ab 45 dB ist keine reproduzierbare Welle V mehr nachweisbar.
HNO Vorstellung Kur:
Gehörgang bds. unauffällig. Trommelfell bds. diskret gefäßinjiziert, links > rechts verdickt, intakt. Keine wesentliche epitympanale Retraktion.
In der Tympanometrie links flacher Kurvenverlauf, rechts Gipfelbildung annähernd im Normaldruckbereich. Stapediusreflexe ipsilateral geprüft links negativ, rechts partiell positiv.
Hinwendungs-Audiometrie:
Rechts reproduzierbar bei 70-75 dB, links 60-70 dB.
Nasenhöhle bds. ausreichend weit und glatt. Kein Sekret.
Mundhöhle/Mundrachen: Kieferorthopädische Behandlung läuft. Keine Aufforderugsbefolgen zum Prüfen der Zungenmotorik, der Würgreflex ist prompt auslösbar. Tonsillen bds. mittelgroß, zerklüftet und ohne Beläge.
Da wir erst in 3 Wochen einen Ohrenarzt-Termin haben, möchte ich gerne schon vorher Klarheit, was auf uns zukommt.
Kann mir jemand diese Diagnose übersetzen. Vielen Dank
ich war mit meinem Sohn zur Kur und dort haben wir eine FAEP Diagnostik (elektrophysiologische Diagnostik, Hörtreppe) durchführen lassen. Folgende Diagnose wurde uns zugesandt:
Bei Stimulation des rechten und linken Ohres mit jeweils 110 dB bds. gut reproduzierbare Antwortpotenziale der Wellen I - V mit absolut und im Seitenvergleich normwerten Latenzen. Sämtliche Interpeaklatenzen sind ebenfalls absolut und im Seitenvergleich normwertig.
Rechtsstimuliert ergibt sich eine reproduzierbare nachweisbare Welle V bis 50 dB, ab 45 dB ist keine reproduzierbare Welle V nachweisbar.
Linksstimuliert ist bis 50 dB eine reproduzierbare Welle V nachweisbar, ab 45 dB ist keine reproduzierbare Welle V mehr nachweisbar.
HNO Vorstellung Kur:
Gehörgang bds. unauffällig. Trommelfell bds. diskret gefäßinjiziert, links > rechts verdickt, intakt. Keine wesentliche epitympanale Retraktion.
In der Tympanometrie links flacher Kurvenverlauf, rechts Gipfelbildung annähernd im Normaldruckbereich. Stapediusreflexe ipsilateral geprüft links negativ, rechts partiell positiv.
Hinwendungs-Audiometrie:
Rechts reproduzierbar bei 70-75 dB, links 60-70 dB.
Nasenhöhle bds. ausreichend weit und glatt. Kein Sekret.
Mundhöhle/Mundrachen: Kieferorthopädische Behandlung läuft. Keine Aufforderugsbefolgen zum Prüfen der Zungenmotorik, der Würgreflex ist prompt auslösbar. Tonsillen bds. mittelgroß, zerklüftet und ohne Beläge.
Da wir erst in 3 Wochen einen Ohrenarzt-Termin haben, möchte ich gerne schon vorher Klarheit, was auf uns zukommt.
Kann mir jemand diese Diagnose übersetzen. Vielen Dank
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Hallo Jane,
wie alt ist denn Dein Sohn?
Laut BERA liegt eine leichte bis mittelgradige Schwerhörigkeit vor. Je nach Alter kann dies schlicht auf ein etwas langsames Voranschreiten der Reifung der retrocochleären Hörbahnen zurück zu führen sein und somit Verbesserungspotential beihalten.
Die Tympanometrie deutet auf eine Mittelohrproblematik speziell links hin, welche vermutlich etwas mit dem verdickten Trommelfell in Zusammenhang stehen könnte, auch da "links > rechts verdickt".
Dass der Stapedius-Reflex links nicht auslösbar war, kann eine Mittelohrproblematik bestätigen (welche Schwellen wurden getestet?).
Zur Hinwendungs-Audiometrie kann ich nur sagen, dass eine Versorgung mit Hörgeräten ausreichen sollte, um die Sprache (weiterhin) zu erlernen. Wie die Werte inetwa einzuordnen sind, weiss ich nicht genau (sicher nicht hochgradig, vermutlich mittel-, an der Grenze zu leichtgradig; hängt vom Alter etc. ab).
Gruss fast-foot
wie alt ist denn Dein Sohn?
Laut BERA liegt eine leichte bis mittelgradige Schwerhörigkeit vor. Je nach Alter kann dies schlicht auf ein etwas langsames Voranschreiten der Reifung der retrocochleären Hörbahnen zurück zu führen sein und somit Verbesserungspotential beihalten.
