ich glaube, ich beschreibe hier einen sehr ungewöhnlichen fall: ich habe einen kleinen sohn (14 monate), der mit gut 7 monaten als leicht bis mittelgradig schwerhörig diagnostiziert wurde. Eine BERA wurde gemacht, die jedoch kein eindeutiges ergebnis lieferte und auf eine synchronisationsstörung schließen ließ. Die ergebnisse der freifeldaudiometrie waren auf die dauer von 6 Monaten immer schwankend bei 50 bis 80 db auf beiden ohren, mit hörgeräten waren entsprechende verbesserungen zu verzeichnen. tendenziell wurde das hören besser, doch es gab immer wieder einbrüche. Die besten ergebnisse hatten wir vor gut 2 monaten, da hatten wir eindeutige reaktionen bei 40 db! Das entsprach unserer beobachtung, dass er - zusammen mit einem beachtlichen motorischen entwicklungsschritt auch in punkto hören und lautieren große verbesserungen gezeigt hat, seit er etwa ein jahr alt war. es gab zwar immer wieder zeiten, da reagierte yannis gar nicht, doch die wurden merklich weniger. unsere akustikerin schickte uns also voller hoffnung zu einer zweiten BERA und wir alle gingen davon aus, dass sich dort die verbesserungen dokumentieren lassen würden.
nun waren wir vier tage stationär aufgenommen, haben alle objektiven tests gemacht (OAEs, Tympanogramm, BERA, Stapediusreflexe) und auch zahlreiche subjektive, bei denen yannis bis 100 db keinerlei reaktionen mehr zeigte, also als hochgradig schwerhörig bzw. taub entlassen wurde. hörgeräte hat er zwar eingestellt bekommen, mit denen reagierte er im freifeld aber genauso wenig. erst als die akustikerin einmal eine weile in unserem zimmer saß, konnte sie reaktionen bei yannis provozieren und auch reproduzieren.
lange rede kurzer sinn: wir können einfach nicht glauben, dass monatelange tests und genau beobachtung zu hause falsch waren. wir können genausowenig glauben, dass yannis urplötzlich taub geworden ist. wir können auch nicht glauben, dass die klinik mist gebaut hat. wir wissen gar nicht mehr, was wir glauben sollen! kann es sein, dass die stresssituation diese extrem schlechten ergebnisse provoziert hat (yannis hatte im laufe des klinikaufenthaltes auch durchfall und als wir endlich nach hause kamen erbrechen, was noch nie vorkam!) zwar sind wir jetzt erst einen tag wieder zu hause und müssen ihn natürlich jetzt beobachten. doch wollte ich mir unser problem einmal von der seele schreiben. vielleicht kennt jemand von euch einen ähnlichen fall oder kann mir irgendetwas dazu sagen?
viele grüße, tamara