Die Tympanometrie deutet auf eine Mittelohrproblematik speziell links hin, welche vermutlich etwas mit dem verdickten Trommelfell in Zusammenhang stehen könnte, auch da "links > rechts verdickt".
Dass der Stapedius-Reflex links nicht auslösbar war, kann eine Mittelohrproblematik bestätigen (welche Schwellen wurden getestet?).
Zur Hinwendungs-Audiometrie kann ich nur sagen, dass eine Versorgung mit Hörgeräten ausreichen sollte, um die Sprache (weiterhin) zu erlernen. Wie die Werte inetwa einzuordnen sind, weiss ich nicht genau (sicher nicht hochgradig, vermutlich mittel-, an der Grenze zu leichtgradig; hängt vom Alter etc. ab).
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Hallo,
danke für deine Antwort. Mein Sohn wird jetzt 7 Jahre und ist geistig behindert. Aufgrund der fehlenden Sprache kann er uns nicht sagen was ihm fehlt. Leider
Zu dem Stapedius-Reflex kann ich dir leider nichts sagen. Da ich Laie, wie viele bin, hab ich diesbezüglich nicht nachgefragt.
Was würdest du jetzt sagen, leicht- oder mittelgradig schwerhörig. Erlernt er eventuell durch ein Hörgerät noch die Sprache und bessert sich die Schwerhörigkeit eventuell, so dass er ohne Gerät auskommt.
Viele Grüße Jane
danke für deine Antwort. Mein Sohn wird jetzt 7 Jahre und ist geistig behindert. Aufgrund der fehlenden Sprache kann er uns nicht sagen was ihm fehlt. Leider

Zu dem Stapedius-Reflex kann ich dir leider nichts sagen. Da ich Laie, wie viele bin, hab ich diesbezüglich nicht nachgefragt.
Was würdest du jetzt sagen, leicht- oder mittelgradig schwerhörig. Erlernt er eventuell durch ein Hörgerät noch die Sprache und bessert sich die Schwerhörigkeit eventuell, so dass er ohne Gerät auskommt.
Viele Grüße Jane
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Hallo Jane,
Die Mittelohrproblematik könnte eventuell noch Potential für eine leichte Besserung beeihnalten.
Für mich ist liegt es an der Grenze zwischen leichter und mittelgradiger Schwerhörigkeit, wobei ich eher zu letzterem tendiere und Hörgeräte vermutlich dauerhaft indiziert sind.
Gruss fast-foot
Es ist in Anbetracht des Alters eher unwahrscheinlich, dass sich in Bezug auf die Hörbahnen noch etwas bessert (rein von den Werten her); nur meine Einschätzung.Jane hat geschrieben:Was würdest du jetzt sagen, leicht- oder mittelgradig schwerhörig. Erlernt er eventuell durch ein Hörgerät noch die Sprache und bessert sich die Schwerhörigkeit eventuell, so dass er ohne Gerät auskommt.
Die Mittelohrproblematik könnte eventuell noch Potential für eine leichte Besserung beeihnalten.
Für mich ist liegt es an der Grenze zwischen leichter und mittelgradiger Schwerhörigkeit, wobei ich eher zu letzterem tendiere und Hörgeräte vermutlich dauerhaft indiziert sind.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Vielen Dank fast food. Jetzt wissen wir wenigstens schon mal mehr und leben nicht in Ungewissheit
Viele Grüße
Jane

Viele Grüße
Jane
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Ich habe noch eine Frage: Was ist eine Schallempfindungsschwerhörigkeit? Was ist sind die Ursachen und hat man es seit der Geburt bzw. kann es auch später kommen?
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Hallo Jane,
Dein Sohn ist vermutlich deutlich mittelgradig schwerhörig, laut Verhaltensaudiometrie sogar hochgradig. Wäre Dein Sohn nicht geistig behindert, wäre es höchstwahrscheinlich schon lange aufgefallen und er hätte schon lange Hörgeräte
Leider kommt es bei geistiger Behinderung häufiger vor, dass eine Schwerhörigkeit übersehen wird. So ist schon wertvolle Zeit verstrichen
Diese verdammte Ärzte schauen bei einer geistigen Behinderung nie richtig hin, sondern schieben Alles darauf.
Die Trommelfelle sind nicht eingezogen = retrahiert. Auch sonst ist die Anatomie so, wie sie sein sollte, Gefäße im Trommelnfell können schon mal vorkommen. Die Mittelohrproblematik wirkt sich - wenn überhaupt - nur schwach aus. Dein Sohn hat eine Innenohrschwerhörigkeit = Schallempfindungsschwerhörigkeit. Diese bessert sich idR nicht, sondern wird höchstens schlechter. Die Ursache für seine Schwerhörigkeit könnte neben der geistigen Behdienrung ein Symptom eines bestimmten Sydroms sein, oder aber das Resultat einer Frühgeburt oder intensivmedizinische Behandlung sein. Der Ohrenkiller schlechthin ist das Medikament Gentamycin, das auf der Kinderintensiv leider zu häufig eingesetzt wird. Man sollte dieses Medikament wirklich nur bei Lebensgefahr verabreichen.
Ich nehme mal an, Dein Sohn wird Hörgeräte bekommen. Mit etwas Glück entwickelt sich dann doch noch ein wenig aktive Sprache und ein größeres passives Sprachverständnis. Ich empfehle gleichzeitig den Einsatz von Gebärden. Manche geistig behinderte Kinder sprechen unabhängig vom Hörstatus besser auf Gebärden an als auf Lautsprache. Wenn ans Testen der Hörgeräte geht, geht zu einem Pädakustiker, der sich mit kleinen Kindern auskennt.
Dein Sohn ist vermutlich deutlich mittelgradig schwerhörig, laut Verhaltensaudiometrie sogar hochgradig. Wäre Dein Sohn nicht geistig behindert, wäre es höchstwahrscheinlich schon lange aufgefallen und er hätte schon lange Hörgeräte


Die Trommelfelle sind nicht eingezogen = retrahiert. Auch sonst ist die Anatomie so, wie sie sein sollte, Gefäße im Trommelnfell können schon mal vorkommen. Die Mittelohrproblematik wirkt sich - wenn überhaupt - nur schwach aus. Dein Sohn hat eine Innenohrschwerhörigkeit = Schallempfindungsschwerhörigkeit. Diese bessert sich idR nicht, sondern wird höchstens schlechter. Die Ursache für seine Schwerhörigkeit könnte neben der geistigen Behdienrung ein Symptom eines bestimmten Sydroms sein, oder aber das Resultat einer Frühgeburt oder intensivmedizinische Behandlung sein. Der Ohrenkiller schlechthin ist das Medikament Gentamycin, das auf der Kinderintensiv leider zu häufig eingesetzt wird. Man sollte dieses Medikament wirklich nur bei Lebensgefahr verabreichen.
Ich nehme mal an, Dein Sohn wird Hörgeräte bekommen. Mit etwas Glück entwickelt sich dann doch noch ein wenig aktive Sprache und ein größeres passives Sprachverständnis. Ich empfehle gleichzeitig den Einsatz von Gebärden. Manche geistig behinderte Kinder sprechen unabhängig vom Hörstatus besser auf Gebärden an als auf Lautsprache. Wenn ans Testen der Hörgeräte geht, geht zu einem Pädakustiker, der sich mit kleinen Kindern auskennt.
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
So ein Mist!! Wenn ich euch sage, das wir schon 6 Jahre in Behandlung bei einem Ohrenarzt sind und schon zweimal Paukenröhrchen hinter uns haben, dann versteh ich nicht, warum erst in einer Kurklinik diese Diagnose gestellt wird. Dort haben Sie meinen Sohn sediert, so dass er ruhig liegt. Demzufolge müsste diese Diagnose ja richtig sein. :teufel:
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Wurden nie TEOAEs durchgeführt? Diese könnten noch weitere Hinweise liefern.
Also mindestens die Durchführung von TEOAEs würde ich als sinnvoll erachten (Problem links: Schallleitungskomponente lässt nur eine beschränkte Aussage bezüglich der OHCs zu).
Gruss fast-foot
Gerade deshalb könnte eine weiter führende Diagnostik noch viel zur Eruierung der Ursache beitragen. Liegt sich nämlich nicht vorwiegend bei den OHCs (und im Mittel-, Aussenohr) begründet, so sind die Hörgeräte entsprechend vorsichtig einzustellen (vor allem relativ tief zu begrenzen), da sonst die (möglicherweise völlig) intakten OHCs stark belastet werden könnten.Die Ursache für seine Schwerhörigkeit könnte neben der geistigen Behdienrung ein Symptom eines bestimmten Sydroms sein, oder aber das Resultat einer Frühgeburt oder intensivmedizinische Behandlung sein. Der Ohrenkiller schlechthin ist das Medikament Gentamycin, das auf der Kinderintensiv leider zu häufig eingesetzt wird. Man sollte dieses Medikament wirklich nur bei Lebensgefahr verabreichen.
Also mindestens die Durchführung von TEOAEs würde ich als sinnvoll erachten (Problem links: Schallleitungskomponente lässt nur eine beschränkte Aussage bezüglich der OHCs zu).
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Transitorisch evozierte otoakustische Emissionen.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
Wie werden die gemessen??
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Re: Hilfe! Diagnoseübersetzung
TEOAEs (auch als OAEs bezeichnet) ist das übliche Neugeborenenscreening (Einsteckhörer, je nachdem mittels angeschlossenem Computer).
Gruss fast-foot
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme